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Veröffentlicht am 19.04.2021

Ein Krimi, der mich völlig begeistert hat

Tod auf der Finca
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Carmen wird zum Sargento befördet und ihr neuer Arbeitsort ist Inca, was für sie einen Umzug bedeutet. In Inca trifft sie nicht nur ihren Ex-mann Peter, dem sie in Freundschaft verbunden ist, sondern auch ...

Carmen wird zum Sargento befördet und ihr neuer Arbeitsort ist Inca, was für sie einen Umzug bedeutet. In Inca trifft sie nicht nur ihren Ex-mann Peter, dem sie in Freundschaft verbunden ist, sondern auch auf Kollegen, die nicht alle begeistert sind, dass sie den Posten bekommen hat. Bevor sie die Chance hat sich einzuleben, kommt es an ihrem ersten Arbeitstag zu einem Todesfall, bei dem ein Mann durch einen Biss seines Zuchtebers verblutet. Unfall? Außerdem wird ein alter Fall für sie zur Bedrohung....

Dieser Krimi hat mich völlig begeistert, denn er bietet eine gelungene Mischung aus vielschichtigen Protagonisten - allen voran die Sympathieträgerin Carmen selbst - , viele Facetten von Mallorca, dazu der Geschmack des leckeren Essens im Mund und der Duft von köstlichem Kaffee in der Nase, und zwei Erzählstränge, die mein kriminalistisches Gespür gefordert haben.

Die Autorin hat es geschafft auch kurze Szenen mit den richigen Worten zu bestücken, so dass ich jederzeit mich in Carmen aber auch andere Protagonisten gut hineinversetzen konnte. Auch die Ermittlungsarbeiten waren total faszinierend und bekamen einen Kick durch unkonventionelle Methoden. Mehr möchte ich nicht verraten - nur so viel, dass ich den nächsten Fall mit Carmen auf keinen Fall verpassen möchte.

Fünf Sterne für diesen grandiosen Mallorca-Krimi!

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Endlich ein Buch für Kinder, das sich mit dem Schicksal von geflüchteten Kindern beschäftigt- Grandios umgesetzt!

Calypsos Irrfahrt
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Oscar ist zehn Jahre alt und dieses Sommer haben die Eltern beschlossen ihren Traum von einer vierwöchigen Segelboottour auf dem Mittelmeer zu verwirklichen. Mit Mühe konnte Oscar seine Eltern überzeugen, ...

Oscar ist zehn Jahre alt und dieses Sommer haben die Eltern beschlossen ihren Traum von einer vierwöchigen Segelboottour auf dem Mittelmeer zu verwirklichen. Mit Mühe konnte Oscar seine Eltern überzeugen, dass die alte Hündin Lucy mitkommen darf, aber seinen Freund durfte er nicht mitnehmen. Während Oscar noch vor sich hin schmollt und den Urlaub schon jetzt als den langweiligsten in seinem Leben einstuft, passiert das Unfassbare - sie retten zwei Kinder, die in einem Rettungsring auf dem Mittelmeer dahintreiben.

Was die Kinder, Nala und Moh, erlebt haben, welche Ängste sie plagen, wie die Kinder sich anfreunden, das erzählt die Autorin Cornelia Franz auf grandiose Art und Weise, in dem sie die Gespräche und Gedanken von Nala und Moh, aus deren Perspektive auf Deutsch wiedergibt und sie im Buch kursiv gedruckt. Die Sprachbarrieren stellt sie sehr anschaulich dar, in dem Oscar Nala deutsche Begriffe beibringt, so wie es Nala umgekehrt auch macht. Wie Schwer es ist eine Sprache zu lernen, begreift Oscar sehr schnell, denn ihm gelingt das, was Nala schafft, umgekehrt nicht so leicht.


Während Oscar es größtenteils super findet, Spielkameraden, besonders die gleichaltrige Nala, dabei zu haben, versuchen die Eltern Möglichkeiten bzw. einen Ort an der Küste zu finden, der Nala und Moh als Flüchtende aufnimmt.

