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Veröffentlicht am 23.10.2021

Nicht mein Buch

Die Party
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Ganz ehrlich, es war nicht mein Buch.

Eine Softeisverkäuferin wird von einem ihre Kunden, einem Regisseur, zu einer Party eingeladen und gerät in eine Gesellschaft des Grauens.

Nach der anfänglichen ...

Ganz ehrlich, es war nicht mein Buch.

Eine Softeisverkäuferin wird von einem ihre Kunden, einem Regisseur, zu einer Party eingeladen und gerät in eine Gesellschaft des Grauens.

Nach der anfänglichen Begeisterung für den ungewöhnlichen Schreibstil war ich bald schon nur noch genervt. Das Buch liest sich furchtbar anstrengend. Wenn dann wenigstens die Handlung ab und zu mein Interesse wecken hätte können. Aber außer langweiligem Partygeschwätz, das die Welt nicht braucht, war da nichts. Die Gäste waren allesamt ätzend. Alle hielten sich für den Nabel der Welt. Niemand hatte wirkliches Interesse am anderen. Naja, vielleicht wie im richtigen Leben. Die Autorin hält der Gesellschaft den Spiegel vor. Aber darüber möchte ich nicht lesen. Im realen Leben kann ich diesem Menschen aus dem Weg gehen.

Die Protagonisten in diesem Buch sind durchaus authentisch beschrieben. Solche Menschen gibt es zweifellos. Der Regisseur, ist von seiner scheinbaren künstlerischen Grandiosität berauscht und er fordert von seinen Gästen den gebührenden Applaus ein. Er sieht sich als Menschenfreund und Feminist. Er schützt Frauen, indem er sie erst gar nicht erst auf die Bühne lässt und er hat ein Buch geschrieben ‚Die hirnlose Frau‘. Dann diese super einfühlsame Verena, die früher mal eine ganz Wilde war, aber nicht so wie ihre Proletenfreunde, mit denen hat sie nichts gemeinsam, eben ein ganz anderes Niveau. Der einzig normal tickende Gast ist für mich der Wasabi-Mann. Er bringt es auf den Punkt, mit seinem Satz: ‚Na ihr habt Probleme.‘ Hinter der Hand wird er von den anderen bedauert, denn er kümmert sich freiwillig um seine Kinder, der hat sicher einen banalen Beruf, oder?
Auch das glückliche Paar ist besser als die anderen. Die beiden beenden jeweils die Sätze des anderen. Sie sind ja so positive Menschen, sie erforschen andere Kulturen.
Die Softeisverkäuferin, die sich diese Gesellschaft antun muss, hat übrigens einen Universitätsabschluss, sie ist also durchaus in der Lage, dieser Gesellschaft auch mal kontra zu bieten, stattdessen hält sie sich im Hintergrund. Warum sie diese Party nicht verlassen hat, bleibt mir ein Geheimnis.

Von Franz Kafka stammt dieses Zitat: „Ich glaube, man sollte überhaupt nur noch solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch?“ Das Buch konnte mich beißen und stechen, aber es konnte mich nicht mit einem Faustschlag wecken. Berechtigte Frage: Wozu liest man so ein Buch?



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Veröffentlicht am 08.04.2021

Enrietttas Testament

Enriettas Vermächtnis
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Enrietta da Silva, die gefeierte Bestsellerautorin ist verstorben. Im Büro des Testamentsvollstreckers Dr. Leuthard in Zürich finden sich die Erben ein. Jana, Schauspielerin und Ziehtochter der Autorin ...

Enrietta da Silva, die gefeierte Bestsellerautorin ist verstorben. Im Büro des Testamentsvollstreckers Dr. Leuthard in Zürich finden sich die Erben ein. Jana, Schauspielerin und Ziehtochter der Autorin und der wohlhabende Schönheitschirurg Emilio Volpe aus Buenos Aires. Was verbindet die beiden mit der Verstorbenen? Für alle überraschend taucht plötzlich Enriettas leiblicher Sohn auf, Armando de Silva. Niemand wusste von dessen Existenz. Die Erbschaft gestaltet sich kompliziert. Armando besteht verständlicherweise auf seinen Pflichtteil und der ist nicht unbeträchtlich. Die Frage ist jedoch: Was ist in der Vergangenheit vorgefallen? Warum verheimlichte Enrietta ihren Sohn und warum setzte sie ihn nicht zum Erben ein?

