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Veröffentlicht am 01.05.2021

Verschollen im Eis

Weiße Finsternis
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Weiße Finsternis – Florian Wacker
Nachdem mich bereits sein Werk „Stromland“ damals sehr begeistern konnte, musste ich Florian Wackers neuen Roman „Weiße Finsternis“ unbedingt lesen. Und tatsächlich hat ...

Weiße Finsternis – Florian Wacker
Nachdem mich bereits sein Werk „Stromland“ damals sehr begeistern konnte, musste ich Florian Wackers neuen Roman „Weiße Finsternis“ unbedingt lesen. Und tatsächlich hat mir dieses Buch sogar noch besser gefallen! Ein literarisches Meisterwerk!
Der Autor greift den historisch belegten Fall zweier vermisster Seeleute der Amundsen-Expedition von 1919 auf und beschreibt einen möglichen Verlauf der Geschichte.
Peter und Paul sind beste Freunde, bereits seit Kindertagen. 1919 befinden sich die beiden auf einer gefährlichen Reise, per Ski und Hundeschlitten durchs ewige Eis des Polarmeers. Sie gehören zur Crew von Amundsens Forscherschiff Maud, die im Eis steckengeblieben, dort überwintern muss. Peter und Paul sind aufgebrochen, um Nachrichten zur weit entfernten Wetterstation zu bringen. Doch Peter ist krank, die Reise gefährlich, gerade zur ungünstigsten Reisezeit im Winter. Die Männer verbindet außerdem die Liebe zu ein und derselben Frau, Liv. Dieses Abenteuer entwickelt sich zum Überlebenskampf und die Frage wird immer offensichtlicher: worum geht es wirklich, bei diesem waghalsigen Unternehmen?
Zwei Jahre später bricht ein Expeditionsteam auf, um nach Spuren der nie bei der Station angekommenen Männern zu suchen. Dieser Roman wird auf zwei Handlungssträngen erzählt: 1919, Peter und Paul, der Überlebenskampf im ewigen Eis. Und 1921, die Suchmission. Geradezu genial verwebt Wacker die beiden Stränge. Parallel erfährt man immer mehr über das Schicksal der beiden Hauptprotagonisten. Mal erlebt man ein Abenteuer in einer Bucht mit Peter und Paul, wovon auf den nächsten Seiten das Expeditionsteam die Spuren entdecken. Dann wieder finden die Männer der Suchmission Hinterlassenschaften, deren Ursprung kurz darauf aufgeklärt werden. Wobei die Suchenden durchaus dem ein oder anderen Irrtum aufsitzen.
Ergänzt wird dieser spannende Abenteuerroman durch Briefe von und an Liv. Bereits im Klappentext wird eine Dreiecksgeschichte angekündigt, die mit dem Überlebenskampf von Peter und Paul zu tun hat. Dazu gibt es etliche wundervolle Rückblenden in die Kindheit der drei. Tatsächlich fand ich diese Geschichte im Hintergrund fast genauso spannend, wie die Reise der Männer selbst.
Florian Wacker hat einen ganz wundervollen Schreibstil. Bildgewaltig und literarisch hochwertig nimmt er seine Leser mühelos mit ins ewige Eis. Die Geschichte ist unheimlich komplex und atmosphärisch dicht. Hatte ich anfangs Probleme mit den vielen Namen und unbekannten Orten, war ich bald wie gebannt von diesem Abenteuer in einer höchst unwirtlichen Gegend. Allerdings muss man dem Buch schon etwas Zeit widmen, um seinen Lesesog entwickeln zu können. Mich hat es zu etlichen Internet-Recherchen angeregt.
Ein wunderbares Leseerlebnis und ganz sicher eines der Lesehighlights dieses Jahres! Große Leseempfehlung, 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Georgisches Chaos

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
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Laudatio auf eine kaukasische Kuh – Angelika Jodl
Olga Evgenidou, Medizinstudentin, ist in Deutschland aufgewachsen und fühlt sich so „deutsch wie ein Bamberger Hörnchen“. Mit der georgischen Familie und ...

