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Veröffentlicht am 11.04.2021

Ungezähmt oder angepasst

Ungezähmt
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Die Autorin hat eine Zeit voller Süchte hinter sich, Bulimie und Alkohol. Das hat sie über-wunden und dabei viele Einsichten, auch positive, gewonnen. Ganz wichtig ist die An-nahme von sich selber, auf ...

Die Autorin hat eine Zeit voller Süchte hinter sich, Bulimie und Alkohol. Das hat sie über-wunden und dabei viele Einsichten, auch positive, gewonnen. Ganz wichtig ist die An-nahme von sich selber, auf seine Intuition zu vertrauen und seinen eigenen Weg zu ge-hen, ohne sich verbiegen zu lassen und die gesellschaftlichen und anerzogenen Verhal-tensmuster zu durchbrechen. Denn die machen oft krank. Gefallen zu wollen, sich selbst zu verleugnen und gut sein zu wollen, oft um geliebt zu werden, kann nicht gut sein.
Erstmal liest man von sinnvollen Einsichten, über die jeder, jede Frau nachdenken sollte und es wird bewusst was schief läuft.
Dann hat sie sicherlich auch Glück gehabt, ihr Mann heiratete sie, weil sie meinte es müs-se so sein, als sie schwanger wurde. Dann trifft sie ihre große Liebe und alles fügt sich zu einem scheinbar perfekten Leben, die Familie wandelt sich zu einer Patchworkfamilie und alle scheinen glücklich. Glennon hilft anderen Menschen, Frauen und arbeitet weiter an sich. An Beispielen kann man an der Aufarbeitung teilnehmen.
Irgendwie scheint mir das aber nicht so viel mit der Lebenswirklichkeit vieler Frauen zu tun zu haben. Sind wir wirklich alle so, weil wir von der Gesellschaft zu „gemacht“ wurden, oder versuchen wir einfach durchs Leben zu kommen so gut wir können? Ja, es ist eher eine Männerwelt, aber das heißt ja nicht, dass nur Frauen toll sind, es sind alle Menschen und so einiges ist dann tatsächlich nur der Profitgier geschuldet Glennons Aussage, wenn dir jemand etwas aufdrängen will, dann frag wer was davon hat. Glauben ja, Kirche eher nein.
Am Ende lässt mich das Buch etwas gespalten zurück. Einerseits gibt es einige Denkanstö-ße und es ist schön, dass die Autorin ihren Weg gefunden hat. Andererseits wirkt es etwas selbstbeweihräuchernd und so ganz neue sind die Einsichten dann auch nicht.
Dazu ist es dann vielleicht auch nicht jedem gegeben sein Leben a la Glennon Doyle zu ändern, ich weiß es nicht.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Veränderungen und Akzeptanz

Sieben Tage am Meer
2

Drei langjährige Freundinnen treffen sich zu einem langen Wochenende in einer Ferien-wohnung auf Sylt. Gitta, Marlies und Cornelia sind Anfang fünfzig und können unter-schiedlicher nicht sein. So unterschiedlich ...

Drei langjährige Freundinnen treffen sich zu einem langen Wochenende in einer Ferien-wohnung auf Sylt. Gitta, Marlies und Cornelia sind Anfang fünfzig und können unter-schiedlicher nicht sein. So unterschiedlich wie sie sind, so unterschiedlich reisen sie auch an und haben auf dem Weg schon die eine oder andere seltsame Begegnung. Das mündet dann in einem gemeinsamen Traum über einen Engel, der ihnen sagt, dass sie das Schöne in ihrem Leben sehen sollen.
So wirklich glauben können sie an diese Erscheinung erstmal aber nicht. Doch langsam beginnt eine Veränderung, die sich auch auf das Leben der Drei auswirkt. Sie erkennen nach und nach ihre Probleme und finden Lösungen an die sie so eigentlich nicht gedacht haben.
Die Geschichte lässt sich gut lesen und spricht neben aller Unterhaltung auch einige ernsthafte Themen an, wie Kinderlosigkeit, Trennung. Es gibt aber auch Stellen, die mich im Lesefluss stocken ließen, weil sie zu plötzlich passieren, nicht richtig passen, nicht stimmig wirken.
Wobei der Engel nicht zu oft auftaucht und gute Anstöße gibt. Dieses eher spirituelle Element ist für mein Empfinden gut eingefügt.
Mir hat gefallen, dass es hier um etwas ältere Frauen geht, die schon eine Lebensge-schichte haben und mit etwas an schubsen ihr Leben ändern. Dazu finde ich den Erzählstil als angenehm.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Potential verschenkt

Das Windsor-Komplott
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In Windsor Castle wird nach einer Abendgesellschaft ein Toter gefunden. Es stellt sich heraus, dass er ermordet wurde. Queen Elizabeth pflegt ihre heimlich Passion, sie löst Kriminalfälle, selbstverständlich ...

