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Veröffentlicht am 24.03.2017

Ein humorvoller und sarkastischer Blick ins Altenheim

Eierlikörtage
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Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Piper (1. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492058087
Originaltitel: Pogingen iets van het leven te maken – Het geheime dagboek van Hendrik Groen, 83¼ jaar
Preis: ...

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Piper (1. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492058087
Originaltitel: Pogingen iets van het leven te maken – Het geheime dagboek van Hendrik Groen, 83¼ jaar
Preis: 22,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich




Ein humorvoller und sarkastischer Blick ins Altenheim

Inhalt:

Hendrik Groen ist 83 1/4 Jahre alt, als er am 1. Januar 2013 beginnt, Tagebuch zu schreiben. Auch wenn die körperliche Fitness zu wünschen übrig lässt, geistig ist der Senior noch sehr beweglich. Das ewige Gejammer im Gemeinschaftssaal ist ihm ein Gräuel, und er versucht, diesem so oft wie möglich zu entkommen. Mit ein paar Freunden gründet er den Alt-aber-nicht-tot-Club, kurz Alanito. Die sechs mehr oder weniger rüstigen Alten organisieren Ausflüge, lernen Neues und lehnen sich schon auch mal gegen die Heimleitung auf. Gutes Essen, das ein oder andere Gläschen Wein oder Härteres darf dabei natürlich auch nicht fehlen. So erleben die Alanitos eine intensive Freundschaft und viele schöne Tage zusammen, während die übrigen Heimbewohner vor sich hin dämmern.

Meine Meinung:
Man munkelt, dass der Autor von „Eierlikörtage“ gut zwanzig Jahre jünger als sein Held ist. Hendrik Groen ist ein Pseudonym, das eigentlich nicht gelüftet werden sollte, denn der Autor hat offensichtlich Ahnung vom Leben im Altenheim, womöglich sogar in einem bestimmten Altenheim in Amsterdam-Noord. Aus dem Geschriebenen könnte man Rückschlüsse auf reale Personen ziehen, die als Vorlage dienten. Nicht jede dieser Personen dürfte davon begeistert sein, wie sie dargestellt wurde, denn manche kommen nicht wirklich gut weg. Da gibt es zum Beispiel nervige Mitbewohner oder die machthungrige Heimleiterin, die sich hinter Paragraphen verschanzt. Aber natürlich gibt es auch positive Darstellungen von Menschen.

Hendrik Groen kann man schnell ins Herz schließen. Er ist ein höflicher, adretter Senior, der sich ein Leben lang zurückgehalten hat. Doch nun findet er, dass es an der Zeit ist, mal etwas zu riskieren und zu tun, wozu er Lust hat. Dabei wirkt er sehr aufgeschlossen gegenüber Neuem, wird aber von seinem alternden Körper immer wieder in seine Schranken verwiesen.

In seinem Tagebuch findet man für fast jeden Tag des Jahres einen Eintrag, meist zwischen einer halben und zwei Seiten lang. Hier notiert Hendrik Groen seine Gedanken, erzählt von besonderen oder auch ganz alltäglichen Dingen im Altenheim und lässt uns damit an seinem Kampf gegen die Langeweile teilhaben. Mit viel Selbstironie und Sarkasmus betrachtet er dabei seine Umgebung und auch sich selbst, seinen Körper, der untenrum nicht mehr ganz dicht ist und dessen Aktionsradius immer mehr eingeschränkt wird.

Was sich vordergründig nett und manchmal witzig liest, enthält in der Tiefe jede Menge Gesellschaftskritik. Hendrik Groen hat mich manches Mal zum Schmunzeln gebracht. Seine trockenen Erzählungen wirken absolut authentisch. Ein reizender alter Herr, der mit seiner zuvorkommenden und zupackenden Art dazu anregt, darüber nachzudenken, wie man selbst wohl im Alter leben wird.

Die Reihe:
1. Eierlikörtage
2. Tanztee

★★★★☆

Veröffentlicht am 24.03.2017

Schmackhafte Rezepte - überwiegend schnelle und einfache Zubereitung

Last Minute Vegetarisch – Richtig lecker kochen in nur 10 bis 20 Minuten
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Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Becker Joest Volk Verlag (17. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3954531295
Größe: 24 x 2,7 x 28,4 cm

Schmackhafte Rezepte – überwiegend schnelle und einfache ...

