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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2021

Wohin auch immer das Leben uns führt...

Wovon wir träumten
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Anfang des vergangenen Jahrhunderts verlassen junge Japanerinnen unterschiedlicher Herkunftsschichten ihre Heimat um in Kalifornien japanische Einwanderer zu heiraten, die sie bisher nur von Fotos kennen. ...

Anfang des vergangenen Jahrhunderts verlassen junge Japanerinnen unterschiedlicher Herkunftsschichten ihre Heimat um in Kalifornien japanische Einwanderer zu heiraten, die sie bisher nur von Fotos kennen. Ihre Reise und ihr Erleben im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ schildert Julie Otsuka auf eindringliche Weise.
Im ersten Moment ein etwas ungewohntes Buch, das durch in Wir-Form gehaltene Erzählsicht und sich wiederholende Satzanfänge besticht. Es sind einfache Sätze, die mit dem was sie ausdrücken, trotzdem sehr viel und vor allem eindringlich erzählen: Von ihren Ängsten vor dem Unbekannten, dem Erleben eines neuen Landes und Lebens, die Anpassung, die sie zu unauffälligen Einwohnern und Nachbarn macht, die Unterschiede des Lebensstandards, bis hin zu ihrem „Verschwinden“. Das so leise von statten geht, wie ihr Kommen und ihr Leben unter den Einheimischen: unauffällig und ruhig.
Eben diese Schlichtheit macht dieses Buch für mich so fesselnd, unabhängig davon dass ein für mich bisher unbekannter geschichtlichen Aspekt thematisiert wurde. Mit wenigen, doch überaus treffenden Formulierungen wird alles gesagt – viel besser als es lange Umschreibungen je könnten.
„Wovon wir träumten“ hat mich von Inhalt als auch Stil sehr beeindruckt und hallt noch lange in mir nach. Ich würde es definitiv wieder lesen und kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Es ist nie zu spät....

Fritz und Emma
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Am selben Tag geboren, sind Emma und Fritz von klein auf unzertrennlich, später ineinander verliebt und wollen heiraten. Doch der Krieg zerstört alles. Als Fritz aus der Gefangenschaft zurückkehrt kann ...

Am selben Tag geboren, sind Emma und Fritz von klein auf unzertrennlich, später ineinander verliebt und wollen heiraten. Doch der Krieg zerstört alles. Als Fritz aus der Gefangenschaft zurückkehrt kann er das Erlebte nicht vergessen – es kommt zum Bruch zwischen beiden, die ab da nie wieder miteinander reden.
Siebzig Jahre später bringt Marie, die Frau des neuen Pfarrers, frischen Wind in das verstaubte Dörfchen – und setzt sich in den Kopf die beiden zu versöhnen….
Mit sehr viel Liebe und Herzblut, das der Leser regelrecht fühlen kann, hat die Autorin ein realistisches und stimmiges Gegenwartsbild einer in Gleichgültigkeit bis Ablehnung zerfallenden Dorfgemeinschaft gezeichnet, die stellvertretend für das allgemeine Dorfsterben steht.
In den Personen erkennt man die typischen Charaktere – die Neues Ablehnenden, die Geschwätzigen, die Einsamen, die Zugezogenen und hat sofort dazu ein Bild vor Augen, ggf. gleich den entsprechenden Typ aus dem eigenem Umfeld. Dadurch fühlt man sich nicht nur als Zuschauer, sondern mitten im Geschehen.
Neben dem geschichtlichen Aspekt überzeugt dieses Buch durch die positive Sichtweise, quasi dem Aufruf aktiv zu werden, denn es ist nie zu spät!
Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten, jedoch auch nachdenkliche Momente beschert. Gern empfehle ich es weiter!

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Vom schönsten Tag zum Albtraum

Sommernacht
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Die gleichwohl erfolgreiche wie ehrgeizige Julia ("Jules"), Herausgeberin des Online-Magazins "The Download" möchte ihre Hochzeit mit dem Schauspieler Will zu etwas ganz besonderen machen und lädt dazu ...

