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Veröffentlicht am 17.04.2021

Toller zweiter Band der Sylt-Saga

Das Dünencafe
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Sylt 1918. Der erste Weltkrieg ist gerade vorbei und Sylt wird wieder für Besucher geöffnet. Moiken hat das Hotel durch den Krieg hindurch halbwegs am Leben erhalten und hofft jetzt, dass es wieder bergauf ...

Sylt 1918. Der erste Weltkrieg ist gerade vorbei und Sylt wird wieder für Besucher geöffnet. Moiken hat das Hotel durch den Krieg hindurch halbwegs am Leben erhalten und hofft jetzt, dass es wieder bergauf geht und wieder Touristen auf die Insel kommen. Doch die Zeiten sind schwierig, und die Sorgen um Emma und Boy in Berlin groß. Doch im Laufe der zwanziger Jahre verändert sich nicht nur Deutschland, auch auf Sylt sind die Veränderungen, nicht nur durch den Dammbau zum Festland, groß.

Sina Beerwald erzählt in ihrem zweiten Band der Sylt-Saga die Geschichte von Moiken und ihrer Familie weiter. Emma und Boy leben in Berlin und betreiben dort ein Fotoatelier, wohingegen Moiken die Strandvilla und das Dünencafe auf Sylt wiederbelebt. Und auch in der Liebe eröffnen sich für Moiken noch einmal neue Chancen. Wenn da doch die Liebe zu Boy nicht wäre.

Man ist sofort wieder in der Geschichte, durch einen Rückblick werden dem Leser die Ereignisse am Ende des ersten Bandes noch einmal in Erinnerung gerufen. Schön fand ich wie die technischen Entwicklungen der Zeit ins Buch mit einfließen. Den Bau des Hindenburgdamms mit seinen Höhen und Tiefen fand ich sehr interessant. Und auch das Erlebnis eines Fluges von Berlin nach Sylt wird äußerst eindrücklich geschildert.

Mit Moiken, Emma und Boy hatte ich wieder zu hadern, oft waren alle drei derartig stur, dass man sie einfach nur noch schütteln möchte. Da stehen sie sich total selbst im Weg. Frieda hingegen hat sich vom kränklichen Säugling zu einem ganz wunderbaren Sonnenschein entwickelt und auch die Hotelangestellten, die Moiken nach bestem Wissen unterstützen sind einfach sehr liebenswerte Nebencharaktere. Auch Julius Meyer darf natürlich nicht fehlen.

Alles in allem war es ein sehr schönes Buch, das mir einen wunderbaren Leseausflug nach Sylt beschert hat. Von daher kann ich diese Fortsetzung nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

spannender Krimi

Das Grab in den Schären
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Auf Telegrafholmen, einer unbewohnten Insel in den Schären, wird bei einer Sprengung ein Skelett entdeckt. Allerdings sind die Knochen so zerstört, dass sich erst einmal nicht feststellen lässt, ob es ...

Auf Telegrafholmen, einer unbewohnten Insel in den Schären, wird bei einer Sprengung ein Skelett entdeckt. Allerdings sind die Knochen so zerstört, dass sich erst einmal nicht feststellen lässt, ob es sich um einen Mann oder um eine Frau handelt. Bei der Durchsicht der Vermisstenfälle kristallisieren sich schnell zwei Fälle heraus, die beide mehr als 10 Jahre zurück liegen. Bei der einen handelt es sich um Siri, eine Politsekretärin, deren Fall recht schnell als Selbstmord abgelegt wurde. Der andere Fall dreht sich um Astrid, eine Teenagerin, die einfach verschwand.

Nora Linde ist seit ihrem letzten Fall krankgeschrieben und leidet wohl unter Depressionen. Da Astrid auf Sandhamn verschwunden ist und früher ihre Jungs betreut hat, macht sie sich auf eigene Faust an Nachforschungen zu ihrem Verschwinden.

Thomas Andreasson ist mit seiner Ex-Frau in Paar-Therapie. Dies scheint den beiden auch zu helfen. Langsam, aber sicher nähern Pernilla und er sich wieder an.

Der Kriminalfall war dieses mal wieder sehr spannend, so wie ich es auch mag. Einzig Noras Auftreten fand ich sehr schwierig, da sie sich in den Alkohol flüchtet und selbst ihren Mann Jonas von sich stößt. Sie kann von Glück reden, dass Thomas so fest an ihrer Seite steht und ihr den Ärger wegen der abgesprochenen Ermittlungen vom Hals hält. Es fiel mir schwer diese Abschnitte zu lesen, Nora hat da sehr an meinen Nerven gezerrt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Noras und Thomas Perspektive geschildert, unterbrochen von Rückblicken in Astrids und Siris Vergangenheit. Am Ende fügt sich dann alles in einem spektakulären Showdown zusammen.

Von mir gibt es wieder eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

tolles Bild der Zeit

Unter ihren Augen
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Hannover in den zwanziger und dreißiger Jahren. Tanz und Gymnastikschulen erleben eine Hochkonjunktur. Berta Habenicht ist Leiterin einer solchen Schule und Lieselotte Daube ihre Schülerin. Lotte verliebt ...

