Wo Liebe ist, wird das Unmögliche möglich
Gabriele Diechlers Romane glänzen nicht nur durch ihre wunderschönen Geschichten, sondern vorallem liebe ich ihren wunderbaren und magischen Schreibstil, der mich jedes Mal wieder wie eine warme Decke ...
Gabriele Diechlers Romane glänzen nicht nur durch ihre wunderschönen Geschichten, sondern vorallem liebe ich ihren wunderbaren und magischen Schreibstil, der mich jedes Mal wieder wie eine warme Decke einhüllt.
Man kann sich in ihren Zeilen verlieren und spürt die Wärme, die sie in jedem Satz weitergibt. Deshalb habe ich mir ihren neuen Roman auch sofort bestellt, nachdem ich bei Lovelybooks kein Glück hatte, um gemeinsam bei der Leserunde mitlesen zu können. Die Autorin nimmt sich nämlich immer extra viel Zeit für jede einzelne Leserin - das findet man sehr selten.
In "Die Roseninsel" entführt uns Gabriele Diechler nach Cornwall. Dorthin verschlägt es Buchhändlerin Emma, die sich auf die Spuren ihrer Mutter begibt. Nachdem ihre Eltern, Peggy und Hannes, verstorben sind, möchte Emma die Heimat ihrer Mutter noch besser kennenlernen. Im Handgepäck hat sie Peggy's Büchlein mit ihrer Liebesliste - ein Notizbuch, das sie immer bei sich getragen hat. Noch sitzt die Trauer bei Emma tief. Deshalb hat sie das Angebot ihrer besten Freundin Marie, sie zu begleiten, ausgeschlagen. Zusätzlich ist sie nach der Schließung des wunderbaren Buchladens ihrer Eltern in ihrem neuen Job bei einer Buchhandlungskette unglücklich. Diese Reise soll ihr zeigen, wie ihr weiteres Leben verlaufen soll. Doch das Schicksal meint es in London gut mit Emma, denn durch den ausgerissenen Mischlingshund Jimmy, den sie im Park einfängt, lernt sie die Besitzerin näher kennen. Ava Allington ist eine sehr reiche, aber sympathische und mitfühlende Frau, die Emma aus ihrer Trauer herausholt. Zusätzlich übergibt sie ihr die Aufgabe ihre private Bibliothk in Cornwall auf den neuersten Stand zu bringen. Emma bricht daraufhin auf nach Rosewood Manor, der Roseninsel...
Ich bin mit Emma nach Cornwall gereist und mein Fernweh hat mich gepackt. Die wunderschönen Beschreibungen der Landschaft und der Rosenpracht auf Rosewood Manor hat meine Sehnsucht nach Cornwall entfacht. Ich habe die Orte gegoogelt und sah traumhafte Strände und Klippen...genauso wie Gabriele Diechler sie im Roman beschreibt.
Wirkte für mich die Begegnung mit Ava Allington und den nicht nur reichen, sondern äußerst attraktiven Sohn Ethan zuerst wie eine typische Lovestory auf mich, so konnte mich die Autorin im Laufe der Geschichte des öfteren überraschen. Als Emma in Cornwall auf Ethan trifft, geht es nicht zuckersüß weiter, sondern der Sohn des Hauses tritt ihr sehr abweisend gegenüber. Warum und weshalb müsst ihr selbst lesen...
Auch Bücher spielen im Roman eine große Rolle - ein Thema, das jeder Bücherwurm liebt.
"Bücher umarmen uns wie unsere beste Freundin oder unser bester Freund. Sie spenden Wärme, Hoffnung, machen Mut, und oft genug nehmen sie uns an die Hand, um uns, sinnbildlich gesprochen, irgendwohin hinzuführen, wo wir noch nicht waen. Sie sind pure Magie" - Seite 397
Gabriele Diechler hat wieder wunderbar liebenswerte, aber trotzdem authentische Figuren erschaffen. Emma ist offen und warmherzig, ihre impulsive Freundin Marie wünscht man sich selbst als beste Freundin. Die beiden Frauen sind trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere immer füreinander da. Ethan erschien mir zuerst zu gut um wahr zu sein, doch er hütet ein Geheimnis. Verliebt habe ich mich allerdings in Jimmy, den Hund der Familie Allington, der Emma auf den richtigen Weg führt. Die Figuren sind bis in die kleinsten Nebencharaktere sehr liebevoll gestaltet. Clemmie, Bee oder Jasper sind vor meinen Augen lebendig geworden und haben in mein Hez gefunden.
Schreibstil:
Der intensive und gefühlvolle Schreibstil der Autorin, sowie die Poesie in ihren Worten, machen jeden Roman zu etwas ganz Besonderen. In platzierten Rückblenden erfährt der Leser mehr über Peggy und Hannes, Emmas Eltern, die aufzeigen, was Liebe wirklich bedeutet. Den halben Punkt Abzug deswegen, weil mir doch vieles zu "rosarot" erschienen ist, auch wenn ernsthafte Themen angesprochen und tiefgehende Probleme gewälzt wurden. Trotzdem habe auch ich auf ein "Happy End" gehofft...
Am Ende hat die Autorin noch ein paar persönliche Worte für den Leser. Diese Zeilen haben mich tief berührt.
Fazit:
Ein wunderbarer Roman, der durch lebendige Figuren, wunderschöne Landschaftsbeschreibungen und vorallem durch den einzigartigen Schreibstil der Autorin glänzt. Ich habe mich wohl gefühlt und war für einige Stunden mit Emma in Cornwall auf der Roseninsel...ein wahrer Genuss zu Zeiten, wo man nur buchtechnisch reisen kann. Ich empfehle diesen Roman sehr gerne weiter!