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Veröffentlicht am 14.07.2021

Genremix aus Sachbuch und biografischer Erzählung

Pfoten vom Tisch!
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Hape Kerkeling ist bekennender Katzenfan und hat einiges an Erfahrung mit den felligen Mitbewohnern aufzuweisen. Seit seiner Kindheit war er regelmäßig „Katzenpapa“ und bot Fellnasen ein Zuhause.

 

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Hape Kerkeling ist bekennender Katzenfan und hat einiges an Erfahrung mit den felligen Mitbewohnern aufzuweisen. Seit seiner Kindheit war er regelmäßig „Katzenpapa“ und bot Fellnasen ein Zuhause.

 

Von seinen Erlebnissen berichtet er in „Pfoten vom Tisch!“ Mal lustig, mal traurig, mal launig – die ganze Bandbreite dessen, was man mit Katzen erleben kann, wird abgedeckt. Auch schwierige Themen klammert er nicht aus. Die Entscheidung, ob und wann man ein Tier von seinen Qualen erlösen sollte, beschreibt er einfühlsam, aber auch realitätsnah. Und so, dass man sich hinterher als Leserin/Hörerin nicht unwohl damit fühlt.

 

Bei seinen Katzenerlebnissen habe ich oft schmunzeln müssen und auch immer wieder einmal gedacht „Genau wie meiner!“ – aber das wird wohl allen Katzenbesitzern so gehen.

 

Aufgrund Hape’s stimmlicher Veränderungsmöglichkeiten geraten die Anekdoten sehr kurzweilig und das waren auch die Parts, die ich am meisten genossen habe.

 

Zusätzlich soll das Buch aber wohl auch ein Leitfaden für Neu-Katzenbesitzer (oder solche, die es werden wollen) sein. So gibt er beispielsweise Tipps für die Auswahl eines passenden Kätzchens, zur Gestaltung von Wohnung oder Grundstück sowie zur medizinischen Versorgung. Das war für mich als „alten Hasen“ natürlich nichts Neues. Diese Teile umfassten die üblichen Hinweise und an diesen Stellen hatte das Hörbuch für mich dann so seine Längen. Ich hätte diese Teile gern zugunsten weiterer Katzenanekdoten gekürzt gesehen. Aber das Konzept war wohl ein anderes.

 

Dennoch spricht die Liebe zu seinen Samtpfoten aus jedem Kapitel dieses Buches und so ist es für Liebhaber von Katzengeschichten eine willkommene und unterhaltsame Ergänzung ihrer Bibliothek und ich empfehle es gern weiter.

 
 

 

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Licht- und Schattenseiten des Ruhms

Miss Hollywood - Mary Pickford und das Jahr der Liebe
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Man kann sich kaum vorstellen, dass es mittlerweile schon über 100 Jahre her ist, seit die ersten Filme die Leinwand erobert haben. Und mit der Filmindustrie wurden die ersten Stars geboren. Einer davon ...

Man kann sich kaum vorstellen, dass es mittlerweile schon über 100 Jahre her ist, seit die ersten Filme die Leinwand erobert haben. Und mit der Filmindustrie wurden die ersten Stars geboren. Einer davon war Mary Pickford (ein Künstlername, denn ihr bürgerlicher Name Gladys Smith war wohl irgendwie nicht glamourös genug). Sie war neben Charlie Chaplin und Douglas Fairbanks DIE Größe im Stummfilmgeschäft und die bestbezahlte Schauspielerin ihrer Zeit. Mit Gagen von bis zu 10.000 Dollar pro Woche (!) – was auch heute noch ein stolzer Lohn wäre – schwelgte sie im Luxus. Doch so ein Leben hat auch Schattenseiten.

 

Und die beleuchtet Emily Walton in ihrem Buch über die Stummfilmlegende. Denn Mary war nicht von ungefähr so erfolgreich. Hinter ihr stand ihre strenge und zuweilen sehr übergriffige Mutter  Charlotte, die die Karriere ihrer Tochter lenkte.

