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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2021

Toll umgesetztes Jugendbuch!

A. S. Tory und die verlorene Geschichte
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„Bin ich die Summe meiner Vorfahren und meiner Vergangenheit? Oder bestimme ich selbst, wer ich sein will?“ Mr. Tory schickt die Jugendlichen Sid und Chiara erneut auf eine Reise. Dieses Mal sollen sie ...

„Bin ich die Summe meiner Vorfahren und meiner Vergangenheit? Oder bestimme ich selbst, wer ich sein will?“ Mr. Tory schickt die Jugendlichen Sid und Chiara erneut auf eine Reise. Dieses Mal sollen sie seine Vergangenheit herausfinden. Mit Fotos und einer Adresse reisen sie als erstes nach Venedig, um dort auf Spurensuche zu gehen. Sie finden Hinweise auf eine jüdische Familie, die 1938 in Berlin lebte. Doch was ist damals passiert?
Sid und Chiara sind sehr gegensätzlich. Während Sid eher ruhig und überlegt handelt, ist Chiara spontan, frech und hat immer die wildesten Ideen. Zusammen bilden sie ein tolles Team. Sie gehen aber auch alleine auf die Suche und ihre unterschiedlichen Ansätze ergänzen sich am Ende.
Die drei Städte Venedig, Wien und Berlin werden anschaulich beschrieben. Zusammen mit Sid und Chiara macht man kleine Sightseeingtouren und fühlt sich, als wäre man im Urlaub.
Zwischendurch werden Passagen mit der Überschrift „die verlorene Geschichte“ eingeschoben. Durch die Recherche und die Einschübe erfährt man nach und nach die komplette Geschichte von Mr. Tory.
Das Buch ist sehr abwechslungsreich. Es gibt lustige, bedrückende und traurige, aber auch schöne Momente. Die abenteuerliche Seite des Buches kommt auch nicht zu kurz. Die beiden kommen in ungemütliche Situationen und schaffen es auch diese zu meistern.
Die Nebencharaktere bringen verschiedene Sichtweisen auf die Thematik in die Handlung ein. Es wird gesellschaftskritisch und kontrovers diskutiert. Ich finde man kann eine Menge beim Lesen lernen.
Insgesamt ein toll umgesetztes Jugendbuch, das auch Erwachsene begeistern kann.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Toller Abschluss

Serpentis – Herz über Kopf durch die Zeit
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Nachdem Leo sein Zeitreisemal geraubt wurde und er in der Vergangenheit zurück blieb, sucht Rosalie verzweifelt nach einem Hinweis um Leo wiederzufinden. Sie folgt der ersten Spur ins Venedig von 1507. ...

Nachdem Leo sein Zeitreisemal geraubt wurde und er in der Vergangenheit zurück blieb, sucht Rosalie verzweifelt nach einem Hinweis um Leo wiederzufinden. Sie folgt der ersten Spur ins Venedig von 1507. Wird sie Leo retten und in die Gegenwart zurückbringen? Können alte Legenden helfen, um Lucian endgültig zu besiegen?
Der nahtlose Übergang zwischen Band 2 und 3 ermöglicht es dem Leser auf den ersten Seiten direkt wieder in die Handlung zu finden.
Die Protagonistin Rosalie ist mir seit Beginn der Reihe sehr sympathisch. Sie setzt sich durch und bricht auch Regeln, um Leo zurück zu bekommen.
Rosa kommt in Venedig bei dem bekannten Maler Albrecht Dürer unter. Dadurch bekommt sie auch Kontakt zu anderen Künstlern und lernt bekannte Persönlichkeiten kennen, bevor sie berühmt wurden. Die Autorin schafft es authentische Figuren zu erschaffen.
Im Laufe des Buches erfährt man viel über Venedig, die Glasbläser auf Murano und die Lebensweisen und Bräuche der Menschen zu dieser Zeit. Nach kurzer Zeit fühlt man sich so, als würde man schon immer in dieser Zeit leben. Das macht diese Buchreihe so besonders.
Auch Angelo und Galatea tauchen in diesem Band wieder auf. Es ist wunderbar zu sehen, wie für sie die Zeit nach dem zweiten Band weiter gegangen ist.
Es gibt viele Bezüge auf die ersten Bände, was ich toll finde.
Die Prophezeiungen und Legenden geben der Geschichte eine mythische Richtung. Mir hat sehr gut gefallen, wie sie in die Handlung eingefügt wurden.
Das Buch ist sehr spannend. Auch wenn es ruhigere Phasen gibt, weiß man immer, dass es noch nicht vorbei ist. Die Wendungen sind unvorhersehbar und bringen Abwechslung in die Handlung.
Zusammenfassend ein toller Abschluss für die „Herz über Kopf“-Reihe. Lest sie, ihr werdet es sicher nicht bereuen!

