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Veröffentlicht am 12.04.2021

Erinnerungslücke

Was wir sehen, wenn wir lieben
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Die Autorin kenne ich bereits von den Romanen "Alles, was wir liebten" und "Wenn gestern unser Morgen wäre", die bei Tinte und Feder erschienen sind. Ihr neues Buch wurde nun im Rowohlt Verlag veröffentlicht. ...

Die Autorin kenne ich bereits von den Romanen "Alles, was wir liebten" und "Wenn gestern unser Morgen wäre", die bei Tinte und Feder erschienen sind. Ihr neues Buch wurde nun im Rowohlt Verlag veröffentlicht. Ich mag ihre Romane sehr gerne, die Liebegeschichten ohne Kitsch sind und immer ein ernsteres Thema ansprechen.

Von der ersten Seite an war ich wieder mitten im Geschehen. Teresa ist Tätowiererin und trifft im Prolog auf ihren Jugendschwarm Henry, für den auch ihre Schwester Celine schwärmte. Sie verabredet sich für später auf eine Tasse Kaffee, um mit ihm über alte Zeiten zu quatschen. Doch dann erwacht Teresa in einem Rettungswagen. Sie ist nach einem Discobesuch schwer gestürzt und scheint auch einige Pillen eingeworfen zu haben. Ihre letzte Erinnerung ist jedoch das Treffen mit Henry - doch seitdem sind fünf Jahre vergangen. Fünf Jahre, an die sich Teresa nicht erinnern kann. Fünf Jahre, in deren sie anscheinend ein ganz andere Mensch geworden ist. Warum arbeitet sie nicht mehr in ihrem geliebten Beruf als Tätowiererin, sondern ist Galeristin? Wie kam sie zu dieser schicken, aber leblosen Wohnung? Und wer ist der Mann, der dort unter der Dusche steht?

Teresa ist ein sehr sympathischer Charakter und man fragt sich als Leser von Beginn an, was passiert ist, dass sich ihr Leben in den letzten fünf Jahren so verändert hat. Die Beziehung zu ihren beiden älteren Schwestern ist eigenartig und ihre Eltern, die sich scheiden lassen wollten, sind wieder zusammen. Mit Hilfe von Orten und Dingen möchte Teresa ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen, doch das stellt sich als gar nicht so einfach heraus. Außerdem hat sie das Gefühl, dass ihre Familie ihr etwas verheimlicht.
Ihre Verwirrtheit und dieses Gefühl der Hilflosigkeit hat die Autorin ganz wunderbar umgesetzt. In Rückblenden erfahren wir in kleinen Häppchen wie Teresa damals getickt hat und wie unterschiedlich ihr heutiges Ich zu ihrem ehemaligen ist. Henry ist anfangs etwas überfordert, als Teresa seine Nähe sucht und wissen möchte, was nach ihrem Date passiert ist. Sie hat doch noch immer das Gefühl, dass Henry ihre große Liebe ist. In weiteren Rückblenden aus Henrys Sicht kommt man dem Grund etwas näher.
Je mehr man über Teresas Vergangenheit erfährt, umso angespannter wurde ich beim Lesen. Langsam keimte in mir ein schrecklicher Verdacht auf, den die Autorin noch zu toppen wusste. Es gibt sehr viele Auf und Abs auf Teresas Suche nach sich selbst, die Kristina Moninger ganz wunderbar und mit viel Tiefgang erzählt.
Wie schon die beiden anderen Romane der Autorin, konnte mich auch "Was wir sehen, wenn wir lieben" begeistern.
Ich kann den Roman wärmstens empfehlen!

Schreibstil:
Der Schreibstil ist wunderbar einfühlsam, warmherzig und bildhaft. Man hat das Gefühl eine Freundin von teresa zu sein und mitten in der Geschichte zu stecken. Ich konnte ihre Gefühle spüren und mit ihr lachen und weinen.
Die Charaktere sind bis hin zu den Nebenfiguren sehr vielschichtig und haben Ecken und Kanten.
Trotz vieler trauriger Stellen kommt auch der Humor im Roman nicht zu kurz. Kristina Moninger hat hier genau die richtige Dosis gefunden.

Fazit:
In Kristina Moningers neuem Roman steckt eine wunderbare Geschichte mit Tiefgang. Wie gewohnt ist auch die Liebesgeschichte weder kitschig noch gefühlsduselig, sondern mitten aus dem Leben gegriffen. Ein Roman für schöne Lesestunden mit einer tollen Message!

