Mit Rodin begeht Camille Claudel neue Wege, doch ihre Liebe droht zu scheitern
„Ich fordere lautstark die Freiheit!“ – Camille Claudel.
Paris, 1881. Die siebzehnjährige Camille Claudel weiß schon früh, was sie will: Bildhauerin werden. Doch als Frau bleibt ihr ein Studium an der École des Beaux-Arts verschlossen. Gemeinsam mit drei Freundinnen mietet sie ein Atelier und stürzt sich in ein Leben der Bohème. Schon bald erregt sie mit ihren Plastiken die Aufmerksamkeit des viel älteren Auguste Rodins. Dieser protegiert und unterrichtet sie, Camille wird zu seiner unentbehrlichen Mitarbeiterin – und schließlich auch zu seiner Geliebten. Doch sie wünscht sich mehr, als nur eine seiner Musen zu sein.
Die Geschichte einer der bedeutendsten Künstlerinnen des Fin de Siècle – kenntnisreich und emotional erzählt
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Meine Meinung und Fazit:
Ein Buch über eine junge Frau, Camille Claudel, die an ihren Traum "Bildhauerin zu werden" glaubt. Mit enormen Ehrgeiz und Kampfgeist arbeitet sie für ihren Taum, ihre Berufung, ...
Meine Meinung und Fazit:
Ein Buch über eine junge Frau, Camille Claudel, die an ihren Traum "Bildhauerin zu werden" glaubt. Mit enormen Ehrgeiz und Kampfgeist arbeitet sie für ihren Taum, ihre Berufung, Bildhauerin zu werden und zu verwirklichen.
Erschreckend ist, mit welchen plumpen Aussagen sie sich konfrontiert sieht und wie ein Teil ihrer Familie ihr Steine in den Weg legt. Ein Widerspruch ist für mich, wie sie sich in Verlauf des Lebens privat so ausnutzen lassen kann. Und dies nicht wahrhaben will.
Zitat aus Kapitel 16 "Sie war Wachs in seinen Händen, oder nein, ein Klumpen Ton, in den er seine großen Bildhauerhände grub."
Sie versucht sich in einer Männerwelt zu behaupten und trotz den ablehnenden Haltungen der männlichen Professoren oder Mitmenschen. Zwischendurch erfolgt auch eine rückblickende Erzählung, praktisch ihre Begabung und ihren Weg zur Bildhauerei, sehr beeindruckend erzählt.
Interessant fand ich die Beschreibung der Tätigkeit einer Bildhauerin und die Entstehung von großen Werken und die Arbeit mit berühmten Künstlern. Der Werkstatt-Verantwortliche Pompon sagt einen weisen Satz in Kapitel 17 "Nur wenn Sie sich Grenzen eingestehen, können Sie sie neu ziehen.
Rodin ist mir definitiv ein Begriff und man erfährt überraschendes über ihn. Zitat vom Anfang des Kapitels 34 "Rodin war ein Menschenfresser, der seine Modelle im Namen der Kunst abnagte und ihre Knochen nach getaner Arbeit ausspuckte und hinter sich warf."
Ein gelungenes Buch über eine berühmte Persönlichkeit, ich spreche gern eine Leseempfehlung aus.
Mein Dank geht an das Team von netgalley fur das bereitgestellte Rezi-Exemplar und an die Autorin für die angenehmen Lesestunden.
Das Leben der Bildhauerin Camille Claudel ist wahrscheinlich nicht so vielen von uns bekannt, umso mehr war ich positiv überrascht die Geschichte dieser talentierten Frau kennenzulernen. Der Schreibstil ...
Das Leben der Bildhauerin Camille Claudel ist wahrscheinlich nicht so vielen von uns bekannt, umso mehr war ich positiv überrascht die Geschichte dieser talentierten Frau kennenzulernen. Der Schreibstil von Pia Rosenberg ist angenehm und flüssig und lebendig erzählt und man taucht im Nu in die Geschichte ein. Der Roman spielt im Jahr 1881 in Paris und bildet den fünften Band der Reihe "Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe''.
Camille mietet eine Atelier mit ihren Freundinnen und zusammen erstellen die Künstlerinnen ihre Werke. Früh genug erregen sie die Aufmerksamkeit des älteren Auguste Rodins, der entscheidet, sie zu unterrichten. Dabei wird Camille seine Geliebte aber ihre Wünsche sind weitaus größer.
Nicht alle Bände dieser Reihe haben mir gefallen aber Pia Rosenberg schreibt sehr fesselnd und alles andere als langatmig, daher hat mir die Geschichte mit dem historischen Hintergrund sehr gut gefallen und die temperamentvolle Persönlichkeit der Künstlerin hat mich berührt. Da ich ihr Ende anschließend weiterverfolgt habe, fand ich ihr Ende sehr traurig aber auch emotionsreich. Ich dachte mir das Ende der talentierten Camille wird auch in dem Buch erwähnt aber dies war nicht der Fall. Vielleicht wollte sich die Autorin nicht mit diesem Thema befassen, weil es in andere, tiefe Gewässer eintaucht. Dennoch ein lesenswerter Roman für alle kunstinteressierten Leser.
