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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2021

Die kluge Protagonistin war mir sehr sympathisch

Die Teehändlerin
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1838: Friederike Ronnefeldt lebt mit ihrem Mann Tobias und ihren Kindern in Frankfurt, wo sie eine Teehandlung betreiben. Als Tobias eine Geschäftsreise nach China unternimmt, hat es Friederike in vielerlei ...

1838: Friederike Ronnefeldt lebt mit ihrem Mann Tobias und ihren Kindern in Frankfurt, wo sie eine Teehandlung betreiben. Als Tobias eine Geschäftsreise nach China unternimmt, hat es Friederike in vielerlei Hinsicht schwer. Als Frau hat sie in jener Zeit kaum die Möglichkeit Geschäfte zu tätigen oder eigenständige Entscheidungen zu treffen. Aber als sich der Prokurist des Unternehmens eines Tages sehr verdächtig verhält, muss Friederike eingreifen – koste es was es wolle.

Ich mag Erzählungen, die von wahren Geschichten inspiriert wurden. Die Marke Ronnefeldt war mir bisher überhaupt kein Begriff, daher freute ich mich über die spielerische Erweiterung meines Horizonts durch diesen Roman.

Vor allem die Ausarbeitung der Rolle der Frau im 19. Jahrhundert fand ich hier sehr gelungen. Susanne Popp hat die Sehnsüchte, verborgenen Talente und die Klugheit der weiblichen Charaktere unaufdringlich, aber deutlich dargestellt. Die Macht der gesellschaftlichen Konventionen schien jegliche Entwicklung zu erdrücken, was ich hier besonders in Friederikes und Tobias Beziehung wahrnehmen konnte. Die Autorin präsentierte mir ein Ehepaar, das wunderbar harmonierte, sich aber fast an die gesellschaftliche Norm verlor. Ich fand diese Zerrissenheit Tobias, die Angst vor dem Verlust der gesellschaftlichen Anerkennung, aber auch die Wertschätzung und den Stolz für seine liebe Friederike, sehr feinfühlig geschildert. Ebenso wie das zarte, vorsichtige Aufblühen von Souveränität im Leben seiner Frau.

Dieser Band 1 der Saga präsentierte verschiedene Herausforderungen einzelner Figuren, die jede für sich ein brisantes Thema aufarbeiteten, und deren weiterer Lebensweg wohl in den nächsten Bänden weiter verfolgt werden wird. So geht es beispielsweise auch um die Kluft zwischen den Religionen, oder um den Umgang mit Angehörigen fremder Völker.

Auch wenn sich die Geschichte für mich stellenweise etwas in die Länge zog, fand ich sie dennoch nie langweilig. Die Autorin konnte mich in jeglicher Hinsicht durch diese fernen Jahre führen, wobei der Zeitgeist leicht verständlich und greifbar war.

„Die Teehändlerin“, der Auftakt zur Ronnefeldt-Saga, hat mir eine schöne Lesezeit beschert. Dieser Einblick in die Verhältnisse der damaligen Zeit wurde von der Autorin mit viel Gefühl erzählt, wobei verschiedene Schicksale spannend miteinander verwoben wurden. Empfehlenswert. / 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Hat mir fast noch besser gefallen als Band 1

Die Stadt der Tränen
10

Minou und Piet leben nun bereits seit Jahren auf ihrem Landsitz in Puivert und führen dort mit ihrer Tochter Marta ein bodenständiges Leben. Als sie einer Einladung zur königlichen Hochzeit nach Paris ...

Minou und Piet leben nun bereits seit Jahren auf ihrem Landsitz in Puivert und führen dort mit ihrer Tochter Marta ein bodenständiges Leben. Als sie einer Einladung zur königlichen Hochzeit nach Paris nachkommen, nimmt ihr harmonisches Leben allerdings ein jähes Ende. Marta verlässt unbeaufsichtigt das Haus und wird vermisst. Kurz darauf zwingt die Bartholomäusnacht Minou und Piet tragischerweise zur überstürzten Flucht aus der Stadt, da allen Hugenotten der Tod droht.

Die Fortsetzung des Buches „Die brennenden Kammern“ hat mir wieder eine schöne Lesezeit beschert! Durch die gute Anknüpfung an den ersten Band und die fabelhafte und bildhafte Ausdrucksweise der Autorin, befand ich mich augenblicklich wieder in Frankreich bei Minou und Piet. Ach, ich mag dieses Paar sehr. Sie sind so bodenständig und für ihre Verhältnisse bescheiden geblieben, trotz Minous umfangreicher Erbschaft. Grundsätzlich fand ich sogar alle Figuren treffsicher skizziert, jeder Charakter war stark spürbar. So konnte ich mich in jede Szene sehr gut hineinversetzen, was mich stellenweise sogar emotional herausforderte.

