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Veröffentlicht am 22.04.2021

mitreißende Geschichte einer starken Frau

Die Hofgärtnerin − Frühlingsträume
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Rezension zu „Die Hofgärtnerin – Frühlingsträume“ von Rena Rosenthal
Rena Rosenthal entführt uns mit dem ersten Band der Hofgärtnerin in die Situation der Frauen in Norddeutschland am Ende des 19. Jahrhunderts. ...

Rezension zu „Die Hofgärtnerin – Frühlingsträume“ von Rena Rosenthal
Rena Rosenthal entführt uns mit dem ersten Band der Hofgärtnerin in die Situation der Frauen in Norddeutschland am Ende des 19. Jahrhunderts. Die Geschichte erzählt sie in einem locker leichten Erzählton, der gut zum Inhalt passt. Das heißt aber nicht, dass der Roman keine kritischen Töne anschlägt. Wie auch, wenn die Protagonistin sich nicht verwirklichen kann, weil Frauen ihr Traumberuf Gärtnerin nicht zugetraut wird. Unkraut jäten? Das entspricht ihren Fähigkeiten. Aber doch keine Pflanzenkunde!
Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven, was die Geschichte noch spannender macht und ihr und den Figuren mehr Tiefe gibt.
Die Protagonistin Marleene aber ist entschlossen und so verkleidet sie sich als Junge und schleicht sich in die Hofgärtnerei Oldenburgs ein. Das sorgt immer wieder für Szenen, die zum Schmunzeln einladen. Marleene ist ein toller Charakter. Ihre Unsicherheiten aber auch ihre Stärken werden fein gezeichnet und ihre Entschlossenheit ist inspirierend. Mutig geht sie voran und ihre Leidenschaft für Pflanzen ist mitreißend.
Dieser politisch-gesellschaftskritische Aspekt des Romans ist spannend und mitreißend und einige weitere Figuren mischen mit, wie etwa Dorothea, die eine Gärtnerinnenschule besucht hat, aber noch einiges lernen muss.
Natürlich kommt ein Frühlingsroman aber kaum ohne Liebesgeschichte aus und so hat Marleene ein Auge auf die beiden Söhne ihres Chefs geworfen, Konstantin und Julius. Über die zwei lässt sich nicht viel sagen ohne zu viel zu verraten, aber so viel: Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und das macht es sehr interessant!
Ein weiterer toller Charakter ist Frieda, Marleenes Cousine. Sie macht eine Ausbildung in einem Blumenladen und hat eine außergewöhnlich schlecht gelaunte Chefin von der dich jeder unbedingt ein eigenes Bild machen muss!
Frieda wirkt zunächst etwas naiv, dabei ist sie eine tolle junge Frau und absolut loyal.
Der Roman bietet nicht nur Frühlingsgefühle und Blütenduft sowie eine schöne Liebesgeschichte, sondern auch kämpferische Frauen und eine breite Figurenpalette. Einige sind zum Weglaufen, andere durch und durch sympathisch und wieder andere überraschen – in die eine und die andere Richtung. Wer sich jetzt nicht angesprochen fühlt, verpasst einen tollen Roman.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

tolle Familiengeschichte, politisch spannend

Jaffa Road
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Rezension zu „Jaffa Road“ von Daniel Speck
Daniel Speck schreibt mit einem angenehmen Schreibstil, der leicht und flüssig zu lesen ist und die Leser direkt ins Geschehen katapultiert. Ich konnte die Sonne ...

