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Veröffentlicht am 25.02.2023

was für ein tolles Buch

Marigold
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Einen starken Charakter zu haben, ist eigentlich erstrebenswert, formt doch erst der Charakter uns als Person. Doch ein starker Charakter kann auch einsam machen. Dies muss auch Marigold Clayton erfahren, ...

Einen starken Charakter zu haben, ist eigentlich erstrebenswert, formt doch erst der Charakter uns als Person. Doch ein starker Charakter kann auch einsam machen. Dies muss auch Marigold Clayton erfahren, die für die Epoche, in der sie lebt, zu lebendig, zu lebhaft, zu charakterstark ist. Ihre Familie erträgt das, doch als Marigold Ziel einer Intrige wird, weiß sich die Familie nicht anders zu helfen, als ihre Tochter und Schwester mit dem Onkel, einem Pelzhändler der Hudson Bay, nach Kanada zu schicken. Zum Einen, um den doch wichtigen Ruf der Familie wieder herstellen zu können und zum Anderen, um Marigold einen Ehemann zu finden, der ihren Ruf noch nicht kennt. Jedoch lernt Marigold nicht nur heiratswillige Männer kennen, sondern auch düstere Geheimnisse und Einblicke in die Geschichte des Pelzhandels, die den Leser felsenfest ans Buch fesseln.

Marigold ist mein erstes Buch der Autorin Camilla Warno. Ich wusste also nicht, was mich erwartet. Hätte ich das gewusst, hätte ich mich mit Nahrung und Getränken eingeschlossen, denn Marigold ist ein Goldstück unter den historischen Romanen. Dem Leser bleibt keine andere Wahl, als in dieses Buch einzutauchen und sich dem bildgewaltigen Erzählstil der Autorin hinzugeben. Die Seiten flogen nur so dahin. Besonders gefallen hat mir das historische Wissen und menschliche Feingefühl, welches sich durch das Buch zogen. Schon zu Beginn des Buches erwähnt die Autorin, dass es nicht leicht ist, einen authentischen historischen Roman zu schreiben, ohne entweder vieles weglassen zu müssen, oder Worte und Beschreibungen nutzen zu müssen, die heute inakzeptabel sind. Man merkt beim Lesen wirklich, wie wichtig dies der Autorin ist und ich finde, sie hat es hervorragend gemeistert. Was mir auch gefallen hat ist, dass Marigold als Frau zur damaligen Zeit eben nicht alles wissen konnte und überall Zugang hatte. So hat man zum Beispiel die Schiffsüberfahrt wirklich aus ihrer Sicht erlebt, was spannend genug war, ohne große Einblicke in das Leben der Männer an Bord.
Dieses Buch ist bildgewaltig, spannend, und informiert nebenbei auch noch über den Pelzhandel. Ich bin absolut begeistert und werde definitiv weitere Bücher der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Regency im Stil von Bridgerton

Wie man sich einen Lord angelt
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England im Jahre 1818. eine Zeit, in der Ehen eher aus finanziellen und Prestigegründen als aus Liebe geschlossen werden. Kitty Talbot, älteste von 5 Schwestern, steht kurz vor der Heirat, die ...

England im Jahre 1818. eine Zeit, in der Ehen eher aus finanziellen und Prestigegründen als aus Liebe geschlossen werden. Kitty Talbot, älteste von 5 Schwestern, steht kurz vor der Heirat, die das Ende der finanziellen Probleme, die ihnen der Vater hinterlassen hat, bedeutet. Da löst ihr Verlobter die Verlobung und Kitty steht vor einem großen Problem. Wie kann sie das Haus, die Heimat halten? Ein reicher Mann muss her! Und wo findet man diesen? In der Londoner Gesellschaft. Kitty reist mit einer ihrer Schwestern nach London und weiß: die Zeit drängt, ein reicher Ehemann muss her. Also auf in die Ballsaison!

