Tokito – Stadt aus Blut und Schatten
In der Megastadt Tokito herrscht das Gesetz der Clans. Nur wer für einen der sechs Clanfürsten arbeitet, hat die Chance zu überleben. Die rebellische Erin hat ihren Job beim Lotusclan verloren und ist nun schutzlos. Als sie auf der Straße verschleppt wird, lässt sie sich auf einen Deal mit einem Dämon ein, um ihr Leben zu retten. Der Dämon verleiht ihr übernatürliche Kraft, versucht aber auch, die Kontrolle über Erin zu erlangen. Als eine Mordserie Tokito erschüttert und Erins beste Freundin Ryanne verschwindet, setzt Erin alles daran, den Mörder zu finden. Aber ist es wirklich bloß ein Wahnsinniger, den sie jagt? Oder ist sie einer gefährlichen Verschwörung auf der Spur? Und was für ein Spiel bei all dem spielt ihr Dämon?
In diesem Buch beweist Caroline Brinkmann einmal mehr, über wie viel Fantasie sie verfügt. Sowohl das ungewöhnliche Setting als auch der farbenfrohe und exotische Weltenbau, der japanische Züge ausweist, ...
In diesem Buch beweist Caroline Brinkmann einmal mehr, über wie viel Fantasie sie verfügt. Sowohl das ungewöhnliche Setting als auch der farbenfrohe und exotische Weltenbau, der japanische Züge ausweist, aber sich dennoch in vielem unterscheidet, überzeugen auf ganzer Linie. Der Ideenreichtum scheint keine Grenzen zu kennen und immer wieder klappt einem der Mund auf, weil man mit ihren Lösungen niemals gerechnet hat. Wer rechnet schon mit Methanwalen und Moji-Quallen?
Aber auch die Figuren brillieren mit einzigartigen und faszinierenden Wesenszügen, allen voran Protagonistin Erin, die mit ihrem selbstbewussten Charakter sicher nicht immer einfach ist, aber dennoch überzeugt. Sie und ihre Freunde müssen sich einigen Herausforderungen stellen und Gefahren abwenden. Durchbrochen und aufgelockert wird die düstere und gefährliche Stimmung durch die vielen frechen Dialoge. Ich liebe Erins Schlagfertigkeit, sie hat mich mehr als nur einmal zum Schmunzeln gebracht. Generell ist der Humor, der immer wieder mitschwingt, unglaublich gut in die Story eingewoben und macht aus diesem Fantasyroman einen Lesegenuss.
Ohne jetzt noch mehr vorwegzunehmen: Lest es, entdeckt die vielen faszinierenden Details, erlebt selbstbewusste und starke Charaktere, lasst euch von den komplexen Strukturen dieser einzigartigen Gesellschaft einnehmen und erlebt, ob und wie sie die gefährlichen Machenschaften und Intrigen aufdecken. Für Fantasy-Freunde ein Must-read.
Ich habe an der Hörrunde bei Lovelybooks teilgenommen und jede Minute genossen.
Ich habe starke Charaktere und liebevolle Dämonen kennengelernt, wurde in die Welt der Clans und Spirits geworfen und war ...
Ich habe an der Hörrunde bei Lovelybooks teilgenommen und jede Minute genossen.
Ich habe starke Charaktere und liebevolle Dämonen kennengelernt, wurde in die Welt der Clans und Spirits geworfen und war von der ersten Minute gefangen. Die Stränge der Charaktere sind nach und nach miteinander verwoben worden und verbanden sich am Ende zu einer Symbiose aus Spannung, die mich bis zur letzten Silbe haben mit fiebern lassen.
Ein wundervolle Geschichte, emotional und gefühlvoll als Hörbuch vorgetragen und voller unerwarteter Handlungen.
Nachdem das Buch “Die Clans von Tokito” mir mehrmals auf Instagram aufgefallen ist und ich einige sehr positive Stimmen dazugehört hatte, war mir schnell klar das ich das Buch auch lesen möchte. Das Cover ...
Nachdem das Buch “Die Clans von Tokito” mir mehrmals auf Instagram aufgefallen ist und ich einige sehr positive Stimmen dazugehört hatte, war mir schnell klar das ich das Buch auch lesen möchte. Das Cover hat mich auf den allerersten Blick nicht komplett überzeugt, passt aber unglaublich gut zu der Geschichte. Man kann sowohl den Handlungsort Tokito, als auch die verschiedenen Clans auf dem Cover erkennen. Ich mag es total gerne wenn Aspekte der Geschichte auf dem Cover eingebunden sind, deswegen gefällt mir mittlerweile die Gestaltung des Buches auch sehr.