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Der fünfte Fall für Toni Sanftleben - spannend wie gewohnt

Finstere Havel
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Der neue Havel Krimi von Tim Pieper "Finstere Havel" ist bereits der fünfte Band rund um Hauptkommissar Toni Sanftleben. Man kann diesen Band auch ohne Vorkenntnisse zu den Vorgängerbänden lesen.

Gleich ...

Der neue Havel Krimi von Tim Pieper "Finstere Havel" ist bereits der fünfte Band rund um Hauptkommissar Toni Sanftleben. Man kann diesen Band auch ohne Vorkenntnisse zu den Vorgängerbänden lesen.

Gleich zu Beginn wird man mit dem Unfalltod einer jungen Frau konfrontiert, die mit ihrem Auto aus der Havel geborgen wird. Die Tote, Melanie Berndt, war angeschnallt und die Türen waren verschlossen. War es Selbstmord? Ein Unfall oder gar Mord?
Die Biologin war hochsensibel und suchte oftmals die Einsamkeit. Sie verbrachte viel Zeit am Ufer der Havel oder betrachtete den nächtlichen Sternenhimmel. Melanie steckte mitten in einer Scheidung und kämpfte um ihre Tochter, die beim Noch-Ehemann lebt. Beruflich ist sie auf der Überholspur, wenn sie nicht gerade gesundheitlich angeschlagen ist oder zu Alkohol greift. Ihr Chef, Professor Wendschneider, hält trotzdem viel auf seine Angestellte, die sich besonders für den Naturschutz einsetzt. Ihr Nachbar, ein arbeitsloser Mechaniker, ist aber gerade aus diesem Grund gar nicht gut auf Melanie zu sprechen

Neben der persönlichen Sichtweise von Toni gibt es auch immer wieder Einschübe, die aus der Sicht der toten Melanie Brandt geschildert werden. Die junge Frau war Biologin und hat sich besonders für den Naturschutz eingesetzt. Ein großes Flussprojekt hat ihre letzten Wochen viel Zeit in Anspruch genommen. Und doch scheint sie ein Geheimnis und Schuld auf sich geladen zu haben...

Tim Pieper hat diesmal so einige Themen in seinen aktuellen Krimi verpackt: Naturschutz, Stalking, Hochsensibilität, Erpressung. Je mehr die Ermittler über die Tote erfahren, umso zahlreicher werden die Ungereimtheiten. Lange tappen Toni und sein Team im Dunkeln. Der Autor lässt uns wieder direkt an den Ermittlungen teilhaben. Dabei streut er geschickt überraschende Wendungen ein und lässt den Leser mitraten.

In diesem Band wird es auch etwas privater. Toni und Caren sind nun ein Paar und er hat seine Vergangenheit hinter sich gelassen. In seinem Team scheinen ebenfalls Frühlingsgefühle ausgebrochen zu sein. Gesa versucht sich weiblicher zu kleiden und kommt plötzlich mit Make Up ins Büro und auch Phong schaut plötzlich mehr auf sein Äußeres. Bahnt sich etwa hier etwas an?

Schreibstil:
Der Schreibstil ist gewohnt einnehmend, bildhaft und flüssig. Die Charaktere sind vielschichtig und überraschen den Leser das eine oder andere Mal. Besonders Phong ist am Ende förmlich über sich hinausgewachsen.
Tim Pieper versteht es die einmalige Flusslandschaft rund um die Havel sehr bildgewaltig darzustellen. Als Österreichein ist mir das Flachland nicht wirklich bekannt. Durch die anschaulichen Beschreibungen kann auch ich mir ein gutes Bild der Landschaft machen.

Fazit:
Wie schon Band 1 - 4 konnte mich auch der fünfte Band rund um Toni Sanftleben wieder überzeugen, auch wenn ich den Vorgängerband etwas lieber mochte. Eine tolle Krimireihe mit viel Lokalkolorit und Spannung. Wer sie noch nicht kennt, sollte zugreifen!

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Temporeicher Justizthriller

Der Fall des Präsidenten
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Marc Elsberg ist ein Autor, der aus dem Journalismus kommt und sich zudem wirklich gut verkaufen kann. Trotzallem haben seine Thriller immer aktuelle und brisante Themen, die mich immer wieder faszinieren ...

