Für alle Tolkien-Fans
Die Erfindung von MittelerdeHerr der Ringe und der Hobbit sind wohl so ziemlich jedem ein Begriff, würde ich mal behaupten. Wer es nicht gelesen/gesehen/keks hat, der hat zumindest schon mal davon gehört oder wenigstens eine grobe ...
Herr der Ringe und der Hobbit sind wohl so ziemlich jedem ein Begriff, würde ich mal behaupten. Wer es nicht gelesen/gesehen/keks hat, der hat zumindest schon mal davon gehört oder wenigstens eine grobe Ahnung, dass diese Geschichten existieren. Lange Zeit gehörte ich auch zu denen, die Tolkien noch nicht in seinem Bann hatte, weil ich mich zum Beispiel weder an das meterdicke Buch, noch an die gefühlt Jahrzehnte langen Filme von Herr der Ringe herangewagt hatte. Der Umfang hat mich nicht nur abgeschreckt, sondern regelrecht vergrault, bis ich vor nicht allzu langer Zeit mehr oder weniger gezwungenermaßen in den Genuss der Filme von HdR kommen „durfte“. Ich fand sie mindestens 50% zu lang und unglaublich verwirrend, aber was sich festgesetzt hat, war die Begeisterung für den Schauplatz Mittelerde.
Die Welt, die Tolkien kreiert hat, diese unfassbar komplexe, umfassende, faszinierende Welt, hat irgendwo ihre Wurzeln. Und um diesen Wurzeln näher auf den Grund zu gehen, habe ich mich für dieses Werk von John Garth entschieden. Es hat was von einer Gedichtinterpretation damals in der Schule, wenn man den historischen Kontext des Geschriebenen und die damalige Situation des Autors mit dem Gedicht in Einklang gebracht und anhand dessen analysiert hat. Etwa so geht John Garth hier auch vor, er durchstreift Tolkiens Leben und bekannte Länder und Gegenden und setzt das mit Mittelerde in Bezug, die Entwicklung der fiktiven Welt direkt kombiniert mit und aufgebaut auf den Begebenheiten der realen.
Mir hat es, auch als erst kürzlich geschlüpfter Mittelerde-Fan, viel Spaß gemacht, den Ursprüngen dieses Universums mithilfe von John Garth auf den Grund zu gehen. Hier und da waren die geschichtlich Ausführungen etwas trocken, aber damit wäre vielleicht zu rechnen gewesen. Ich habe so viele Dinge gelernt, die ich mir nie hätte vorstellen können, Zusammenhänge entdeckt, die mir komplett neu waren.
All das gepaart mit unzähligen Fotografien, Karten und Illustrationen ergibt ein wunderschönes Gesamtwerk, an dem ich mich festgebissen und welches ich an einem Nachmittag durchgestöbert habe. Mir gefällt auch, dass das Buch nicht so überdimensioniert, sondern verhältnismäßig handlich ist, sodass man angenehm drin blättern kann.
Mein Fazit:
Wie gesagt hier und dort etwas dröge, aber im Großen und Ganzen wirklich interessant und eine Bereicherung jeder Bibliothek eines Mittelerde-Fans.
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen!