Cover-Bild Jonathan Strange & Mr. Norrell
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: historisch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Ersterscheinung: 14.12.2020
  • ISBN: 9783641265434
Susanna Clarke

Jonathan Strange & Mr. Norrell

Roman
Anette Grube (Übersetzer), Rebekka Göpfert (Übersetzer)

Wir schreiben das Jahr 1806. Seit Jahrhunderten gibt es keine Zauberei mehr in England. Doch während auf dem Festland der Krieg gegen Napoleon tobt, entdecken die Zaubereihistoriker, dass es noch einen praktizierenden Magier gibt: Mr. Norrell, ein Einzelgänger, der zurückgezogen in Hurtfew Abbey in Yorkshire lebt. Noch ehe sich Regierung und High Society von dieser Überraschung erholt haben, taucht ein zweiter Zauberer auf: der junge, charismatische Jonathan Strange. Die beiden Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, schließen sich im Dienste der Krone zusammen, um in den Krieg einzugreifen. Doch Strange wird von der dunklen, mysteriösen Magie des Rabenkönigs angezogen, des größten Zauberers aller Zeiten. Um mehr über ihn zu erfahren, riskiert er sogar die Freundschaft zu seinem Mentor. Doch Mr. Norrell hat ebenfalls ein magisches Geheimnis, das ihn und alles, was er sich aufgebaut hat, zerstören könnte, wenn es jemals ans Licht käme ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2021

Ein Fantasyroman für Kulturwissenschaftler

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Es ist selten, dass ich über ein Buch sagen kann, dass es herrlich ist. Bei diesem ist es ganz klar der Fall. Ich habe noch nie eine so wunderschöne Persiflage auf das Gelehrtentum des 18. und 19. Jahrhunderts ...

Es ist selten, dass ich über ein Buch sagen kann, dass es herrlich ist. Bei diesem ist es ganz klar der Fall. Ich habe noch nie eine so wunderschöne Persiflage auf das Gelehrtentum des 18. und 19. Jahrhunderts gelesen - und gleichzeitig ist das Buch auch noch ein absolut solider Fantasyroman.
Mit den beiden namensgebenden Charakteren Mr. Strange und Mr. Norrell werden zwei unterschiedliche Typen von Akademikern beschrieben, die typisch für ihre Zeit waren. Norrell, der geniale aber menschenscheue, ängstliche Bücherwurm, der wirkt als könne er keiner Fliege etwas zu Leide tun - aus seiner Feigheit heraus aber auch vollkommen unfähig ist sich auf andere Ansichten einzulassen und diese rücksichtslos, mit unfairen Mitteln zu vernichten will. Wer hatte nicht schon mal den einen oder anderen Professor nach dieser Art?
Auf der anderen Seite steht Strange, der Geck, der aus purer Langweile Meister seines Fachs wird und darum nichts so richtig Ernst nehmen kann, Warnungen ignoriert und aus reiner Neugier Dinge versucht, die besser ausgebildete nicht wagen würde - auch weil dabei mit Opfern zu rechnen ist.
Auch die Art wie das Buch geschrieben ist, mit Fußnoten zu magiehistorisch interessanten Punkten, zeigt, dass sich die Autorin sehr gut in der Welt akademischer Zwistigkeiten auskennt. Sie versteht es, so etwas auf die Spitze zu trieben. Über die kleine Anmerkung zum "Pseudo-Master of Doncaster" muss ich heute noch schmunzeln.
Als kleinen Kritikpunkt muss ich anfügen, dass das Buch durch seine größeren Zeitsprünge und vielen kleinen Episoden in welchen der Werdegang der Charaktere beschrieben wird, etwas zerrissen wirkt. Die überspannende Geschichte wird dadurch etwas dünn.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Charmant und einzigartig

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Vollständige Rezension: http://derbuecherwald.blogspot.com/2021/04/rezension-jonathan-strange-mr-norell.html

"Jonathan Strange & Mr. Norell" hat es sofort in die Reihen meiner Lieblingsbücher geschafft. ...

Vollständige Rezension: http://derbuecherwald.blogspot.com/2021/04/rezension-jonathan-strange-mr-norell.html

"Jonathan Strange & Mr. Norell" hat es sofort in die Reihen meiner Lieblingsbücher geschafft. Ich glaube, ich habe lange kein so gutes Fantasybuch gelesen.

Susanna Clark erzählt eine vollkommen neuartige Geschichte, in der Zauberer keine Kinder, die mit Zauberstäben rumfuchteln, oder langbärtige alte Knacker sind, sondern englische Gentleman. Dies gibt vor allem den Ton des Buches an und erzeugt so einen einzigartigen Charme.