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Einzigartiges Buch

Das Mädchen im Nordwind
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Luise steht 1936 kurz vor dem Abitur als sie den Isländer Jónas kennen lernt und sich in ihn verliebt. Doch weil sie Jüdin ist, ist ihre Beziehung verboten. Mit der Zeit wird es in Deutschland für Juden ...

Luise steht 1936 kurz vor dem Abitur als sie den Isländer Jónas kennen lernt und sich in ihn verliebt. Doch weil sie Jüdin ist, ist ihre Beziehung verboten. Mit der Zeit wird es in Deutschland für Juden immer gefährlicher und eine Flucht bleibt die einzige Option.
2019 reist Sofie nach Island, um dort für drei Monate zu arbeiten. In dem Haus, das sie renoviert, findet sie ein altes Notizbuch. Es enthält Aufzeichnungen von Luise, die ihre tragische Liebesgeschichte niedergeschrieben hat.
Das Buch zeigt viele Gegensätze. Auf der einen Seite erlebt man mit Sofie Island aus einer neuen Perspektive. Man erfährt viel über die Kultur und Gewohnheiten der Isländer. Wie Sofie Island, die Atmosphäre und das Licht beschreibt ist mir von meiner eigenen Island-Reise sehr vertraut.
Auf der anderen Seite begleitet man eine jüdische Kaufmannsfamilie ab 1936 in Deutschland. Man kann das Handeln der Familie, die versucht sich nicht unterkriegen zu lassen sehr gut nachvollziehen. Immer mit der Hoffnung, dass sich die Nazis nicht noch schlimmeres ausdenken können, lautet ihr Motto: „Alles wird gut“.
Als Leser weiß man, dass es in dieser Zeit nur wenige Happy Ends gab. Trotzdem hofft man für diese eine Familie, die man über mehrere Jahre bis in den 2. Weltkrieg hinein begleitet, dass sie die Flucht schaffen und alles gut wird.
Das Buch beruht nicht auf einer wahren Geschichte. Doch es ist so eindrucksvoll und authentisch geschrieben, dass man das beim Lesen schnell vergisst. Nach dem Beenden des Buches habe ich noch lange geweint.
Natürlich kennt man die Fakten und weiß, was den Juden zu dieser Zeit angetan wurde. Aber es hautnah mitzuerleben macht das ganze nochmal viel realer.
Sofie lernt unter anderem Björgvin, einen von Luises Nachkommen kennen. Doch in Island möchte niemand etwas von Luise wissen. Sofie wird schnell klar, dass alle ein völlig anders Bild der jungen Frau haben, als es in den Aufzeichnungen vermittelt wird.
Sofie lässt nicht locker und versucht die Familie mit der Vergangenheit zu versöhnen. Dabei lernt sie auch viel über sich selbst und wie sie sich ihr eigenes Leben eigentlich vorstellt.
Ein einzigartiges Buch, das ich nicht so schnell vergessen werde. Es werden wichtige Themen angesprochen und gleichzeitig hat man mit der zweiten Zeitschiene auch einen Wohlfühlort.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Kein typisches New Adult-Buch und deshalb so einzigartig!

Walk through HOPE
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„Milan zu mögen war, wie ein Unwetter zu mögen. Hatte man sich gerade an die dunklen Wolken gewöhnt, traf einen plötzlich der Blitz. Aber steckte nicht auch hinter jedem Unwetter ein blauer Himmel, wenn ...

„Milan zu mögen war, wie ein Unwetter zu mögen. Hatte man sich gerade an die dunklen Wolken gewöhnt, traf einen plötzlich der Blitz. Aber steckte nicht auch hinter jedem Unwetter ein blauer Himmel, wenn man den Sturm überstanden hatte?“

Lia reist zu ihrer besten Freundin Izzy an die Küste. Seit längerer Zeit ist der Kontakt abgebrochen und sie möchte endlich wissen, was passiert ist. In dem kleinen Ort angekommen trifft sie auf Milan. Der junge Mann übt eine starke Anziehungskraft auf sie aus. Doch er scheint in die Ereignisse verwickelt zu sein, die Izzy so verändert haben.

