Profilbild von misery3103

misery3103

Lesejury Star
offline

misery3103 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit misery3103 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2021

Schwestern

So wie du mich kennst
0

Marie ist tot, sie starb bei einem Autounfall in New York. Ihre Schwester Karla macht sich von ihrem Heimatort in Bayern auf nach Amerika, um die Wohnung ihrer Schwester aufzulösen. Dabei entdeckt sie ...

Marie ist tot, sie starb bei einem Autounfall in New York. Ihre Schwester Karla macht sich von ihrem Heimatort in Bayern auf nach Amerika, um die Wohnung ihrer Schwester aufzulösen. Dabei entdeckt sie Geheimnisse, über die Marie nicht mit ihr gesprochen hat. Wie gut kannte Karla ihre Schwester wirklich?

Das Buch beginnt berührend mit der Heimkehr Maries in einer Urne. Immer wieder gibt es Rückblicke in das Leben der beide Schwestern. Bei der Wohnungsauflösung in New York entdeckt Karla Geheimnisse ihrer Schwester, die sie zweifeln lassen. War Marie glücklich? Gleichzeitig stellt Karla auch ihr eigenes Leben in Frage. Ist sie glücklich?

Der Schreibstil ist gut. Die Autorin bringt kurz und knapp die Gefühle der Beteiligten auf den Punkt. Gleichzeitig war mir die Geschichte bald etwas zu nichtssagend. Es wurde viel zu viel Wert auf Nebensächlichkeiten gelegt, die nichts zur Aufklärung der Fragen zu Marie und ihrem Tod beitrugen. Das fand ich langatmig und wenig begeisternd.

Vordergründig geht es in dem Buch um Geschwisterliebe, eine Liebe, die auch über eine große Entfernung Bestand hat. Im Hintergrund geht es allerdings um Gewalt – genauer: Gewalt gegen Frauen.

Insgesamt mochte ich den Schreibstil gerne, habe aber von der Geschichte der beiden Frauen mehr erwartet. Für mich verlor sich das Buch in Nebensächlichkeiten, die ich langatmig und unnötig fand.

Veröffentlicht am 13.04.2021

Kniffliger Fall

Totwasser
0

Nach einem schweren Unfall verlor die Anwältin Linn Geller ihren Job bei einer renommierten Anwaltskanzlei. Nun eröffnet sie zusammen mit einem Partner eine eigene Kanzlei. Doch gleich ihr erster Fall, ...

Nach einem schweren Unfall verlor die Anwältin Linn Geller ihren Job bei einer renommierten Anwaltskanzlei. Nun eröffnet sie zusammen mit einem Partner eine eigene Kanzlei. Doch gleich ihr erster Fall, zu dem sie als Pflichtverteidigerin gerufen wird, hat es in sich. Nico Benten, Star einer Fernsehserie, wurde offensichtlich von seiner Frau ermordet und ins Meer geschmissen – eine Leiche fehlt, doch der Staatsanwalt ist überzeugt, dass es so war. Doch Linn hat von Anfang an ihre Zweifel …

„Totwasser“ ist der erste Fall für Linn Geller und ihren Partner Götz, die gerade mit ihrer Kanzlei durchstarten wollen. Insgesamt hat mir das Buch auch gefallen, aber es haben mich ein paar Sachen gestört. Der Fall spielt in Deutschland, in dem die Verhandlung stattfindet, und in England, wo der vermeintliche Mord stattgefunden hat. So muss Linn auch mit den englischen Behörden zusammenarbeiten, wobei mich hier dieses extrem gewollt eingeflochtene Englisch etwas gestört hat. Natürlich redet ein englischer Ermittler in seiner eigenen Sprache, aber hier wurde immer nur an deutsche Unterhaltungen ein – für mich – extrem störendes „you know“ oder „you see“ angehängt, was es für mich irgendwie so unglaubwürdig machte.

Aber egal – der Fall war schön verworren und ich konnte mir beim besten Willen keine richtige Auflösung vorstellen. Wie der Fall am Ende gelöst wurde, hat mir dann aber gefallen, auch wenn ich früh ahnte, wie auch ältere Fälle mit diesem Fall zusammenhängen werden.

Das Finale war spannend und ich würde sicher auch noch einen zweiten Teil der Reihe lesen wollen. Für diesen Auftaktband gebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 06.04.2021

Nach Hause

Der Wind singt unser Lied
0

Toni ist seit Jahren nur selten Zuhause gewesen. Die Weltenbummlerin fühlt sich überall auf der Welt wohler. Aufgerüttelt durch einen Anruf ihres Vaters, macht sie sich allerdings auf nach St. Peter-Ording, ...

Toni ist seit Jahren nur selten Zuhause gewesen. Die Weltenbummlerin fühlt sich überall auf der Welt wohler. Aufgerüttelt durch einen Anruf ihres Vaters, macht sie sich allerdings auf nach St. Peter-Ording, um auf dem Ferienhof ihrer Eltern nach dem Rechten zu sehen. Nichts ist mehr so wie es war – und Toni hat alle Hände voll damit zu tun, in ihrer Familie die Ordnung wiederherzustellen.