Besonders problematisch wird es, als die verheiratete Mary sich in den ebenfalls verheirateten Douglas Fairbanks verliebt und eine Affäre mit ihm beginnt. Für beide ist es in diesem Moment die große Liebe, allerdings ist es im Amerika um 1920 nicht leicht, freie Bahn für die neue Beziehung zu schaffen. Scheidungen sind äußerst selten und kostspielig – im Falle der berühmten Schauspieler sind sie auch mit einem kolossalen Imageschaden verbunden.

 

Mary war immer „everybodys darling“ und versucht die Affäre mit Douglas sehr diskret zu handhaben. Aber die Presse bekommt natürlich irgendwann Wind davon und das war auch früher schon ein Haifischbecken – die Beziehung kommt ans Licht. Die beiden Noch-Ehepartner von Mary und Douglas tun ihr Übriges, um sie zu denunzieren und ihr Image zu zerstören. Eine schwierige Zeit für Mary, die sie auch ihre Filmverträge kostet. Doch die geschäftstüchtige Mary tut sich mit anderen Größen ihrer Branche zusammen und gründet mit ihnen den unabhängigen Filmvertrieb „united artists“.

 

Marys Weg wird in diesem Buch mit dem Fokus auf ihrer Beziehung zu Douglas Fairbanks beleuchtet. Als Leser bekommt man einen spannenden Einblick in die Stummfilmära und die Art der Filmproduktion damals. Das hätte ich mir aber noch etwas ausführlicher gewünscht. Wenn z. B. davon die Rede ist, dass Fotos mit Weichzeichner bearbeitet wurden, dann hätte ich gern erfahren, wie das mit den damaligen „Werkzeugen“ funktioniert hat, denn ich kann mir das irgendwie zu diesem Zeitpunkt gar nicht vorstellen.

 

Gefehlt hat mir auch ein wenig Marys „Vorgeschichte“. Ich habe bis zum Schluss nicht verstanden, was der Grund für ihre erste Ehe (mit Owen Moore) war, denn im Buch wird er als gewalttätiger Alkoholiker dargestellt und Mary bezeichnet die Ehe mit ihm von Anfang an als Fehler. Aber es muss ja einen Grund (und vielleicht auch mal Liebe) gegeben haben, sonst hätten sie ja nicht geheiratet… Da habe ich entweder etwas überlesen oder es wurde tatsächlich nicht thematisiert.

 

Dennoch ist es ein Roman zum Dahinschmelzen… die Aufbruchsstimmung in den frühen Jahren Hollywoods werden zum Leben erweckt und man bekommt einen Eindruck davon, wie es war, zum damaligen Zeitpunkt ein Star zu sein (gar nicht mal soviel anders als heute!). Die Autorin zeichnet das Bild einer Frau, die versucht ihr Leben selbst zu bestimmen und sich aus den Konventionen ihrer Zeit zu befreien – mit den Mitteln, die sie als Star ihrer Zeit hat. Emily Walton zeigt aber auch die Schattenseiten des Ruhms, die heute wie damals die Macht haben, Menschen zu zerstören. Ein lesenswerter Roman!

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Huldas Weg geht weiter

Fräulein Gold: Der Himmel über der Stadt
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Also mit Hulda Gold würde ich ja gerne mal einen Kaffee trinken gehen im Berlin der 1920er Jahre. Im Café Winter sitzen, die Damen mit ihrem Bubikopf und den nur noch knielangen Kleidern beobachten, mir ...

Also mit Hulda Gold würde ich ja gerne mal einen Kaffee trinken gehen im Berlin der 1920er Jahre. Im Café Winter sitzen, die Damen mit ihrem Bubikopf und den nur noch knielangen Kleidern beobachten, mir von Hulda ihren Alltag in der Frauenklink schildern lassen… sie ist wirklich eine Hauptfigur, die man sich als Freundin wünscht.