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Becker Joest Volk Verlag (17. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3954531295
Größe: 24 x 2,7 x 28,4 cm


Schmackhafte Rezepte – überwiegend schnelle und einfache Zubereitung

Der Untertitel dieses appetitlich gestalteten Kochbuchs lautet: „Richtig lecker kochen in nur 10 bis 20 Minuten“. Dies war für mich der Grund, zu diesem Buch zu greifen, denn mir macht es nicht wirklich Spaß, stundenlang in der Küche zu stehen. Zwar mogelt Frau Weber hier ein wenig, denn zuweilen decken die 10 bis 20 Minuten nur die Zubereitungszeit ab, nicht aber die zusätzlich erforderliche Garzeit. Hier können noch einmal bis zu 20 Minuten dazukommen. Sehr viele Gerichte können aber wirklich innerhalb von 20 Minuten auf dem Tisch stehen.

Für Anne-Katrin Weber beginnt die Zeitersparnis dabei schon in der entsprechenden Vorratshaltung. Es wird also vorausschauend eingekauft, denn auch Einkaufen kostet ja Zeit. Manche Zubereitungsschritte werden schon am Vortag erledigt wie zum Beispiel das Kochen von Reis. Auch wird wenn möglich auf Fertigprodukte aus dem Kühlregal bzw. der Tiefkühltheke oder Konservendosen zurückgegriffen. So werden zum Beispiel fertiger Pizzateig, Blätterteig, tiefgefrorenes Gemüse oder Spätzle aus dem Kühlregal verwendet. Logisch, in 10 Minuten kann man das einfach nicht alles selbst frisch herstellen.

Der Rezeptteil ist in verschiedene Rubriken unterteilt:
– Knackiges (Salate)
– Aufstriche
– Leichtes (z.B. Suppen, leichte Gemüsegerichte)
– Pestos
– Deftiges (z.B. Käsespätzle mit gebratenen Apfelringen oder Steckrübenrösti mit Meerrettichquark)
– Stullen
– Knuspriges (z.B. versch. Pizzen, Tartes)
– Smoothies
– Süßes

Zum Schluss gibt es noch ein Rezeptregister und ein Zutatenregister, sodass man schnell das Gesuchte findet.

Die Rezepte sind sehr übersichtlich aufgebaut und fast alle mit ganzseitigen Fotos bebildert. Bis auf ganz wenige Rezepte ist die Menge der Zutaten für 2 Personen angegeben. Mit dem Online-Mengenrechner des Verlags kann man das aber leicht auf beliebig viele Personen umrechnen bzw. sogar mit dem Smartphone von unterwegs die Einkaufsliste abrufen.

Die Zubereitungszeit ist bei den einzelnen Rezepten angegeben, ebenso wenn ein Rezept vegan ist, was nicht wenige sind. Die einzelnen Zubereitungsschritte sind verständlich beschrieben und durch die fett gedruckten Zutaten sieht man auf einen Blick, was als Nächstes dran ist. Der Schwierigkeitsgrad ist eher einfach und somit auch für Kochanfänger gut zu bewältigen.

Schätzungsweise 95% der Zutaten sind sehr einfach zu besorgen bzw. hat man sowieso im Haus. Für den Rest muss man gut sortierte Lebensmittelläden, italienische oder türkische Feinkostläden oder das Internet bemühen. Trotz der gängigen Zutaten sind die Gerichte alles andere als langweilig. Ich habe zwar noch nicht alles nachgekocht, doch diejenigen Speisen, die ich probiert habe, haben meiner Familie und mir alle gut geschmeckt.

Fazit:
Auch wenn es nicht wirklich ganz so schnell geht, wie der Untertitel suggeriert, bietet dieses Kochbuch eine erkleckliche Zahl schneller und schmackhafter vegetarischer und veganer Gerichte mit überwiegend leicht zu besorgenden Zutaten. Es ist auf jeden Fall eine Bereicherung für meine Kochbuchsammlung.

★★★★☆

Herzlichen Dank an den Becker Joest Volk Verlag und vorablesen für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Rasantes Abenteuer für junge Hörer

TodHunter Moon. FährtenFinder
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Medium: 4 Audio CDs
Laufzeit: 5h 30min
Verlag: Jumbo (10. März 2017)
Sprecherin: Katja Danowski
ISBN-13: 978-3833736797
empfohlenes Alter: ab ca. 10 Jahre
Originaltitel: TodHunter Moon. PathFinder
auch ...

