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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2021

Solider Auftakt trotz ein paar Schwächen

Divine Damnation 1: Das Vermächtnis der Magie
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3 Sterne | Pluspunkte: flüssiger Schreibstil, interessante Magiesystem & Wesen | Minuspunkte: schnelle Gefühlsentwicklung, gemächlicher Plot
Tivra ist für ihren Hexenzirkel unterwegs, als sie aus Versehen ...

3 Sterne | Pluspunkte: flüssiger Schreibstil, interessante Magiesystem & Wesen | Minuspunkte: schnelle Gefühlsentwicklung, gemächlicher Plot
Tivra ist für ihren Hexenzirkel unterwegs, als sie aus Versehen eine gefährliche Göttin aus ihrem Gefängnis befreit. Wie groß die Bedrohung ist, wird deutlich, als sich der Zirkel gezwungen fühlt, die Gestaltwandler um Hilfe zu bitten, obwohl das Verhältnis zwischen den Völkern seit jeher angespannt ist. Tivra wird dem Anführer der Gestaltwandler zur Seite gestellt. Doch dieser entpuppt sich ausgerechnet als Avan, mit dem sie vor Kurzem eine intensive Nacht erlebt hat…
Während ich „Divine Damnation“ gelesen habe, war ich permanent hin und her gerissen. Einerseits war da der leichte, bildhafte Schreibstil sowie die interessant aufbereitete Elementarmagie in Verbindung mit den Gestaltwandlern, doch andererseits tat ich mich mit dem Plot zwischenzeitlich schwer. Das Grundkonstrukt dessen mochte ich, nur kam er für meinen Geschmack ein wenig zu langsam voran – was vielleicht auch daran lag, dass ein größeres Augenmerk auf die zwischenmenschliche Komponente gesetzt wurde. Dabei waren mir dann aber wiederum die Emotionen nicht greifbar genug. Als sehr subjektiven Minuspunkt möchte ich an der Stelle auch noch anführen, dass ich mit dem männlichen Protagonisten nicht warm wurde. Für mich war er zu… nennen wir es mal „besitzergreifend“, wobei ich Tivra ein umso großes Lob zusprechen möchte, denn sie hält dagegen! Natürlich ahne ich auch schon, was dahintersteckt, aber für mich waren die Emotionen trotzdem selten wirklich nachvollziehbar. Was aber nicht bedeutet, dass einem die Geschichte nicht einheizen kann! 😉
Ich glaube, dass „Divine Damnation“ ein klassischer Auftaktbands ist: Er schafft eine Basis und gibt mit dem Knall am Ende einen Vorgeschmack auf das, was einen in den Folgebänden erwartet! Ich hoffe, dass dem Pot und den tieferen Emotionen dann etwas mehr Raum gegeben wird. 😊

Veröffentlicht am 05.06.2021

Außergewöhnlicher Schreibstil, aber der Rest hat nicht gepasst

Das Lied der Nacht
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3 Sterne | Pluspunkte: Außergewöhnlicher Schreibstil | Schwammiger Plot, wenig Fokus auf Charaktere
Ehrlich gesagt glaube ich, dass mich „Das Lied der Nacht“ einfach nicht zum richtigen Zeitpunkt erreicht ...

3 Sterne | Pluspunkte: Außergewöhnlicher Schreibstil | Schwammiger Plot, wenig Fokus auf Charaktere
Ehrlich gesagt glaube ich, dass mich „Das Lied der Nacht“ einfach nicht zum richtigen Zeitpunkt erreicht hat.
Denn eigentlich hat es einiges, was für mich ein gutes Buch ausmacht. Der Schreibstil von C. E. Bernard ist faszinierend und poetisch. Schon dafür lohnt es sich, das Buch zu lesen. Ich habe mehrere Abschnitte doppelt gelesen, um die Kunst zu verinnerlichen, mit der die Autorin ihre Geschichte gewebt hat. Zwischendurch fühlte es sich mehr an wie ein Film als wie ein Buch – die verschiedenen Anlaufpunkte der Geschichte wurden ineinander verwoben, waren voneinander getrennt und gehörten doch zusammen. Es wurden Bilder in meinen Kopf gesetzt, als wäre es das Leichteste von der Welt. Nur hat mich „Das Lied der Nacht“ trotzdem nicht von sich überzeugen können. Und ihr wisst nicht, wie weh es mir selbst tut, das sagen zu müssen.
Während mich der Schreibstil einerseits vollkommen für sich eingenommen hat, haben die Geschichte an sich und auch die Charaktere mich leider größtenteils kalt gelassen. Ich habe keinen Zugang finden können, blieb permanent distanzierte Beobachterin, nicht dazu in der Lage, mich in das Geschehen fallen zu lassen. Vielleicht lag das sogar mit am Schreibstil, vielleicht hat er für mich nicht genug Emotionen rüberbringen können und die verschiedenen Personen nicht klar gezeichnet, sondern eher als schemenhafte Schatten umrissen. Vielleicht lag es zum Teil auch an mir. Vielleicht war ich nicht in der Stimmung für ein weniger leichtgängiges Werk. So oder so habe ich bis zum Ende nicht wirklich Fußfassen können, warte insgeheim wohl jetzt noch darauf, dass etwas Klick macht und der Plot endlich richtig losgeht, die Charaktere endlich… nun ja, auch wahrlich Charakter bekommen. Ich verstehe wirklich, warum Menschen dieses Buch lieben – nur ich selbst konnte es leider nicht.

