Leider gar nicht meins...
Auf 'Working Late' war ich besonders aufgrund des Handlungsortes und des beruflichen Hintergrunds gespannt. Schweden ist für mich als Schauplatz eine sehr nette Abwechslung und Charlottas Tätigkeit als ...
Auf 'Working Late' war ich besonders aufgrund des Handlungsortes und des beruflichen Hintergrunds gespannt. Schweden ist für mich als Schauplatz eine sehr nette Abwechslung und Charlottas Tätigkeit als Rechtsanwältin verleiht dem Plot seine Würze. Doch darüber hinaus gab es leider nicht viel mehr, das mich begeistern konnte. :(
Charlotta lernt über ihren besten Freund per Zufall einen netten Mann kennen, der schon bald ihr Gegner sein wird. Im Pro Bono Fall, den sie leitet, steht er auf der Gegenseite. Ignacio arbeitet für den Textilhersteller dem die Schuld an einem Fabrikunglück nachgewiesen werden soll. Natürlich sieht es dabei gar nicht gut aus, wenn die Anwältin sich mit einem der "Angeklagten" einlässt. Nur wie soll sie herausfinden, ob er an ihrer Persönlichkeit interessiert ist oder sie nur sabotieren möchte...?
Ein wirklicher Spannungsbogen baut sich meiner Ansicht nach während der Handlung nicht auf. Der Hauptfokus liegt im wesentlichen auf Charlottas Konkurrenzkampf mit ihrem Kollegen und dem Fall. Die Liaison zwischen den Protagonisten ist beinahe nur Nebensache. Das Knistern zwischen den beiden und die Bindung die sich langsam entwickelt, hat sich mir leider nicht erschlossen. Ich kam bei den beiden leider nicht mit und bin mit ihnen auch nicht richtig warm geworden. Was bei mir zusätzlich für Verwirrung gesorgt hat, war, dass es nicht nur einen Wechsel zwischen den Perspektiven der Protagonisten, sondern es kommt ein dritter Blickwinkel dazu. Dabei handelt es sich um Charlottas Kollegin, die selbst ein persönliches Interesse an dem Fall hat. Doch weshalb sie als einziger Nebencharakter zu Wort kommt habe ich nicht ganz verstanden. So plätscherte die Handlung vor sich hin, während mich eigentlich allerhöchstens interessierte was noch in den Tiefen von Charlottas Vergangenheit lauert, wie sich ihre Karriere und vor allem der Fall entwickelt. Das ist für mich aber leider deutlich zu wenig um die Story zu genießen. Viele Szenen waren mir zu langatmig erzählt oder erschienen mir überflüssig, während ich mir mehr und vor allem deutlichere Interaktion zwischen den Protagonisten gewünscht hätte. Auch bei den Szenenwechseln bin ich mehrfach ins Stocken geraten und musste mich erst einmal sortieren.
Die Idee der Story ist ansonsten leicht zu verfolgen, die Charaktere sind ebenfalls recht einfach gestrickt und so lässt sich das Buch bequem lesen, wenn man denn Interesse daran hat. Von Spannung und mitreißenden Entwicklungen kann hier aber meiner Meinung nach nicht gesprochen werden. Schade das war leider so gar nicht mein Fall.