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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2021

Einerseits wirklich sehr gut, andererseits habe ich aber auch Kritik

Something Pure
3

Alice hasst ihren Job. Nicht so sehr den Job an sich, vor allem ihren Chef und die Tatsache, dass sie sich begrabschen lassen muss, wenn sie ihren Job, den sie dringend braucht, nicht verlieren will. Mit ...

Alice hasst ihren Job. Nicht so sehr den Job an sich, vor allem ihren Chef und die Tatsache, dass sie sich begrabschen lassen muss, wenn sie ihren Job, den sie dringend braucht, nicht verlieren will. Mit ihrem Abschluss kann sie nicht viel anfangen und sie braucht Geld, also bleibt ihr nichts anderes als Kellnern. Dann lernt sie den neuen Aushilfskellner kennen und zuerst traut sie ihm nicht, doch Beck erobert ihr Herz im Sturm. Er versteht sie wie niemand sonst und schon bald kann sie sich ihr Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen. Doch dann kommt Becks Geheimnis ans Licht: er ist verdammt reich. Sein Vater ist gestorben und er wird im Familienunternehmen gebraucht. Beck bittet Alice mit ihm zu gehen, aber kann das gut gehen? Sie kennen einander kaum und Alice hatte nie viel Geld – kann sie in der Highsociety bestehen? Oder wird ihre junge Beziehung an dem Gift der oberen Zehntausend zerbrechen?


Ich mochte Beck und Alice von Anfang an sehr – leider hat sich das zwischendrin aber deutlich abgekühlt. Gerade was ich anfangs so sehr an ihnen mochte – ihr Witz, die Gespräche mit Zitaten, Scherzen, blöden Sprüchen und dann wieder ernsten Themen – ging mir irgendwann auf die Nerven. Gerade die Witze und Sprüche werden ab einem gewissen Punkt einfach zu viel. Dadurch wirkt die Geschichte albern und oberflächlich, was sie absolut nicht ist.
Es steckt viel mehr hinter allem, als man vermuten würde und die Enthüllung dessen fand ich richtig gut. Das Problem ist nur, dass es sehr lange bis dahin gedauert hat. Es entsteht vor allem von Beck ein komplett falscher Eindruck.

Es ist ein heftiger Kulturschock für Alice von ihrem normalen Leben zu einem Leben an Becks Seite. Ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen. Dieser Überfluss, aber gleichzeitig auch die vielen Erwartungen, der Druck, das „von oben herab“ von allen Seiten. Es ist leicht sich davon überwältigen zu lassen und komplett den Bezug zur Realität zu verlieren.

Becks Familie ist eine Vollkatastrophe. Einige lernt man auch von einer anderen Seite kennen, andere bleibe einfach grauenvoll und unbeschreiblich snobistisch und bösartig.

Mich hat das Buch stellenweise an die Royal Family vs. Meghan und Harry erinnert, es geht hier zwar nicht um die Royals, aber die Erwartungen und der Druck sind ähnlich hoch. Plötzlich lebt man unter einem Mikroskop.

Einige Dinge haben mich ziemlich stark gestört, das waren letztlich die, bei denen deutlich mehr dahintergesteckt hat, als man je vermutet hätte. Ich fand es toll als das alles bei der Wendung rauskam, aber ich fand es schade, dass da nicht viel früher mehr angeklungen ist. Dadurch verliert das Buch leider bei der Beziehung zwischen Beck und Alice seinen Fokus. Das „Besondere“, das sie ausgemacht hat von Anfang ist irgendwann weg oder anders ausgedrückt, es wird überlagert von zu vielen Sprüchen und Witzen.


Fazit: Ich fand das Buch sehr interessant. Ich mochte die Protagonisten und auch einige der Nebencharaktere sehr gern. Die Thematik wird hier etwas anders angegangen und es gab sehr viele wirklich coole und witzige Szenen. Witz und Schlagfertigkeit werden von den Protagonisten auch oft wie eine Maske benutzt, um nach außen nicht zu zeigen, wie verletzlich sie wirklich sind, das passt gut zu ihnen, sorgt aber leider dafür, dass zumindest mir, die vielen Witze und Sprüche irgendwann auf die Nerven gefallen sind. Es war zu viel.