Marc Elsberg ist ein Autor, der aus dem Journalismus kommt und sich zudem wirklich gut verkaufen kann. Trotzallem haben seine Thriller immer aktuelle und brisante Themen, die mich immer wieder faszinieren und zu seinen Büchern greifen lässt. Fast immer blicken wir mit seiner Lektüre in die nahe Zukunft, wobei die Themen beim Lesen ein oftmals unheimliches Gefühl transportieren.

In "Der Fall des Präsidenten" hat der Autor nun eher einen Polit-/Justiz-Thriller erschaffen, der mit der Verhaftung des amerikanische Ex-Präsidenten Douglas Turner (die Initialen DT sind dabei vollkommen willkürlich gewählt..oder auch nicht) startet. Als er mit seiner Entourage in Athen am Flughafen landet wird er festgenommen. Der ICC (der internationale Strafgerichtshof) lässt ihn wegen Kriegsverbrechen in Afghanistan verhaften. Als persönliches Aushängeschild des ICC ist die Dana Martin vor Ort, die plötzlich ungewollt einer Hetze durch die Medien ausgesetzt wird. Die noch eher unerfahrene Juristin ist zunächst damit ziemlich überfordert. Das ehemalige Flüchtlingskind aus Sarejevo ist während des Bosnienkrieges mit ihrer Mutter nach Europa geflohen. Der Vater kam später nach. Gerechtigkeit war ihr schon immer ein Anliegen. Während in den USA der momentan amtierende Präsident Arthur Jones mitten im Wahlkampf für seine weitere Präsidentschaft steckt, entsendet er seinen engsten Mitarbeiter Derek Endvor nach Athen - mit ihm eine kleine Entourage aus Juristen, Kommunikationsberatern, Geheimdienstmitarbeitern, Außenpolitikern und Miliär. Sie sollen Turner schnellstmöglich wieder aus dem Gefängnis herausholen. Zusätzlich setzen die Amis alles daran die Griechen einzuschüchtern, sowie weitere ICC Mitarbeiter davon abzuhalten Dana Martin persönlich beistehen zu können. Es scheint, als hätte der Internationale Strafgerichtshof tatsächlich Beweise gegen Douglas Turner zu haben. Währendessen fürchtet auch der Whistleblower, der die Geschichte an den ICC weitergegeben hat, um sein Leben......

Elsberg greift in seinem neuem Thriller die problematische Haltung der USA gegenüber dem Internationalen STrafgerichtshof auf, die sich für die internationalen Menschenrechte einsetzen. Die Spannung hat der Autor auf den 600 Seiten erstklassig gehalten. Ich hatte Angst, dass es langweilig oder es zu zu vielen detaillierten politischen Erklärungen kommt, was jedoch nicht der Fall war. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten allem zu folgen. Einzig zu Beginn tauchen relativ viele Namen auf, die man anfangs noch schwer zuordnen kann. Das legt sich jedoch ziemlich schnell und man hat bald den Überblick über die Protagonisten.

Der Justizthriller ist sehr dialoglastig, rasant, spannend und informativ. Die einzelnen Szenen wechseln sehr schnell. Ich habe mich auf keiner Seite gelangweilt und bin sehr gut und schnell durch die 600 Seiten gekommen. Der leser wird durch Interessante Wendungen überrascht und natürlich gibt es auch ein bisschen Action.
Marc Elsberg hat wieder hervorragend recherchiert. Man merkt ganz genau, dass er sich mit seinen Themen intensiv beschäftigt und auch ein großes Interesse daran hat. Seine Bücher haben immer einen aktuellen Bezug. Da komme ich auch schon zu einem Kritikpunkt. Seine Versuche alles, was im Moment "en vogue" ist, (wie z. Bsp. "LGBTQ", Elektroautos, ehemaliger Flüchtling wird zur gefeierten Heldin, usw. miteinzubauen), gefiel mir nicht. Natürlich ist es wichtig diese Themen anzusprechen, aber müssen diese im Moment wirklich laufend zur Sprache kommen? Bei mir erzeugt es nämlich langsam das Gegenteil und ich bin nur noch genervt davon.

Fazit:
Ein spannender und temporeicher Politik-/Justiz-Thriller, der mir gut gefallen hat. Rasant, aktuell und informativ mit einer kleinen Botschaft die moralische Fragen aufwirft. Ich empfehle den Polit-/Justiztheiller gerne weiter!

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Eine Liebe, die nicht sein durfte

Klaras Schweigen
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Der neue Roman von Bettina Storks befasst sich mit Miriam und ihrer Großmutter Klara, die nach einem Schlaganfall zuerst gar nicht und dann plötzlich französisch spricht. Angeblich hat Klara aber nie diese ...

