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Veröffentlicht am 15.06.2021

Es funkelt und glitzert - leider nur das Cover

Das Märchen-Kochbuch
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"Das Märchen Kochbuch" verspricht laut Coverbeileger Genuß wie im Märchenschloss und zauberhafte Rezepte, die für magische Momente sorgen.

Ja, es glitzert und funkelt und die Märchen von Rotkäppchen, ...

"Das Märchen Kochbuch" verspricht laut Coverbeileger Genuß wie im Märchenschloss und zauberhafte Rezepte, die für magische Momente sorgen.

Ja, es glitzert und funkelt und die Märchen von Rotkäppchen, Aschenputtel, Aladin und Co. sind wunderschöne Begleiter, die dieses Kochbuch von der Gestaltung von anderen Kochbüchern deutlich abhebt. Aber mir fehlen die wirklich magischen Momente und das absolute Märchenfeeling, um hier vollends begeistert zu sein.

Die Gerichte und somit die Rezepte sind nicht wirklich neu, teilweise nur neu interpretiert und so fehlt mir ein bisschen der Wow-Effekt, damit ich mit Feuereifer die Kochschürze umbinde, den Kochlöffel schwinge und mit den Töpfen hantiere.

So findet man vom Brotsalat über Schweinefilet mit Rosmarin, Limette und Kürbispüree oder Weiße Pizza mit Zucchini, Zitronenhähnchen mit Petersilienwurzel-Chips oder Krabben auf geröstetem Brot mit Zitronen-Mayonaise bereits bekannte Gerichte, die durch eine appetitanregende Food-Fotografie zwar optisch schön präsentiert werden, aber kulinarisch keine Neuentdeckungen sind.

Ein kleines Zuckerl gibt es aber noch obendrauf - im Beileger befinden sich "Tischkärtchen für ein märchenhaftes Menü" und dieses Extra finde ich ganz süß.

Leider bleiben bei mir die märchenhafte Momente hier deutlich auf der Strecke, sodass ich schweren Herzens nur 2,5 Sternchen vergebe.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Gleicht über weite Strecken einem Fachbuch

Das Wasserhaus
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Ma hat von jeher ein Platz an der Sonne - alles, was sie anfasst, führt zum Erfolg. Kein Wunder also, dass Ma für ein Wasseraufbereitungsprojekt in Südafrika vorgeschlagen wird. Ihr Know how und und ihr ...

Ma hat von jeher ein Platz an der Sonne - alles, was sie anfasst, führt zum Erfolg. Kein Wunder also, dass Ma für ein Wasseraufbereitungsprojekt in Südafrika vorgeschlagen wird. Ihr Know how und und ihr Durchsetzungsvermögen sind da hilfreiche Wegbegleiter. Als aber das prestigeträchtige Projekt mit Komplikationen geradezu überhäuft wird, muss Ma eine Entscheidung treffen, bei der sie die Zustimmung ihrer Kinder benötigt. Denn um das Projekt aus der finanziellen Misere zu retten, muss das Wasserhaus, ein Teil des Familienerbes, als Banksicherheit verbrieft werden..


Reinhard Schultze verpackt ein unglaublich wichtiges Thema, das mittlerweile uns alle angeht, in einen Roman, der den Lesenden mit seinem außergewöhnlichen Stilmittel - hier wird auf die Satzzeichen der wörtlichen Rede verzichtet - schon gleich zu Beginn einiges abverlangt. Der Start ist trotzdem intensiv und bietet einen sehr detaillierten Einblick in das Familiengefüge und die Befindlichkeiten der einzelnen Familienmitglieder.

Es geht zu wie einer richtigen Familie und so ist es verständlich, dass hier die unterschiedlichsten Ansichten aufeinander prallen und dementsprechend auch mal mehr mal weniger hitzig vorgetragen werden. Das Zusammenspiel ist trotzdem irgendwie harmonisch, auch wenn es öfter einmal knallt und es zu Auseinandersetzungen kommt, die es in sich haben.