Die Wendung bzw. Auflösung gefiel mir dafür wieder richtig, richtig gut! Es ist schade, dass davon nicht schon früher mehr einfließt, das hätte dem Buch finde ich gut getan. Insgesamt hat mir das Buch aber wirklich sehr gut gefallen, sodass es für 4 Sterne gereicht hat.

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  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.05.2021

Sehr, sehr interessant, aber ein bisschen Kritik habe ich trotzdem

Dark Blue Rising (Bd. 1)
0

Achtung: Band 1 einer Reihe mit leichtem Cliffhanger!

Solange Tabby sich erinnern kann, lebt sie mit ihrer Mutter Cate nach strengen Regeln: sprich nicht mit Fremden, zieh keine Aufmerksamkeit auf dich, ...

Achtung: Band 1 einer Reihe mit leichtem Cliffhanger!

Solange Tabby sich erinnern kann, lebt sie mit ihrer Mutter Cate nach strengen Regeln: sprich nicht mit Fremden, zieh keine Aufmerksamkeit auf dich, traue niemandem, fall nicht auf. Tabby hat das nie hinterfragt. Klar hätte sie manchmal gern ein festes Zuhause und würde am liebsten in einem richtigen Zimmer schlafen, aber so ist es eben. Immer unterwegs. Doch dann hat Tabby einen Unfall und plötzlich wird die Bedrohung von der Cate immer gesprochen hat wahr: die Polizei ist hinter ihnen her. Aber warum?
Als schließlich die „Wahrheit“ ans Licht kommt, ist Tabby fassungslos: Cate ist nicht ihre Mutter, sie hat sie als Dreijährige entführt. Aber wieso hätte sie das tun sollen? Stimmt das überhaupt, oder lügen diese Fremden sie an? Was soll Tabby überhaupt noch glauben? Und was hat es mit diesem „Kreis“ auf sich? Cates letzte Botschaft an sie lautete: „Hüte dich vor dem Kreis“.


Ich muss vornewegschicken, dass das Buch ganz anders anfängt als es aufhört. Es ist kein Buch zum „einfach mal so runterlesen“, es gibt viele Wendungen und man muss wirklich gut aufpassen, um nicht abgehängt zu werden!

Tabby war mir direkt sympathisch. Sie ist anders als andere Mädchen in ihrem Alter, besonnener irgendwie, aber man spürt ihre Sehnsucht nach Freundschaft und Zugehörigkeit. Natürlich ist sie nicht frei von Fehlern und macht auch mal „dumme“ Dinge, aber wenn Cate ihr eins beigebracht hat, dann ist es nachzudenken, nicht alles hinzunehmen, zu hinterfragen.
Natürlich wirft sie die Behauptung über Cate aus der Bahn. Ich meine, ihr Leben lang hält sie sie für ihre Mutter, lebt dieses ungewöhnliche Leben mit ihr und dann soll das alles eine Lüge sein? Ich fand es aber wirklich toll, wie das verarbeitet wurde im Buch.

Im zweiten Handlungsteil hatte ich ein paar Schwierigkeiten, mit ihrer Leidenschaft fürs Schwimmen. Einiges kam da recht abrupt – das hat mich nicht gestört, aber ich hätte da einfach früher mit mehr Fragen von ihr gerechnet.

Zwischendrin wird es fast etwas zu langsam. Es dreht sich alles um ihren Alltag, aber es „passiert“ kaum etwas. Das hat sich dann etwas gezogen. Dann aber, kam ganz plötzlich wieder Tempo in die Story und man musste extrem aufpassen, um nichts zu verpassen. Von allen Seiten wird man mit Informationen und Puzzleteilen beworfen und muss sie ganz schnell in die richtige Reihenfolge bringen, um nicht abgehängt zu werden. Aber es lohnt sich.