Die Handlung hat mehrere düstere Aspekte, die nicht nur mit Milans Vergangenheit zu tun haben. Das macht die Handlung spannend. Außerdem steht das Thema Freundschaft sehr stark im Fokus. Dadurch ist dieses Buch ganz anders als alle New Adult-Romane die ich bereits gelesen habe. Es hebt sich von den anderen Büchern ab.

Die meisten Kapitel sind aus Lias Sicht geschrieben, die anderen zeigen Milans Perspektive.
Ich mochte Lia von Anfang an sehr gerne. Ihre Leidenschaft für das Kochen und Backen und ihre hilfsbereite Art machen ihren Charakter besonders. Die Liebe zu Tieren merkt man den beiden Protagonisten sehr an.

Im Laufe des Buches gibt es mehrere Momente und Szenen, die ich nicht vergessen möchte, weil sie so unglaublich schön waren. Beim Lesen hatte ich immer das Gefühl nicht alleine zu sein und das die Protagonisten sich aufeinander verlassen können.

Wie für einen Faithful New Adult-Roman charakteristisch, sind Lia und Milan religiös. Ihr Glaube spielt in ihrem Leben und im Buch eine wichtige Rolle. Ich finde es schön zu lesen, wie Lia immer wieder aus ihrem Glauben Hoffnung und Stärke zieht.

Ich hätte mir an manchen Stellen persönlichere Worte statt Glaubensfloskeln von Lia für ihre Freunde gewünscht. Dadurch wirken die beiden Szenen doppelt.

Im Laufe der Handlung werden ein paar Handlungsstränge angeschnitten, aber dann nicht wieder aufgegriffen. Das hat mir am Ende etwas gefehlt. Doch in Band 3 gibt es natürlich noch die Möglichkeit diese Themen wieder aufzugreifen.

In „Walk through Hope“ gibt es unglaublich viele Zitate, die ich mir markiert habe. Mich begeistert es, dass ich so viel aus dem Buch mitnehmen kann.

Die Freundschaft von Lia und Izzy bekommt viel Raum in der Handlung. Mir hat es sehr gut gefallen, wie die beiden sich nach der Funkstille wieder näher kommen. Dadurch ist ihre Verbundenheit auch nochmal gestärkt worden.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Vor allem auch, weil es kein typisches New Adult-Buch ist.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Eine wundervolle Suche nach sich Selbst

Was wir sehen, wenn wir lieben
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„Es ist, wie einen Film ein zweites Mal zu sehen und dabei an ganz anderen Stellen zu lachen und zu weinen.“ 

Nach einem Unfall leidet Teresa unter Gedächtnisverlust. Die letzten 5 Jahre sind komplett ...

„Es ist, wie einen Film ein zweites Mal zu sehen und dabei an ganz anderen Stellen zu lachen und zu weinen.“ 

Nach einem Unfall leidet Teresa unter Gedächtnisverlust. Die letzten 5 Jahre sind komplett aus ihren Erinnerungen verschwunden. Sie weiß weder wo sie wohnt, noch warum sie nicht mit Henry zusammen ist, dem Mann den sie liebt. Nach und nach findet sie heraus, warum sie so ist, wie sie heute ist und vor allem wer sie eigentlich sein möchte.

Teresa ist in einer schwierigen Situation, die man sich eigentlich gar nicht vorstellen kann. Dennoch schafft es die Autorin den Leser sehr gut in diese Situation zu versetzen. Deswegen habe ich mir selber auch immer wieder die Frage gestellt, was ich an Teresas Stelle machen würde.

Es gibt immer wieder Rückblicke aus Henrys Sicht, die dem Leser zeigen was damals passiert ist. Dadurch wird seine Sicht verdeutlicht. In der Gegenwart ist er Teresa gegenüber etwas stoffelig, aber man lernt ihn in den Rückblicken als sehr netten Mann kennen.

Ich finde es wird sehr schön dargestellt, dass man schleichende Veränderungen manchmal gar nicht so genau merkt. Wenn man dann aber über einen längeren Zeitraum zurückblickt merkt man doch, wie viel sich verändert hat. Ich konnte sehr viel für mein eigenes Leben mitnehmen.

Die Geschichte wird sehr authentisch erzählt. Es gibt sowohl lustige Stellen als auch traurige. Das Ende war für mich ein emotionaler und tränenreicher Höhepunkt. Mir hat die Auflösung sehr gut gefallen.

Das Buch beschreibt eine wundervolle Suche nach sich Selbst. Manchmal lassen sich vermeintliche Gegensätze doch vereinen. Dieses Buch empfehle ich von Herzen weiter!

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