Medium: 4 Audio CDs
Laufzeit: 5h 30min
Verlag: Jumbo (10. März 2017)
Sprecherin: Katja Danowski
ISBN-13: 978-3833736797
empfohlenes Alter: ab ca. 10 Jahre
Originaltitel: TodHunter Moon. PathFinder
auch als gebundenes Buch und als E-Book erhältlich



Rasantes Abenteuer für junge Hörer

Inhalt:

Endlich ist Alice TodHunter Moon, genannt Todi, 12 Jahre alt und wird in den Kreis der FährtenFinder aufgenommen und mit deren Ritualen vertraut gemacht. Kurz darauf verschwindet ihr Vater Dan spurlos und ebenso ihre Freundin Ferdie. Zusammen mit Ferdies Bruder Oskar macht sich Todi auf den Weg, um ihren Vater und Ferdie zu suchen. Dabei erhofft sie sich Hilfe vom Außergewöhnlichen Zauberer, Septimus Heap. Dieser muss gerade gegen einen mächtigen Widersacher kämpfen, den Hexer Oraton-Marr, der den Palast der Eisprinzessin in seine Gewalt gebracht hat. Gemeinsam werden sie spannende Abenteuer erleben.

Meine Meinung:
Für Fans von Septimus Heap ist diese neue Abenteuer-Reihe von Angie Sage natürlich genial. Sie treffen alte Bekannte wieder, aber neue Protagonisten spielen ebenso eine sehr große Rolle. Doch keine Sorge, man braucht keine Vorkenntnisse, um der Handlung folgen zu können. Die Zusammenhänge ergeben sich von allein. Als Gedächtnisstütze und zum Verständnis sind im Booklet einige wichtige Personen kurz charakterisiert, sodass man sie leicht einordnen kann.

Die Handlung ist ziemlich rasant und abenteuerlich. Es geht temporeich zur Sache und ist an keiner Stelle langweilig. Es ist immer etwas los, und die Kinder stürzen von einem Abenteuer ins nächste. Mit den vielen Perspektivwechseln hatte ich manchmal meine Probleme beim Hören – hier wäre selbst Lesen sicher besser gewesen.

Gerade für die jungen Hörer ist die gelungene Mischung von Abenteuer, Magie, Fantasy und Freundschaft perfekt. Sie werden sicher ihren Spaß an diesem Hörbuch haben, sollten sich allerdings sehr gut konzentrieren können, da die Handlung recht komplex und abwechslungsreich ist. Der vom Verlag empfohlenen Altersangabe von ca. 10 Jahren kann ich mich anschließen.

Die Geschichte hat ein sehr zufriedenstellendes Ende und ist abgeschlossen. Auf Englisch sind bereits zwei weitere Bände erschienen.

Die Sprecherin Katja Danowski hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Sie liest meistens gut betont, ahmt verschiedene Stimmen nach, sodass man die diversen Personen unterscheiden kann. Manchmal ist das etwas schrill oder übertrieben, aber ich denke, bei Kindern kommt das ganz gut an.

Fazit:
Für Fans von Septimus Heap und solche, die es werden wollen, sehr empfehlenswert. Ein temporeiches, komplexes Abenteuer für Kinder ab ca. 10 Jahren.

★★★★☆

Herzlichen Dank an bloggdeinbuch und den Jumbo Verlag für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Von Obdachlosen, Chinesen und einem kleinen rosa Elefanten

Elefant
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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Diogenes (18. Januar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3257069709
Preis: 24,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Von Obdachlosen, Chinesen und einem ...

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Diogenes (18. Januar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3257069709
Preis: 24,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich



Von Obdachlosen, Chinesen und einem kleinen rosa Elefanten

Inhalt:

Der obdachlose Alkoholiker Schoch traut seinen Augen nicht, als plötzlich ein rosa Elefant im Miniaturformat in seiner Schlafhöhle steht. Ein rosa Elefant, hinter dem der Genforscher Roux und seine chinesischen Auftraggeber her sind, denn Roux war es, der den rosa Elefanten „hergestellt“ hat und der das große Geld mit ihm machen will. Dagegen schritt der Elefantenpfleger Kaoug vehement ein, der der Ansicht ist, ein solches Wesen müsse wohl heilig sein und verehrt werden. Schoch ist sich schnell darüber im Klaren, dass er den Elefanten verstecken und pflegen muss, auch wenn das mit seinem Dasein als Obdachloser schwer in Einklang zu bringen ist …

Meine Meinung:
Ich muss zugeben, anfangs fiel es mir ein bisschen schwer, mich in die Geschichte hineinzudenken. Die Puzzlestücke, die Suter dem Leser anbietet, waren mir einfach zu klein, um das große Bild dahinter zu erkennen. Aber je weiter die Handlung voranschreitet, desto besser gelingt dies natürlich, sodass ich etwa ab der Hälfte von dem Buch gefesselt war.