Wie unwillkommen sie selber als Familie mit Nala und Moh an Bord werden, wenn sie gemeinsam Festland betreten, dies wird sehr anschaulich geschildert

Die Reise wird sehr turbulent, denn nicht nur , dass Oscar auf jeden Fall vermeiden möchte, dass Nala und Moh sie verlassen, sondern auch das Mittelmeer ist zeitweise nicht ruhig. Mehr möchte ich nicht verraten...

Mir hat diese Geschichte ausgezeichnet gefallen, denn sie hat das "heiße Eisen" - geflüchtete Kinder ohne Eltern - sowie wie mit ihnen umgegangen wird, anschaulich geschildert. Jeder Leser wird sich in diesem Buch wiederfinden bzw. mit einer Person besonders gut identifizieren können und hat auch die Chance die Sichtweisen bzw. das Handeln und die Gefühlswelt der anderen zu verstehen. Trotz aller Problematik überwiegt die Leichtigkeit und der Optimismus in der Geschichte.

Es wäre äußerst wünschenswert, wenn dieses Buch Schulleküre würde, denn es bietet viele Gesprächsanlässe nicht nur innerhalb der Schule sondern auch im Familienkreis.

Fünf Sterne für dieses grandiose Buch!

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Veröffentlicht am 25.03.2021

Aufwachsen zweier junger Mädchen Mitte der 50ziger Jahre bis zum Mauerbau in Ost und West

Lebenssekunden
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"Lebenssekunden" von Katharina Fuchs erzählt wechselweise aus dem dem Leben zweier jungen Mädchen, derjenigen aus Kassel, Angelika, und der in Ostberlin lebenden Christine. Während Angelika ...

"Lebenssekunden" von Katharina Fuchs erzählt wechselweise aus dem dem Leben zweier jungen Mädchen, derjenigen aus Kassel, Angelika, und der in Ostberlin lebenden Christine. Während Angelika Schwierigkeiten am Gymnasium bekommt, als dieses mit einer Jungenschule zusammengelegt werden und ihre Begabungen im künstlerisch/musischen Bereich nicht mehr zählen, so dass sie von der Schule fliegt, wird Christine im Leistungssport gedrillt. Angelika findet durch viel Glück eine Lehrstelle bei einem Fotografen in Kassel und geht in ihrer Leidenschaft der Fotografie auf. Um sich herum muss sie einige Schicksalsschläge hinnehmen, doch sie gibt nicht auf. Christine wiederherum, die eine begnadete und begeisterte Turnerin ist, lernt sehr viele Seiten des Systems kennen. Jahre später werden sie sich persönlich gegenüberstehen, wobei beide eine schnelle Entscheidung getroffen haben.

Mich hat diese Geschichte total bewegt, denn ich bekam einen guten Einblick in das unterschiedliche Leben der beiden Frauen. Egal, ob im Westen oder Osten beide Frauen haben sich durchkämpfen müssen. Die Härte des Leistungssports, die Intrigen, die verblendeten Ansichten, die politischen Entwicklungen..... all dies wird sehr eindrücklich dargestellt. Ich fühle mit Christine ihre Zerrissenheit, sehe in der Mutter und dem Stiefvater wie unterschiedliche Ansichten sich auch durch eine Ehe fräsen und diese fast zerbrechen lassen, spüre mit Christine die Liebe, die sie durchflutet ebenso wie die Schmerzen.....
Angelika und ihre Persönlichkeit, ihr Umfeld, ihre Verluste..... auch dies nehme ich ebenso wahr.
Die Entscheidungen, die beide treffen, geschehen in Sekunden und verändern viel.

Der Titel des Buches ist genial gewählt und während das Cover im Vordergrund mir irgendwie Unbeschwertheit suggerierte, könnte man Hintergrund evtl. erahnen, dass dies nicht so ist.

Mich hat dieser Roman begeistert - ein Stück Zeitgeschichte wundervoll erzählt.
Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Total genialer Krimi

Rattenbrüder für Greetsiel
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Für mich ist es der erste Teil mit Jan de Fries, dem Anwalt, der gerade eben seine Kanzlei neu in Greetsiel eröffnet und ich bin total begeistert. Jan de Fries übernimmt gleich bei der Eröffnung seinen ...