Das Cover des Romans gefällt mir gut, allerdings erweckt es eher einen. romantischen Eindruck. Ich hatte mir von „Enriettas Vermächtnis“ viel mehr versprochen. Ich liebe geheimnisvolle, dunkle Familiengeheimnisse. In einer Geschichte, in der es um einen verheimlichten leiblichen Sohn der Erblasserin geht und um eine millionenschwere Erbschaft, glaubte ich einen fesselnden Lesestoff gefunden zu haben. Leider wurde ich enttäuscht.

Der Schreibstil der Autorin ist zwar flüssig, aber Frau Madsack verzettelt sich in Nebensächlichkeiten, das hemmt den Spannungsbogen beträchtlich und reizt zum Querlesen, weil man ja endlich zum Kern der Geschichte kommen möchte. Ich jedenfalls reagierte mit Ungeduld. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte nicht ganz schlüssig ist. Und leider haben es die Protagonisten nicht geschafft mich zu erreichen. Sie blieben mir fern. Meine Emotionen wurden nicht angesprochen. Mir blieb zum Schluss ein sehr unbefriedigender Gesamteindruck zurück.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Spannung blitzt nur kurzzeitig auf

Die stummen Wächter von Lockwood Manor
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Inhalt:
Manche Geheimnisse sind unausgesprochen. Andere sind unaussprechlich.

1939. Hetty Cartwright muss eine Sammlung des Londoner Natural History Museum vor dem heraufziehenden Krieg in Sicherheit ...

Inhalt:
Manche Geheimnisse sind unausgesprochen. Andere sind unaussprechlich.

1939. Hetty Cartwright muss eine Sammlung des Londoner Natural History Museum vor dem heraufziehenden Krieg in Sicherheit bringen – ins verfallene Herrenhaus Lockwood Manor. Doch das Haus wirkt auf Hetty wie verflucht: Ihre geliebten Exponate, der ausgestopfte Panther, die Kolibris und der Eisbär, verschwinden, werden zerstört und scheinen nachts umherzuwandern. Zusammen mit der Tochter des tyrannischen Hausherrn, Lucy Lockwood, versucht Hetty, die nächtlichen Geschehnisse zu ergründen, und bringt ein tragisches Geheimnis ans Licht. Eine fesselnde und betörende Geschichte über eine große Liebe und den Wahnsinn einer Familie, ihre lang vergrabenen Geheimnisse und versteckten Sehnsüchte.


Meine Meinung:
Ich ging mit großen Erwartungen an diesen Debütroman heran, hatte mir eine Geschichte in der Art von Daphne du Mauriers „Rebecca“ erhofft. Das Setting, mit dem ausladenden Herrenhaus von Lockwood Manor, erschien mir geradezu optimal. Und das angedeutete Geheimnis hatte mein Interesse geweckt. Leider stockte die Handlung zu oft, verlor sich in langweiligen Details. Die Spannung ging dabei verloren. Die Hauptprotagonistin Hetty empfand ich als langweilig, obwohl sie in manchen Dingen tatsächlich sehr modern agierte. Die Tochter des Hauses, die labile Lucy und ihre vom Wahnsinn ergriffene Mutter übten schon eher Faszination auf mich aus. Unsympathisch hingegen empfand ich Lucys Vater, dem Herren von Lockwood Manor.

Der Schreibstil selbst ist leicht und flüssig lesbar, jedoch versteht es die Autorin nicht, einen Spannungsbogen aufzubauen und auch zu halten. Nur kurzzeitig blitzt Spannung auf und ist im nächsten Moment auch schon wieder weg. Und das ist letztlich zu wenig, um den Leser zu fesseln.

Obwohl der Schluss noch eine Überraschung parat hielt, konnte mich „Die stummen Wächter von Lockwood Manor“ nicht überzeugen.

Fazit: Mich hat „Die stummen Wächter von Lockwood Manor“ leider überhaupt nicht erreicht.


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Veröffentlicht am 02.02.2020

Mir fehlt es an Tiefe

Die Chroniken der Windträume
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Tief traurig über den Verlust des geliebten Vaters und das plötzliche Ende einer langjährigen Beziehung sitzen Tom und Jan in unterschiedlichen Jahrzehnten an der gleichen Meeresbucht und hadern mit ihrem ...