 

Umso spannender ist es auch, ihren Weg zu verfolgen, zu sehen, wie sie sich weiterentwickelt, wie sie ihre beruflichen Ambitionen, aber auch ihre private Situation hinterfragt. In diesem Teil der Reihe hat Hulda nämlich gleich zwei Baustellen: zum einen beginnt sie ihre neue Stelle als Hebamme in der Frauenklinik und hat damit zu kämpfen, dass sie nur noch für „Vor- und Nacharbeiten“ zuständig ist. Die Begleitung der Geburt ist dem diensthabenden Arzt vorbehalten, und da es sich um ein Lehrkrankenhaus handelt, stehen immer noch diverse Studenten um die Gebärende herum und fachsimpeln. Ein Zustand, der für Hulda mehr als gewöhnungsbedürftig ist, nachdem sie jahrelang als freie Hebamme gearbeitet hat. Mit ihrem Detailwissen kommt sie nach und nach einigen Ungereimtheiten auf die Spur, die im Krankenhaus vor sich gehen.

 

Zum anderen ist ihre Beziehung zu dem Kriminalkommissar Karl North immer noch nicht in geregelte Bahnen gekommen und Hulda sehnt sich einerseits nach einer stabileren Beziehung, andererseits weiß sie nicht, ob Karl der richtige dafür ist. Als sie in der Klinik einen der Assistenzärzte näher kennenlernt, wird sie in ein ziemliches Gefühlschaos gestürzt.

 

Diese beiden Handlungsstränge tragen den Roman und wie schon in den Vorgänger-Bänden, versteht es Anne Stern, die Leser*innen mitten hinein zu ziehen in die Geschichte. Sie schreibt detailliert und bildet die Gefühlswelt ihrer Figuren so ab, dass man sich ganz nah fühlt.

 

Aus meiner Sicht aber blieb dadurch die Handlung und das Tempo des Romans ein wenig auf der Strecke. Der im ersten Drittel angedeutete Kriminalfall (Achtung – könnte jetzt ein kleiner Spoiler sein!) spielt letztlich leider nur eine sehr untergeordnete Rolle und wird zum Schluss recht unspektakulär aufgelöst. Dabei hatte ich mich doch wieder auf eine gemeinsame Ermittlung von Karl und Hulda gefreut! Aber diesmal gibt es keine beruflichen Berührungspunkte. Huldas Weg führt eben scheinbar in eine andere Richtung…

 

Auch die Nebenhandlung um Bert hätte ich mir ein wenig intensiver gewünscht. Nach einigen sehr interessanten Szenen, die viel Spannung versprechen, wird sie erst am Ende des Buches wieder aufgegriffen und auf wenigen Seiten zu einem Ende geführt - auch das fand ich ein wenig schade.

 

Und so bin ich diesmal ein klitzekleines bisschen enttäuscht (aber nur, weil ich die beiden vorigen Romane so überwältigend gut fand!).

 

Huldas dritter Einsatz ist und bleibt ein toller Roman, den man aufgrund ihres neuen Lebensabschnitts in der Klinik auch gut ohne Vorkenntnis der beiden anderen Bücher lesen kann. Und wie bereits geschildert punktet insbesondere Anne Sterns wunderbare bildhafte Erzählweise. Leseempfehlung!

 

P.S. Es wird auch noch einen 4. Band mit Hulda geben – im Herbst erscheint „Die Stunde der Frauen“!

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau

Lady Churchill
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 Es heißt ja immer, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau stehe. Bei den Churchills traf das offenbar tatsächlich zu. Auch wenn Clementine Churchill, geborene Hozier, durchaus selbst mit ...