Mit dem Einstig von Ma in der Wasserprojekt in Südafrika bekommt das Buch aber Wendung, die mir so überhaupt nicht gefällt, denn hier lesen sich die Ausführungen eher wie ein Fachjournal für Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik und es ist alles so unglaublich theoretisch, sachlich und im Fachjargon verfasst, sodass mich das Gelesene mehr verwirrt, als fasziniert.

Auch wird der Schreibende nicht müde, seiner Leserschaft in schulmeisterlichem Ton den Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser näher zu bringen, um auf das Problem der Wasserknappheit auf unserem Planeten aufmerksam zu machen. Ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl wäre hier angebracht gewesen, um nicht belehrend, sondern ansprechend und informativ die Thematik einzubinden.

Die Familiengeschichte liest sich flüssig und stimmig, der fachliche Teil ist zwar sehr aufwendig recherchiert, erschlägt jedoch mit seiner enormen Informationsflut den Leser und begräbt so die Handlung unter sich.

Ich habe lange hin und her überlegt, aber mehr als 2,5 Sternchen sind hier leider nicht drin.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Der Hype um das Buch ist für mich nicht nachvollziehbar

Die Geschichte von Kat und Easy
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Wie fühlt sich das an, nach fast einem halben Jahrhundert wieder der ehemals besten Freundin gegenüberzustehen und sich all den Fragen zu stellen, die bisher unausgesprochen zwischen einem stehen? Kat ...

Wie fühlt sich das an, nach fast einem halben Jahrhundert wieder der ehemals besten Freundin gegenüberzustehen und sich all den Fragen zu stellen, die bisher unausgesprochen zwischen einem stehen? Kat und Easy wollen sich den Dämonen der Vergangenheit stellen und nutzen eine Reise nach Kreta, um das aufzuarbeiten, was so lange schon zwischen ihnen steht. Und zwischen Sonnenuntergängen, griechischer Lebenslust und wunderschönen Tagen auf der Insel müssen sie sich entscheiden, ob sie tatsächlich die Antwort auf die Frage haben wolle, was damals wirklich einen Keil zwischen sie getrieben hat…

Ich habe schon so viel Gutes über dieses Buch gehört, sodass ich ganz neugierig gewesen bin, was mich erwartet, wenn sich zwei Frauen der Vergangenheit stellen. Aber um ehrlich zu sein, kann ich den Hype um den Roman nicht wirklich nachvollziehen, denn so richtig abgeholt hat mich die Geschichte von Kat und Easy nicht.

Beide Frauen sind mir sowohl als Teenie als auch als Erwachsene fremd geblieben und ich kann mich nicht in sie hineinversetzen, was gleichbedeutend damit ist, dass ich zu ihnen und ihrer Geschichte keinen Zugang finde. Die gemeinsame Vergangenheit vereint und entzweit die beiden Frauen gleichzeitig und dieser Zwiespalt fühlt auch der Leser. Doch die Gespräche der beiden Frauen auf der Insel fühlen sich für mich so an, als würden sie um den heißen Brei reden und nicht wirklich auf den Punkt kommen. Mit ihren Eigenarten gehen sie nicht nur sich selbst auf die Nerven, sondern strapazieren meine ebenfalls, denn dieses ständige Herumgeeiere, die ewige Eifersucht, die sich nicht kleinkriegen lässt und die fiesen Spitzen, die sie immer noch gegenseitig abfeuern, sorgen für ordentliche Reibereien und zwischenmenschlichen Zündstoff.

Der Rückblick in die 1970er Jahre ist genauso schrill und bunt, wie das Jahrzehnt damals gewesen ist – das Feeling von „Born to be wild“, Bonanza-Rädern und Schlaghosen wird mit der passenden musikalischen Untermalung noch verstärkt. Allerdings ist der laxe Umgang mit Alkohol und Drogen zur damaligen Zeit für mich eher störend.

Was mich aber eher ratlos und verwirrt zurücklässt ist die Tatsache, dass sich zwei Frauen im besten Alter mehr oder weniger lächerlich verhalten, wenn sie sich weiterhin Mails schreiben, obwohl sie im gleichen Ferienhaus wohnen, die Tage und Nächte miteinander verbringen und so genügend Möglichkeit hätten, die Sache auf den Tisch zu bringen. Der Sinn hinter diesem kindischen Verhalten hat sich mir nicht eröffnet und ich frage mich, was mit die Schreibende damit sagen möchte.

