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Veröffentlicht am 05.05.2021

Liebe und Humor in Georgien

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
2

Inhalt:

Olga lebt in Deutschland und wird bald Ärztin. Sie ist die Tochter georgischer Migranten und möchte mit ihrem Kollegen und Partner ihr restliches Leben verbringen. Als sie nach Georgien reist, ...

Inhalt:

Olga lebt in Deutschland und wird bald Ärztin. Sie ist die Tochter georgischer Migranten und möchte mit ihrem Kollegen und Partner ihr restliches Leben verbringen. Als sie nach Georgien reist, um ihre Familie zu besuchen, folgt ihr der Lebenskünstler Jack heimlich bis nach Georgien und schafft es, von Olga und ihrer Familie aufgenommen zu werden. Er liebt alles an Olga, auch die Dinge, über die Olga in Deutschland nur ungern spricht.



Meinung:

Dieses Buch hat Liebe, Humor, Kultur, Herkunft und Familie auf eine wunderbare Weise miteinander verwoben. Ich habe mich in das Land Georgien und in Olgas Familie verliebt. Man lernt sehr viel über Land und Leute, was ich sehr spannend fand.

Olgas Familie besteht aus liebevollen und vielleicht auch ein wenig verrückten Mitgliedern, die ich sehr gerne kennengelernt habe. Olga selbst spricht nicht gerne über ihre georgischen Wurzeln und ihre Herkunft. Sie befindet sich in einer Identitätskrise, in der sie das Leben in Deutschland und das in Georgien nicht gut miteinander vereinbaren kann. Doch Jack bringt alles durcheinander und hat kein Problem mit ihrer Herkunft. Olgas Zukunftspläne werden auf den Kopf gestellt und sie muss sich darüber Gedanken machen, was sie im Leben wirklich will.

Obwohl ich Jacks Auftreten sehr merkwürdig finde und ihn auf diese Weise nicht bei mir zu Hause einfach aufgenommen hätte, sorgt er für Humor und Chaos. Generell ist die Geschichte reich an Humor, die mit einer leichten Lovestory sehr unterhaltsam ist.

Das Buch hat es geschafft, Olgas Gedanken über Identität und Herkunft auf eine leichte und erfrischende Weise zu verpacken. Endlich mal ein Buch, dass unterhält und zum Lachen bringt, aber trotzdem wichtige Themen behandelt! Mir war Olga sehr sympathisch und konnte mit ihr mitfühlen und ihre Sorgen nachvollziehen.



Fazit:

Die Geschichte ist erfrischend und humorvoll. Georgien ist ein wunderbarer Schauplatz, der mir sehr gut gefallen hat. Man fühlt mit Olga mit und ich hatte große Freude daran, sie und ihre Familie kennenzulernen.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Intensiv und Aktuell!

Drei Kameradinnen
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Hani, Kasih und Saya sind seit ihrer Jugend eng befreundet. Damals haben sie alles gemeinsam erlebt und sich in einer manchmal fremden Welt nicht ganz allein gefühlt. Jahre später treffen sich die Freundinnen ...

Hani, Kasih und Saya sind seit ihrer Jugend eng befreundet. Damals haben sie alles gemeinsam erlebt und sich in einer manchmal fremden Welt nicht ganz allein gefühlt. Jahre später treffen sich die Freundinnen wieder und es hat sich an dem Fremdsein nichts geändert. Im Gegenteil, sie merken umso intensiver, wie präsent und allgegenwärtig Alltagsrassismus, Diskriminierung und Vorurteile sind.

Als es zu einem Prozess gegen eine rechtsterroristische Gruppe kommt, die muslimische Menschen getötet hat, kommt Hoffnung auf. Die Hoffnung, dass sich mit diesem öffentlichen Urteil etwas ändert, nachdem in den Medien oft nur Muslime beschuldigt werden.

Die Freundinnen sprechen gemeinsam über den von ihnen und von anderen erlebten Rassismus. Die Gespräche sind leicht und dennoch tiefgründig. Was mir besonders gefallen hat, ist, dass die drei Freundinnen unterschiedlich mit ihrem Migrationshintergrund umgehen. Die eine passt sich an, die andere ist extrem wütend auf Rassismus und Diskriminierung in der heutigen Gesellschaft. Die dritte, Kasih, ist die Erzählerin. Aus ihrer Perspektive erfahren wir alles. Es ist interessant zu lesen, wie sie aufgewachsen sind und womit sie konfrontiert werden.

Ich hatte das Gefühl, dass Kasih aber selbst oft mit Vorurteilen um sich wirft und eine Wut auf alle Deutschen hat. Auf der anderen Seite zeigt dies auch, was Rassismus bei Menschen mit Migrationshintergrund im Extremfall bewirken kann. Saya ist wütend und rebellisch, Hani passt sich an.