Rezension zu „Jaffa Road“ von Daniel Speck
Daniel Speck schreibt mit einem angenehmen Schreibstil, der leicht und flüssig zu lesen ist und die Leser direkt ins Geschehen katapultiert. Ich konnte die Sonne in Italien fühlen und die Gerüche auf der Jaffa Road riechen.
Der „leichte“ Schreibstil zeugt aber keinesfalls von mangelnder Tiefe. Im Gegenteil, der aufmerksame Leser wird sich einige intelligente Zitate markieren können, die zum Nachdenken anregen und berühren.
Das Thema und die Beschreibungen sorgen, wie auch schon bei „Piccola Sicilia“ dafür, dass die Geschichte nicht nur so am Leser vorbeizieht. Im Gegenteil: man fiebert mit den Charakteren mit.
Die Sprünge zwischen Gegenwart und Zukunft sind inhaltlich so miteinander verknüpft, dass man voll im Geschehen bleibt und sofort in die jeweilige Zeitebene hineinfindet.
Ebenfalls wie schon bei den zwei vorherigen Romanen besticht auch „Jaffa Road“ durch eine Vielschichtigkeit von Themen. Es geht nicht nur um den historisch-politischen Hintergrund, den Konflikt in Israel/Palästina, sondern auch um persönliche Konflikte der Protagonisten.
So bleibt die Spannung stets erhalten und wird nach und nach aufgelöst.
Moritz, Nina und Joelle kennen wir schon aus „Piccola Sicilia“, aber „Jaffa Road“ lässt sich auch unabhängig gut lesen und verstehen.
Moritz und Joelle haben/hatten ein bewegtes Leben. An diese Stelle möchte ich nicht zu viel über die Charaktere verraten, da ihre Geschichte einen großen Teil der Spannung ausmacht. Aber: Nina ist sehr sympathisch, Joelle eine Kämpferin. Elias lässt sich lange kaum einschätzen, wird aber ein spannender Charakter.
Insgesamt ist „Jaffa Road“ ein fantastischer Roman, der eine tolle Erzählweise vorweisen kann und mit einer faszinierenden Thematik besticht. Die realen historischen Hintergründe machen den Roman authentisch und noch fesselnder. Absolut lesenswert, wie auch die anderen beiden Bücher des Autors!

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Veröffentlicht am 16.03.2021

macht süchtig

Der Fall des Präsidenten
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Rezension zu „Der Fall des Präsidenten“ von Marc Elsberg
Marc Elsberg schreibt angenehm und spannend. Der Schreibstil lässt sich gut verfolgen und als Leser ist man von Beginn an mitten im Geschehen.
Protagonistin ...

Rezension zu „Der Fall des Präsidenten“ von Marc Elsberg
Marc Elsberg schreibt angenehm und spannend. Der Schreibstil lässt sich gut verfolgen und als Leser ist man von Beginn an mitten im Geschehen.
Protagonistin ist Dana, eine junge Frau mit bosnischen Wurzeln, aufgewachsen in Deutschland. Sie arbeitet für den Internationalen Gerichtshof. Dana ist ein starker, intelligenter Charakter. Trotz ihres noch recht jungen Alters kann sie aufgrund ihrer Flucht aus Bosnien von einem reichen Erfahrungsschatz zehren. Man spürt von Beginn an, dass sie sich mit all ihrer Leidenschaft ihrem Beruf widmet und einen starken Gerechtigkeitssinn hat. Nach und nach lernt man sie besser kennen und begleitet sie gerne durch die Ereignisse. Besonders gut haben mir auch die Abschnitte gefallen, in denen sie von ihrer Kindheit in Bosnien erzählt hat. Sehr spannend und auch informativ!
Weitere Figuren lasse ich unerwähnt, um nichts vorweg zu nehmen, denn zu Beginn werden immer wieder Figuren regelrecht in die Geschehnisse geworfen. Diese Figuren kann man zunächst nicht wirklich zuordnen, was einen großen Teil der Spannung ausmacht.
Marc Elsberg erzählt geschickt aus wechselnden Perspektiven. So erhält der Leser nach und nach Puzzleteile, die ihn seine Fragen beantworten lassen. Gleichzeitig werden aber immer neue Aspekte aufgeworfen, sodass dieser Thriller durchweg spannend bleibt.
Die realen Orte und Institutionen machen den Thriller noch packender und lassen den Leser grübeln, wie so ein Fall tatsächlich aussehen würde.
Dieser Thriller ist ein Muss für jeden Marc Elsberg – Fan. Es ist aber auch eine riesen Empfehlung für alle, die spannende Ermittlungen mögen, bei denen nach und nach Details aufgedeckt werden, ohne dass es blutig-grausam wird. Die Aktualität reizt zusätzlich.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Action, Geheimnisse und Gefühl - lest es!

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
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Rezension zu „Kaleidra – Wer das Dunkel ruft“ von Kira Licht
Schon mal vorab: Kaleidra ist ein tolles Buch! Kira Licht weiß den Leser mit ihrem einfach und dennoch bildlichen Erzählstil direkt in die Geschichte ...