Das Buch lässt einen mit einer ganzen Menge Fragen zurück. Vor allem fragt man sich, wie das alles zusammenhängt. Einiges weiß man schon, anderes vermutet man nur, aber bei ein paar Dingen fragt man sich, wozu das eigentlich gut war. Es passiert kurz vor Schluss einfach so extrem viel, dass man noch eine ganze Weile nach den letzten Worten damit beschäftigt ist, wieder Ordnung in seinen Kopf zu bekommen. Ich bin definitiv gespannt, wie es weitergeht in Band 2 und 3 und ob ich mit meinen Theorien richtig liege.


Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen, allerdings habe ich auch ein bisschen Kritik. Der Anfang und der gesamte erste Teil des Buches, gefielen mir mega, da dachte ich schon, ich hätte ein Highlight in den Händen. Dann kam die Mitte und es wurde deutlich ruhiger. Viele Fragezeichen, aber es zog sich auch. Die nächste Wendung brachte nur noch mehr Fragezeichen und so ein starkes ungutes Gefühl. Im letzten Teil geht es dafür ganz plötzlich wieder richtig ab. Beinahe zu sehr. Es kommen sehr abrupt so viele Informationen, dass man kaum Schritthalten kann. Es werden Charaktere eingeführt und schwupps sind sie wieder weg und man fragt sich „sind die jetzt wichtig? Kommt da noch was?“ Es passiert so viel und ständig wird alles, was man zu wissen glaubte über den Haufen geworfen.

Ich fand das Buch wirklich gut, aber es fiel mir schwer den Überblick zu behalten. Manches ging mir einfach zu abrupt und ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl in Fragezeichen zu ertrinken. Trotzdem fand ich die Story an sich echt interessant und bin total gespannt auf Band 2 und 3!

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2021

Ein wunderschönes Buch, aber kurz vor Schluss wird es zu dramatisch

All This Time – Lieben heißt unendlich sein
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Kyle ist gerade dabei sich ein neues Leben aufzubauen, nachdem er seine bisherigen Träume begraben musste, als alles noch schlimmer wird. Nur ein Moment und sein Leben ist unterteilt in ein „Davor“ und ...

Kyle ist gerade dabei sich ein neues Leben aufzubauen, nachdem er seine bisherigen Träume begraben musste, als alles noch schlimmer wird. Nur ein Moment und sein Leben ist unterteilt in ein „Davor“ und ein „Danach“. Seine Freundin, die gerade dabei war mit ihm Schluss zu machen, ist tot, er schwer verletzt und Kyle weiß nicht, wie er je wieder leben soll, oder atmen. Alles ist so unglaublich schwer. Doch dann begegnet er einem sehr seltsamen Mädchen und mit ihr wird alles leichter. Er weiß gar nicht wie sie das macht, aber er schafft es einfach nicht, Marley auf Abstand zu halten. Doch kann das mit ihnen eine Zukunft haben? Sie beide tragen die Last der Vergangenheit auf ihren Schultern. Kyle hatte seine große Liebe schon gefunden und verloren – kann es sein, dass er sie noch einmal findet?


Mir haben beide Kyle und Marley immer wieder das Herz gebrochen. Ich fand das Buch unglaublich gefühlvoll und einfühlsam. Beide haben so schwere Verluste erlitten und wie Menschen nun mal sind, geben sie sich selbst die Schuld, weil sie diesen einen Menschen, nicht retten konnten.

Trauer, Trauerbewältigung, Schuldgefühle, das alles nimmt einen großen Raum in diesem Buch ein, aber man kann alles nachempfinden. Man ist so nah bei Kyle. Das Buch ist komplett aus seiner Sicht geschrieben, was umso mehr Sinn macht, wenn man bei der Wendung angekommen ist.