Man muss weder Bridgerton noch Regency Romane kennen, um relativ schnell zu wissen, wie die Geschichte enden wird, doch das finde ich nicht schlimm, wenn die Story trotzdem ihren Charme hat; und das hat sie. Kitty Talbot ist eine sehr resolute, pragmatische junge Frau, für die man beim Lesen ein wenig gemischte Gefühle hegt. Einerseits ist sie einem sehr sympathisch, andererseits ist ihre Art, den richtigen zu suchen, für Frauen unserer Zeit einfach etwas, nun ja, seltsam. Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass da wirklich ihr Schicksal dran hängt. Doch auch die anderen Figuren sind toll entworfen. Ihre Schwester, die so anders ist, Lord Radcliffe, den ich sofort ins Herz geschlossen habe, was auch von der Autorin beabsichtigt war, und jeder der feinen Gesellschaft erwacht quasi vor dem inneren Auge des Lesers. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und es bereitet große Freude, in die Geschichte einzutauchen.

Für mich war das Buch perfekt in einer Zeit, in der ich eigentlich zu viel Stress hatte und kaum Zeit zum lesen, aber dennoch in eine andere Welt abtauchen wollte.

Eine schöne Lektüre im Stil von Bridgerton.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

In allen Punkten unterhaltsam

In allen Punkten
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True Crime boomt. Ich muss gestehen, auch ich bin dem Genre ein wenig erlegen und so habe ich mich natürlich auch auf dieses Buch gestürzt.

Das dunkle Cover, aus einer Zelle aufgenommen, wirkt nicht ...

True Crime boomt. Ich muss gestehen, auch ich bin dem Genre ein wenig erlegen und so habe ich mich natürlich auch auf dieses Buch gestürzt.

Das dunkle Cover, aus einer Zelle aufgenommen, wirkt nicht gerade einlaend, wären da nicht die Sonnenstrahlen, die durch die Gitter scheinen und uns daran erinnern, dass es auch in dunkelsten Gefilden die Hoffnung auf Licht gibt.

Helmut Wlasak erzählt in 30 kurzen Geschichten von Fällen unterschiedlichster Art. Manche liest man schnell, ohne dass sie einen persönlich berühren, bei anderen verweilt man länger und erzählt auch anderen davon. Genau so, wie man sich ein Buch wünscht.

In einem sehr sympathischen Schreibstil, erzählt uns der Autor über die Menschen hinter den Verbrechen und bringt den Leser so das ein- oder andere mal zum Schmunzeln. In jeder Geschichte spürt man die Liebe zum Recht, abert auch den Respekt vor den Menschen, die gewollt oder ungewollt auf die schiefe Bahn gelangt sind. Mein persönliches Highlight war "Die Oma mit dem Maschinengewehr". Ich selbst konnte mir das Lächeln kaum aus dem Gesicht wischen und man spürt an der Art der Erzählung, dass es Wlasak auch so ging.

30 Geschichten, so verschieden wie wir Menschen, unterhaltsam erzählt und wirklich zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Spannend, fesselnd, empfehlenswert

Darling Rose Gold
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Das Cover dieses Buches lässt einen eigentlich einen Frauenroman erwarten. Liebe, Sex, Gefühl. Sowas lese ich ja gerne mal im Bett, wenn mein Hirn runterkommen muss. Doch bei Darling Rose Gold trügt der ...

Das Cover dieses Buches lässt einen eigentlich einen Frauenroman erwarten. Liebe, Sex, Gefühl. Sowas lese ich ja gerne mal im Bett, wenn mein Hirn runterkommen muss. Doch bei Darling Rose Gold trügt der äußere Schein. Dieses Buch hat es in sich!

Rose Gold ist von frühester Kindheit an schwer krank. Jedenfalls scheint es so. Sie übergint sich oft, kann kaum laufen und ist völlig von ihrer Mutter abhängig. Doch als sie 18 Jahre alt wird, entdeckt sie, dass ihre Mutter Patty sie krank gemacht hat. Diese muss dafür auch ins Gefängnis. Patty kommt nach 5 Jahren wieder auf freien Fuss und bei Rose Gold unter. Rose Gold ist in den 5 Jahren erwachsen geworden und verfolgt ihre ganz eigenen Pläne.