Ich mochte „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ der Autorin sehr gerne. Deshalb wollte ich gerne auch dieses Buch der Autorin lesen. Die Geschichte klang auf den ersten Blick so schön, aber leider konnten mich Toni und ihre Familie nicht so richtig überzeugen. Mich hat es extrem gestört, wie wenig diese eigentlich so liebevolle Familie miteinander redet, was zu so vielen Missverständnissen und für mich unverständlichen Reaktionen führte.

Leider war ich auch nicht so richtig überzeugt von Toni und ihrer Motivation wieder daheim zu sein. Am besten gefallen hat mir in diesem Roman noch ihre Schwester Caro, auch wenn die eine Perfektionistin ist. Sie versucht zumindest, die Familie zusammenzuhalten, auch wenn sie eigene Probleme hat. Alle anderen benehmen sich für mich ziemlich seltsam.

Insgesamt konnte mich das Buch leider nicht völlig überzeugen. Ich fand die Liebesgeschichte nicht emotional und auch das Verhalten der einzelnen Familienmitglieder hat mich ständig geärgert. Leider wenig mitreißend und emotional, für mich eine kleine Enttäuschung!

Veröffentlicht am 01.04.2021

Duell

Der Abstinent
0

England, 1867. Der Ire James O’Connor ist nach England gekommen, um bei der englischen Polizei die irischen Unabhängigkeitskämpfer auszuspionieren. Diese lassen den irischstämmigen amerikanischen Kriegsveteranen ...

England, 1867. Der Ire James O’Connor ist nach England gekommen, um bei der englischen Polizei die irischen Unabhängigkeitskämpfer auszuspionieren. Diese lassen den irischstämmigen amerikanischen Kriegsveteranen Stephen Doyle nach England kommen, um gegen O’Connor und die englische Polizei vorzugehen. Ein Kampf Mann gegen Mann beginnt.

Ich mag Bücher, die in den 1800er Jahren spielen, in denen eine Art Aufbruchstimmung herrscht, in denen es aber auch um das reine Überleben der Menschen geht. Dreck und Armut herrschen vor in den Städten und treiben die Leute zu vielen Dingen, die sie für ihr Überleben tun müssen.

Auch hier ist das so. Während die Iren um ihre Unabhängigkeit kämpfen, kämpft O’Connor um seine Existenz. Er war nach dem Tod seiner Frau zum Alkoholiker geworden und baut sich nun ein neues Leben auf. Doch der Kampf gegen Doyle treibt ihn an seine Grenzen.

Das Buch hat mir über weite Teile gut gefallen, weil es die Charaktere beider Männer gut herausstellt. Der Übelebenskampf der so ungleichen Männer und die Ziele, für die sie kämpfen, kamen gut rüber. Leider gab es zwischendurch immer wieder Längen, die mich ein bisschen langweilten.

Insgesamt empfand ich das Buch als gute Lehrstunde für die englisch-irische Geschichte, aber vollkommen überzeugt bin ich leider nicht. Spannend, aber auch etwas viel.

Veröffentlicht am 31.03.2021

Frei sein

Gefangen und frei
0

Jarvis Jay Masters wurde wegen bewaffnetem Raubüberfall inhaftiert. In der Haft wird er wegen des Mordes an einem Gefängniswärter zum Tode verurteilt – unschuldig, wie er selbst sagt. Als er mit Meditation ...

Jarvis Jay Masters wurde wegen bewaffnetem Raubüberfall inhaftiert. In der Haft wird er wegen des Mordes an einem Gefängniswärter zum Tode verurteilt – unschuldig, wie er selbst sagt. Als er mit Meditation beginnt, findet er inneren Frieden im Buddhismus und zeigt so, dass man sich frei fühlen kann, egal wo man ist.

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch. Unabhängig von den Taten, für die Masters verurteilt wurde, wollte ich lesen, wie es jemandem gelingen kann, in einer solchen Lebenslage seine innere Freiheit zu finden. Das vermittelt mir das Buch aber leider nur zum Teil.

Zum einen fand ich den Aufbau des Buches etwas schwierig. Natürlich glauben Sheff und die anderen Unterstützer Masters an dessen Unschuld. Fakt bleibt aber, dass der Mann verurteilt im Gefängnis sitzt – und zumindest die erste Tat begangen hat. Da ich die Todesstrafe generell für unmenschlich und unnütz halte, bin ich da natürlich auf ihrer Seite, aber Masters generell als unschuldig hinzustellen, hat mir nicht gefallen. Was das Buch zeigt, ist, dass ein Mensch sich im Laufe des Lebens verändert, was natürlich wieder gegen die Todesstrafe spricht.

Faszinierend fand ich, dass Masters sich diese innere Haltung im Gefängnis zu eigen gemacht hat. Das stelle ich mir schwierig vor. Ich bewundere, dass ein Mensch, der unter solchen Bedingungen leben muss wie Masters, sich diese innere Ruhe zu eigen gemacht hat. Doch das Buch konnte mich nicht komplett überzeugen.