Platzhalter für Profilbild

Bianste

Lesejury Star
offline

Bianste ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Bianste über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2017

Spannende Fangeschichte

Superfans
0

Pia und Antonia schwärmen für den Sänger Kenny. Bei einem Konzert wirft er sein T-Shirt ins Publikum. Pia und Antonia greifen danach - und Philine. Keine will loslassen.
Dies ist der Anfang einer neuen ...

Pia und Antonia schwärmen für den Sänger Kenny. Bei einem Konzert wirft er sein T-Shirt ins Publikum. Pia und Antonia greifen danach - und Philine. Keine will loslassen.
Dies ist der Anfang einer neuen Freundschaft der ganz besonderen Art. Die Mädchen finden einen Modus, nach dem sie sich das T-Shirt teilen, doch dann fällt ihnen der echte Sänger in die Hände. Sie entführen ihn, denn er ist völlig zugedröhnt und sie wollen ihn in Sicherheit bringen - vor der Presse, vor wilden Fans usw.
Zuerst kommen sie in der Laube von Pias Oma unter, doch das geht nicht lange gut. Kenny ist zu bekannt. Er entpuppt sich als ziemliches Ekelpaket, der seine Karriere vor alles stellt, deswegen dazu neigt, sich zuzudröhnen und gleichzeitig hasst er (zumindest gelegentlich) den ganze Karriererummel, weil er nie Zeit für sich hat.
Ich will an dieser Stelle inhaltlich nicht mehr verraten, aber Kenny bringt den drei Mädchen noch mehr Irrungen und Wirrungen, denn es taucht noch jemand aus seiner Vergangenheit auf.
Was als “Spaß” beginnt, entwickelt sich zu einem veritablen Thriller, weil vom Stalking über Brandstiftung bis zum tatsächlichen tätlichen Angriff alles vorkommt, je weiter sich die Situation zuspitzt.
Pia, die Ich-Erzählerin, wächst an dieser Geschichte. Sie erfährt viel über sich, ihre Wünsche, Einstellungen und Träume. Sie muss lernen, dass das öffentliche Gesicht einer Person nicht unbedingt viel mit dem wahren Menschen zu tun hat. Sie muss auch überprüfen, was sie unter Freundschaft versteht.
Philine, die aus einer anderen sozialen Schicht stammt als sie selbst, stellt viele ihrer Überzeugungen infrage, bringt sie dazu, Stellung zu beziehen. Ihre Freundin Antonia bleibt seltsam blass, nimmt zwar Anteil an den Geschehnissen, trägt aber selbst wenig aktiv dazu bei.
Der Text ist sehr flüssig geschrieben, wird von Seite zu Seite spannender und endet in einem wirklich außergewöhnlichen Showdown. Eine Leseempfehlung für alle Mädchen, die einen Star mal aus der Nähe erleben wollen, die toughe Mädchen mögen und gern spannende Stories lesen.

Veröffentlicht am 04.04.2017

Allgäuromantik

Endstation Hochgrat
0

Der Untertitel hält, was er verspricht. Melissa arbeitet in einer Bank. Sie hat viel Stress. Solange der mit Erfolg verknüpft ist und ihre Beziehung gut funktioniert, kommt sie damit klar. Doch sobald ...

Der Untertitel hält, was er verspricht. Melissa arbeitet in einer Bank. Sie hat viel Stress. Solange der mit Erfolg verknüpft ist und ihre Beziehung gut funktioniert, kommt sie damit klar. Doch sobald eine der Säulen wackelt, beginnt auch sie zu taumeln. Zeit für eine Auszeit, ein Zusichkommen. Sie wählt ein schickes Wellnesshotel in Oberstaufen. Natürlich überlässt sie nichts dem Zufall, sondern nimmt einen Ratgeber mit, der es ihr ermöglichen soll, in sieben Tage garantiert wieder stressfrei zu werden.
Beinahe sklavisch hält sie sich an die Tipps – wohl auch, weil sie sonst nicht wüsste, was sie eigentlich tun will.
Das Hotel scheint Probleme zu haben. Zudem begegnet ihr ein sehr attraktiver Mann, Enrico, den sie allerdings als so arrogant einstuft, dass sie beinahe vor ihm davonläuft.
Doch auch in Tom, dem Golflehrer, lernt sie jemanden kennen, der sie ernst nimmt.
Doch letztlich ist es auch die Natur und Melissas Auseinandersetzung mit ihr, die ihr hilft Abstand zu gewinnen und ein wenig genauer zu erkennen, was sie eigentlich will.
Ich werde an dieser Stelle nicht verraten, welche interessanten Wege das Leben manchmal geht, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Aber so viel sei gesagt: die Autorin wartet mit allerlei überraschenden Wendungen auf. Die Nebenhandlungen erzeugen einen spannenden Allgäu-Kosmos, in denen es ebenfalls um viel geht.
Die Geschichte ist aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die sich ergänzen und ebenfalls zur Spannung beitragen, weil der Leser/die Leserin immer ein bisschen mehr weiß als die beiden Protagonisten.
Atmosphärisch ist das Buch sehr dicht. Der Autorin gelingt es, ihre Liebe zum Allgäu in eine interessante Handlung zu verpacken.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und empfehle es allen als virtuelle Auszeit – eine Entspannungsreise im Kopf sozusagen.
Einziger Wermutstropfen: Der Klappentext verrät viel zu viel.

Veröffentlicht am 04.04.2017

Humorvoller Krimi

Voll von der Rolle
0

Lorettas Freund Frank übernimmt einen Kiosk – im Ruhrgebiet „Klümpchenbude“ genannt – doch die Freude währt nur kurz. Bald wird der Kiosk das Opfer von Farbbombenwürfen und Abzocke. Vier Jugendliche, mit ...