Tief traurig über den Verlust des geliebten Vaters und das plötzliche Ende einer langjährigen Beziehung sitzen Tom und Jan in unterschiedlichen Jahrzehnten an der gleichen Meeresbucht und hadern mit ihrem Schicksal. Da erscheint ihnen die Stimme des Windes und wir tauchen ein in die märchenhafte Welt des Meeres, der Wellen und mystischer Naturgewalten. Der Wind spricht immer wieder zu Tom und Jan und gibt ihnen die Kraft ihrer Trauer zu begegnen. Er führt sie mit den Robben Jova und Chrissie zusammen. Sie erleben in märchenhaften Naturschauspielen, dass selbst das Abschied nehmen, der Beginn einer neuen fantastischen Reise sein kann und dass es im Leben keinen Stillstand gibt.
„Die Chroniken der Windträume….ist ein Hörbuch über Abschied und Trauer, über das ewige Werden und Vergehen, vor allem aber über Hoffnung und die unbändige Kraft des Lebens.



Meine Meinung:

Ich kann mich für Märchen mit Tiefgang, Weisheit und Poesie begeistern. „Die Chroniken der Windträume“ haben mich allerdings emotional nicht erreicht. Mir war die Story einfach zu platt. Es soll sich ja hier um ein Märchen für Erwachsene handeln, aber vielleicht habe ich ja die Botschaft nicht verstanden.

Zu den Charakteren konnte ich ebenfalls keine Beziehung aufbauen, ich empfand Tom und Jan als furchtbare Jammerlappen.

Trost hab ich jedenfalls keinen gefunden. Ich hatte mir mehr versprochen, wahrscheinlich zu viel. Am besten fand ich die Geschichte vom Seemann und seiner Frau. Die Stimme des Sprechers Christopher Groß fand ich angenehm.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Skurrile Geschichte …voll daneben

John, Paul, George und Richard
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Inhalt:

Mit den Beatles auf Roadtrip
Fast jeder weiß fast alles über die Beatles. Oder? Klaus Metzger erzählt eine fulminante Geschichte über Musik, das Musik-Business und darüber, wie ein Millionseller ...

Inhalt:

Mit den Beatles auf Roadtrip
Fast jeder weiß fast alles über die Beatles. Oder? Klaus Metzger erzählt eine fulminante Geschichte über Musik, das Musik-Business und darüber, wie ein Millionseller entsteht. Darin spielen die 'Fab Four' eine so rätselhafte wie groteske Rolle, und der einzige Handlungsort und Schauplatz liegt auch noch fernab jeder Musikmetropole.
Paul McCartney ist mit seiner neuen Frau auf Hochzeitsreise, ein Roadtrip durch Amerika. Sie verfahren sich und landen an einem ausgetrockneten See. Der Chevy streikt. Gott sei Dank gibt es irgendwo eine Grandma, die selbstgemachte Limonade anbietet und die beiden zum Mittagessen einlädt. Grandmas Enkel, John und George, machen Musik, zusammen mit ihrem Freund Richard, der es auf den Tod nicht ausstehen kann, wenn man ihn Ringo nennt. Linda, die Tochter des Pfarrers, singt, hell und klar. 'Musik von einem anderen Stern', sagt Paul, den Linda für John Lennon hält. Aber das weiß Grandma besser. Der ist in den 70er Jahren erschossen worden, auf offener Straße, in New York, wohin sie keine zehn Pferde bringen. Bei Grandma schaut auch gerne Sheriff Nash rein, Graham Nash. Allerdings darf dann kein American Pie auf dem Tisch stehen. Da sind Sachen drin, von denen der Sheriff nichts wissen sollte. Und, ach ja, dann liegt da noch dieser Revolver auf dem Tisch. Spätestens da denkt Paul, sie sollten sich für die Gastfreundschaft bedanken und wieder verschwinden. Wenn das so einfach wäre …



Meine Meinung:

Ich kann mit diesem Buch leider so überhaupt nichts anfangen. Ich bin enttäuscht, hatte mir was Anderes erwartet. Der Schreibstil ist ja noch okay. Kurze und prägnante Sätze. Aber die Handlung ist mir einfach zu konfus. Und leider traf der Autor auch nicht meinen Sinn für Humor. Alle sitzen um den Tisch und labern totalen Schwachsinn und irgendwie haben auch alle einen Schatten weg. Es tauchen zwar immer wieder mal Namen berühmter Musiker auf z.B. Rod Steward, Eric Clapton, wobei es sich hier um einen Mechaniker bzw. einen Angestellten einer Telefongesellschaft handelt. Für manche Leser mag diese skurrile Geschichte ja unterhaltsam sein, nur leider nicht für mich.