„Die Bildhauerei war ihr Ursprung und ihr Lebensquell. Wenn sie nicht modellierte, hörte sie auf zu existieren.“ (S. 12) Camille Claudel formt schon als Kind Figuren aus Lehm und zwingt das Dienstmädchen, ...
„Die Bildhauerei war ihr Ursprung und ihr Lebensquell. Wenn sie nicht modellierte, hörte sie auf zu existieren.“ (S. 12) Camille Claudel formt schon als Kind Figuren aus Lehm und zwingt das Dienstmädchen, diese im Ofen zu brennen. Für sie ist klar, dass sie Bildhauerin werden will – nur Bildhauerin. „Ich werde niemals heiraten ... Ich lasse nicht zu, dass mir einer meine Freiheit raubt und mir verbietet, mich meiner Kunst zu widmen.“ (S. 20) In den Augen ihrer Mutter ist diese Äußerung ein Skandal, für sie kann eine Frau nur als Ehefrau und Mutter ihrer Bestimmung gerecht werden. Ihr Vater hingegen erkennt ihre außergewöhnliche Begabung schon früh und fördert sie entsprechend. Er ist sehr gebildet und hat eine umfassende Bibliothek, die Camille und ihr jüngerer Bruder Paul systematisch durcharbeiten.
1881 zieht die Familie nach Paris, wo Camille an der Académie Colarossi Unterricht bei dem Bildhauer Alfred Boucher erhält, obwohl er ihr nach eigener Aussage nicht mehr viel beibringen. Zusätzlich betreibt sie mit drei Engländerinnen, u.a. Jessie Lipscomp, noch ein eigenes Atelier, wo sie erst von Boucher und später von August Rodin unterrichtet werden. Der 24 Jahre ältere Rodin fasziniert Camille vom ersten Augenblick. Seine Kunst ist anders, naturalistisch, roh, expressiv, anregend – genau wie er. Obwohl sie immer wieder gewarnt wird, wird sie erst zu seiner Mitarbeiterin, dann zu seinem Modell und schließlich zu seiner Geliebten. „Weil ich ihn über alles liebe … Weil wir in unserer Arbeit perfekt harmonieren. … Weil er mir das Gefühl gibt, lebendig zu sein.“ (S. 228)
Pia Rosenberger hat mit „Die Bildhauerin“ ein ganz außergewöhnliches Portrait dieser Ausnahmekünstlerin geschaffen. Sie bringt dem Leser Camilles Ringen um Weiterentwicklung, Akzeptanz, Anerkennung („Kunst ist Kunst, egal, ob ein Mann oder eine Frau sie schafft.“ (S. 62)) und um Rodins bedingungslose Liebe nahe. Sie zeigt ihre Zielstrebigkeit und Ehrgeiz, wie sie fast schon verbissen um alles kämpft, was ihr wichtig ist und sich dabei auch über die Ansichten und Grenzen der damaligen Zeit hinwegsetzte.
Camille war sehr leidenschaftlich, intelligent und kreativ, scheint aber Umgang mit anderen Menschen sehr unnachgiebig gewesen zu sein. „Dir ist kein Preis zu hoch für dein Kunst, oder? Du bist sogar bereit, deine Freunde dafür zu opfern. Pass auf, dass du nicht irgendwann allein dastehst.“ (S. 22) Vielleicht lag das daran, dass sie nie eine richtige Kindheit hatte, von ihrer herrschsüchtigen und stets unzufriedenen Mutter nicht geliebt wurde und immer ihren Vater beeindrucken wollte, um seiner Förderung und seinen Ansprüchen gerecht zu werden.
Ihre Beziehung zu Rodin ist sehr symbiotisch und explosiv, beide sind nicht besonders kompromissbereit, wenn es um ihre Arbeit und ihre Vorstellung vom Zusammensein geht. „Rodin war ein Menschenfresser, der seine Modelle im Namen der Kunst abnagte und ihre Knochen nach getaner Arbeit ausspuckte und hinter sich warf.“ (S. 297) Doch so sehr sie sich auch privat fetzen, in der Kunst ergänzen sie sich perfekt. Sie reiben sich aneinander und entwickeln sich dabei weiter, interpretieren die gleichen Themen, tragen oft eine Art Wettkampf um die beste Umsetzung aus. Das gipfelt in ihrer Arbeit an der Sakuntala-Plastik, in der alle, die sie kennen, den Spiegel ihrer Beziehung zu Rodin sehen – die verlassene Frau, die immer wieder vergibt.
Auch ihr Bruder Paul und ihre innige Beziehung zueinander hat Eingang in das Buch gefunden. Auch er sieht sich in erster Linie als Künstler und grenzt sich von der Familie ab, aber im Gegensatz zu ihr sucht er einen Brotberuf, der ihm genügend Freiheiten lässt.