Hannover in den zwanziger und dreißiger Jahren. Tanz und Gymnastikschulen erleben eine Hochkonjunktur. Berta Habenicht ist Leiterin einer solchen Schule und Lieselotte Daube ihre Schülerin. Lotte verliebt sich in Berta und daraus entsteht ein Drama, das beide ein Leben lang begleiten wird.
Wir begleiten die beiden bis in die dreißiger Jahre. Lotte baut sich selbst eine Tanzschule auf und tritt so in Konkurrenz zu Berta. Immer wieder geraten die beiden aneinander, bis eine die andere fast vollständig ruiniert. Das Buch beruht auf einer wahren Begebenheit, die Autorin hat hier eine Geschichte aufgegriffen die sich, man muss sagen leider, tatsächlich so zugetragen hat. Da sieht man wieder einmal was aus verletzten Gefühlen für Unheil entstehen kann.

An sich hat mir das Buch gut gefallen, es besticht durch eine wunderbare, poetische Sprache. Schwierig fand ich nur, dass ich mich mit den beiden Hauptpersonen Berta und Lotte so schwergetan habe. Beide hätte ich schütteln mögen für ihre Ich-Bezogenheit und ihre Sturheit. Das hat mir in der Mitte das Buch etwas verleidet. Gegen Ende zog dann aber das Erzähltempo noch einmal ordentlich an und so habe ich es nicht bereut, durchgehalten zu haben.

Mir haben vor allem einige Nebenpersonen und deren Entwicklung sehr gut gefallen, da war teilweise mehr Flexibilität im Wesen zu erkennen als bei den beiden Hauptdarstellerinnen.
Alles in allem war es ein schönes Buch, das vor allem auch die lesbische Gesellschaft im Hannover des letzten Jahrhunderts beleuchtet. Es ist schon erstaunlich, welchen Unterschied es damals ausgemacht hat, ob man in Berlin oder in einer der kleineren Großstädte Deutschlands lebte.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

kurze Auszeit

Ein Stadtmensch im Wald
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Ein Schriftsteller verbringt seine Zeit während des ersten Lockdowns in der Datsche seiner Freundin im Ruppiner Wald. Zuerst noch irritiert von den ihm unbekannten Geräuschen der Natur, lernt er nach und ...

Ein Schriftsteller verbringt seine Zeit während des ersten Lockdowns in der Datsche seiner Freundin im Ruppiner Wald. Zuerst noch irritiert von den ihm unbekannten Geräuschen der Natur, lernt er nach und nach die Vögel, die er füttert kennen. Er beobachtet ein Reh, freundet sich mit einem Waschbär und einem Igel an.

Das Buch liest sich gut und flott. An sich hat es mir gut gefallen, nur gegen Ende wurde es mir etwas zu abgedreht. Die Illustrationen im Buch sind sehr schön und detailliert, sie haben mir ausgesprochen gut gefallen.

Von daher würde ich durchaus eine Leseempfehlung vergeben.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Ein Buch über eine sehr interessante Frau

Madame Curie und die Kraft zu träumen (Ikonen ihrer Zeit 1)
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Madame Curie ist am Vorabend der Hochzeit ihrer ältesten Tochter auf dem Friedhof in Sceaux um Zwiesprache mit ihrem verstorbenen Mann Pierre zu halten. Auf dem Friedhof trifft sie auf eine ehemalige Studentin, ...

Madame Curie ist am Vorabend der Hochzeit ihrer ältesten Tochter auf dem Friedhof in Sceaux um Zwiesprache mit ihrem verstorbenen Mann Pierre zu halten. Auf dem Friedhof trifft sie auf eine ehemalige Studentin, die sie bewundert und darum bittet ihr doch aus ihrem Leben zu erzählen.

So startet das Buch, das Marie Curies Lebensweg bis zum Tod ihres Mannes begleitet. Die Episoden aus dem Jahr 1926 verbinden dabei die Erzählungen aus Marie Sklodowskas Jugendzeit und ihren ersten Jahren in Paris.


An sich liest sich das Buch sehr gut, ich habe mich mit der Schreibweise sofort wohlgefühlt und mit Interesse die Jugendjahre von Marie Curie verfolgt. Die letzte Lektüre von Eve Curies Buch über ihre Mutter liegt mittlerweile auch lang genug zurück, als dass es für mich nichts gab, was ich schon so gut kannte, dass ich es als langweilig empfunden hätte.

Von daher ein schönes Buch über eine wirklich interessante Frau.


Allerdings hatte ich mit dem Aufbau des Buches ein wenig meine Probleme. In das Bild, das ich bereits von Marie Curie hatte, passte dieses spontane Erzählen der eigenen Lebensgeschichte gegenüber ihr fremden Personen überhaupt nicht. Sogar in diesem Buch wird Marie als eher kühl wirkende Person geschildert, die nicht viele Menschen an sich heranlässt. Für mich war diese Konstruktion daher nicht wirklich glaubwürdig.

Da dies aber der eigentlichen Geschichte nur einen Rahmen gegeben hat, kann ich es noch verzeihen, dieser Widerspruch machte nur einen Bruchteil der Geschichte aus.


Wer hier eine Biographie erwartet wird vermutlich enttäuscht werden. Die eigentliche Zeit ihrer Forschungen und Entdeckungen spielen zwar eine Rolle, bieten aber nur den Hintergrund zu ihrer persönlichen Geschichte. Die Zeit nach Pierres Tod wird nur in Bruchstücken erwähnt.

Alles in allem war es ein unterhaltsames Buch, das als Einstieg in das Leben Marie Curies sicher geeignet ist. Wer mehr über sie wissen möchte, dem sei die Biographie ihrer Tochter Eve Curie empfohlen (Madame Curie: Eine Biographie, erschienen im Fischer Verlag, ISBN: 978-3596222438)

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