Die Wendung fand ich heftig, aber gut. Sie verpasst dem Buch eine 180° Wendung, aber irgendwie passt es. Es geht plötzlich nicht nur um Trauer und Schuldgefühle, sondern auch um das, woran man selbst glaubt und woran man bereit ist zu glauben. Wie sicher bist du, dass du weißt wer du bist?

Ich fand Marleys Märchengeschichten auch unglaublich schön. Ich hoffe das Autorenduo bringt da auch ein eigenes Buch heraus. Ich fand sie so gefühlvoll, herzzerreißend aber auch wirklich unglaublich schön!

Einen großen Kritikpunkt habe ich und zwar der letzte Teil vor dem Ende. Der war mir deutlich zu dick aufgetragen. Es war einfach viel zu viel Drama. Das finde ich echt schade, denn bis dahin fand ich das Buch echt mega.

Das Cover ist nicht nur wunderschön, sondern ist so „vollgestopft“ mit Bedeutung, dass ich da gar nicht genauer drauf eingehen kann, ohne zu spoilern. Ich möchte euch nur raten, wenn ihr das Buch gelesen habt, schaut euch hinterher nochmal das Cover ganz genau an, dann werdet ihr so viel entdecken, dessen Bedeutung euch erst jetzt so richtig klar wird. Sowas liebe ich!


Fazit: Ich fand das Buch wirklich richtig, richtig gut! Ich wurde emotional total berührt, war so nah an den beiden Protagonisten, obwohl nur aus Kyles Sicht erzählt wird und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich fand es so gefühlvoll und einfühlsam.
Leider wurde es aber zum Ende hin einfach zu viel Drama. Das fand ich total schade. Es war einfach zu übertrieben. Das hat für mich die Stimmung kaputt gemacht. Zu viele Zufälle und alles nur noch Drama, Drama, Drama und krampfhaftes auf die Tränendrüse drücken. Das hatte das Buch eigentlich gar nicht nötig.

Wäre der letzte Teil, kurz vor dem Ende nicht gewesen, wäre das Buch ganz klar ein 5 Sterne Buch geworden, so reicht es leider nur noch für 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Ein Buch, das einem die rosarote Brille von der Nase reißt

Der Fall des Präsidenten
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Der amerikanische Ex-Präsident Turner wird in Athen verhaftet und einem Gericht vorgeführt, das entscheiden muss, ob er dem ICC in Den Haag überstellt wird oder nicht.
Tuner ist sich keiner Schuld bewusst. ...

Der amerikanische Ex-Präsident Turner wird in Athen verhaftet und einem Gericht vorgeführt, das entscheiden muss, ob er dem ICC in Den Haag überstellt wird oder nicht.
Tuner ist sich keiner Schuld bewusst. Die engagierte junge Anwältin Dana Marin könnte nicht überzeugter vom Gegenteil sein. Der amtierende US-Präsident steckt mitten im Wahlkampf und will nur eins: seine Wiederwahl retten, egal wie. Ein Whistleblower muss plötzlich um sein Leben fürchten und sich entscheiden, Wahrheit und Lebensgefahr oder Schweigen und Sicherheit? Aber kann überhaupt jemand sicher sein in einer Welt, in der die Mächtigen Kriegsverbrechen noch und nöcher begehen, ohne dafür jemals zur Rechenschaft gezogen zu werden?


Dieses Buch ist unbequem. Es öffnet einem die Augen – so sie denn noch verschlossen gewesen waren – und konfrontiert einen mit all dem, das man eigentlich am liebsten ignorieren will. Seien wir mal ehrlich, ja, wir sind empört, wenn wir von den Taten hören, die in diesem Buch begangen werden, aber tun wir etwas dagegen? Demonstrieren wir? Informieren wir uns? Oder zucken wir letztlich doch nur die Achseln und richten unseren Fokus lieber auf unsere eigenen Probleme? Wenn wir ganz ehrlich sind, tragen wir alle noch eine rosarote Brille und wollen sie auch gar nicht absetzen. Wir reden uns ein, dass es so etwas wie Gerechtigkeit gibt und das sie siegen wird. Egal, wie oft wir mitbekommen, dass es nicht so ist. Wir blenden es aus. Es wäre zu deprimierend es nicht zu tun.