Laudatio auf eine kaukasische Kuh – Angelika Jodl
Olga Evgenidou, Medizinstudentin, ist in Deutschland aufgewachsen und fühlt sich so „deutsch wie ein Bamberger Hörnchen“. Mit der georgischen Familie und deren Werte- und Moralvorstellungen hat sie es nicht immer leicht. Insbesondere als eine überstürzte Reise in die alte Heimat Georgien ansteht. Die Eltern und Großmutter sind begeistert, Olga eher befremdet. Gleich zwei Männer, reisen Olga verliebt hinterher. Kein Wunder, dass es nicht lange dauert, bis das Chaos ausbricht….
Mit einem großen Augenzwinkern erzählt Angelika Jodl diese Geschichte einer jungen Frau zwischen verschiedenen Kulturen und ebensolchen Männern. Humorvoll, aber auch mit ganz viel Fingerspitzengefühl und Tiefe begleitet die Autorin ihre Protagonistin von Norddeutschland über München bis nach Georgien und wieder zurück. Mich persönlich erinnerten Schreibstil und Plot ein bisschen an eine Mischung zwischen Alina Bronski und Vea Kaiser, die ich beide sehr schätze.
Der Leser erhält einen tiefen Einblick in die georgische Kultur. Ebenso spannend fand ich allerdings Olgas Zwiespalt zwischen den beiden Männern. Felix, der nüchterne Arztkollege wäre zweifellos eine gute Partie. Herzklopfen bekommt sie aber beim etwas ziellosen Jack, der sich überraschend gut in die georgische Familie eingliedert. Aber will Olga das überhaupt? Weil die kaukasischen Moralvorstellungen sehr streng sind, beginnt ein Versteckspiel. Tatsächlich muss sie noch die ein oder andere Brautschau über sich ergehen lassen; mit Mitte Zwanzig ist Olga in den Augen der Familie nämlich beinahe schon zu alt zum Heiraten.
Unterhaltsam und spannend fliegen die Seiten nur so dahin. Auch die Liebesgeschichte (vielleicht ein klein wenig kitschig) mochte ich sehr! Ich fühlte mich bestens unterhalten und habe sogar noch was dazugelernt. Deshalb von mir klare 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Rick Nautilus 2

Rick Nautilus - Gefangen auf der Eiseninsel
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Rick Nautilus 2 – Gefangen auf der Eiseninsel

Dies ist der zweite Teil einer tollen neuen Kinderbuch-Reihe rund um die Schifffahrt.

Rick, Ava und Emilio sind an Bord des fantastischen U-Bootes Nautilus. ...

Rick Nautilus 2 – Gefangen auf der Eiseninsel

Dies ist der zweite Teil einer tollen neuen Kinderbuch-Reihe rund um die Schifffahrt.

Rick, Ava und Emilio sind an Bord des fantastischen U-Bootes Nautilus. Auch die drei Kinder sind außergewöhnlich: Rick ist der Sohn eines Forscherpaares, Ava eine Ozeanerin, deren Beine sich im Wasser in einen Fischschwanz verwandeln können und Emilio ist ein waschechter Piratensohn. Mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten sind die drei für alle Abenteuer gerüstet!

In diesem Band geraten die drei Kinder in die Fänge einer geheimnisvollen Eiseninsel. Und was hat es mit den verschwundenen Schiffen auf sich? Mutig und als eingespieltes Team bewältigen die Freunde auch dieses rasante Abenteuer.

Faszinierend fand ich, wieviel Wissen über Schifffahrttechnik und die Meeresbewohner ganz nebenbei vermittelt wird. Beispielsweise geht es in diesem Teil um Kraken und Tarnmöglichkeiten, sowie um Müllstrudel und Schrottpiraterie. Auf jeden Fall sehr informativ, auch wenn man dazu sagen muss, dass einige fantastische Elemente auftauchen.

Besonders toll sind auch die wunderbaren schwarz-weiß-Illustrationen von Timo Grubing. Sehr aussagekräftig und detailliert, damit man sich die Schauplätze dieser Geschichte noch besser vorstellen kann.

Uns hat auch dieser Band einer tollen neuen Reihe hervorragend gefallen. 5 Sterne!

