Profilbild von Gluecksfee

Gluecksfee

Lesejury Profi
offline

Gluecksfee ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gluecksfee über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2021

Das zweite Abenteuer in Zamonien geht los!

Das Labyrinth der Träumenden Bücher
0

Der zweite Band aus der Feder von Mythenmetz… Wenn du den ersten Band gelesen hast, dann musst du auch den zweiten Band lesen, ist doch klar! Aber ich warne dich vor, meiner Meinung nach ist er nicht so ...

Der zweite Band aus der Feder von Mythenmetz… Wenn du den ersten Band gelesen hast, dann musst du auch den zweiten Band lesen, ist doch klar! Aber ich warne dich vor, meiner Meinung nach ist er nicht so mitreißend wie der erste Band!

Nachdem Mythenmetz vor 200 Jahren aus der Stadt der Träumenden Bücher, die damals in Flammen stand, geflohen war, ist er nun ein berühmter Dichter geworden. Doch sein Leben ist eintönig. Er vermisst die Lebenslust seiner Jugend, die er damals verspürt hatte. Um wieder mal ein kleines Abenteuer zu erleben, beschließt er, erneut nach Buchhaim zu reisen, um zu sehen, wie die Stadt nach dem Brand wieder aufgebaut worden ist. Doch das Buchhaim von früher gibt es nicht mehr. Als Mythenmetz in der Stadt ankommt, ist vieles anders… Er möchte natürlich alles über die neue Stadt der Träumenden Bücher erfahren, besonders über die Kunst des Puppetismus. Doch dann passiert etwas Unerwartetes und Mythenmetz findet sich in seinem Alptraum wieder…

Nach dem ersten Teil war ich natürlich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Doch meine Erwartungen wurde ein bisschen enttäuscht. Es ist am Anfang sehr unterhaltsam und man freut sich, dass man wieder dabei sein kann, auf einer Reise von Mythenmetz. Die Verwandlung der Stadt ist sehr, sehr deutlich zu erkennen und der Leser trauert ein bisschen dem guten, alten Buchhaim nach (zumindest war es bei mir so). Walter Moers beschreibt die aktuellen Zustände in der Stadt und ich konnte mir alles sehr gut bildlich vorstellen. Doch ungefähr in der Mitte des Buches wird ein Ereignis beschrieben, dass ein bisschen langweilig für den Leser ist. Und zwar geht die Hauptfigur, Mythenmetz, in ein Theater und schaut sich ein Stück an. Bei diesem Stück handelt es sich aber um seine eigene Geschichte, „Die Stadt der Träumenden Bücher“, welche der Leser ja meist schon gelesen hat. Dadurch, dass sich dieses Stück über mehrere Kapitel spannt und alles sehr genau beschrieben wird, wirkt es etwas langatmig auf den Leser, bei mir war es auf jeden Fall so, und er beginnt sich zu langweilen. Denn er kennt es ja schon. Das war z.B. etwas, das mich gestört hat und danach wurde die Geschichte in eine andere Richtung, als vor dem Thaterstück, gelenkt. Es ging nur noch um ein Thema, den Puppetismus. Das ist natürlich erstmal sehr unterhaltsam, aber wenn auf den nächsten 150 Seiten nichts anderes mehr kommt, wird es immer weniger unterhaltsam. Ich musste mich ein bisschen antreiben um es auch wirklich alles zu lesen. Doch es hat sich gelohnt, für das Ende. Da wird es plötzlich wieder sehr, sehr spannend. Der Autor hört an einer Stelle auf, wo es eigentlich verboten sein sollte, da er den Leser in seiner brennenden Neugierde zurücklässt.

Hier noch ein wichtiger Hinweis (!): Du musst unbedingt das Nachwort von Walter Moers lesen!!!

Nun aber mal weg vom Inhalt, ich könnte ganze Kapitel darüber schreiben. Der Schreibstil dieses Buches ist unverändert geblieben, genauso wie beim ersten Teil. Ich finde, Walter Moers hat einen sehr angenehmen Schreibtstil und ich lese gerne Bücher von ihm. Ein Merkmal ist in dieser Geschichte, dass er immer an „seine geliebten Freunde“ schreibt. Und am Anfang der beiden Bände ist jeweils, ein sehr abschreckender Einstieg zu lesen. Lass dich davon nicht irritieren, es ist ein weiteres Merkmal dieser zwei Bände, und wenn du die erste Passage überstanden hast, geht es „normal“ weiter…

Noch ein Tipp von mir: Wer den zweiten Band lesen möchte, sollte sich auf jeden Fall den dritten Band gleich daneben legen (so wie ich es leider nicht gemacht habe…)!