Auch der Einstieg in das Buch ist mir persönlich sehr leicht gefallen. Die Handlung geht sehr zügig los und die Ereignisse überschlagen sich bereits im ersten Kapitel. Generell ist das Buch unglaublich spannend geschrieben und es gab mehrere Momente, bei denen mich der Plot überraschen konnte. Das Buch ist aus mehreren Perspektiven geschrieben, jede ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Die Hauptprotagonistin ist Erin, die man direkt im ersten Kapitel kennenlernt. Zu Beginn hatte ich kurz Probleme die Welt der Clane zu verstehen, aber das hat sich sehr schnell gelegt.
Tokito ist angelehnt an die japanische Kultur. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Clane, die die Stadt dominieren. Um in der Stadt zu überleben ist es wichtig einen Clan zu haben. Erin verliert bereits im ersten Kapitel ihren Job und dadurch auch ihren Clan. Dadurch startet ein Kampf ums Überleben und sie wird in unvorhersehbare Verstrickungen mit reingezogen. Der zweite Protagonist ist Kiran, ein Auszubildender der Phari, der bei der Ermittlung von Mordfällen hilft. Die letzte Protagonistin ist Ryanne, die zu Beginn dem Lotusclan angehört. Alle drei Charaktere sind miteinander auf die ein oder andere Art verbunden und wir lernen drei verschiedene Perspektiven auf die Geschichte kennen.
Die Autorin hat einen sehr flüssig Schreibstil und die Geschichte liest sich sehr angenehm. Besonders gut hat mir die Gestaltung mit den verschiedenen Charakteren gefallen. Ich finde die Kapitel sind sehr raffiniert hintereinander geschrieben, dass muss man definitiv selbst gelesen haben!
Insgesamt hat mir “Die Clans von Tokito” unglaublich gut gefallen. Das Buch punktet mit einer tollen Spannungskurve, vielschichtigen Charakteren und einer tollen Welt. Obwohl es ein Einzelband ist, hat die Autorin es geschafft eine komplexe und auf jeden Fall lesenswerte Geschichte zu erschaffen.
Erin, ein 17 – jähriges Mädchen wohnhaft mitten in der Metropole Tokito, hat kein leichtes Leben. Gerade hat sie wieder einmal ihren Job verloren und keine Aussicht auf Besserung. Als sie dann auch noch ...
Erin, ein 17 – jähriges Mädchen wohnhaft mitten in der Metropole Tokito, hat kein leichtes Leben. Gerade hat sie wieder einmal ihren Job verloren und keine Aussicht auf Besserung. Als sie dann auch noch kurz davor ist zu sterben, kommt der Deal mit einem Dämon gerade Recht – Erin bleibt auch keine andere Wahl. Die Diskussionen zwischen ihr und dem Dämon sind auch eins der Dinge, die mich oft zum Lachen gebracht haben. Sie arten immer wieder in total sarkastischen Dialogen aus. Jedenfalls ist Erin nun mit einem Wesen verbunden, das in ihrer Welt verpönt ist. Nur ihr Freund Mikko, der schon seit Kindertagen an ihrer Seite ist, nimmt es locker und steht natürlich an Erins Seite.
“Clans of Tokito” hat mehrere Sichtweisen. Die erste aus Erins. Der zweite Erzählstrang wird aus der Sicht von Rayenne erzählt – einer Freundin von Erin, und ihr Schicksal ist auch sehr hart. Der dritte Teil berichtet aus der Sicht des Phari Kiran, der eine Mordserie in Tokito untersucht und so etwas wie ein Gesetzeshüter darstellt. Letzterer hat auch kein einfaches Schicksal und vor allem mit seiner Pharikollegin ganz schön zu kämpfen manchmal.
Das japanisch angehauchte Setting hat Caroline Brinkmann unglaublich toll gestaltet. Lebhaft und detailliert beschrieben reißt sie uns mit in eine Welt voller Überraschungen und spannender Momente. Die Charaktere sind klasse und abwechslungsreich aufgebaut, sympathisch und liebenswert. Ich musste zwar etwas dran bleiben, da die Geschichte doch etwas komplex ist, aber es lohnt sich. Zu meinem kleinen Mininachteil gibt es nicht wirklich viel Liebe, da Erin und Mikko ja schon ein Paar sind, aber das Worldbuilding macht das sofort wieder wett.