Ich bin eher jemand, der für klare Verhältnisse ist und die Dinge gerne auf den Punkt bringt. Was nicht passt, gehört auf den Tisch und direkt angesprochen, auch wenn es erst einmal weh tut und eine Wunde reißt. Aber hier wird mit viel Tamtam um ein Ereignis in der Vergangenheit herumgeschlichen, das zwar ein einschneidendes Erlebnis darstellt, aber in meinen Augen künstlich aufgebauscht wird, anstatt die Karten auf den Tisch zu legen.

Ich kann mich den vielen positiven Stimmen leider nicht anschließen und bleibe ziemlich enttäuscht zurück, daher 2,5 Sternchen

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Familie: Wir haben vielleicht nicht alles, was wir wollen, aber zusammen sind wir alles, was wir brauchen

Der Wind singt unser Lied
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Toni hat schon oft ihren Rucksack gepackt und an vielen schönen Orten der Welt neu angefangen, aber so richtig glücklich ist sie dabei nicht geworden. Auch ihr Zuhause in St.Peter-Ording hat ihr nicht ...

Toni hat schon oft ihren Rucksack gepackt und an vielen schönen Orten der Welt neu angefangen, aber so richtig glücklich ist sie dabei nicht geworden. Auch ihr Zuhause in St.Peter-Ording hat ihr nicht das Gefühl vermittelt, angekommen und daheim zu sein. Ein seltsamer Anruf ihres Vaters bewegt sie dazu, ihre Habseligkeiten in die Tasche zu stopfen und wieder zurück an die Nordsee zu gehen, denn irgendetwas scheint im Argen zu liegen. Als Toni auf dem elterlichen Ferienhof aushilft merkt, sie, dass ihr Familie und Heimat doch viel mehr bedeuten, als sie zugeben will...

Meike Werkmeister entführt den Leser mit vielen Nordseebildern, dem Ruf der Möwen und einer steifen Brise auf den Ferienhof von Tonis Eltern und lässt ihnrdort am sehr komplizierten Familienleben teilhaben.

Toni hat schon immer das Weite gesucht, wenn es Schwierigkeiten gegeben hat und sich in die weite Welt geflüchtet, anstatt mal den Mund aufzumachen und zu sagen, was ihr nicht passt. Dieses Phänomen des Totschweigens und Weglaufens scheint ein vorherrschendes familiäres Defizit zu sein, denn es steht so viel ungesagtes im Raum, das für einen negative und ziemlich gedrückte Grundstimmung sorgt.

Das macht sich auch im Umgang mit den Figuren untereinander bemerkbar, denn es hängt immer eine unheilschwangere Wolke über dem Ferienhof, die nichts Gutes verheißt.

Toni ist an und für sich eine ganz liebenswerte Frau in den Dreißigern, die erst noch ihren Platz im eben finden muss. Ihre unglückliche Jugendliebe hat tiefe Narben hinterlassen, die noch heute ihre Auswirkungen spürbar machen.

Caro ist als große Schwester immer um das Wohlergehen von Toni besorgt, vergisst aber dabei ihre eigene Familie und vor allen Dingen den kleinen Mads, der in meine Augen als Prellball herhalten muss. Dieses Kind hat es verdient, mit in die Geschehnisse auf dem Hof und in seiner Familie einbezogen zu werden und nicht ständig mit falschen Versprechungen, Vertröstungen und fadenscheinigen Ausreden abgespeist zu werden.

Die beginnende Alzheimer-Erkrankung von Oma Petra sorgt für Aufruhr, aber auch sie macht das, was in dieser Familie gang und gäbe ist - sie packt die Taschen, läuft vor den Problemen davon und sitzt es alleine aus.

Erst auf den letzten 80 Seiten bekommt dieses Buch einen Wohlfühlfaktor und die Familie fängt endlich an, miteinander zu reden und die Sorgen und Nöte zu teilen. Und siehe da, es gibt zwar nicht für alles unbedingt sofort eine Lösung, aber wenn man zusammen an einem Strang zieht, hat man gebündelte Kräfte und muss nicht alles mit sich alleine ausmachen.