Ich wünsche dir viel Spaß und Geduld beim Lesen, es ist auf jeden Fall eine interessante Leseerfahrung und eine schöne Lektüre, um mal abzuschalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2021

Stimmungsvolles Spiel der Worte

Die Erfindung der Welt
0

Ein mysteriöser Brief erreicht die Schriftstellerin Aliza Berg. Darin wird sie gebeten, einen Roman über das Leben zu schreiben, es geradezu neu zu entdecken. Der anonyme Auftraggeber lockt mit Geld. Die ...

Ein mysteriöser Brief erreicht die Schriftstellerin Aliza Berg. Darin wird sie gebeten, einen Roman über das Leben zu schreiben, es geradezu neu zu entdecken. Der anonyme Auftraggeber lockt mit Geld. Die junge Frau lässt sich auf das Abenteuer ein und fährt nach Litstein, den Ort ihrer Recherchen. Sie wohnt im Schloss der ansässigen Adelsfamilie. Graf und Gräfin geben eine steile Romanvorlage, aber auch die anderen Einwohner wecken die Neugier der Autorin. So nimmt die Geschichte Fahrt auf und der Leser lernt gemeinsam mit der Schriftstellerin dieses eigentümliche Fleckchen Erde kennen. Dank des Perspektivwechsels des Erzählers sogar aus mehreren Blickwinkeln.

Thomas Sautner bedient sich einer zarten Sprache, die auf eine feine Beobachtungsgabe schließen lässt. Diese Sprache nimmt einen mit, lässt einen tief eintauchen in die fremde Welt. Seine Art, den Wald aus Sicht der Pflanzen und Tiere zu beschreiben, ist ein kleines Meisterwerk. Es eröffnet dem Leser stets eine neue Perspektive. Sehr nahbar und mittendrin.

Die menschlichen Beziehungen wirken dagegen im Laufe der Geschichte immer gekünstelter. Sie verlieren sich in einem Meer der großen philosophischen Lebensfragen. Insbesondere zum Ende hätte der Geschichte aus meiner Sicht weniger Dramatik gut getan.
Das Scheitern der Hauptfiguren ist nur eine Frage der Zeit. Sautner gewinnt diesem Scheitern zwar etwas Tröstliches ab, lässt den Leser aber gleichzeitig über einige offene Fragen im Unklaren.

Lesenswert ist das Buch allemal. Schon allein der wortgewaltigen Sprache wegen ist der Roman ein stimmungsvoller Genuss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2021

Stimmungsvolles Spiel der Worte

Die Erfindung der Welt
0

Ein mysteriöser Brief erreicht die Schriftstellerin Aliza Berg. Darin wird sie gebeten, einen Roman über das Leben zu schreiben, es geradezu neu zu entdecken. Der anonyme Auftraggeber lockt mit Geld. Die ...

Ein mysteriöser Brief erreicht die Schriftstellerin Aliza Berg. Darin wird sie gebeten, einen Roman über das Leben zu schreiben, es geradezu neu zu entdecken. Der anonyme Auftraggeber lockt mit Geld. Die junge Frau lässt sich auf das Abenteuer ein und fährt nach Litstein, den Ort ihrer Recherchen. Sie wohnt im Schloss der ansässigen Adelsfamilie. Graf und Gräfin geben eine steile Romanvorlage, aber auch die anderen Einwohner wecken die Neugier der Autorin. So nimmt die Geschichte Fahrt auf und der Leser lernt gemeinsam mit der Schriftstellerin dieses eigentümliche Fleckchen Erde kennen. Dank des Perspektivwechsels des Erzählers sogar aus mehreren Blickwinkeln.

Thomas Sautner bedient sich einer zarten Sprache, die auf eine feine Beobachtungsgabe schließen lässt. Diese Sprache nimmt einen mit, lässt einen tief eintauchen in die fremde Welt. Seine Art, den Wald aus Sicht der Pflanzen und Tiere zu beschreiben, ist ein kleines Meisterwerk. Es eröffnet dem Leser stets eine neue Perspektive. Sehr nahbar und mittendrin.

