Süße Geschichte über zwei tolle Charaktere, die einfach zusammengehören. Der distanzierte Schreibstil hat mir eine Connection schwergemacht.
Eigentlich wollte Mila nie nach Berlin. Sie hat sich im Süden wohlgefühlt. Berlin ist irgendwie groß und laut und unpersönlich. Sie hat dort aber nunmal einen begehrten Studienplatz bekommen und wollte ...
Eigentlich wollte Mila nie nach Berlin. Sie hat sich im Süden wohlgefühlt. Berlin ist irgendwie groß und laut und unpersönlich. Sie hat dort aber nunmal einen begehrten Studienplatz bekommen und wollte ihn sich auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen. Und jetzt ist sie da. In Berlin.
Mila findet sofort eine WG, was ein riesen Glück ist. Es funkt nicht sofort zwischen ihr und ihrer neuen Mitbewohnerin und ich hatte große Bedenken (die sich dann auch bestätigten :D), wie das werden soll. Wenn man zusammenlebt, sollte man sich schon wenigstens ansatzweise gut leiden können… Ivana ist eben sehr speziell.
Ivana ist sehr abweisend, hat anscheinend kein großes Interesse daran, Mila besser kennenzulernen, was ihren Start in Berlin nicht unbedingt leichter macht. Sie fühlt sich mit einem mal unglaublich einsam.
Den Einstieg ins Buch fand ich holprig. Es ging alles recht schnell und blieb oberflächlich. Ich bekam garnichts mit von Milas Alltag, sie sinnierte nur immer wieder darüber, wie ihr Tag war, ohne dass ich Teil davon sein durfte. Das hat es mir schwer gemacht, eine Connection zu ihr aufzubauen.
Auch im Weiteren hat mir so ein bisschen der Aufhänger gefehlt. "Nur" zwei Leute, die sich ineinander verlieben und nebenher ihrem Alltag nachgehen, war mir irgendwie zu wenig.
Statt Dialoge auszuformulieren, wurde häufig nur erzählt, was gesagt wurde, kurz zusammengefasst. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, mitgenommen zu werden. Durch die Art, wie die Geschichte geschrieben wurde, habe ich mich wie eine Zuschauerin gefühlt, die das Geschehen aus weiter Ferne betrachtet.
Trotzdem habe ich die Zeit mit Mila und Leo genossen. Die beiden sind toll zusammen, einfach unkompliziert. Ich hab mich mit den beiden wohlgefühlt.
Vor allem Leo fand ich sofort sympathisch. Er hat wahnsinnig viel mitmachen müssen in seinem Leben, ist aber wie ein Steh-Auf-Männchen, kann jeder Situation irgendwas Positives abgewinnen und gibt nie auf. Dabei unterstützen ihn seine tollen Geschwister und seine treuen Freund*innen, die ihm auch immer wieder mal ins Gedächtnis rufen müssen, dass er sich nicht immer hinten an stellen soll! Leo hat mich an mancher Stelle wahnsinnig gemacht, wie wenig er sich um sich selbst sorgt und kümmert… das kriegt er dann auch doppelt und dreifach zurück… ich habe so mit ihm mitgelitten…
Die Geschichte wurde allem in allem einfühlsam und mit viel Liebe erzählt, war mir aber zu distanziert, um wirklich Teil davon werden zu können. Das war schade, denn die Charaktere fand ich liebenswert und sympathisch.
Der zweite Teil soll von Leos Vergangenheit handeln und das find ich schon ziemlich spannend. Ich bin noch nicht sicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde. Ich habe mich nichtsdestotrotz sehr gut unterhalten gefühlt und möchte eigentlich schon noch mehr über die Figuren erfahren.