Für mich ist es der erste Teil mit Jan de Fries, dem Anwalt, der gerade eben seine Kanzlei neu in Greetsiel eröffnet und ich bin total begeistert. Jan de Fries übernimmt gleich bei der Eröffnung seinen ersten Fall und unvermittelt steckt er in spannendster Detektivarbeit.

Jan de Fries ist in meinen Augen ein absoluter Sympathieträger ( okay, er könnte weniger oder gar nicht rauchen) - wirkt zumindestens in diesem Fall ein wenig wie Robin Hood. Sein Gegenpart bei der Polizei ist die Kommissarin Doro Oldenburg, die äußerst patent daherkommt.

Mir gefielen die detaillierten Beschreibungen der Szenen und ich konnte mir auch die Protagonisten nebst Hund sehr gut vorstellen sowie ich ebenso die Darstellung von Greetsiel und Umgebung äußerst gelungen fand. Die Thematik des Buches beinhaltet neben den Immobilienspekulanten und ihren dubiosen Machenschaften, auch das Thema Freundschaft und Liebe - zumindestens habe ich es so empfunden.

Über den Namen Bootsmann für eine Hundedame musste ich grinsen, denn bei mir kam sofort Bilder von dem Astrid Lindgren Film "Ferien auf Saltkrokan" auf.

Alles in allem ein Krimi, der mich sprachlich und inhaltlich absolut überzeugt hat. Ich hoffe auf weitere Fälle!

Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Facettenreiche Familiengeschichte aus der DDR

Geteilte Träume
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Ingke 18 Jahre, kurz vor dem Abitur stehend, erfährt 1992 völlig unvorbereitet, dass sie nicht das leibliche Kind ihrer Eltern ist. Sie fühlt sich von ihren Eltern hintergangen ebenso wie von den Menschen ...

Ingke 18 Jahre, kurz vor dem Abitur stehend, erfährt 1992 völlig unvorbereitet, dass sie nicht das leibliche Kind ihrer Eltern ist. Sie fühlt sich von ihren Eltern hintergangen ebenso wie von den Menschen aus ihrem Umkreis, die davon wussten. Kopflos verlässt sie ihr Elternhaus und nimmt Kontakt zu ihrer geliebten Cousine Rosa auf. Nicht nur Rosa beginnt ihr Teile aus ihrem Leben zu erzählten, sondern nach und nach auch andere Familienmitglieder, Alle erzählen ein Teil aus ihrem Leben, der mit der besonderen Lebenssituation in der DDR verbunden ist. Auf der Suche nach ihren Eltern erfährt Ingke sehr viel über die Vergangenheit.

Mich hat dieses Buch total gefesselt und obwohl eigentlich Ingke die Hauptfigur in der Geschichte ist, lag mein Augenmerk immer auf der Person, die gerade einen Teil ihrer Geschichte erzählte bzw. über die erzählt wurde. Ich habe sehr vieles über das Leben in der DDR erfahren, jedoch kann ich als jemand, der nie in der DDR war und im Westen ohne Ostkontakte aufgewachsen ist, nicht beurteilen, in wie weit die geschilderten Schicksale auf die Gesamtheit der Bevölkerung zutreffen. Was mir jedoch aufgefallen ist, dass die Menschen, die aus Ingkes Umfeld bzw. mit denen sie in Kontakt im Westen kommt, fast durchweg ein sehr gutes Auskommen haben, was auch im Westen auf weniger Menschen zutraf.
Ingke die Hauptfigur des Buches war für mich nicht die Sympathieträgerin, was vielleicht daran liegt, dass ich altermäßig mich eher mit den Eltern von Ingke identifizieren kann und ich teilweise sehr geschockt war über den Ton, den Ingke gegenüber der schwerkranken Mutter sowie anderen Mitmenschen gegenüber anschlug. Mir fehlte es hier an Empathie ihrerseits. Nichts desto trotz hat mich diese Geschichte aufgrund der Vielfalt der Einblicke der Familie und der Schicksale absolut begeistert.. Am Ende des Buches findet sich "versteckt" ein Stammbaum, der sehr nützlich ist bezüglich des Alters und der Verbindungen der Erzählenden.
Ich vergebe 5 Sterne!

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