Ein Roman mitten aus dem Leben
Svea ist eine junge Frau, die bis auf ein paar Dinge eigentlich sehr zufrieden mit ihrem Leben ist. Doch als sie durch einen Schicksalsschlag in der Familie in eine ihr nicht unbekannte aber doch neue ...
Svea ist eine junge Frau, die bis auf ein paar Dinge eigentlich sehr zufrieden mit ihrem Leben ist. Doch als sie durch einen Schicksalsschlag in der Familie in eine ihr nicht unbekannte aber doch neue Rolle in der Firma Tewald Gartenbau geworfen wird, entwickelt sie den Ehrgeiz und den Mut, die Dinge anzugehen, welche sie stören. Darüber hinaus erblickt sie in dem Rückenkurs auch noch den Mann ihrer Träume, doch seine Blicke scheinen zunächst geradewegs an ihr vorbeizuführen und auch sonst muss sie sich ziemlich ins Zeug legen, um etwas zu erreichen. Sie muss nicht nur einmal feststellen und lernen, dass man manchmal besser direkt über eine unangenehme Tatsache spricht, als sie wochenlang mit sich herumzutragen und sich in einem Missverständnis nach dem anderen zu verlieren.
Doch sie ist nicht alleine, ihre Freundin und WG-Mitbewohnerin Elisabeth steht ihr mit Rat und Tat zur Seite.
Der Schreibstil ist sehr authentisch, man kann sich sehr gut in die Situationen hineinfinden und gerade als Köln-Liebhaber kommt man in dem Buch auch auf seine Kosten.
Außerdem gefällt mir, dass Svea auch selbstreflektierende Aussagen über sich trifft und man nicht nur aus der Sicht anderer Personen etwas über sie, ihre Gedanken und Gefühle, erfährt.
Die Liebesgeschichte rund um Svea und Lars nimmt nicht nur einmal eine überraschende Wendung, was der Geschichte stets eine gewissen Grundspannung verleiht, die an einigen Punkten doch drastisch steigt, sodass ich das Buch einige Male nur schwer aus der Hand legen konnte.
Mir persönlich war Svea schon nach ein paar Seiten sehr sympathisch und auch Elisabeth, Lars und Cord mag ich sehr. Jeder hat seine ganz persönlichen Baustellen, die er oder sie anzugehen hat und es auch tut.
Die Tatsache, dass es neben der Hauptgeschichte noch andere Erzählstränge gibt, die etwas andere Themen behandeln, gefällt mir sehr gut. Neben der Liebesgeschichte zwischen Svea und Lars, ist da noch Elisabeth und ihre Überzeugung von polyamoren Beziehungen, die ein ganz besonderer Freund leider nicht teilen kann oder Cord, der Svea und der Gartenbaufirma gute Dienste erweist, sich aber mit einer Stalkerin auseinandersetzen muss oder das Thema Stadtbegrünung und Insektenvielfalt, zu dem man auch mit unkonventionellen Methoden etwas betragen kann und zu guter letzt noch Sveas Vater, der schmerzlich lernen muss, dass Arbeit nicht alles ist.
Insgesamt kann ich „Liebe treibt die schönsten Blüten“ nur sehr empfehlen. Eine tolle Lektüre für den gerade beginnenden Frühling.