Genau hier setzt dieses Buch an. Es führt uns all diese Missverständnisse geradezu brutal vor Augen. Es zwingt uns hinzusehen, unseren Kopf zu benutzen.

Die Reaktionen auf die Verhaftung des Ex-Präsidenten sind, wenn wir ehrlich sind, nicht überraschend. Dem amtierenden Präsidenten geht es nur um seine Wiederwahl, die EU kann und will sich nicht einigen und keines der Mitgliedsstaaten will es sich mit den USA verscherzen.
Die Politik übt Druck aus wo es nur möglich ist, sieht weg, wann immer es geht und hofft im Prinzip, dass sich alles in Luft auflöst oder zumindest nicht zu ihnen zurückverfolgt werden kann.

Die „kleinen Leute“ geraten dabei unter die Räder. Sie werden öffentlich durch Rufmordkampagnen fertig gemacht, diffamiert, bloßgestellt. Sie kann man ja über die Klinge springen lassen, kümmert doch keinen. Es ist ungerecht, es ist kriminell und gegen das Gesetz, aber es ist nur ein „kleines Licht“, das macht vielleicht einen Tag lang Schlagzeilen, dann ist es vergessen. Stichwort: Kollateralschäden.

Ich fand die zahlreichen Charaktere nicht unsympathisch, vor allem Dana mochte ich sehr. Allerdings springt das Buch ständig zwischen den Charakteren hin und her, auch mehrmals mitten im Kapitel, ohne Vorwarnung. Ich musste da oft echt aufpassen, um nicht den Überblick zu verlieren. Klar steigert das, wie auch die kurzen Kapitel, die Lesegeschwindigkeit und lässt einen die Bedrohung und die Gefahr ganz anders spüren, aber es verwirrt eben manchmal auch. Für die Geschichte waren die Sprünge und die vielen Perspektiven wichtig, aber ich hätte es schöner gefunden, wenn die Namen über den jeweiligen Teilen gestanden hätten zur Orientierung.


Fazit: Dieses Buch liefert eine sehr zynische, aber leider auch realistische Darstellung unserer politischen Welt, wie sie wirklich ist. Es ist erschreckend. Niemand will das eigentlich wirklich so klar vor Augen geführt bekommen, weil es sämtliche Illusionen zerstört. Aber genau so läuft das, so läuft es immer.
Ich fand das Buch echt sehr gut und es war definitiv nicht mein letztes des Autors. Allerdings haben mich die vielen schnellen Perspektivwechsel immer wieder verwirrt und ich musste manchmal eine Stelle öfter lesen, bis ich verstanden hatte, bei wem ich denn jetzt wieder gelandet war.

Das halboffene Ende passte für mich sehr gut zum Buch und hat in meinen Augen die Message noch zusätzlich verstärkt.

Insgesamt hat mir das Buch aber wirklich sehr gut gefallen, daher bekommt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Sehr interessante Idee - aber ich habe ein bisschen Kritik

SHAINA
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Achtung: Band 1 einer Reihe!

Die Menschheit hat sich selbst fast vollständig zugrunde gerichtet. Der Klimawandel, Bürgerkriege und Genozide haben die Bevölkerung radikal reduziert. Die Fronten sind verhärtet ...

Achtung: Band 1 einer Reihe!