 Es heißt ja immer, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau stehe. Bei den Churchills traf das offenbar tatsächlich zu. Auch wenn Clementine Churchill, geborene Hozier, durchaus selbst mit den Anforderungen gehadert hat, die das Amt ihres Mannes und die Erziehung der Kinder mit sich brachte, so war sie eine der eher wenigen Frauen, die sich aktiv einbrachten und nicht nur schmückendes Beiwerk an der Seite ihres Ehegatten waren.

 

Bereits 1908, als Winston und sie heiraten, merkt Clementine, dass er von ihr nicht erwartet, das Heimchen am Herd zu geben, sondern ihn zu unterstützen und – was damals sehr ungewöhnlich war – ihn auch in politischen Fragen zu beraten. Winston ist ein Visionär, der sich nicht weniger auf die Fahnen geschrieben hat, als in die Geschichtsbücher einzugehen als großer Politiker. Deshalb erwartet er, dass seine Frau ihn dabei bedingungslos unterstützt.

 

Und das kommt ihrem Wesen zupass, denn Clementine ist eine tatkräftige Frau, die sich weder scheut ihre Meinung zu vertreten noch, mit den Waffen einer Frau zu agieren, um ihre Ziele zu erreichen.

 

Marie Benedict schreibt über Clementine Churchill aus der Ich-Perspektive. Damit sind die Leser*innen sehr nah dran an der Person und ihren Gedanken. Das ist bei einer Biografie grundsätzlich ein kluger Schachzug, allerdings war Clementine eine Art „Naturgewalt“, die sich nicht über mangelndes Selbstbewusstsein beklagen konnte – und so gerieten mir manche Gedanken, die sie in diesem Buch äußert, etwas zu selbstgefällig. Ich bekam den Eindruck, dass Clementine von sich glaubt, die einzige zu sein, die Winston Churchill auf der politischen Bühne in die richtige Richtung lenken kann und dass seine Karriere allein ihr Verdienst ist.

 

Sicherlich, Churchill scheint kein einfacher Charakter gewesen zu sein und erwartete das gleiche Arbeitspensum, das er sich auferlegte, auch von anderen. Da konnten nicht viele mithalten. Selbst Clementine bemerkt, dass sie sich ab und zu Auszeiten gönnen muss, um den Anforderungen gerecht werden zu können und baut diese dann auch konsequent in ihr Leben ein. Dennoch erschien sie mir in vielen Situationen etwas hochmütig und ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Frau hätte mögen können, wenn ich ihr tatsächlich einmal begegnet wäre. Ich ziehe meinen Hut vor der Leistung, die sie im Hintergrund des politischen Gefüges erbracht hat, wie sie unermüdlich für die Karriere ihres Mannes gekämpft hat – aber sie wird mir leider nicht als sympathisch in Erinnerung bleiben.

 

Ein wenig schade fand ich, dass das Buch mit dem Ende des 2. Weltkriegs relativ abrupt endet. Natürlich, es war der größte Verdienst von Winston und Clementine, diesen Frieden maßgeblich mitgestaltet und damit quasi die Welt gerettet zu haben. Es setzt auch grundsätzlich damit einen schönen Schlusspunkt unter den größten und anstrengendsten Kampf, den die beiden in der politischen Karriere Churchills ausfechten mussten. Dennoch hätte mich interessiert, wie ihr Leben danach weiter verlaufen ist – denn immerhin lebte sie danach noch mehr als 30 Jahre und ihr Mann noch 20. Leider findet sich dazu noch nicht einmal eine Erwähnung im Nachwort.

 

Insgesamt finde ich, dass dieses Buch einen wichtigen Beitrag leistet, um die Weltgeschichte differenzierter zu betrachten und auch die Menschen im Hintergrund großer Namen wahrzunehmen – denn in der Regel ist der Erfolg eines Einzelnen aufgebaut auf ein Netzwerk vieler, die ihn oder sie unterstützen. So auch bei den Churchills, die es zudem auch geschafft haben, durch alle Stürme des Lebens hindurch immer ein liebendes Paar zu bleiben. Ich möchte dieses Buch allen ans Herz legen, die sich für die Geschichte Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts interessieren.