Rezension zu „Kaleidra – Wer das Dunkel ruft“ von Kira Licht
Schon mal vorab: Kaleidra ist ein tolles Buch! Kira Licht weiß den Leser mit ihrem einfach und dennoch bildlichen Erzählstil direkt in die Geschichte zu werfen. Dies liegt auch an dem schnellen Einstieg. Zu Beginn erhält der Leser ganz schön viele Informationen auf einmal. Nach kurzer Verwirrung sind diese Details verarbeitet und man wird regelrecht in die Geschichte gezogen. Die Geschichte hat ein rasantes Tempo und sie überrascht mit immer neuen Spannungselementen, die den Leser zu den wildesten Theorien anregen.
Auch die Figuren sind toll. Die Protagonistin Emilia erfährt plötzlich, dass sie eine Alchimistin ist. Ihr Charakter passt gut in die Geschichte, ebenso wie ihre Entwicklung. Der anfängliche Widerstand und das Chaos in ihrem Kopf passt nur zu gut zu den sich überschlagenden Ereignissen in einer völlig anderen Welt. Alles andere außer Sprachlosigkeit wäre da wenig glaubhaft gewesen. Herausgefordert und umsorgt durch die anderen Figuren macht sie sich gut im Laufe der Geschichte. Ben ist von Beginn an ein spannender Charakter. Seine Bissigkeit und gleichzeitig seine durchschimmernde Sanftheit machen ihn Vielfältig und sorgen für so mache erheiternde Szene mit Emilia. Die zwei zusammen verfolgt man mit Freude und Spannung. Das ganze Team um Ben ist ebenfalls gut gewählt. Jeder hat seinen Platz und bereichert das Team und die Geschichte auf seine Art.
Action, Geheimnisse und Gefühl lösen einander ab. Das macht die Geschichte fassettenreich und auch die Gestaltung der Welt an sich gefällt mir. Völlig anders, aber durch die Verankerung in unserer realen Welt interessant und gut nachzuvollziehen. Das Ende ist ein Paukenschlag, der den Leser schnell den nächsten Band herbeisehnen lässt.
Man liest es leicht heraus: Ich bin begeistert und kann das Buch nur jedem empfehlen, der Urban-Fantasy nicht ganz abgeneigt ist.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

berührend und spannend

Wenn du zurückkehrst
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Rezension zu „Wenn du zurückkehrst“ von Nicholas Sparks
Nicholas Sparks glänzt auch in seinem neuen Roman mit einem leichten Schreibstil, der toll zu einem Liebesroman passt und sic flüssig lesen lässt. ...

Rezension zu „Wenn du zurückkehrst“ von Nicholas Sparks
Nicholas Sparks glänzt auch in seinem neuen Roman mit einem leichten Schreibstil, der toll zu einem Liebesroman passt und sic flüssig lesen lässt. Als Leser kann man sich die Orte und Figuren gut vorstellen.
Der Protagonist dieses Romans, Trevor, ist ein interessanter Charakter, der als ehemaliger Armeearzt einiges hinter sich hat. Nach einer Bombenexplosion in Afghanistan ist er nicht mehr einsatzfähig und kehrt nach dem Tod seines Großvaters in dessen Heimatort zurück. Sein Plan ist, dort einige Wochen zu bleiben und dann eine Weiterbildung zum Psychiater zu beginnen.
Wichtige Charaktere sind außerdem Natalie und Callie, sowie der verstorbene Großvater. Über den Großvater erfährt der Leser indirekt einiges, da Trevor Nachforschungen über ihn betreibt. Dieser Erzählstrang ist bis zuletzt interessant und bringt Spannung in die Geschichte. Selbiges gilt für Callie, ein minderjähriges Mädchen, dass im Ort in einem Trailerpark wohnt. Jedoch weiß niemand so genau, wo sie herkommt und ihr Verhalten gibt Rätsel auf.
Natalie ist eine junge Polizistin, die ebenfalls etwas zu verbergen scheint. Sie und Trevor begegnen sich zufällig und Trevor fühlt sich offensichtlich zu ihr hingezogen.
Schön eingearbeitet ist das Motiv der Biene. Trevors Großvater war ein Hobby-Imker und Trevor berichtet immer mal wieder davon, auch wie die Bienen in ihrem Staat zusammenleben. Sehr interessant.
Wer nun also ein Sparks-Fan ist und/oder Liebesromane mag, in denen es außerdem einen Handlungsstrang gibt, in dem es ein Geheimnis zu lüften gilt, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Sparks verbindet die Liebesgeschichte mit spannenden Elementen und erzählt berührend.

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