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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2021

Hilfreich, gut geschrieben und erklärt - aber nicht ganz konsequent in der Aussage

Bodies. Im Kampf mit dem Körper
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Ich habe ein bisschen mit der Bewertung gehadert. Sollte ich 3 oder 4 Sterne vergeben? Am Ende habe ich mich für die 3 Sterne entschieden, obwohl ich den Großteil dieses Buchs als empfehlenswert erachte. ...

Ich habe ein bisschen mit der Bewertung gehadert. Sollte ich 3 oder 4 Sterne vergeben? Am Ende habe ich mich für die 3 Sterne entschieden, obwohl ich den Großteil dieses Buchs als empfehlenswert erachte. Leider ist das Buch in seiner Aussage in meinen Augen nicht ganz konsequent und konsistent. Dazu später mehr.

Ich habe mich ebenfalls lange Zeit nicht gut in meinem Körper gefühlt und somit waren einige Passagen Balsam für die Seele. Auch schafft es die Autorin und Übersetzerin, das Buch trotz des ernsten und eher trockenen Themas interessant zu gestalten. Die Beispiele halfen ebenfalls sehr dabei, die Thematik greifbarer zu machen.

Die Aussagen von Susie Orbach waren jetzt größtenteils keine Überraschung oder Augenöffner, dennoch ein sehr fundiertes Erklären, wie viele Dinge zusammenhängen (können).

Stellenweise war mir das Anprangern mancher Dinge aber zu plump und pauschal. Als jemand, der eine Brustverkleinerung hinter sich hat, die lt. Krankenkasse medizinisch nicht notwendig war (ehemals H-Cup, 1,5 kg Gewebe entfernt) habe also offiziell auch ich eine Schönheitsoperation hinter mir. Mein Rücken dankt sie mir seit Jahren sehr. Natürlich sind manche Bereiche zu heftig propagiert, bei manchen ist es aber gut, dass es sie gibt.

Im Vorwort wird erwähnt, dass Susie Orbach eine der wenigen der Generation der Psychoanalytiker*innen sei, die auch Transfrauen als Frauen betrachten. Tut mir leid, das hervorzuheben ist eher ein Armutszeugnis, denn das sollte doch selbstverständlich sein. Gerade in dem Beruf. Darin in Widerspruch finde ich ihre Ablehnung von Androgynie. Sie spricht von Diversität und stellt gleichzeitig androgynes Aussehen in wenigen Sätzen und fast schon nebensächlich an den Pranger. Das passt für mich absolut nicht zusammen.

Leider fand ich generell die letzten beiden Kapitel, auf die ich mit am meisten gespannt war, am Schwächsten in ihrer Aussage. Einiges wird verallgemeinert und manchmal hatte ich den Eindruck als wolle sie sagen, dass jeder, der was anderes im Bett möchte als Blümchensex, irgendein Trauma oder Unsicherheit verstecken bzw. verdrängen möchte...

Dennoch war es in großen Teilen eine gelungene Lektüre.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Eine stille Geschichte über einen wankelmütigen Mönch

Aus der Mitte des Sees
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Wir begleiten Mönch Lukas durch rund 14 Tage seines Lebens, lesen von seinem inneren Konflikt, von seinem Gedanken. Er nimmt uns mit uns Leben in einem Kloster. Klingt ja erst mal interessant.

Im ersten ...

Wir begleiten Mönch Lukas durch rund 14 Tage seines Lebens, lesen von seinem inneren Konflikt, von seinem Gedanken. Er nimmt uns mit uns Leben in einem Kloster. Klingt ja erst mal interessant.

Im ersten Abschnitt hatte ich damit zu kämpfen, dass Bruder Lukas sehr selbstmitleidig und eifersüchtig daher kam. Das wurde im Laufe der Geschichte etwas besser, aber alles in allem wirkte er weiterhin, als würde er sich lieber die Rosinen rauspicken, als schwierigeren Weg zu gehen. Also im allgemeinen ein recht wankelmütiger Charakter.

Der Schreibstil ist gut und gerade die letzten beiden Abschnitte lassen sich sehr flüssig lesen. Ein Buch, das man durchaus lesen kann. Man verpasst aber auch nicht viel, wenn man es nicht tut.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Wenn der Traum zum Albtraum wird

Insight - Dein Leben gehört mir
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Das Buch hat wirklich vielversprechend geklungen. Ich habe echt nichts gegen Spannung einzuwenden, vor allem mit einer spicy Liebesgeschichte dazu. Daher war dieses Buch für mich eine Art Pflichtlektüre. ...

Das Buch hat wirklich vielversprechend geklungen. Ich habe echt nichts gegen Spannung einzuwenden, vor allem mit einer spicy Liebesgeschichte dazu. Daher war dieses Buch für mich eine Art Pflichtlektüre. Auch wenn mir die Welt der Influencer nicht wirklich zusagt.

Nach der Leseprobe dachte ich noch, dass ich einfach etwas Zeit brauchte, um mit Valerie Sophie klarzukommen. Nur leider war sie mir bis zu letzt nur mäßig sympathisch. Natürlich konnte ich dennoch bei vielen Szenen mit ihr mitfühlen, aber ich fand sie so materiel, oberflächlich und an einigen Stellen sogar recht arrogant. Natürlich habe ich auch gemerkt, dass sie "2 Seiten" hat, doch es hat mir so schon ein gutes Stück Lesefreude genommen. Ich mochte sie einfach nicht.

Das gilt auch für viele Nebencharaktere. Fred und Lotte waren da eine angenehme Ausnahme. Paul ging die meiste Zeit auch.