Trotz des schweren Themas und des hindernisreichen Lebensweges des sympathischen Paares, konnte die Autorin der Geschichte Leichtigkeit geben. Ich empfand lediglich einzelne Kapitel düster, beispielsweise jene, die mit Vidals verqueren Gedanken und empathielosen Handlungen zu tun hatten. Nichtsdestotrotz war es aufschlussreich, die Verbindung zwischen Piet und Vidal näher betrachten zu können.

Ich gebe zu, dass mir die tragische Geschichte um Marta, deren Leben und Entwicklung ohne ihre leiblichen Eltern und deren Wiederfinden, nicht so gut gefallen hat. Hier waren mir zu viel schicksalshafte Momente und Verknüpfungen. Es wirkte auf mich daher nicht ganz so glaubhaft, genau wie der Showdown, der mir irgendwie unpassend erschien – zu sehr Hollywood-like.

„Die Stadt der Tränen“ steht dem ersten Band in nichts nach. Wo im ersten Band der Krieg im Außen tobte, zeichneten sich hier die Scharmützel auch auf Beziehungsebene und im Inneren der Protagonisten ab. Ich freue mich schon darauf, womit mich Kate Mosse in Band 3 der Reihe überrascht. / 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 23.12.2020

Hat mir gut gefallen!

The Brooklyn Years - Was niemand erfährt
0

Ari arbeitet als Physiotherapeutin für das Eishockeyteam der Brooklyn Bruisers. Als Patrick, der Enforcer des Teams, Probleme mit seiner Hüfte bekommt, schicken ihn seine Vorgesetzten zu Ari in Behandlung. ...

Ari arbeitet als Physiotherapeutin für das Eishockeyteam der Brooklyn Bruisers. Als Patrick, der Enforcer des Teams, Probleme mit seiner Hüfte bekommt, schicken ihn seine Vorgesetzten zu Ari in Behandlung. Dumm nur, dass sich Patrick nicht gerne anfassen lässt. Doch Aris Geduld und ihre charmante Art schaffen bei dem Eishockeystar eine Basis des Vertrauens, und so lernen die beiden sich mit der Zeit näher kennen. Als sich daraus eine Beziehung zu entwickeln scheint, rudert Ari jedoch dagegen. Denn Beziehungen zwischen Arbeitskollegen sind in der Regel nicht so gerne gesehen.

Dies ist bereits das zweite Buch der „Brooklyn-Years“-Reihe, welches ich mit Begeisterung gelesen habe. Auch hier, in der Liebesgeschichte von Ariana und Patrick, finden sich durchweg sympathische Figuren mit authentische Ansichten, Handlungen und Problemen. Nichts wirkt künstlich aufgesetzt und es fehlt jegliches unnötige Drama. Außerdem halten sich die Erotikszenen in Grenzen. Perfekt!

Sehr gut gefallen hat mir die, von der Autorin sehr schön ausgearbeitete, Darstellung von Aris Beruf, vor allem ihr Part als Yogalehrerin. Diese Szenen fand ich sehr geschmackvoll, sie zeigten in verständlichen Beschreibungen spürbar einen etwas tieferen Aspekt des Yoga. Dazu kam, dass auch die Sportler dieses ganzheitliche Übungssystem ernst nahmen. Ich könnte mir vorstellen,dass die Autorin aus persönlicher Erfahrung sprach und Yoga als das zeigen wollte, was es ist – mehr als ein angesagtes Fitnesstraining.
Für Abwechslung und Spannung sorgte die Beziehung zwischen Ari und ihrem früheren Partner, der aus dem kriminellen Milieu heraus agierte. Sarina Bowen konnte auch an dieser Stelle mit ihrem Schreibtalent glänzen, denn sie ließ mich die Sorgen und Entscheidungen der Physiotherapeutin durch ihren unkomplizierten Erzählstil nachvollziehbar miterleben.

„The Brooklyn-Years – Was niemand erfährt“ finde ich sehr gelungen. Eine lebendige Geschichte über Liebe, Vertrauen und den verantwortungsvollen Umgang mit Fehlern. Sympathische Figuren und authentische Entwicklungen runden diesen zweiten Band der Reihe ab. / 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Klasse!

Frostgrab
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Milla hat ihre Freunde aus der Snowboard-Clique seit 10 Jahren nicht gesehen. Schreckliche Umstände hatten damals dazu geführt, dass sich alle nach besagtem Winter zurückzogen. Nun flattert Milla aber ...

Milla hat ihre Freunde aus der Snowboard-Clique seit 10 Jahren nicht gesehen. Schreckliche Umstände hatten damals dazu geführt, dass sich alle nach besagtem Winter zurückzogen. Nun flattert Milla aber eine Einladung für ein Wiedersehen ins Haus, genau an den Ort des Geschehens. Die E-mail kam von Curtis, der ihr zur damaligen Zeit ziemlich unter die Haut ging. Doch als Milla im Skigebiet ankommt, wird schnell klar, dass niemand ihrer Freunde weiß, wer die Einladung wirklich ausgesprochen hat. Denn Curtis war es nicht. Und plötzlich gehen zutiefst beunruhigende Dinge vor sich...