Der Autor wechselt ständig die Perspektive, pendelt zwischen verschiedenen Protagonisten hin und her und springt auch in der Zeit vor und zurück. Es sind viele kleine Abschnitte, die schließlich ein rundes Bild ergeben.

Eine große Stärke von Martin Suter ist seine Detailtreue. Großartig, wie er das Leben der Zürcher Obdachlosen beschreibt oder auch die Fortpflanzung von Elefanten. Er beschert dem Leser auch einen tiefen Einblick in die Genmanipulation. Dies alles ist akribisch recherchiert. Er wirft damit natürlich Fragen zur Ethik von Genmanipulationen auf sowie zum Umgang mit Tieren allgemein, erzeugt aber auch Verständnis für die Randgruppen unserer Gesellschaft.

Die Szenen mit dem kleinen rosa Elefanten sind einfach allerliebst und setzen diesem lesenswerten Buch die Krone auf.

★★★★☆

Veröffentlicht am 16.03.2017

Ein Blick hinter die Kulissen

Ein Schnupfen hätte auch gereicht
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Medium: 6 CDs
Länge: Ungekürzte Lesung, Laufzeit 7h
Sprecher: Gaby Köster und Till Hoheneder
Verlag: Random House Audio (19. September 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3837111835
auch als gebundenes ...

Medium: 6 CDs
Länge: Ungekürzte Lesung, Laufzeit 7h
Sprecher: Gaby Köster und Till Hoheneder
Verlag: Random House Audio (19. September 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3837111835
auch als gebundenes Buch, als Taschenbuch und als E-Book erhältlich



Ein Blick hinter die Kulissen

Wer kennt sie nicht, die Ulknudel Gaby Köster mit ihrer großen Schnauze? Und sicher haben die meisten auch schon von dem Schicksalsschlag gehört, der die Kölner Schauspielerin und Komödiantin ereilte. Im Januar 2008 erlitt Gaby Köster einen Schlaganfall, der ihr Leben und ihre Karriere ausbremste. Doch Gaby Köster wäre wohl nicht Gaby Köster, wenn sie sich dadurch komplett unterkriegen lassen würde. Diese toughe Frau kämpft sich jeden Tag Zentimeter für Zentimeter ins Leben zurück. Zusammen mit ihrem Freund Till Hoheneder hat sie dieses Buch geschrieben, indem sie die Zeit vor und nach dem Schlaganfall unter die Lupe nimmt. Das Hörbuch haben Gaby Köster und Till Hoheneder selbst eingesprochen.

Ich mag ja Gaby Köster sehr gerne und kann ihr stundenlang zuhören und zusehen. Allerdings merkt man hier beim Vorlesen schon, dass sie etwas gehandicapt ist und beim Lesen ab und zu ein bisschen leiert. Umso mehr Hochachtung empfinde ich für sie.

Köster lässt den Leser bzw. Zuhörer einen Blick in ihr Privatleben werfen – nicht zu viel, denn es ist ja schließlich privat. Auch die Zustände und Ereignisse am Set der Fernsehserie „Ritas Welt“ kommen zur Sprache und lassen einem teilweise die Haare zu Berge stehen. Bereits nach einigen Tracks wundert man sich als Hörer bei dem ganzen Stress nicht mehr, dass Frau Köster unweigerlich auf die Katastrophe zu schlitterte. Natürlich spielt auch die (teilweise) Genesung eine große Rolle, der Stolz auf kleine Fortschritte wird direkt erlebbar.

Ein bisschen nervig fand ich manche „witzige“ Bemerkung, deren Witz so alt ist, dass man einfach nicht mehr darüber lachen kann. Die hätte man besser ganz weglassen sollen.

Im Großen und Ganzen kann ich dieses Hörbuch empfehlen. Gaby Köster zeigt, wie man es nicht machen sollte (vor dem Schlaganfall) und wie man nicht aufgibt (danach) und kann dadurch Mut machen, das eigene Leben zu leben.

★★★★☆