In Windsor Castle wird nach einer Abendgesellschaft ein Toter gefunden. Es stellt sich heraus, dass er ermordet wurde. Queen Elizabeth pflegt ihre heimlich Passion, sie löst Kriminalfälle, selbstverständlich unerkannt. Ihr zur Seite steht ihre Privatsekretärin Rozie, denn der Weg den der MI5 einschlägt ist allzu offensichtlich und in Augen der Queen schlichtweg falsch.
Rozie zieht Erkundigungen ein und berichtet der Queen, die dann gezielte Hinweise streut.
Gut dargestellt werden die Queen und ihre Privatsekretärin. Als Leser konnte ich eine kleine Ahnung vom Leben am Hof bekommen und der besonderen Art der Queen. Das hat mir gefallen. Es taten sich aber zu viele Handlungsstränge auf, die nicht besonders weiter verfolgt wurden und so die Geschichte im Lesefluss störten. Hier würde ich sagen, dass weniger mehr ist. Am Ende wird der Fall natürlich aufgeklärt, doch der Weg dahin war nicht sehr fesselnd. Gut, ich empfand zwar als angenehm, viel mit/über die Queen zu le-sen, doch das wäre auch ohne den Mord genauso interessant gewesen. Ich finde, es wur-de Potential verschenkt, ich als Leser wurde durch die vielen Nebenschauplätze etwas verloren. Die Geschichte hat vielversprechend angefangen und entwickelte sich dann nicht ganz so intensiv. Ich hoffe, dass der zweite Band da doch noch anders wird.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Innere Zufriedenheit finden

Dort, wo die Zeit entsteht
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Die Hütte steht am Berghang und wartet. Nur Irmelin aus dem Dorf kann sich ihr nähern ohne zu vergessen und kümmert sich um die Hütte. Dann kommt die junge Katharina zur Hütte, auf der Suche nach Abstand ...

Die Hütte steht am Berghang und wartet. Nur Irmelin aus dem Dorf kann sich ihr nähern ohne zu vergessen und kümmert sich um die Hütte. Dann kommt die junge Katharina zur Hütte, auf der Suche nach Abstand zum Abeitsleben im Krankenhaus. Durch Andeutungen von Irmelin, der Einsamkeit und Träume findet Katharina langsam zurück zu sich selber, oder versteht nur etwas mehr vom Berg?
Das Thema, die Umgebung, das leicht mystische hat mich interessiert. Auch das Cover finde ich sehr schön, ansprechend und passend zum Buch.
Mich konnte die Geschichte aber nicht mitnehmen, die Beschreibungen der Natur haben mir gefallen. Die täglichen Handlungen in der Hütte werden mir zu ausgiebig beschrieben, wohl um die Entschleunigung darzustellen und den Weg in den Traum, wenn es denn einer ist, zu ebnen. Mich konnte es in der Art nicht überzeugen, mir hat etwas gefehlt und gerade was so eine Geschichte ausmacht, dass man als Leser gefühlsmäßig mit eintaucht und miterlebt, war für mich nicht vorhanden.
Das Buch lässt mich etwas ratlos zurück, ich erahne den Ansatz, vermisse für mich den in-tensiven Umsatz. Ich weiß, dass es nicht mein Stil ist, deshalb drei Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Starke Frauen

Das Haus der Frauen
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Mitte der 1920er Jahre schafft es das Ehepaar Peyron, voran Blanche, den Palast der Frau-en in Paris aufzubauen. Blanches Lebensaufgabe ist den Armen, als Mitglied der Heilsar-mee, zu helfen. Und heute ...

Mitte der 1920er Jahre schafft es das Ehepaar Peyron, voran Blanche, den Palast der Frau-en in Paris aufzubauen. Blanches Lebensaufgabe ist den Armen, als Mitglied der Heilsar-mee, zu helfen. Und heute kommt die einstige Anwältin Solene als Schreiberin in das Haus der Frauen. Sie lernt nach und nach einige der dort wohnenden Frauen kennen, ihre Geschichten und heilt selber langsam wieder. Diese Geschichten haben es in sich, machen betroffen.
Allerdings stellte sich das Mehr an Gefühl bei mir erst etwas später ein, nicht gleich beim Lesen. Der Schreibstil ist erzählend und dadurch entstand bei mir etwas Abstand.
Doch etwas packendes in der Schilderung habe ich vermisst, es war eher so ein beständi-ger ruhiger Lesefluss. Ich finde, da hätte mehr draus gemacht werden können. Denn ich konnte das Buch immer wieder gut zur Seite legen, es fesselte nicht so.

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