Veröffentlicht am 17.05.2021

Wunderbarer Schreibstil, inhaltlich für mich aber ein leicht falscher Fokus

Belial 1: Götterkrieg
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3 Sterne | Pluspunkte: Schöner, flüssiger Schreibstil | Minuspunkte: Fokussetzung; wenig greifbare Gefühle & Charaktere
Cassia soll dabei helfen, den Schrecken Roms zu Fall zu bringen, obwohl der Dämon ...

3 Sterne | Pluspunkte: Schöner, flüssiger Schreibstil | Minuspunkte: Fokussetzung; wenig greifbare Gefühle & Charaktere
Cassia soll dabei helfen, den Schrecken Roms zu Fall zu bringen, obwohl der Dämon Ianus eigentlich unantastbar scheint. Um persönliche Rache zu üben, willigt die Tempeldienerin in das waghalsige Unterfangen ein – doch als ein weiterer Dämon namens Belial auf dem Spielfeld erscheint, wird deutlich, dass nichts so laufen wird, wie geplant.
Julia Dippels Bücher haben mich bisher immer überzeugt, weshalb ich mich sehr auf den ersten Teil des „Izara“-Spin-Offs gefreut habe. Wie erwartet, glänzte die Autorin auch in „Belial“ mit ihrem Schreibstil, der mich schnell und angenehm durch die Seiten trug. Schon deshalb hat es mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen – zum Glück, denn tatsächlich hatte der Inhalt für mich Schwächen.
In meinen Augen wurde der Fokus des Buchs falsch gesetzt, sodass die eigentliche Handlung und die Charakterdarstellungen zu kurz kamen. Stattdessen ging es mehr um die romantischen/erotischen Elemente - was zwar zur Romantasy dazu gehört, aber trotzdem finde ich es schade, wenn der Plot darunter zu leiden scheint. Das theoretisch altertümliche Setting blieb für mich farblos und auch von den Nebencharakteren konnte ich mir kein richtiges Bild machen. Selbst der Antagonist erschien mir bis zum Ende recht blass gezeichnet. Weiterhin konnten mich die Gefühle der Hauptcharaktere nicht überzeugen. Die Handlung spielt binnen auf 5 Tagen, was mir bereits zu Anfang wie eine kurze Zeitspanne für ernsthafte Gefühlen vorkam – und tatsächlich las es sich recht überstürzt und hatte für mich nicht immer Hand und Fuß. Deshalb konnte ich wohl auch einige Handlungen der Protagonistin nicht nachvollziehen.
Abschließend kann ich sagen, dass mir das Buch zwar Spaß gemacht hat, aber eher auf oberflächlicher Ebene. Ich habe die Tiefe vermisst, die Julia Dippel sonst immer so gekonnt in ihre Geschichten webt. Vielleicht hätten da ein paar Seiten mehr schon einiges ändern können. Als Unterhaltung für zwischendurch lohnt es sich aber definitiv.

Veröffentlicht am 13.04.2021

Gutes Buch für zwischendurch, für mich leider nicht mehr

The Run 1: Die Prüfung der Götter
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3 Sterne | Pluspunkte: Spannender Grund-Plot, gutes Wordbuilding | Minuspunkte: Verschwommene Komplexität

Während des Easter-Readathons habe ich mich regelrecht auf mein Lieblingsgenre Fantasy gestürzt. ...