Dies wird auch von Clarks humorvollem und leicht ironischem Schreibstil unterstützt, der mich oft zum auflachen gebracht hat und noch viel öfter zum schmunzeln. Auch die Art wie sie die Spleens und Eigentümlichkeiten der Charaktere beschreibt sucht meiner Meinung nach ihresgleichen. Diese Charaktere sind dabei derartig fein ausgearbeitet, dass man sie im einen Moment unterhaltsam und sympathisch findet und im nächsten Moment für moralisch fragwürdig und abweisend.

Trotz des unterhaltsamen Tons, hat das Buch jedoch auch die düstere und unheilvolle Stimmung, sowie die ergreifende Story, die man sich von so einer Lektüre wünschen würde. Mich hat es jedes mal aufs neue überrascht, wie es die Autorin schafft, diese gegensätzlichen Stimmungen zu einer so einzigartigen Atmosphäre zu verweben.

Insgesamt war ich daher sehr froh, dass "Jonathan Strange & Mr. Norell" derart umfangreich war, da ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und so lange wie möglich in dieser charmanten Geschichte verweilen wollte.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Ein ganz andere Fantasy Roman, bei dem sich durchhalten lohnt.

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Ich hatte am Anfang richtig Bedenken vor dieser Seitenzahl. Versteht mich nicht falsch, ich liebe dicke Bücher! Alles unter 400 Seiten ist kein Buch, sondern ein Flyer!
Trotzdem musste ich mich ein wenig ...

Ich hatte am Anfang richtig Bedenken vor dieser Seitenzahl. Versteht mich nicht falsch, ich liebe dicke Bücher! Alles unter 400 Seiten ist kein Buch, sondern ein Flyer!
Trotzdem musste ich mich ein wenig überwinden, mit diesem dicken Schinken anzufangen aber es hat sich eindeutig gelohnt!
Der Leser wird in die Geschichte der Zauberer und Zauberergilden hineingeworfen, so wie ich es mag. Die Magier, die sich wöchentlich treffen, haben das zaubern verlernt, bis ein Zauberer ihnen beweisen möchte, dass die Magie weiterhin existiert.
Der Schreibstil hat mich zuerst etwas irritiert, da er sehr nüchtern klingt, fast schon analytisch. Dazu passen aber die ganzen Fußnoten, die man als Leser in dem Buch finden kann. Die Autorin beschreibt damit allerhand Nebeninformationen. Diese können oft interessant sein, manchmal aber auch den Lesefluss etwas stören. Trotzdem konnte ich mich schnell an den Stil gewöhnt und fand ihn auch sehr passend für die ganze Geschichte. Susanna Clarke beschreibt in diesem Buch eine ganz eigene Art der Magie in England.

Leider hat das Buch nur so von Beschreibungen gewimmelt. Daher sehe ich den Vergleich zu Tolkiens Herr der Ringe passend, da es mir dort genauso ging, dass mir die detailreichen Beschreibungen zu lang dauerten. Ich mag Beschreibungen der Orte, Gefühle etc., es gibt aber auch eine Grenze dabei (zumindest für mich). Irgendwann ertappe ich mich dabei, dass ich sehr lange Beschreibungen überfliege, weil mein Gehirn schon weiter lesen möchte. Dadurch hat sich die Geschichte an vielen Punkten ziemlich gezogen.

Wirklich toll fand ich die zwei Hauptcharaktere, die unterschiedlicher hätten nicht sein können. Die Autorin hat sich sehr viel Mühe gegeben, die Charaktere so ausgereift wie möglich erscheinen zu lassen und das ist ihr auch gelungen. Ich habe die Emotionen der Charaktere wirklich mitfühlen können!
Dieses Buch ist ein typischer Fall davon, dass es die Meinungen spaltet. Ich habe viele Rezensionen gesehen, die positiver aber auch negativer Natur waren und ich kann für mich nur sagen, dass es sich bei diesem Buch lohnt, Durchhaltevermögen zu beweisen! Es ist an manchen Stellen etwas eigenartig, das gebe ich zu, aber es hat mich auf jeden Fall glücklich gemacht und das sollten Magiegeschichten auch tun! Ich gebe diesem netten Buch 3,5 Sterne, da es mich erfreut hat, aber einige Dinge mich beim Lesen gestört haben und die Geschichte auf ein paar Hundert Seiten weniger hätte gekürzt werden können.

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