Die Menschheit hat sich selbst fast vollständig zugrunde gerichtet. Der Klimawandel, Bürgerkriege und Genozide haben die Bevölkerung radikal reduziert. Die Fronten sind verhärtet zwischen dem Regierungslager und den Rebellen, den „alten Menschen“ und jenen, die ein friedliches Zusammenleben zwischen „alten Menschen“ und „Anderen“ anstreben. Es herrscht ein Kalter Krieg. Die endgültige Vernichtung der menschlichen Rasse scheint unabwendbar. Doch dann schafft ein junger Mann das, woran niemand mehr geglaubt hat: er findet Shaina. Sie soll die Menschheit retten, doch kann sie das überhaupt? Und selbst wenn, wird sie eine Chance dazu bekommen, oder wird die Regierung sie vorher beseitigen?


Shaina ist 21 Jahre alt. Nun ja, eigentlich ist sie 126. Über 100 Jahre lang hielt man sie im Koma gefangen, machte Versuche mit ihr und hielt sie mittels Technologie jung. Jetzt, im Jahr 2339 ist sie wieder frei, aber alle die sie liebte, alles was sie kannte ist tot und begraben. Die Welt ist eine andere geworden. Alle Hoffnungen ruhen auf ihr, doch kann sie wirklich das vollbringen, was alle von ihr erwarten?

Alles ist plötzlich fremd für Shaina, nichts mehr so, wie es war, als sie gefangen genommen wurde. Sie erkennt die Welt nicht wieder und als wäre das nicht schon genug, erdrückt sie immer wieder beinahe die Last der Trauer. Dann ist da auch noch Janok, der junge Mann, der sie gerettet hat und für den sie seltsame Dinge empfindet. Was ist bloß los mit ihr?

Janok war schon sein Leben lang davon besessen Shaina zu befreien. Er spürte eine besondere Verbindung zu ihr. Er wusste: wenn jemand es schafft, sie zu finden, dann er. Es war fast, als würde sie nach ihm rufen. Die echte Shaina übertrifft aber all seine Erwartungen. Er will sie um jeden Preis beschützen und würde alles tun, um sie lächeln zu sehen.

Mir waren beide Shaina und Janok sehr sympathisch, manchmal allerdings zu kindisch bzw. Teenie. Das beste Beispiel hierfür ist die Marla-Sache. Klar, Shaina hat keinerlei Erfahrungen mit Jungs und so, aber immer wieder betont sie, dass sie im Krieg aufgewachsen ist und dadurch schneller erwachsen geworden ist. Bei dieser Sache benimmt sie sich aber wie maximal 13. Das war mir zu übertrieben. Ja, die erste Reaktion passt noch, sowas kommt vor, aber das danach war in meinen Augen einfach nur noch zum Augenverdrehen. Das betrifft Janok aber auch. Er hätte auch erwachsener oder umsichtiger mit der Sache umgehen können. Ja, wir sind in der Zukunft, aber Stift und Papier sind noch nicht ausgestorben, er hätte die Initiative ergreifen können.


Fazit: Insgesamt fand ich die Idee sehr interessant und fand mich relativ schnell in dieser Zukunft zurecht. Ich mochte die Protagonisten und die anderen Charaktere. Was mich gestört hat waren Shainas und Janoks Teenie-Anfälle und, dass einiges recht plötzlich ging. Eben war man sich noch fremd und plötzlich sind da die innigsten Gefühle – ich beziehe mich nicht auf die Protagonisten, sondern auf andere Charaktere, zum Beispiel den obersten Ratsvorsitzenden. Eben noch relativ distanziert und plötzlich Herz ausschütten. Das war etwas zu krass und sowas stimmt mich dann beim Lesen leider immer misstrauisch, sodass ich mich dann frage: ist das echt? Selbst wenn Zweifel vom Autor gar nicht beabsichtigt waren. Und das ist einfach schade.
Nach der Wendung nimmt das Buch Tempo auf. Es wird heftig für den Leser, aber ich fand den Teil trotzdem sehr gut, allerdings ging mir auch hier manches wieder etwas zu schnell.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich bin schon echt gespannt auf die weiteren Bände! Von mir bekommt es ganz knappe 4 Sterne, weil ich die Idee einfach mega finde und trotz meiner Kritikpunkte das Buch nicht weglegen konnte.

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