Nette, spannende Geschichte, jedoch nichts besonderes
SeelenlosLucy ist auf einem Friedhof aufgewachsen. Als wäre das nicht schon Grund genug, etwas seltsam zu sein, sieht Lucy die Verstorbenen Seelen. Eine sitzt jede Nacht an ihrem Bett. Lucy ist sich sicher, dass ...
Lucy ist auf einem Friedhof aufgewachsen. Als wäre das nicht schon Grund genug, etwas seltsam zu sein, sieht Lucy die Verstorbenen Seelen. Eine sitzt jede Nacht an ihrem Bett. Lucy ist sich sicher, dass ihre Mutter diesen Geist darum gebeten hat, auf sie Acht zu geben, denn Lucys Mutter ist eines Tages spurlos verschwunden. Als merkwürdige Vorfälle die Aufmerksamkeit auf den Friedhof ziehen und ein böser Geist hinter Lucy her ist, muss sie sich ihrer Gabe stellen. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin gilt es, die Welt zu retten.
Das Umfeld ist mit Friedhof und allerlei gruseligen Begebenheiten auf jeden Fall gut gewählt. Dass der Roman ausgerechnet damit beginnt, das Lucy statt Touristen zu erschrecken, eine gespielte Geistertour humoristisch ausklingen lässt, verrät dann schon viel über ihren Charakter. Das ganze Gruselzeug nervt sie ziemlich. Trotzdem steht sie felsenfest zu ihrem Vater, dem Friedhofswärter und ihrer besten Freundin, die vom Übernatürlichen nicht genug bekommt. Sie ist treu und einfach gestrickt. Leider fehlt ihr dadurch – wie dem ganzen Buch – der hauch Tiefe, den ich gerne gehabt hätte. Und wo die Protagonistin schon flach gehalten wird, können auch die Nebenfiguren nicht glänzen.
Lucy wird nicht etwa erwachsen, vielmehr geht es um das Akzeptieren ihrer Gabe. Lucy hat bisher immer nur weggeschaut, die Geister zwar gesehen, aber keine Interaktion versucht. Nun aber wird sie zum Bindeglied, was auf mehreren Ebenen gut funktioniert. Mir ging es etwas zu „einfach“. Die Handlung selbst entwickelt sich geradezu klassisch in Richtung Jugend-Thriller/Grusel. Spannung bringt vor allem ein Anfangskommentar Lucys und die Frage, wer dem bösen Geist tatsächlich hilft.
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