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Die wilden Kerle kommen!

Wilder wird's nicht
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 Andreas Winkelmann und Markus Knüfken sind noch richtige Kerle. Solche, die gekochten Reis vom Gaskocher dem 5-Sterne-Menü vorziehen und sich lieber im 5 Grad kalten schwedischen Bergsee erfrischen als ...

 Andreas Winkelmann und Markus Knüfken sind noch richtige Kerle. Solche, die gekochten Reis vom Gaskocher dem 5-Sterne-Menü vorziehen und sich lieber im 5 Grad kalten schwedischen Bergsee erfrischen als im Wellnessbereich eines Hotels. Kurzum – sie sind Outdoorfans und bezeichnen sich selbst als Abenteurer.

 

Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, echte Wildnis in Europa zu finden und dort eine Tour zu machen. Mit nichts als Rucksack, Zelt und Trekkingstiefeln.

 

Der erste Gedanke natürlich: die Alpen. Der E5-Wanderweg über die Alpen, um genau zu sein. Doch schon am ersten Abend bestätigte sich das Befürchtete: der Alpenwanderweg ist zum Massentourismus-Spot mutiert. Morgens brechen Scharen von Tourengängern aus den völlig überfüllten Berghütten auf, wirklich Ruhe hat man beim Überqueren der Alpen kaum noch.

 

Deshalb versuchen es die beiden in Italien und umrunden sowie besteigen den Gran Paradiso – den mit über 4000m höchsten Berg, der vollständig auf italienischem Boden steht. Schon besser!

 

Selbst vor der eigenen Haustür, im Harz auf dem Brocken, erleben sie im Winter ein echtes Abenteuer.

 

Doch die Krönung soll eine Tour durch den Sarek-Nationalpark im Norden Schwedens werden – quasi die Königsklasse des europäischen Bergtourismus. 2 Wochen ohne Handyempfang, nur mit dem 26kg schweren Bergrucksack unterwegs über eine karge alpine Höhenlandschaft, mit Sümpfen, undurchdringlichen Birkenwäldern (ja, das gibt’s!) und Flussläufen, die kaum überwindbar scheinen. Das ist das Abenteuer, nach dem die Männer sich gesehnt haben.

 

Dass sie dabei tatsächlich an ihre Grenzen kommen, schildern sie in dem knapp 200 Seiten langen Buch, das mit vielen Fotos bebildert und übersichtlich mit (nicht immer ganz ernst gemeinten) Outdoor-Überlebenstipps gespickt ist.

 

So ganz kann Andreas Winkelmann aber auch in diesem Buch nicht vom Thriller-Genre lassen, denn manche Erlebnisse werden tatsächlich hochdramatisch geschildert – mitunter wusste man nicht, ob der Leser hier einen Bären aufgebunden bekommt oder ob das einfach eine überspitzte Darstellung sein sollte. Daher hatte ich manchmal ein bisschen das Gefühl, dieses Buch soll alles sein – Tourenführer, Unterhaltungslektüre, Spannungsroman und auch noch Satire. Für mich war das ein bisschen viel auf einmal – weniger wäre hier mehr gewesen. Das Buch wirkte dadurch auf mich manchmal wie „weder Fisch noch Fleisch“, aber da sollte sich jeder ein eigenes Bild machen.

 

Geeignet ist das Buch auf jeden Fall für Outdoorfans, die sich für neue Touren inspirieren lassen wollen, aber auch für Leser*innen, die sich – wie ich – sagen: „Macht mal, Jungs, ich les das gerne, was ihr euch antut – und zwar in meiner warmen Badewanne.“ Und nicht zuletzt werden sicherlich alle Fans von Winkelmann ihre Freude haben mit einem etwas anderen, aber vielleicht gar nicht sooooo anderen Buch des Autors.

 

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