Das alles schildert Pia Rosenberger sehr lebendig und mitreißend, man kann sich in die Emotionen der verschiedenen Charaktere gut einfühlen. Sehr unterhaltsam fand ich auch die „Gastauftritte“ von Claude Debussy, der Camille ebenfalls umgarnt ...
Leider war auch dieses Buch der Reihe „Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe“ viel zu schnell ausgelesen und jetzt fiebere ich dem nächsten Roman der Autorin entgegen, in dem es um Niki de Saint Phalle gehen wird.
Paris spätes 19. Jahrhundert - schon früh zeigt sich bei Camille Claudel ihr Talent für das Modellieren und Formen. Der Vater erkennt ihr Talent und fördert die begabte Tochter, er ermöglicht ihr sogar ...
Paris spätes 19. Jahrhundert - schon früh zeigt sich bei Camille Claudel ihr Talent für das Modellieren und Formen. Der Vater erkennt ihr Talent und fördert die begabte Tochter, er ermöglicht ihr sogar ein Studium an einer privaten Kunstschule in Paris. Dort trifft sie Gleichgesinnte und mietet zusammen mit zwei Freundinnen ein Atelier an. Camille und ihre Plastiken erregen sogar die Aufmerksamkeit des bekannten Bildhauers Auguste Rodin, der einen großen Eindruck auf die junge Künstlerin macht....!
Schriftstellerin Pia Rosenberger ist mit ihrem Roman „Die Bildhauerin" ein großartiges Porträt der Künstlerin Camille Claudel gelungen. Die Handlung konzentriert sich besonders auf ihre künstlerischen Anfänge und ihre Motivation für diese Männerdomäne! Camilles Berufung wird dabei absolut deutlich, ihr Focus auf die Kunst ohne Wenn und Aber! Auch wenn ihr Stil durch den Zeitgeist und ihre Lehrer geprägt wird, hat sie doch eine sehr eigene und absolute Vorstellung von ihrer Kunst. Ihr Bestreben ihr Leben ganz der Kunst zu verschreiben ist ihre einzige Passion, bis sie Rodin begegnet! Camilles Faszination und verhängnisvolles Verhältnis zu Rodin beschreibt die Autorin außerordentlich gut, sowie ihre ganze komplizierte Familiengeschichte. Dazu gehört auch ein bildhafter und flüssiger Schreibstil, der einen guten Einblick in die Pariser Boheme bietet.
Mein Fazit:
Ein toller Roman über eine faszinierende Frauengestalt, die ihrer Zeit weit voraus ist, man kann im Roman schon die Tragik ihres Schicksals vorausahnen. Nebenbei erfährt man auch viel über den berühmt-berüchtigten Auguste Rodin, einen exzentrisch genialen Künstler, der leider einen allzu großen Schatten auf sie warf! Das Buch weckte bei mir Erinnerungen an das wunderbare Musée Rodin, das man bei einem Paris Aufenthalt unbedingt besuchen sollte.
Diese Serie über berühmte Frauen vom Aufbau-Verlag ist eine absolut großartige Idee!
In dem wundervollen historischen Roman von Pia Rosenberger geht es um Camille Claudel, die Bildhauerin werden möchte. Das Ganze spielt in Paris im Jahr 1881. Das war eine Zeit, in der die Frauen nicht ...
In dem wundervollen historischen Roman von Pia Rosenberger geht es um Camille Claudel, die Bildhauerin werden möchte. Das Ganze spielt in Paris im Jahr 1881. Das war eine Zeit, in der die Frauen nicht viele Rechte hatte. Camille hat es sehr schwer, ihren Weg zu gehen und sich durchzusetzen. Doch sie macht sich gut. Unterstützung findet sie im sehr viel älteren Auguste Rodin, welcher selber Künstler und Bildhauer ist.
Das ist mein neues Lieblingsbuch! Auf jeden Fall fünf Sterne für diesen bezaubernden Roman. Wahnsinn, welch ein Aufwand die Autorin mit der Recherche gehabt haben muss! Aber es ist gelungen. Mit ihrem fabelhaften Schreibstil führt sie den Leser durch das geheimnisvolle Paris und stellt liebevoll ihre Charaktere vor. Auguste Rodin ist ein bekannter Künstler und es war unglaublich interessant, so viel über die Geschichte, um ihn zu lernen. Camille Claudel, die Hauptfigur habe ich sehr gemocht und konnte mich leicht in sie hineinversetzen. Fast alle Charaktere haben mir gut gefallen, nur Rodin nicht. Deswegen hat mich das Buch an einigen Stellen aufgeregt, so dass ich kurz davor war, Camille anzuschreien. Ich habe die Geschichte gefühlt und sie miterlebt. Diese Reise in das frühe Paris war ein wunderbares Geschenk!
Ich bin ein riesengroßer Fan von diesem Buch und empfehle es auf jeden Fall!
Vielen Dank, dass ich „Die Bildhauerin“ lesen durfte.