Spannend ist, dass die Autorin bewusst nichts über die Herkunft der Freundinnen sagt und dies auch sehr gut begründet. Wir wissen auch nicht, wo der Roman spielt. Das soll dazu dienen, die Taten und Erlebnisse nicht in eine Schublade zu packen und sie nur einem Ort zuzuordnen, da solche Fälle überall vorkommen und nicht ortsgebunden sind. So soll es auch mit der Herkunft der Freundinnen sein.

Das Cover ist sehr schön und passt zum Inhalt. Dieser ist brandaktuell, gefährlich, ein harter Stoff und stellenweise auch überspitzt. Teilweise fand ich es doch ein wenig zu überspitzt dargestellt. Die ganze Welt und alle Menschen scheinen böse und rassistisch zu sein. Das hat mich bedrückt. Aber vielleicht ist genau das notwendig, um Veränderungen zu erreichen.

Fazit:
Der Roman ist spannend und greift wichtige sowie brandaktuelle Themen auf. Die drei Freundinnen tragen verschiedene Blickwinkel und Varianten des Umganges mit Migrationshintergrund heran. Die überspitzte Erzählweise war an einigen Stellen zu viel, an anderen aber genau richtig!

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Die Zwickmühle einer Schriftstellerin

Writers & Lovers
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Die Schriftstellerin Casey hat es gerade nicht einfach. Ihre Mutter ist kürzlich verstorben und ihre Trennung von Luke setzt ihr auch noch zu. Doch daran darf sie nicht denken, wenn sie endlich ihren Roman ...

Die Schriftstellerin Casey hat es gerade nicht einfach. Ihre Mutter ist kürzlich verstorben und ihre Trennung von Luke setzt ihr auch noch zu. Doch daran darf sie nicht denken, wenn sie endlich ihren Roman fertig schreiben will, mit dem es gerade auch wirklich nicht gut läuft. Nach Boston gezogen, arbeitet sie als Kellnerin, um ihre Schulden aus dem Studium abzubezahlen. Sie gerät an verschiedene Männer, die in ihrem Umgang mit Frauen unmöglich sind. Bis da zwei Männer sind, zwischen denen sie sich entscheiden muss. Das Schreiben jedoch bleibt ihr treu und ist ein wahrer Rückzugsort.

Meinung:

Die Sprache ist leicht und humorvoll, auch wenn ernstere Themen angesprochen werden. Gerade der Umgang der Männer mit Frauen ist ein zentrales Thema. Mir gefällt, dass Feminismus im Buch eine Rolle spielt und man Caseys Entwicklung zu einer unabhängigen Person mitverfolgen kann. Ihre Zweifel und Sorgen werden den LeserInnen deutlich gemacht und man lernt den Alltag von SchriftstellerInnen kennen. Das, was Casey erlebt hat, macht es nicht einfacher, sich auf ihren Roman zu konzentrieren. Aber sie entdeckt sozusagen ihre Liebe zum Schreiben wieder, da es ein Rückzugsort für sie darstellt.

Stellenweise hat mir aber die Spannung gefehlt. Vielleicht war der Roman aber auch einfach nicht mein Fall. Es geht vor allem darum, wie schwer das Leben als Schriftstellerin sein kann, vor allem, wenn es auch persönlich nicht rund läuft.

Dabei haben mir ihre Geschichten mit den Männern nicht ganz so gefallen und mit ist die Protagonistin nicht sehr sympathisch gewesen.

Interessant ist auch, dass die Geschichte sehr persönlich ist, da die Autorin ihre eigene Geschichte hier verarbeitet. Sie selbst hatte als junge Autorin zunächst keinen einfachen Weg.



Fazit:

Mir gefällt es, dass diese Geschichte persönlich und aus dem echten Leben gegriffen ist. Themen wie Feminismus und Unabhängigkeit sind toll behandelt worden. Teilweise war mir die Geschichte doch ein wenig langweilig und kitschig, was aber auch daran liegen kann, dass der Roman und die Story nicht ganz mein Fall waren.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Dramatische Familiengeschichte!

Das letzte Licht des Tages
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Frankreich 1940.
Als Ines entdeckt, dass ihr Mann Waffen Flüchtlinge und Waffern für die Resistance versteckt ist sie schockiert und weiß nicht, was sie tun soll. Letztendlich entscheidet sie sich dafür, ...

Frankreich 1940.
Als Ines entdeckt, dass ihr Mann Waffen Flüchtlinge und Waffern für die Resistance versteckt ist sie schockiert und weiß nicht, was sie tun soll. Letztendlich entscheidet sie sich dafür, sich der Resistance anzuschließen.
Doch es kommt dazu, dass sie eine schwere Entscheidung treffen muss.

Auf der zweiten Erzählebene begleiten wir die junge Amerikanerin Liv und ihre Großmutter Edith, die nach Frankreich reisen. Dabei versprüht das Weingut Chauveau eine ganz besondere Anziehung auf Liv und Edith. Was steckt dahinter. Liv recherchiert mit Hilfe des Anwalts Julien Cohn über das Weingut, sodass Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden werden.