Doch die Chemie zwischen den beiden fand ich nur durchschnittlich. Aber da hat mir vielleicht auch meine Antipathie Valerie Sophie gegenüber im Weg gestanden.

Die Einleitung habe ich als sehr langatmig empfunden. Dafür gingen die "Taten" des Stalkers richtig unter die Haut. Das war wirklich gut geschrieben.

Allerdings musste ich gestehen, dass mir schon bei der Umfeldbeschreibung klar war, wie das Ende aussehen wird. Also generell fand ich den Plot recht vorhersehbar. Klar, in manchen Büchern ist auch einfach nur der Weg das Ziel und damit kann man dann auch gut leben. Doch dafür waren bei mir einfach nicht genug Sympathien für die Hauptfigur übrig.

Das Schlimme ist, dass ich das Buch so gerne gemocht hätte, denn es verwebt extrem viele Themem, die brandaktuell und super wichtig sind. Gerade im Hinblick auf den Stalker: Opfer-Täter-Umkehr, Relativieren von Straftaten vor allem in Bezug auf sexuelle Belästigung, Grenzüberschreitung, Mobbing, Entmenschlichung von Prominenten, Missachtung der Privatsphäre... Es kommen aber auch noch viel mehr Themen, die ich aber aufgrund von Spoiler nicht nennen möchte. Das hat die Autorin recht gut miteinander verwoben und so gut dargestellt, dass ich selbst innerlich gekocht habe, während Valerie Sophie das durchleben musste.

Das Thema Influencer war im Prinzip omipräsent. Es war keines dieser Bücher, in dem der Beruf nur eine Nebenrolle spielt, sondern es war sehr ausfüllend. Das machte einige Abschnitte für mich zusätzlich langatmig.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen und die Optik des Buches gefällt mir sehr gut.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Das Ende steht im Vordergrund

This Is Not The End
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Der Klappentext des Buches hat mich sofort fasziniert. Es klang lustig und schräg, garniert mit (ein bisschen) Liebe. Dazu wurde es, unter anderem, auch noch tiefgründig beworben. Das klingt absolut lohnenswert.

Doch ...

Der Klappentext des Buches hat mich sofort fasziniert. Es klang lustig und schräg, garniert mit (ein bisschen) Liebe. Dazu wurde es, unter anderem, auch noch tiefgründig beworben. Das klingt absolut lohnenswert.

Doch leider fand ich das Buch von Anfang an zu verwirrend, die Protagonisten wenig sympathisch und ihre Entscheidungen oftmals nicht nachvollziehbar. Zusätzlich war der Humor zwar ziemlich schräg, mir oftmals aber auch etwas zu viel, zu fünft drüber.

So wenig Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren bestand (meiner Meinung nach), so wenig Chemie gab es auch zwischen dem Buch und mir. Ich denke, es gibt durchaus Menschen, für die dieses Buch perfekt ist, aber das traf auf mich leider nicht zu. Trotz für mich überzeugender Grundidee.

Zwischendurch gab es echte Lichtblicke in der Handlung. Diese Stellen haben dann wirklich Spaß gemacht zu lesen. Doch größtenteils blieb es für mich zu verwirrend, zu schräg, zu wenig greifbar. Mir hat schlichtweg ein roter Faden gefehlt.

Der Schreibstil an sich war angenehm zu lesen und optisch macht das Buch einiges her. Nicht nur der Farbschnitt passt gut zu dem Buch, sondern auch das Cover ist ein echter Hingucker.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Die Welt gerät aus den Fugen

Die Hüter der fünf Jahreszeiten, Band 2: The Truth in Your Touch (Romantische Fantasy - So aufwühlend wie der Herbstwind, so unvergesslich wie ein Sommerabend.)
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Band 1 hat mir ziemlich gut gefallen. Warum es jetzt so lange gedauert hat, bis ich zum Abschluss der Dilogie gegriffen habe, kann ich im Nachhinein selbst nicht mehr so gut nachvollziehen.

Vielleicht ...

Band 1 hat mir ziemlich gut gefallen. Warum es jetzt so lange gedauert hat, bis ich zum Abschluss der Dilogie gegriffen habe, kann ich im Nachhinein selbst nicht mehr so gut nachvollziehen.

Vielleicht liegt es am Abstand zu Band 1, doch ich fand einige Abschnitte als langatmig. Es ist viel Zeit vergangen, ohne das wirklich viel passiert ist. Zwar sind sich Bloom und Kevo wieder näher gekommen, aber bis es wirklich wieder spannend wird, vergeht so seine Zeit.

Apropos Bloom und Kevo. In Band 2 wirkt sie etwas platt. Ja, sie ist couragiert, aber eine nennenswerte Entwicklung war nur bedingt für mich sichtbar. Kevo hingegen empfand ich als übergriffig und bevormundend. Das war mitunter richtig frustrierend und hat mir den Spaß an diesem Paar verdorben. Tatsächlich empfand ich Kat und Zara als schöneres Paar mit der besseren Entwicklung.

Was die Handlung und das Finale angeht, das war im Grunde wirklich spannend (vor allem das Finale) und auch interessant. Dennoch haben mir die Längen und Kevos Verhalten etwas vom Lesespaß genommen haben.

Gestört hat mich auch, dass lt. Setting die Welt gerade mehr oder weniger untergeht, doch die Gruppe der "guten" Rebellen erst einmal überhaupt gar nichts unternimmt. Das hat sich irgendwie komisch angefühlt. Vielleicht ist auch in der Geschichte nicht viel Zeit vergangen, aber für mich kam es so rüber.

Geschrieben war es grundsätzlich gut, sodass ich das Buch schnell lesen konnte.

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