Das Buch hat unglaublich viel Potenzial, um den Leser abzuholen. aber durch die Vielzahl der Problematiken und der fehlende Kompromiss- & Redebreitschaft der Hofbewohner wird das sommerliche Nordseefeeling erdrückt. Schade , ich kann hier leider nur 2,5 Sternchen vergeben.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Hier fehlt Pep, Frische und das gewisse Etwas

Der Kaffeegarten. Salz im Wind
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Manchmal ist das Schicksal ein mieser Verräter und spielt einem übel mit - Elin und Matei müssen am eigenen Leib erfahren, was es heißt, in frühen Jahren mit Verlusten fertig zu werden.Als auch noch ihr ...

Manchmal ist das Schicksal ein mieser Verräter und spielt einem übel mit - Elin und Matei müssen am eigenen Leib erfahren, was es heißt, in frühen Jahren mit Verlusten fertig zu werden.Als auch noch ihr Ziehvater stirbt, vom vermeintlichen Vermögen nicht mehr viel übrig ist, stehen sie vor der Frage, wie sich die Zukunft gestalten wird. Die Idee, Gästezimmer zu vermieten und mit selbst gebackenen Leckereien im Kaffeegarten die Gäste zu verwöhnen, wird schon ganz bald in die Tat umgesetzt. Und wieder schlägt das 'Schicksal unbarmherzig zu, denn mit Beginn des Ersten Weltkrieges ändert sich erneut der Lauf der Dinge...


Ich liebe historische Inselromane und habe voller Neugier und großer Vorfreude diesen neuen Sylt-Roman in den Händen gehalten.. Aber schon nach wenige Seiten bekommt meine Euphorie einen herben Dämpfer versetzt, denn die Geschichte weist doch sehr viele Parallelen mit der Sylt-Saga von Sina Beerwald auf - gleiche Handlung, gleiche Epoche, gleicher Schauplatz und so lese ich leider nicht viel Neues, was ich nicht schon ein paar Wochen vorher schon in Sina Beerwalds Abschlussroman gelesen hätte.

Zu all dem kommt noch der recht mühselig zu lesende Schreibstil, der keinen Lesefluss aufkommen lässt. Die Sätze sind wirklich umständlich formuliert, die Dialoge konstruiert und irgendwie zu sehr bemüht.

Das historische Flair der Nordseeinsel wird zwar in anschaulichen Bildern transportiert, ist aber zu wenig, um für gute Unterhaltung zu sorgen. Die Figuren bewegen sich der Zeit entsprechend in der Szenerie, aber sie wissen den Leser nicht wirklich von sich zu begeistern. Mit fehlt das Gefühl, im Kaffeegarten als Gast herzlich willkommen zu sein, um mich mit all den köstlichen Kuchen und Gebäcken verwöhnen zu lassen und die herrliche Aussicht auf die Nordsee zu genießen.

Die geschichtlichen Ereignisse spulen sich recht routiniert und ohne große Emotionen ab, wirken manchmal sehr aneinander gereiht wie auf einer Perlenschnur und ich finde , dass gerade Matei unglaublich viel ertragen muss. Dafür spazieren andere Figuren ziemlich leichtfüßig und ohne von größeren Problemen beladen zu werden, durchs Geschehen. Der "Umbau" des Hauses zum Lazarett und die daraus resultierenden Ereignisse nehmen unglaublich viel Raum ein und lassen die eigentliche Handlung um den Kaffeegarten komplett im Hintergrund verschwinden. Hier hätte ich mir eine gewisse Balance an Schicksalsschlägen und glücklichen Fügungen gewünscht, um meinen Emotionen richtig freien Lauf lassen zu können.

So beschert mir das Buch eher einen mittelprächtigen Auftakt, denn mir fehlt hier eindeutig Pep, Frische und das gewisse Etwas, um sich von anderen historischen Sylt-Sagas abzuheben. Ich hoffe, dass Band zwei besser wird und kann hier leider nur gut gemeinte 3 Sternchen vergeben.

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