Mir persönlich hat die Geschichte in der Vergangenheit viel mehr gefallen, weil sie spannend und fesselnd war. Die Ängste während des zweiten Weltkrieges der verschiedenen Personen auf dem Weingut, auch von den Nebenfiguren Theo und Celine, wurden sehr eindrücklich beschrieben. Man konnte mit ihnen fühlen. Die Entscheidungen, die getroffen wurden, konnte ich teilweise überhaupt nicht nachvollziehen.

Die Verknüpfung der beiden Handlungsstränge fand ich gut gelungen und spannend gemacht.

Das Buch hat mir weitestgehend gefallen, auch wenn ich mit einigen Sachen nicht wirklich einverstanden war.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Wo ist meine Heimat?

Hannah und Ludwig
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Die Brüder Heinrich und Ludwig machen sich 1934 auf die Flucht nach Tel Aviv, um sich vor der Naziherrschaft zu schützen. Der Start ist holprig, sie müssen auf einem Balkon wohnen, müssen mehrere Jobs ...

Die Brüder Heinrich und Ludwig machen sich 1934 auf die Flucht nach Tel Aviv, um sich vor der Naziherrschaft zu schützen. Der Start ist holprig, sie müssen auf einem Balkon wohnen, müssen mehrere Jobs annehmen, um sich irgendwie über Wasser zu halten. Ludwig gelingt es durch seinen Fleiß seinen Chef Lewinsohn zu überzeugen und hat sich in seiner Firma von einer Reinigungskraft zum Prokuristen hochgearbeitet. Nach kurzer Zeit konnte er auch den Rest seiner Familie nach Israel holen und lernt bald Hannah kennen, die er heiratet. Ludwig hat aber Schwierigkeiten mit der Unehrlichkeit und Dreistigkeit der Menschen in Tel Aviv, zerstreitet sich mit Hannah und ihr Sohn ist mittendrin. Am Ende fühlen sich Ludwig und Hannnah immer noch in Israel fremd und kehren mit ihrem Sohn Rafael wieder nach Deutschland zurück.

Inhalt:

Mir hat es sehr gut gefallen, mitzuverfolgen, wie holprig der der Start der Brüder in Israel war. Heinrich vermisste seine Heimat Deutschland, Ludwig hingegen war begeistert von d Tel Aviv und der Idee eines jüdischen Staates. Die unterschiedlichen Ansichten waren sehr interessant. Im Laufe des Romans erfahren wir dann hauptsächlich über Ludwigs Erfahrungen und Leben in Israel. Später wird die Geschichte auch aus der Sicht von Hannah erzählt. Die Charaktere waren mir leider nicht wirklich sympathisch, wobei sich meine Meinung bei vielen Protagonisten immer mal wieder geändert hat. Am meisten mochte ich Ludwigs Chef Lewinsohn, ohne den Ludwig kein so einfaches Leben in Israel gehabt hätte. Die Beziehung zwischen Hannah und Ludwig blieb für mich als Leser auch sehr distanziert. Die Gefühle kamen nicht wirklich rüber. Was mir gefallen hat ist, dass man über die einzelnen Familienmitglieder vieles erfahren hat. Jeder hatte eine andere Ansicht zu Israel und den Plänen eines jüdischen Staates. Dadurch hat man vielfältige Ansichten dazu kennengelernt.

Zudem wurde die Geschichte in historische Ereignisse rund um den zweiten Weltkrieg und den Auseinandersetzungen zwischen den arabischen und jüdischen Bürgern in Israel eingebettet. Es wurde eindrücklich beschrieben, warum es zu Konflikten zwischen den Israelis und Briten sowie mit den Arabern kam.

Zentral war das Thema Heimat und Fremdsein. Es war spürbar, wie groß die Hoffnung war, in Israel eine neue Heimat zu finden, in der alle Juden glücklich leben können. Doch die Sprache und die Mentalität der Einwohner Israels waren große Hürden für Ludwig und Heinrich. Ludwig blieb in dem Land fremd und verlor sich.

Im Anhang befindet sich ein Glossar mit jiddischen Begriffen, welches sehr hilfreich gewesen ist. Die Wörter die dort nicht aufgelistet waren, wurden im Text erklärt. Zusätzlich gibt es auch einige Fotos von Ludwigs Familie, wobei Ludwig der Vater des Autors Rafael Seligmann ist und dessen Familie die Ereignisse im Roman tatsächlich erlebt hat. Das macht den Familienroman auch zu etwas ganz Besonderem.

Fazit:

Der Roman beschriebt auf interessante Weise das Leben der deutschen Juden in Israel und zeugt die damit verbundenen Schwierigkeiten auf. Die Charaktere sind sehr vielseitig und machen unterschiedliche Erfahrungen mit dem Leben in Israel, was mir gefallen hat. Nur hat mir die Nähe zu den Figuren, gerade auch zu Hannah und Ludwig ein wenig gefehlt, was aber mein einziger Kritikpunkt ist.

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