„Ich wollte nur, dass du noch weißt... - Nie verschickte Briefe“ ist eine Sammlung von Briefen, die an Emily Trunkos Tumblr-Blog „Dear My Blank“ gesendet und dort veröffentlicht werden.
Der Blog soll eine Möglichkeit darstellen, Briefe zu veröffentlichen, in denen die eigenen Gefühle ausgedrückt werden, ohne ihn der betreffenden Person zu schicken.
Das dazugehörige Buch besteht aus einer ausgewählten Sammlung dieser Briefe, welche in verschiedene Kategorien unterteilt wurden.
Der Hintergrund jedes Briefs, sowie das Cover wurde zudem von Lisa Congdon illustriert.
Äußerlich wirkt das Buch zu Beginn schon sehr ansprechend. Es hat eine schöne Optik, sowie Haptik und wirkt, als wäre es mit einer Art Stoff überzogen. Zudem haben einige der „Tropfen“ des ringförmigen Musters, das rundherum um den Titel ist, eine glänzende Beschichtung. Das Cover insgesamt wirkt durch das Muster und die bunten Farben sehr lebendig und modern, was meiner Meinung nach gut zu den Illustrationen innerhalb des Buches, sowie zum Inhalt passt. Zudem ist ein farblich zum Einband passendes Lesezeichenband dabei.
Die Illustrationen innerhalb wiederholen sich des öfteren, sind aber unterschiedlich positioniert oder verschieden gefärbt, weshalb mich das nicht sonderlich gestört hat.
Das Buch an sich ist in Vorwort, die verschiedenen Kategorien, den Kontakt für die Briefe und die Danksagung eingeteilt.
Das Vorwort ist eine kleine Erklärung zu dem Blog und Emily Trunko selbst. Es wurde von ihr selbst geschrieben und macht Lust darauf, das Buch zu lesen.
Die Briefe beginnen mit den Kategorien „Liebes Ich“ und „An die Welt“, welche einen vielversprechenden Anfang bilden, da sie mich sofort berührt haben ich mich gut in die Absender hineinversetzten konnte. Gerade bei „An die Welt“ habe ich mich angesprochen gefühlt und war teilweise so sehr emotional gerührt, dass ich das Buch erst mal eine Weile weggelegt habe und über die Briefe nachdenken musste.
Leider ist mir das bis zu den letzten paar Kategorien nicht wieder passiert.
Es gab zwar einige sehr berührende Briefe, aber nicht so sehr, dass es mich persönlich so stark berührt hat, wie zu Beginn. Zudem waren mir die Kategorien „Freunde“ und „Familie“ zu kurz, die Kategorien die das Thema Liebe behandelten („Liebe“, Herzschmerz“ und „unerwiderte Liebe“), jedoch ein wenig zu lang. Gerade die Kategorie „Liebe“ erschien mir ein wenig zu eintönig. Ich hätte mir gewünscht die drei Liebeskategorien gemischt zu haben, wodurch es zu mehr Abwechslung gekommen wäre.
Gegen Ende wurde es dann wieder abwechslungsreicher und für mich emotional berührender.
Die Kategorie „Verrat“ hat den Anfang gemacht und war wider abwechslungsreicher.
„Verlust“ war für mich aber definitiv die emotionalste Kategorie. Die Briefe haben mich zum Nachdenken angeregt und ich musste mehrmals das Buch zu Seite legen um mich wieder zu beruhigen, da ich mehrmals so gerührt war, dass ich Weinen musste. „Danke“ hat danach für mich den perfekten Schluss gebildet. Die Briefe waren abwechslungsreich und haben mich nach der Trauer der vorherigen Kategorie wieder zum Lächeln gebracht.
Nach den Briefen sind ein paar FAQ zum Einsenden von eigenen Briefen eingefügt.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Briefe regen zum Nachdenken über sich selbst, die Freunde oder Familie oder einfach die Welt an und bringen allerlei Emotionen hervor. Einige bringen einen zum Schmunzeln, zum Lächeln, andere zum Weinen und manche rufen sogar ein wenig Wut hervor. Durch die verschieden Schreibstile der Verfasser wirken die Briefe authentisch und auch die Längen sind unterschiedlich und tragen so zur Abwechslung bei.
Generell lässt sich sagen, dass für jeden etwas dabei ist und das Buch sehr abwechslungsreich gestaltet ist. Je emotionaler man jedoch ist, desto öfter sollte man sich jedoch eine Pause gönnen, da man sonst schnell emotional überfordert ist. Meine einzige Kritik ist, dass es mir persönlich zu viel um das Thema Liebe geht und ich stattdessen gerne mehr Briefe zu den anderen Themen gelesen hätte oder zu weiteren, nicht vorhanden Themen. Das Buch hat mich auf jeden Fall dazu inspiriert selber Briefe zu schreiben, da ich das für eine gute Idee halte um die eigenen Gefühle zu verarbeiten und eventuell werde ich vielleicht ein paar einsenden. Über einen zweiten Teil des Buchs mit anderen Kategorien würde ich mich auf jeden Fall freuen.