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen. Wir lesen zwei Perspektiven. Einmal Rose Gold, die in der Vergangenheit weilt, von den 5 Jahren von der Verurteilung bis heute erzählt und dann Patty, die im hier und jetzt berichtet. Dadurch bekommen wir natürlich auch von jeder Figur 2 Seiten mit. Beide wirken in ihren Abschnitten durchaus sympathisch und gerade Pattys Humor hat mich teilweise völlig abgeholt. Man fragt sich immer wieder, ob man für Patty überhaupt Sympathie empfinden darf und gerade diese innere Zerrissenheit des Lesers sorgt dafür, dass man völlig vom Buch gefangengenommen wird.

Stets spannend geschrieben, lässt dieses Buch den Leser nicht mehr los, bis es dann in einem absolut fulminanten Finale mit Gänsehaut endet. Ein Buch, das mich absolut überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Absolut empfehlenswertes Erstlingswerk

SCHIKANE
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Das Lesen eines Erstlingswerkes ist immer ein wenig wie eine Wanderung durch neues Gebiet. Wenn man anfängt, weiß man nicht, ob einen öde, langweilige Landstriche oder ein abenteuerlicher Dschungel erwartet. ...

Das Lesen eines Erstlingswerkes ist immer ein wenig wie eine Wanderung durch neues Gebiet. Wenn man anfängt, weiß man nicht, ob einen öde, langweilige Landstriche oder ein abenteuerlicher Dschungel erwartet. Adrian Zeyher ist mit Schikane ein blühendes, lebendiges Meisterwerk gelungen, welches man ungern wieder verlässt. Wie bei einer Wanderung läuft man einfach los, ohne zu wissen, wo man ist, was man erlebt. Doch je mehr sich der Schleier lichtet, desto gefangener ist man in der Geschichte.

Leonard Kaczmarek ist ein ganz besonderer Kommissar. Nicht exzentrisch, eigenbrötlerisch oder extrem egoman, wie man es oft in anderen Büchern erlebt, sondern eher Typ Opfer. Leonard kämpft Zeit seines Lebens mit Mobbing und den Auswirkungen davon. Auch jetzt, bei der Polizei, ist er den Schikanen eines Kollegen ausgesetzt. Daher freut es ihn umso mehr, als sein Freund aus Jugendtagen sich in sein Revier versetzen lässt. Der erste gemeinsame Fall ist auch sogleich der Mord an einem Jugendlichen, welcher bekannt dafür war, seine Opfer zu schikanieren. Ein möglicher Täter, das Lieblingsopfer des Ermordeten, ist schnell gefunden. Doch ist der Fall wirklich so schnell gelöst?

Mit Leonard Kaczmarek ist Adrian Zeyher eine ganz besondere Figur gelungen. Er wirkt auf den ersten Blick unglaublich unscheinbar und geradezu langweilig und man möchte ihn so oft schütteln, damit er sich nicht ständig selbst im Wege steht. Er ist das perfekte Sinnbild dafür, was Mobbing in der Schule aus einem macht. Dass man es eben nicht später einfach ad acta legen kann, wenn man gerade in der prägenden Zeit des Lebens gelernt hat, wie gemein andere Menschen sein können. Seine Freunde aus der Schulzeit, die Brüder Viktor und Ragan, von denen einer im Gefängnis sitzt, sind das genaue Gegenteil und gerade diese beiden extremen Pole machen die Freundschaft und auch das Buch für die Leser spannend. Man verzeiht gerade Viktor vieles, was man anderen nicht verzeihen würde, eben weil er so gut zu Leo ist. Die psychologische Komponente gibt dem Buch eine ungeahnte Tiefe, ohne jemals belehrend zu wirken. Man kann sich drauf einlassen, muss es aber nicht.

Nicht nur die Protagonisten, auch die Story selbst ist nicht zu verachten. Ein packender Schreibstil gepaart mit einem hohen Spannungsbogen voller unerwarteter Wendungen sorgt dafür, dass man den Thriller nicht aus der Hand legen kann.

Ich bin von diesem Buch absolut überzeugt und begeistert und kann es nur empfehlen. Dem Autoren wünsche ich alles Gute und hoffe, bald wieder ein Werk von ihm in Händen halten zu können.

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