Ich hatte mir etwas mehr erhofft.
Als er noch jünger war, hatte Nicolas davon geträumt Schriftsteller zu werden. Genau wie sein Onkel. Doch die Jahre vergehen und sein Leben entwickelt sich anders als gedacht. Er muss das Unternehmen seines ...
Als er noch jünger war, hatte Nicolas davon geträumt Schriftsteller zu werden. Genau wie sein Onkel. Doch die Jahre vergehen und sein Leben entwickelt sich anders als gedacht. Er muss das Unternehmen seines Vaters übernehmen, verliebt sich, gründet eine Familie und schon ist keine Zeit mehr übrig, sich seiner Leidenschaft zu widmen. Als nun sein Onkel verstirbt und Nicolas seinen gesamten Besitz hinterlässt, bekommt dieser einen Perspektivenwechsel, den er schon längst nötig gehabt hätte. Mit seiner Familie verbringt er den Sommer auf dem ländlichen Anwesen seines Onkels und erkennt endlich, was ihm so lange verborgen blieb.
Character (5/10):
Für mich hat der Autor bei den Charakteren leider eher an der Oberfläche gekratzt. Nicolas, als Protagonisten, hat man noch einigermaßen gut kennengelernt, da auch aus seiner Perspektive die Handlung erzählt wurde. Von den anderen Charakteren, wie seinem Onkel, seiner Frau, seinem Sohn usw. hat man leider nur einen sehr oberflächlichen Eindruck bekommen. Für mich persönlich sind die Menschen in einer Geschichte immer sehr wichtig, deshalb gibt es von mir für die Charaktere leider nur die Hälfte der möglichen Punkte.
Atmosphere (6/10):
Das Setting der Geschichte hat mir da schon etwas besser gefallen. Ich mochte sehr gerne, dass das Anwesen des Onkels sehr ländlich lag. Man hat so einen gedanklichen Ausflug in die Natur gemacht.
Writing Style (7/10):
Geschrieben war es sehr angenehm. Man ist sehr locker und leicht durch die 240 Seiten gekommen. Ich lese persönlich ja auch wirklich gerne mal Bücher, die eher schmal sind und sich auf das wesentliche konzentrieren.
Plot (5/10):
Leider konnte mich die Handlung nicht ganz überzeugen. “Das Buch eines Sommers” erinnert mich thematisch sehr an “Das Café am Rande der Welt”, nur das, das Buch von Bas Kast noch eine Geschichte drum herumspinnt. An sich finde ich das gut, nur leider konnte mich die Handlung selbst nicht ganz so stark packen. Mir hat da ein bisschen die Emotionalität gefehlt.
Intrigue (5/10):
Wie bereits gesagt konnte mich das Buch leider nicht vollends packen. Durch die wenigen Seiten bin ich drangeblieben, weil ich der Meinung war es schnell beenden zu können. Was auch der Fall war, aber ich hätte mir gewünscht auch mehr wegen der eigentlichen Geschichte weiterlesen zu wollen. Ich denke bei einem solchen Buch kommt es aber auch immer sehr darauf an, wie empfänglich man gerade für eine solche Geschichte ist. “Das Café am Rande der Welt” hatte ich zum Beispiel gelesen als einiges in meinem Leben los war. Deshalb konnte es mich damals wahrscheinlich einfach mehr berühren, als es aktuell der Fall war.
Logic (7/10):
Die Handlung hat sich nett um den Weckruf, den das Buch beim Leser auslösen soll, gesponnen. Für mich war die Geschichte gut nachvollziehbar. Aufgrund des schlichten Inhalts gebe ich der Logik des Buchs dennoch keine volle Punktzahl. Ich versuche es immer ins Verhältnis zu allen anderen Büchern zu setzen, die ich so lese und die höchsten Bewertungen sollten bei Logik für mich an Bücher, mit sehr verworrenen Inhalten, die aber dennoch einen roten Faden haben, gehen. Nur zur Erklärung für euch. “Das Buch eines Sommers” war nicht unlogisch oder sowas.
Enjoyment (5/10):
Leider hatte ich nicht so viel Freude an dem Buch, wie ich gehofft hatte. Es war nett für zwischendurch und hatte einige sehr schöne Passagen, aber es hat mich leider nicht vollkommen überzeugen können.
Fazit (5,7/10):
Wenn man Freude am “Das Café am Rande der Welt” hatte, sich aber mehr Story drumherum gewünscht hätte, könnte “Das Buch eines Sommers” genau die richtige Wahl sein. Ich persönlich mochte lieber die komprimierte Version. Allerdings finde ich es bei solchen Büchern auch ein bisschen schwer eine finale Meinung zu geben, denn ich denke es ist eine Art von Buch, welches man zum richtigen Zeitpunkt lesen muss. “Das Café [...]”, habe ich zum Beispiel gelesen, als ich relativ unruhig war und mit meinem Leben im Umbruch. Ich denke, das hatte einen starken Einfluss auf meine damalige Bewertung. Dementsprechend würde ich euch als kleine Empfehlung vielleicht mitgeben, dass solche Titel gut für Phasen sind, in denen man allgemein schon ein bisschen über sein Leben nachdenkt und etwas unzufrieden ist. Ansonsten kann ich mir gut vorstellen, dass es wie bei mir leider nur eine nette, kurzweilige und etwas vorhersehbare Unterhaltungslektüre ist.