Der neue Roman von Bettina Storks befasst sich mit Miriam und ihrer Großmutter Klara, die nach einem Schlaganfall zuerst gar nicht und dann plötzlich französisch spricht. Angeblich hat Klara aber nie diese Sprache gelernt. Miriam, die nach dem frühen Unfalltod ihrer Eltern bei ihrer Großmutter aufgewachsen ist, steht vor einem Rätsel. Nach Rücksprache mit Klaras Schwester Lotte ahnt sie jedoch, dass diese ihr absichtlich etwas verschweigt. Sie warnt Miriam zusätzlich in der Vergangenheit herumzuschnüffeln, was diese natürlich noch neugieriger macht. Außerdem spricht Klara von einem Pascal, zeigt ihr eine goldene Uhr mit französischer Gravur und die Zeichnung einer Fischerhütte am Meer: und sie bittet Miriam Pascal zu finden.....

Bettina Storks hat in ihrem neuen Roman die Beziehung zwischen französischen Soldaten und deutschen Frauen aufgegriffen. Auf zwei Zeitebenen erzählt sie die Geschichte von Klara, die sich unsterblich in einem französischen Soldaten verliebt. Doch diese Liebe ist nach dem Krieg verboten und der Hass zwischen Franzosen und Deutschen schwillt nicht zum ersten Mal im Laufe von Jahrhunderten immer mehr an. Bettina Storks bringt uns die Nachkriegszeit näher, sowie die damals geltenden gesellschaftlichen Gepflogenheiten

Die Charaktere sind wundervoll gezeichnet und sehr individuell. Klara ist eine sehr sympathische Figur, die es in ihrem Leben nicht leicht hat. Besondere Schuld daran trägt ihr tyrannischer Vater, der seit der Rückkehr aus dem Krieg dem Alkohol zuspricht und dessen Hass auf die Franzosen die Familienatmosphäre vergiftet. Aber auch die bigotte und erzkatholische Mutter und Klaras Schwester Lotte, die sich ihr gegenüber immer benachteiligt fühlt, tragen zu Klaras Leid bei. Ich war mit mit Klara in Freiburg und in Konstanz am Bodensee und habe mit ihr geweint und gelitten. Doch sie erstarkt an ihren Schicksalsschlägen und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand.

Auch Miriam ist eine fürsorgliche und warmherzige Frau, die jedoch immer wieder an sich selbst zweifelt. Sie hat Bindungs- und Verlustängste. Durch ihre Nachforschungen über Klaras Vergangenheit findet sie langsam zu sich selbst, bis sie ein Geheimnis aufdeckt, dass ihr altes Leben völlig aus der Bahn wirft. Ihre beste Freundin Pia ist dabei eine verlässliche Stütze, die ihr immer zur Seite steht.

Fazit:
Ich habe mit Miriam und Klara mitgefiebert, während ein siebzig Jahre altes Geheimnis gelüftet wird. Die Seiten sind nur so dahin geflogen. Vorallem hat mich auch der einfühlsame und flüssige Schreibstil der Autorin durch die Geschichte getragen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Wo Liebe ist, wird das Unmögliche möglich

Die Roseninsel
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Gabriele Diechlers Romane glänzen nicht nur durch ihre wunderschönen Geschichten, sondern vorallem liebe ich ihren wunderbaren und magischen Schreibstil, der mich jedes Mal wieder wie eine warme Decke ...

Gabriele Diechlers Romane glänzen nicht nur durch ihre wunderschönen Geschichten, sondern vorallem liebe ich ihren wunderbaren und magischen Schreibstil, der mich jedes Mal wieder wie eine warme Decke einhüllt.
Man kann sich in ihren Zeilen verlieren und spürt die Wärme, die sie in jedem Satz weitergibt. Deshalb habe ich mir ihren neuen Roman auch sofort bestellt, nachdem ich bei Lovelybooks kein Glück hatte, um gemeinsam bei der Leserunde mitlesen zu können. Die Autorin nimmt sich nämlich immer extra viel Zeit für jede einzelne Leserin - das findet man sehr selten.