Lorettas Freund Frank übernimmt einen Kiosk – im Ruhrgebiet „Klümpchenbude“ genannt – doch die Freude währt nur kurz. Bald wird der Kiosk das Opfer von Farbbombenwürfen und Abzocke. Vier Jugendliche, mit Skateboards, nehmen sich, was sie brauchen, ohne zu bezahlen. Frank sieht hilflos zu. Doch Loretta kann das nicht zulassen. Sie leistet Widerstand, will die jugendlichen Delinquenten abschrecken und überführen. Da liegt plötzlich einer von ihnen vor dem Kiosk, tot. Ein Skateboard-Unfall oder ein Mord? Oder etwa ein misslungener Streich? Alles erscheint möglich, und es gibt auch entsprechend viele Verdächtige, denn Loretta findet bald heraus, dass nicht nur Franks Kiosk Opfer der Bande war. Außerdem gab es untereinander Streitigkeiten und und und …
Minck fährt ein Arsenal an Originalen auf. Neben Loretta und ihrem Ermittlerfreund, sind das vor allem die drei Oppas vor dem Büdchen, die sich ein wenig wie Waldorf und Stadler ausnehmen, aber viel zum Lokalkolorit beitragen, auch weil sie als laufende Lexika für die Gegend fungieren. Lorettas Freund dagegen bleibt blass. Die Beziehung ist in Gefahr, Loretta kümmert`s nur am Rande, schließlich muss sie Frank helfen und einen Fall lösen. Da dies bereits der achte Fall einer Reihe ist, sind vermutlich noch mehr Figuren als Standardpersonal dabei (die Kommissarin, die Frau des Ermittlers, die so gut kochen kann usw.), die jedoch in diesem Band wirklich nur Nebenfiguren waren.
Der Fall an sich war interessant. Jugendliche Abzockerbanden sind vermutlich nicht selten, und zu sehen, wie sie vorgehen und wie sich das Ganze verselbständigt, hat mir gut gefallen. Richtige, ich-beiß-mir-die-Fingernägel-ab-Spannung ist jedoch nicht entstanden.
Ich habe das Buch ausgesprochen gern gelesen, mochte die Charaktere, die Handlung und vor allem Atmosphäre und „Volksmund“. Haben die Engländer nicht den Begriff „Cosy“ für diese Art Krimis? Ich finde, der Begriff passt hier ganz hervorragend.
Wer es humorvoll mag, ein wenig schräg und vielleicht auch ein wenig sozialkritisch, ist hier ganz richtig.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Spitzzüngige Beobachtungsgabe gepaart mit Liebe zur Literatur

Sammlung der Leidenschaften
0

Die Ich-Erzählerin Odessja berichtet aus ihrem Leben, das sie von der Ukraine bis ins Badische führen wird. Sie beginnt ihren Bericht als Schülerin, erwähnt erste sexuelle Erlebnisse und beschreibt ausführlich, ...

Die Ich-Erzählerin Odessja berichtet aus ihrem Leben, das sie von der Ukraine bis ins Badische führen wird. Sie beginnt ihren Bericht als Schülerin, erwähnt erste sexuelle Erlebnisse und beschreibt ausführlich, unter welchen Bedingungen junge Mädchen wie sie groß geworden sind.
Ihr Stil ist recht gebildet, sie verwendet zahlreiche Verweise auf Literatur und Musik, mit denen ich nicht immer etwas anfangen konnte. Dabei ist sie häufig sarkastisch und ironisch, was wiederum das Verständnis etwas erschwert, wenn man nicht mit allen inhaltlichen Aspekten vertraut ist.
Dennoch lässt sich das Buch angenehm lesen, man braucht allerdings Aufmerksamkeit und Konzentration, dafür wird man jedoch mit interessanten Einblicken in den Lebensstil und das Gefühlsleben einer jungen Ukrainerin. Spitzzüngige und scharfäugige Beobachtungen zu Aspekten des familiären und des öffentlichen Lebens.
Das Titelbild zeigt schwarze Figuren auf weißem Grund, dazu rote Blumen – Sammlung der Leidenschaften? In Odessjas Fall sind das Männer und Literatur. Das Titelbild gefällt mir gut, aber der Zusammenhang zum Buch erschließt sich mir nicht.
Insgesamt ein sanft humorvolles Buch mit klugen Kommentaren und Einsichten.

Veröffentlicht am 23.03.2017

Rezension zur Leseprobe

Das geheime Logbuch, das magnetische Mädchen und eine fast brillante Erfindung
0

Das Buch beginnt sehr dunkel. Ros Mutter sitzt (unschuldig?) im Gefängnis. Sie muss sie allein besuchen, weil ihr Vater zu depressiv ist. Es scheint der Mutter im Gefängnis nicht gut zu gehen. Scheinbar ...

Das Buch beginnt sehr dunkel. Ros Mutter sitzt (unschuldig?) im Gefängnis. Sie muss sie allein besuchen, weil ihr Vater zu depressiv ist. Es scheint der Mutter im Gefängnis nicht gut zu gehen. Scheinbar wird sie schikaniert.
Doch Ro lässt sich nicht unterkriegen. Bisher ist es ihr gelungen, vor den anderen in der Schule geheimzuhalten, dass ihre Mutter im Gefängnis ist. Doch Andeutungen lassen vermuten, dass das nicht so bleiben wird.
Die Leseprobe erzählt eine traurige Geschichte über ein Kind, das sehr allein gelassen wirkt. Doch da sind ein paar Freunde, und vermutlich wird es demnächst hoch her gehen.
Die Leseprobe vermittelt trotz aller Düsternis Hoffnung, was vor allem auf den Gedankenstrom des Protagonisten zurückzuführen ist.