Das Buch ist in sich abgeschlossen, ihr müsst also keinen bösen Cliffhanger erwarten, aber man könnte durchaus eine Fortsetzung dranhängen.
In der gefährlichen Megastadt Tokito regieren 6 verschiedene Clans. Als Erin aus dem Lotusclan aufgestoßen wird, gilt sie als vogelfrei. Organhändler entführen sie, doch ...
Spoilerfreie Rezension!
Inhalt
In der gefährlichen Megastadt Tokito regieren 6 verschiedene Clans. Als Erin aus dem Lotusclan aufgestoßen wird, gilt sie als vogelfrei. Organhändler entführen sie, doch sie überlebt. Allerdings ist der Preis hoch: Sie macht einen Deal mit einem Dämon, ist fortan besessen. Und gerade dann verschwindet ihre beste Freundin, und Erin muss alles geben, um sie wiederzufinden…
Übersicht
Einzelband oder Reihe: Einzelband (zumindest nach aktuellem Stand, eine Fortsetzung wird aber nicht ausgeschlossen)
Erzählweise: Ich-Erzähler, Präteritum
Perspektive: weibliche und männliche Perspektive
Kapitellänge: kurz bis mittel
Tiere im Buch: + Es werden keine Tiere verletzt, gequält oder getötet.
Triggerwarnung: Gewalt gegen Kinder, Tod von Menschen, Blut, Gewalt;
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: ---
Warum dieses Buch?
Die Grundidee mit den Clans hat mich total an „Die Bestimmung“ von Veronica Roth erinnert – und dieses Buch mochte ich sehr! Auch die ersten Rezensionen haben mich sehr neugierig gemacht.
Meine Meinung
Das hat mir gefallen…
… das überzeugende Worldbuilding. Mit ihrer kreativen asiatisch angehauchten Welt hat mich die Autorin auf ganzer Linie überzeugt. Es hat mir großen Spaß gemacht, das spannende System der Clans und die vielen liebevollen Details zu entdecken! Am besten gefallen haben mir die fremdartigen Tiere, die sich die Autorin ausgedacht hat, wie z. B. die kleinen, niedlichen Müllquallen. (5 Lilien ♥)
„Ein Methanwal schob seinen gigantischen, aufgedunsenen Körper durch die Smogwolke und tauchte hinab. Er öffnete sein Maul und zog die verseuchte Luft ein, um sie zu filtern.“ E-Book, Position 26
… der Schreibstil. Ich muss allerdings zugeben, dass ich am Anfang Probleme damit hatte; er wirkte auf mich ein wenig hölzern. Mit jedem Kapitel hat mir die flüssige, für ein Jugendbuch überraschend komplexe Sprache jedoch besser gefallen, denn sie überzeugt sowohl in emotionalen als auch in geheimnisvollen und spannenden Momenten. (4 Lilien)
„Die Regeln waren einfach: Nur wer Arbeit hatte, gehörte zu einem Clan. Und nur wer zu einem Clan gehörte, war in Tokito sicher, denn die Zugehörigkeit beschützte einen vor Abschaum wie Menschenhändlern.“ E-Book, Position 53
… die tiefgründige Verarbeitung der Themen. In „Die Clans von Tokito“ gelingt es der Autorin, ernste Themen wie Existenzangst, Armut, Selbstzweifel, Freundschaft und Familie anzusprechen und diese mit überraschender Tiefe zu behandeln. Gleichzeitig wird das jugendliche Zielpublikum aber trotzdem nicht überfordert. Besonders gut gefallen hat mir hier auch, dass immer wieder Vorurteile über die Mitglieder der verschiedenen Clans gebrochen werden und dass auch moralische Fragestellungen im Mittelpunkt stehen. (5 Lilien ♥)
„‘Ich bin kein Monster‘.