 

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Rick Nautilus 1

Rick Nautilus - SOS aus der Tiefe
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Rick Nautilus 1 – SOS aus der Tiefe

Das ist der erste Band einer tollen neuen Kinderbuch-Reihe rund um die Schifffahrt.

Rick, Ava und Emilio sind an Bord des Schiffes bzw. U-Bootes Nautilus. Die Nautilus ...

Rick Nautilus 1 – SOS aus der Tiefe

Das ist der erste Band einer tollen neuen Kinderbuch-Reihe rund um die Schifffahrt.

Rick, Ava und Emilio sind an Bord des Schiffes bzw. U-Bootes Nautilus. Die Nautilus ist ein fantastisches U-Boot, mit allen möglichen Extras. So kann es sowohl auf als auch unter Wasser benutzt werden. Auch die drei Kinder sind außergewöhnlich: Rick ist der Sohn eines Forscherpaares, Ava eine Ozeanerin, deren Beine sich im Wasser in einen Fischschwanz verwandeln können und Emilio ist ein waschechter Piratensohn. Mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten sind die drei für alle Abenteuer gerüstet!

In diesem Band finden die Kinder eine Flaschenpost, die sie tief auf den Meeresgrund führt. Mutig und als eingespieltes Team bewältigen die Freunde das Abenteuer.

Faszinierend fand ich, wieviel Wissen über Schifffahrttechnik und die Meeresbewohner ganz nebenbei vermittelt wird. Beispielsweise geht es um Quallen und deren Nahrung Krill. Oder um den Druckausgleich beim Auf- und Untertauchen des Bootes. Auf jeden Fall sehr informativ, auch wenn man dazu sagen muss, dass einige fantastische Elemente auftauchen.

Besonders toll sind auch die wunderbaren schwarz-weiß-Illustrationen von Timo Grubing. Sehr aussagekräftig und detailliert, damit man sich diese faszinierende Unterwasserwelt noch besser vorstellen kann.

Uns hat dieser Auftakt einer neuen Reihe hervorragend gefallen. 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Großartiger italienischer Roman

Ein Tag wird kommen
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Ein Tag wird kommen – Giulia Caminito

Schnell-Rezi

Ein großer italienischer Roman. Es geht um eine tragische Familiengeschichte in den Marken, Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Familie Ceresa scheint ...

Ein Tag wird kommen – Giulia Caminito

Schnell-Rezi

Ein großer italienischer Roman. Es geht um eine tragische Familiengeschichte in den Marken, Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Familie Ceresa scheint geradezu vom Pech verfolgt zu sein. Etliche Kinder sterben nach und nach, oder werden bereits tot geboren, bis nur noch zwei Brüder übrig sind. Lupo und Nicola. So unterschiedlich sie auch sind, so bedingungslos halten sie zusammen.

Es ist auch ein politischer Roman. Der draufgängerische Lupo schließt sich bereits früh den Anarchisten an, versucht Auswege aus der unvermeidbaren Armut seiner Herkunft zu finden. Dem gegenüber steht Nicola, immer ängstlich, zu nichts zu gebrauchen. Die Charaktere sind allesamt sehr detailliert gezeichnet; man sieht sie praktisch vor sich.

Und schließlich geht es noch um ein kleines Mädchen aus der Fremde, das ihr Schicksal hinter den Klostermauern des kleinen Dorfes annimmt.

Der Roman beginnt mit zwei Handlungssträngen, mit ganz unterschiedlichen Charakteren, die sich schnell aufeinander zu bewegen. Überhaupt braucht es Konzentration, denn die Handlung springt in Zeit und Ort vor und zurück. Oft braucht es einige Zeilen, bis klar ist, von wem gerade die Rede ist.

Es ist eine dichte Geschichte mit viel interessanten Informationen. Ganz besonders an diesem Roman gefiel mir aber die Sprache. Ich würde sie irgendwo zwischen elegant und fremdartig einordnen. Sehr besonders, geschliffen, teils geradezu poetisch, einfach schön.

Herausgekommen ist eine sehr berührende Geschichte über Not und Armut, tragische Schicksale, Widerstand und Hoffnung. Ich hoffe, noch mehr von Frau Caminito zwischen die Finger zu bekommen. Ein sehr lesenswerter Roman, 5 Sterne!

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