3 Sterne | Pluspunkte: Spannender Grund-Plot, gutes Wordbuilding | Minuspunkte: Verschwommene Komplexität

Während des Easter-Readathons habe ich mich regelrecht auf mein Lieblingsgenre Fantasy gestürzt. Ein Buch, das mir dabei zwischen die Finger kam, war „The Run“. Ich habe mich wahnsinnig darauf gefreut, da ich schon viele positive Stimmen wahrgenommen hatte. Und ich kann euch sagen, dass das Grundkonstrukt der Storyline wirklich ungemein interessant und spannend war. Eine vielversprechende Idee, eingebaut in eine Welt, die eigentlich nur danach schrie, gänzlich darin zu versinken. Leider musste ich mich aber schon während des Lesens der Tatsache stellen, dass mir gerade dieses Versinken nicht gelingen sollte und dass ich immer wieder das Gefühl hatte, mich nicht auf die Geschichte konzentrieren zu können. Im Nachhinein liegt das meines Erachtens daran, dass der Titel des Buchs wirklich Programm ist: Denn die Erzählweise erschien mir ungemein hektisch. Trotz tollem Schreibstil und einer komplexen Welt, bekam ich immer wieder den Eindruck, die ganze Erzählung würde an mir vorbeirasen. Mir fehlte die Chance, mich vollends auf eben diese Komplexität aus unbekannter Mythologie, Welt und Kultur einzulassen und sie wirklich auszukosten, wodurch die Geschichte für mich leider einen zwischendurch recht wirren und farblosen Touch erhielt. Für mich war es einfach ein bisschen zu viel auf einmal. Ich glaube, man hätte dem Plot dann und wann etwas mehr Zeit geben müssen, damit er sich auch gänzlich entfalten kann und mich persönlich erreicht.
Trotz dieser Kritikpunkte lässt sich aber nicht von der Hand weisen, dass „The Run“ durchaus Spaß macht beim Lesen. Für mich war es vielleicht eher ein oberflächlicher Spaß, aber trotzdem habe ich das Lesen genossen und war allzeit neugierig darauf, was wohl als nächstes passieren würde. Ich hätte das Buch wohl auch kaum binnen eines Tages gelungen, wenn es mich nicht doch durchaus gereizt hätte. Dementsprechend ist „The Run“ meines Erachtens ein nettes Buch für zwischendurch, das zwar unterhält, aber nicht unbedingt mehr.

Veröffentlicht am 01.03.2021

Interessante Welt, aber leider recht langatmig erzählt

Shadowscent - Die Krone des Lichts
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In der Welt der Shadowscent-Dilogie haben Düfte eine große Macht. P.M. Freestone hat schon im ersten Band bewiesen, dass sie es schafft, Worte für etwas zu finden, das eigentlich zu flüchtig ist, um es ...

In der Welt der Shadowscent-Dilogie haben Düfte eine große Macht. P.M. Freestone hat schon im ersten Band bewiesen, dass sie es schafft, Worte für etwas zu finden, das eigentlich zu flüchtig ist, um es zu beschreiben. Nun macht die Autorin von diesem Talent erneut Gebrauch – und auch abseits davon erinnerten mich die Stärken und Schwächen von „Die Krone des Lichts“ stark an „Die Blume der Finsternis“.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, wie imposant und außergewöhnlich das Setting ist, das Freestone geschaffen hat. Leider wurde es aber wie schon in Band 1 für mich nie gänzlich greifbar. Erneut gab es für meinen Geschmack zu wenig Erklärungen. Ich liebe es, wenn Autor*innen ihre Welten detailreich aufbauen, doch verliert das für mich den Reiz, wenn das Gefühl einsetzt, es würden eher vordergründige Eindrücke, als die Aspekte dahinter erklärt werden. Gerade bei Fantasy ist die Balance zwischen Beschreibung und Handlung meiner Meinung nach oft ein Drahtseilakt und bei „Die Krone des Lichts“ mein großer Kritikpunkt.
Die Spannung hat sich zunächst nur sehr langsam aufgebaut und wurde zusätzlich von den Beschreibungen ausgebremst, die sich in meinem Kopf zu keinem Bild formen wollten. Wie ein Puzzle, zu dem mir entscheidende Verbindungsstücke fehlten. Es gab einen Rahmen und viele Teile, die allesamt wunderschön waren, aber nicht zusammengefügt werden konnten. Ich weiß, eine kryptische Beschreibung. So hat sich das Buch für mich zwischenzeitlich selbst ein Bein gestellt – und meine Aufmerksamkeitsspanne wirklich auf die Probe gestellt. Schade, denn an sich war das Setting, wie schon oben erwähnt, wahrlich beeindruckend, und auch die Charaktere sowie ihre Entwicklungen und der eigentliche Plot haben mir gut gefallen. Es gibt vieles, wofür sich das Buch lohnt… Aber eben auch das Wissen, dass ich zwischenzeitlich wirklich Probleme damit hatte, mich zum Lesen zu motivieren.
Abschließend glaube ich, dass Band 2 allen gefallen könnte, die schon an dem Vorgänger Freude hatten. Wer allerdings dabei unsicher war, wird vermutlich auch mit dem Finale der Dilogie nicht gänzlich zufrieden sein. 3 Sterne.