Tief drinnen schleppt jeder ein Monster mit sich herum.‘“ E-Book, Position 1786
… der Humor. Ich habe den Humor im Buch absolut geliebt! An vielen Stellen musste ich sogar laut auflachen. (5 Lilien ♥)
… die liebevoll ausgearbeiteten Figuren. Man merkt deutlich, dass die Autorin viel Zeit und Energie in die Charakterentwicklung gesteckt hat. Ihre sympathischen und interessanten Figuren überzeugen bis in die Nebenrollen und haben glaubwürdige Stärken und Schwächen. Besonders die Protagonist/innen machen zudem eine überzeugende Entwicklung durch! Gegen Ende des Buches habe ich gemerkt, dass sie mir Erin, Kiran und Co echt ans Herz gewachsen sind, was ich sehr schön finde. (5 Lilien ♥)
… die Atmosphäre. Sie ist nämlich dicht und geheimnisvoll, was mir sehr gut gefallen hat. Mithilfe von vielen kleinen Details sorgt die Autorin dafür, dass man nie vergisst, in welcher Welt man sich gerade befindet. Deshalb taucht man beim Lesen auch voll und ganz in diese faszinierende Geschichte ein. (5 Lilien ♥)
„Ich spürte die Dunkelheit, die mich mit unnachgiebigen Klauen umschloss. Ich spürte ihre Präsenz wie ein leichtes stetiges Schaben, das gegen mein Bewusstsein klopfte, in der Hoffnung, eingelassen zu werden.“ E-Book, Position 1129
… die Spannung und der wendungsreiche, mitreißende, emotionale Plot. Die Geschichte setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen; unter anderem steht auch Mordermittlung im Mittelpunkt. Als begeisterte Thriller-Leserin hat mir das natürlich gefallen. Etwa ab dem ersten Viertel steigt der Spannungsbogen langsam und kontinuierlich an. Am Ende werden alle Handlungsstränge auf gelungene Weise zu einem beeindruckenden Höhepunkt zusammengeführt, der mich begeistern konnte. Ob es eine Fortsetzung geben wird, steht im Moment noch nicht fest – das Ende wirft aber auf jeden Fall genügend Fragen auf, sodass es in einem zweiten Teil bestimmt noch einiges zu erzählen gäbe. (4 Lilien)
… die Diversität und der Bruch mit Geschlechterstereotypen. Die Autorin hat beim Schreiben des Buches sehr darauf geachtet, dass verschiedene Hautfarben und sexuelle Orientierungen vertreten sind, was ich sehr schätze. Sogar Menschen mit Behinderung sind durch einen gehörlosen Mann in mächtiger Position vertreten. Besonders gut gefallen hat mir hier, dass diese Aspekte aber nicht im Mittelpunkt stehen und die Figuren definieren, sondern dass sie ganz unaufgeregt in die Geschichte eingewebt werden. „Die Clans von Tokito“ besteht außerdem den Bechdel-Test, enthält viele starke weibliche Figuren (auch in hohen Positionen) und bricht ganz bewusst mit Geschlechterstereotypen, was ich wunderbar finde! So ist es Erin, die sich als junge Frau gerne prügelt, und Mikko, der sehr sensibel ist. An einer Stelle kämpfen sogar eine junge Frau und ein junger Mann miteinander – und es war einfach nur schön zu sehen, dass sie auf Augenhöhe sind. (5 Lilien ♥)
Das lässt mich zwiegespalten zurück:
… der Einstieg. Es dauert doch eine Weile, bis die Geschichte ins Rollen kommt. Das liegt natürlich auch daran, dass die Welt zuerst einmal vorgestellt werden muss. Ich habe deshalb ein paar Kapitel gebraucht, bis ich ins Buch gefunden habe. (3 Lilien)
… die Kapitel aus Ryannes Sicht. Besonders in der ersten Hälfte des Buches fand ich Ryannes Geschichte etwas schwach und wenig spannend. Hier war eindeutig noch Luft nach oben. (3 Lilien)
Das hat mir nicht gefallen:
---
Mein Fazit
Caroline Brinkmann zeigt mit „Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger“ wie deutschsprachige Jugendfantasy geht! Sie überzeugt mit einer kreativen, asiatisch angehauchten Welt, einem flüssigen Schreibstil, dem großartigen Humor, ihrer tiefgründigen Behandlung ernster Themen und ihren liebevoll ausgearbeiteten Figuren. Auch der mitreißende Plot, die dichte, geheimnisvolle Atmosphäre und der durchgängige Spannungsbogen begeistern. Am besten haben mir aber die vielen starken weiblichen Figuren, die unaufgeregte Diversität und der gezielte Bruch mit Geschlechterstereotypen gefallen. Hier hat Caroline Brinmann wirklich alles richtig gemacht und damit ein sehr empfehlenswertes Jugendbuch geschaffen, das veralteten Rollenbildern den Kampf ansagt! Kleine Schwächen fallen da überhaupt nicht ins Gewicht. Ich habe jedenfalls mein erstes Jahreshighlight 2021 gefunden! Für mich ist „Die Clans von Tokito“ ein Jugend-Fantasybuch, an dem man in diesem Jahr nicht vorbeikommt – und zwar zu Recht. Unbedingt lesen!