In "Die Roseninsel" entführt uns Gabriele Diechler nach Cornwall. Dorthin verschlägt es Buchhändlerin Emma, die sich auf die Spuren ihrer Mutter begibt. Nachdem ihre Eltern, Peggy und Hannes, verstorben sind, möchte Emma die Heimat ihrer Mutter noch besser kennenlernen. Im Handgepäck hat sie Peggy's Büchlein mit ihrer Liebesliste - ein Notizbuch, das sie immer bei sich getragen hat. Noch sitzt die Trauer bei Emma tief. Deshalb hat sie das Angebot ihrer besten Freundin Marie, sie zu begleiten, ausgeschlagen. Zusätzlich ist sie nach der Schließung des wunderbaren Buchladens ihrer Eltern in ihrem neuen Job bei einer Buchhandlungskette unglücklich. Diese Reise soll ihr zeigen, wie ihr weiteres Leben verlaufen soll. Doch das Schicksal meint es in London gut mit Emma, denn durch den ausgerissenen Mischlingshund Jimmy, den sie im Park einfängt, lernt sie die Besitzerin näher kennen. Ava Allington ist eine sehr reiche, aber sympathische und mitfühlende Frau, die Emma aus ihrer Trauer herausholt. Zusätzlich übergibt sie ihr die Aufgabe ihre private Bibliothk in Cornwall auf den neuersten Stand zu bringen. Emma bricht daraufhin auf nach Rosewood Manor, der Roseninsel...

Ich bin mit Emma nach Cornwall gereist und mein Fernweh hat mich gepackt. Die wunderschönen Beschreibungen der Landschaft und der Rosenpracht auf Rosewood Manor hat meine Sehnsucht nach Cornwall entfacht. Ich habe die Orte gegoogelt und sah traumhafte Strände und Klippen...genauso wie Gabriele Diechler sie im Roman beschreibt.
Wirkte für mich die Begegnung mit Ava Allington und den nicht nur reichen, sondern äußerst attraktiven Sohn Ethan zuerst wie eine typische Lovestory auf mich, so konnte mich die Autorin im Laufe der Geschichte des öfteren überraschen. Als Emma in Cornwall auf Ethan trifft, geht es nicht zuckersüß weiter, sondern der Sohn des Hauses tritt ihr sehr abweisend gegenüber. Warum und weshalb müsst ihr selbst lesen...
Auch Bücher spielen im Roman eine große Rolle - ein Thema, das jeder Bücherwurm liebt.

"Bücher umarmen uns wie unsere beste Freundin oder unser bester Freund. Sie spenden Wärme, Hoffnung, machen Mut, und oft genug nehmen sie uns an die Hand, um uns, sinnbildlich gesprochen, irgendwohin hinzuführen, wo wir noch nicht waen. Sie sind pure Magie" - Seite 397

Gabriele Diechler hat wieder wunderbar liebenswerte, aber trotzdem authentische Figuren erschaffen. Emma ist offen und warmherzig, ihre impulsive Freundin Marie wünscht man sich selbst als beste Freundin. Die beiden Frauen sind trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere immer füreinander da. Ethan erschien mir zuerst zu gut um wahr zu sein, doch er hütet ein Geheimnis. Verliebt habe ich mich allerdings in Jimmy, den Hund der Familie Allington, der Emma auf den richtigen Weg führt. Die Figuren sind bis in die kleinsten Nebencharaktere sehr liebevoll gestaltet. Clemmie, Bee oder Jasper sind vor meinen Augen lebendig geworden und haben in mein Hez gefunden.

Schreibstil:
Der intensive und gefühlvolle Schreibstil der Autorin, sowie die Poesie in ihren Worten, machen jeden Roman zu etwas ganz Besonderen. In platzierten Rückblenden erfährt der Leser mehr über Peggy und Hannes, Emmas Eltern, die aufzeigen, was Liebe wirklich bedeutet. Den halben Punkt Abzug deswegen, weil mir doch vieles zu "rosarot" erschienen ist, auch wenn ernsthafte Themen angesprochen und tiefgehende Probleme gewälzt wurden. Trotzdem habe auch ich auf ein "Happy End" gehofft...

Am Ende hat die Autorin noch ein paar persönliche Worte für den Leser. Diese Zeilen haben mich tief berührt.

Fazit:
Ein wunderbarer Roman, der durch lebendige Figuren, wunderschöne Landschaftsbeschreibungen und vorallem durch den einzigartigen Schreibstil der Autorin glänzt. Ich habe mich wohl gefühlt und war für einige Stunden mit Emma in Cornwall auf der Roseninsel...ein wahrer Genuss zu Zeiten, wo man nur buchtechnisch reisen kann. Ich empfehle diesen Roman sehr gerne weiter!

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