Was für ein spannendes Buch! Ich kann es fast nicht glauben, dass dies ein Roman-Debüt sein soll! Allie Reynolds hat mit ihrem völlig authentischen Schreibstil und aus ihren persönlichen Erfahrungen schöpfend, eine knallharte Welt im Profi-Wintersport gezeichnet.

Gleich zu Anfang konnte ich einen Einblick in Millas Welt und Sichtweise gewinnen. Krümel an Informationen wurden gestreut, was mich nun so richtig neugierig werden ließ. Ziemlich schnell steigerte sich die Spannung der Geschichte, auf jedes Kapitel folgte ein weiteres mit Rückblick auf die Ereignisse von vor zehn Jahren. Auf die Art erfuhr man häppchenweise von Dramen, die zu einem nahezu völligen Vertrauensverlust führten und gleichzeitig schraubte sich die Angst vor einem heute unsichtbaren Gegner fast unerträglich hoch. Jede der Figuren hatte damals etwas zu verbergen, und Interesse daran, dass diese Verfehlungen nicht ans Tageslicht kamen. Die Autorin konnte Geheimnisse, bzw. Handlungen fantastisch miteinander verweben und dadurch zeigen, wie die einzelnen Charaktere wirklich ticken und was sie antreibt.

Für mich war dieses Buch ein absoluter Pageturner, spannend bis zum Schluss, mit Blick in so manche menschlichen Abgründe. Die Frage, ob man jemandem Vertrauen kann, ob derjenige vielleicht eine Maske trägt, begleitete mich durch die ganze Geschichte. Gruselig.

Da Allie Reynolds selbst im Snowboard-Profisport unterwegs war, konnte sie viele Details zu den Wettkämpfen und zu den Kunststücken in der Halfpipe beisteuern. Ich fand das wirklich toll, allerdings waren mir die Beschreibungen hier viel zu ausschweifend, ich habe sie beim Lesen zwar hingenommen, aber nicht richtig verstanden.
Außerdem muss ich sagen, dass ich von der Auflösung in den letzten Kapiteln fast ein wenig enttäuscht war, ich hätte mir einen originelleren „Geist“ gewünscht oder eine Überraschung. Jemand, der nicht so offensichtlich zu den möglichen Verdächtigen gehörte. Der Showdown konnte sich dann aber trotzdem sehen lassen und erlöste damit von so manchen Zweifeln.

„Frostgrab“ ist eine Geschichte voller Geheimnisse und Lügen, die tragischerweise miteinander verwoben sind. Die Spannung und die Dramatik sind fast nicht zu übertreffen. Ein tolles Buch! / 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Hat mich vom Fleck weg gefesselt

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Blair ist die Tochter einer Valkyre. Ihre ältere Schwester steht kurz davor die Kräfte ihrer Mutter zu erben, da sie als Erstgeborene ihr Leben lang auf diese Aufgabe geschult wurde. Aber am Tag der Abreise ...

Blair ist die Tochter einer Valkyre. Ihre ältere Schwester steht kurz davor die Kräfte ihrer Mutter zu erben, da sie als Erstgeborene ihr Leben lang auf diese Aufgabe geschult wurde. Aber am Tag der Abreise zur Übergabezeremonie sterben beide bei einem Autounfall. Geschockt bricht Blair auf – nach Vancouver, an den Ort, der die Welt mit Valhalla verbindet. Sie möchte Antworten finden, allerdings wirft das Verhalten ihres langjährigen Freundes Ryan noch mehr Fragen auf.

Eigentlich wollte ich nur mal kurz einen Blick in das Buch werfen, war dann aber so gefesselt, dass ich es in einem Rutsch zu Ende gelesen habe! Die Geschichte um die Valkyren, Valhalla und die nordischen Gottheiten hatte genau die richtige Portion Mystik, um in einem geheimnisvollen Leseabenteuer zu schwelgen. Den weltlichen Handlungsschauplatz Kanada mochte ich sehr, für mich betonte er wegen seiner vielseitigen Landschaft die Naturgewalt, die sich in den, hier meist kriegerischen, Gottheiten widerspiegelte.

Die Protagonisten fand ich angenehm zurückhaltend und obwohl ich gerne noch etwas mehr über sie erfahren hätte, blieben sie auf die Art zum Teil undurchsichtig und für Überraschungen gut. Schade fand ich aber den viel zu plötzlich aufkommenden Showdown zum Ende dieses ersten Bandes hin. Er schien mir auch nicht richtig zu passen, ich hatte das Gefühl, als fehlten mir ein paar Kapitel direkt davor. Die Stärke von Blair befand sich mitten in der Entwicklungsphase, ich denke in Band 2 werden wir eine über alles hinwegfegende Heldin beobachten können!

Außerdem möchte ich das wunderschöne Cover nicht unerwähnt lassen. Es ist wirklich ein Hingucker und wirkt richtig edel.

Alles in allem ein gelungenes Buch, nicht zu düster, aber spannend genug, um sich auf den Folgeband zu freuen! / 4,5 Sterne

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