Natur vor der eigenen Haustüre
"Wenn ich einen Paragraphen zum Schutz der Natur erlassen dürfte, nur einen einzigen - ich würde verfügen, dass jeder, der in diesem Land irgendetwas zu bestimmen hat, einmal ein Uhu- Küken im Arm gehalten ...
"Wenn ich einen Paragraphen zum Schutz der Natur erlassen dürfte, nur einen einzigen - ich würde verfügen, dass jeder, der in diesem Land irgendetwas zu bestimmen hat, einmal ein Uhu- Küken im Arm gehalten haben muss. Oder ein anderes wildlebenden Tier." (Seite 41)
Für mich ist das Buch der Journalistin Johanna Romberg ein kleines Highlight. Nicht nur weil die Aufmachung und Liebe zum Detail überall spürbar ist. Sondern weil die Autorin ein brach vor der Haustür auf Entdeckungstour geht und man als Leser dabei sein kann.
Der Schreibstil begeistert mich. Es ist kein Biologen Fremdwörter Buch sondern einfach, verständlich und mit Begeisterung gespickt. Dies liest man hier oft raus, es steckt an und macht wieder neugierig auf die Natur.
9 Kapitel erzählen über Wald und Fluss, Tier und Mensch, Zerstörung und Wiederaufbau. Über Liebe zu einer aussterbenden Art, wieder mehr "Back to Nature" und sie selbst wieder machen lassen.
Neben den Kapiteln gibt es ein Zwischenkapitel welches über die heimische Pflanzenwelt handelt. Auf Twitter startete ein Lehrer damit Pflanzen und Blumen "vorzustellen" und mehr kennen zu lernen. Ich mag das Gleichgewicht zwischen Tür und Pflanzenwelt denn beide sind wichtig und ergänzen sich.
Kein erhobener Zeigefinger oder strenges Auftreten prägen dieses Schmuckstück. Sondern wie schwer es manchmal fällt engagiert zu bleiben. Oft gibt es mehr Rückschläge und Ernüchterung als Vorwärtskommen. Das natürlich auch die Angst mitschwingt wenn man die Entwicklung verfolgt. Da wird man als interessierter Leser aufgefangen, ernst genommen und wieder mit kleiner Hoffnung "gefüttert".
Ein wahres Schmuckstück welches mich begeistert hat. Ein Highlight.