Die gleichwohl erfolgreiche wie ehrgeizige Julia ("Jules"), Herausgeberin des Online-Magazins "The Download" möchte ihre Hochzeit mit dem Schauspieler Will zu etwas ganz besonderen machen und lädt dazu auf eine einsame irische Insel vor der Küste Connemaras ein. Die Hochzeitsplanerin Aoife und ihr Mann Freddy betreiben hier in einer alter Burg eine elegante Unterkunft. Die perfekte Kulisse für eine Traumhochzeit - doch dann geschieht etwas Furchtbares, was das Leben vieler für immer verändert...
Entgegen den zum Teil abgegebenen Bewertungen, die den ersten Teil als recht langatmig einschätzen, empfinde ich dies eher als langsamen, aber stetigen Stimmungsaufbau. Durch den Wechsel sowohl der Schilderungen verschiedener Protagonisten als auch der Zeiten sowie kleiner, fast wie hingeworfener Andeutungen baut sich dem Leser allmählich ein Bild auf, das nur in einem Ausbruch enden kann. Obwohl in der Handlung recht zeitig durch die jugendliche Kellnerin eine Leiche gefunden wurde, bleibt deren Identität lange unbekannt, die den Leser allerhand Vermutungen aufstellen lässt, denn nur wenige der Akteure erscheinen/ kommen sympathisch daher.
"Sommernacht" entfesselt einen Sog, den man sich schwer entziehen kann, erwartet man doch mit jedem Kapitel eine Annäherung an die Auflösung. Die ersten 250 Seiten habe ich an einem Abend fast an einem Stück gelesen und das Buch den nächsten beendet - ich denke das spricht für sich! Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Liebe und Hass

Abels Auferstehung
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Nachdem der in Basel aufgefundene tote Soldat nicht ihr geliebter Bruder ist, beginnt die Journalistin Marlene zu recherchieren um den unbekannten Toten einen Namen zu geben - nichts ahnend, dass sie sich ...

Nachdem der in Basel aufgefundene tote Soldat nicht ihr geliebter Bruder ist, beginnt die Journalistin Marlene zu recherchieren um den unbekannten Toten einen Namen zu geben - nichts ahnend, dass sie sich damit selbst in Gefahr begibt.
Nach "Der rote Judas" ist dies der zweite Band um den vom Krieg traumatisierten Kommissar Paul Steiner.
Wie bereits schon dieses Buch liest sich auch "Abels Auferstehung" (klasse zur Story passender Titel!) sehr flüssig.
Nach anfänglichen kleinen Einstiegsschwierigkeiten durch den der eigentlichen Geschichte vorgelagertem Prolog sowie Brief war ich dann doch sehr rasch wieder im Geschehen. Für meine Begriffe ist es jedoch von Vorteil den ersten Teil um Paul Steiner gelesen zu haben, um gewisse Zusammenhänge besser verstehen zu können, zumal sich einiges hier darauf bezieht.
Die Geschichte nähert sich der Klärung aus mehreren Richtungen - dies finde ich sehr gelungen. So kann der Leser sich durch Kenntnis dieser Informationen Puzzlestück für Puzzlestück selbst zusammenfügen und der Lösung näherkommen.
Die Recherche und Beschreibung der Örtlichkeiten ist hervorragend. Als Leipzigerin kenne ich viele Orte und kann mich damit auch gut identifizieren..
Fazit: Die richtige Mischung aus Intrigen, politischen Zielen/Absichten, Rache und Liebe ist sehr gelungen in den historischen Kontext gesetzt und macht dieses Buch absolut lesenswert! Ich würde es definitiv wieder lesen und empfehle es auch sehr gern weiter!

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Gelungene Fortsetzung dieser Reihe!

Ada, das Mädchen aus Berlin
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Im nunmehr dritten Band unterstützen Catherine Lockhart und Liam Taggart eine älteren Dame in Italien, die von ihrem Grund und Boden vertrieben werden soll. Auch hier führen die Ermittlungen in eine dunkle ...

Im nunmehr dritten Band unterstützen Catherine Lockhart und Liam Taggart eine älteren Dame in Italien, die von ihrem Grund und Boden vertrieben werden soll. Auch hier führen die Ermittlungen in eine dunkle Zeit Zeit zurück, in der die junge Violinistin um ihr und das Leben ihrer Eltern bangt, nur weil sie Juden sind. Auch wenn der Einstieg im Vergleich zu den Vorgängerbänden etwas langatmiger scheint, ist die Story fesselnd wie immer. Die Schilderungen wirken authentisch und am Ende bleiben keine Fragen offen.
Der Sprecher Frank Arnold sorgt mit seiner angenehmen Stimme ebenfalls dafür, das man sich rasch in der Geschichte verliert und jede Unterbrechung des Hörgenusses einfach ärgerlich ist.
Sehr gern empfehle ich diese Geschichte weiter!

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