Die menschlichen Beziehungen wirken dagegen im Laufe der Geschichte immer gekünstelter. Sie verlieren sich in einem Meer der großen philosophischen Lebensfragen. Insbesondere zum Ende hätte der Geschichte aus meiner Sicht weniger Dramatik gut getan.
Das Scheitern der Hauptfiguren ist nur eine Frage der Zeit. Sautner gewinnt diesem Scheitern zwar etwas Tröstliches ab, lässt den Leser aber gleichzeitig über einige offene Fragen im Unklaren.

Lesenswert ist das Buch allemal. Schon allein der wortgewaltigen Sprache wegen ist der Roman ein stimmungsvoller Genuss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2021

Zarte Töne und leise Worte

Der Klang der Wälder
0

Der junge Tomura lebt in einem japanischen Bergdorf. Bei seiner ersten Begegnung mit einem Klavierstimmer in seiner Schule wird seine Leidenschaft für die Musik entfacht. Fortan widmet er sich dem Klang ...

Der junge Tomura lebt in einem japanischen Bergdorf. Bei seiner ersten Begegnung mit einem Klavierstimmer in seiner Schule wird seine Leidenschaft für die Musik entfacht. Fortan widmet er sich dem Klang der Klaviere, der in seinem Inneren eng verbunden ist mit dem Klang der Wälder.

Die Geschichte erzählt auf einfühlsame Weise, wie es ihm gelingt sein Handwerk zu erlernen und darüber hinaus seiner Bestimmung zu folgen. Die Autorin schlägt leise Töne an. Die einzelnen Figuren und ihre Bedeutung für Tomura entfalten sich langsam. Manchmal erschien mir die Handlung fast etwas zu langatmig. Der Schreibstil ist klar und prägnant, was mir beim Lesen sehr gefiel. Die Liebe zur Musik scheint die Autorin und die Hauptfigur zu verbinden. Der Leser wird sowohl in die Welt der Musik als auch die japanische Kultur eingeführt. Das Cover gefällt mir und passt sehr gut.

Wer sich treiben lassen möchte, trifft mit diesem Buch die richtige Wahl. Eine entspannte Lektüre für ruhige Tage.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2021

Witzige Idee, sehr unterhaltsam!

Das ungeheimste Tagebuch der Welt!, Band 1: Wie mein bescheuerter Bruder Klassensprecher in meiner Klasse wurde … (Comic-Roman aus zwei Perspektiven für Kinder ab 10 Jahren)
0

„Das ungeheimste Tagebuch der Welt“ Band 1 ist auf jeden Fall etwas für Kinder (ab ca. neun Jahren), die gerne etwas Lustiges und nichts Gruseliges lesen möchten.

Es geht darum, dass die Hauptfigur „Karline“ ...

„Das ungeheimste Tagebuch der Welt“ Band 1 ist auf jeden Fall etwas für Kinder (ab ca. neun Jahren), die gerne etwas Lustiges und nichts Gruseliges lesen möchten.

Es geht darum, dass die Hauptfigur „Karline“ das Tagebuch ihres Bruders findet. Von nun an kann sie immer mitlesen, was ihr Bruder da so schreibt (auch über sie…). Ihr Bruder bleibt nämlich sitzen und ist jetzt in ihrer Klasse! Was für ein Graus für sie. Und dann wird er auch noch zum Klassensprecher gewählt! Na, schlimmer kann es ja nicht werden. Doch Paul, ihr Bruder, hat da auch noch seinen großen Traum. Er will DJ werden! Da nutzt er doch jede Gelegenheit, um diesem Traum ein Stück näherzukommen…

Das Buch ist sehr witzig, und die Idee der Geschichte ist sehr unterhaltsam. Leider wurde es vom Schreibstil manchmal nicht gut unterstützt. An manchen Stellen, wo die Jugendsprache der Sechstklässler ein bisschen verkörpert werden sollte, hatten die Autoren zwar den richtige Ansatz, konnten es aber nicht gut umsetzen. So liest es sich manchmal etwas schwerer, da die Sprache eher ungewöhnlich ist. Aber abgesehen davon ist die Geschichte sehr lustig. Gut geeignet für’s gemütliche Zusammenlesen. Man kann sich in beide Charaktere (die der Hauptfigur und die des Bruders) sehr leicht hineinversetzen. Es ist sehr witzig, das Geschehene aus zwei Perspektiven lesen zu können, das macht es auch in gewisser Weise spannend. Es ist eine leichte Lektüre, und man kann es auch gut vor dem Einschlafen lesen. Eine tolle Leseerfahrung für Kinder und ein Buch, das man auch immer wieder lesen kann!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere