Profilbild von Anse

Anse

Lesejury-Mitglied
offline

Anse ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anse über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vom Anfang bis zum Ende spannend

Stirb, mein Prinz (Ein Marina-Esposito-Thriller 3)
0

„Stirb, mein Prinz“ ist der dritte Band der Thriller-Reihe um den Polizisten Phil Brennan und die Profilerin Marina Esposito. Geschrieben wurde das Buch von Martyn und Linda Waites, die unter dem Pseudonym ...

„Stirb, mein Prinz“ ist der dritte Band der Thriller-Reihe um den Polizisten Phil Brennan und die Profilerin Marina Esposito. Geschrieben wurde das Buch von Martyn und Linda Waites, die unter dem Pseudonym Tania Carver Bücher veröffentlichen. Ins Deutsche übersetzt wurde es von Sybille Uplegger und gelesen von Achim Buch.

Inhalt:
Zwei Arbeiter finden im Keller eines Hauses, das abgerissen werden soll, einen verwahrlosten Jungen, der in einem Käfig aus Menschenknochen gefangen ist.
Marina Esposito vermutet auf Grund der äußeren Umstände eine Art grausames Ritual, bei dem in regelmäßig Abständen Menschen getötet werden. Bald tauchen Hinweise auf eine ehemalige Kommune auf. Das Geschehen verfolgt Phil Brennan bis in seine Träume und er hat das Gefühl dieses Ritual schon einmal gesehen zu haben. Zudem haben die Ermittler Schwierigkeiten mit ihrem Vorgesetzten, es scheint als wolle er die Ermittlungen absichtlich behindern.

Phil Brennan und Marina Esposito arbeiten nicht nur zusammen, sie sind auch privat ein Paar. Dadurch, dass die Figuren des Buches nicht perfekt sind, sondern Ecken und Kanten haben wirken sie sympathisch.

Das Geschehen ist aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Nicht nur aus denen der Ermittler, sondern auch aus denen der Täter. Das bewirkt, dass der Hörer den Ermittlern im Wissen voraus ist. Trotzdem ist die Auflösung des Falles nicht langweilig und vorhersehbar, sondern vom Anfang bis zum Ende spannend.

Das Buch ist in viele kurze Kapitel unterteilt, so dass man problemlos Pausen machen kann. Das ist besonders beim Hörbuch praktisch, da man so nicht vor- oder zurückspulen muss. Der Sprecher Achim Buch liest mit einer angenehmen Stimme der man gerne zuhört.

Der Fall in „Stirb, mein Prinz“ ist in sich abgeschlossen, so dass es für das Verständnis nicht unbedingt nötig ist die Bände „Entrissen“ und „Der Stalker“ gelesen zu haben. Allerdings bietet es sich an die Bücher der Reihe nach zu lesen, um das Verhältnis der Figuren untereinander besser zu verstehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungener Krimi

Tödliche Jagd
0

Aufgrund eines Leichenfunds wird Oberkommissarin Anna Benz in den Stuttgarter Schlossgarten gerufen. Dort angekommen muss sie feststellen, dass es sich bei der Leiche um ihre ehemals beste Freundin Sarah ...

Aufgrund eines Leichenfunds wird Oberkommissarin Anna Benz in den Stuttgarter Schlossgarten gerufen. Dort angekommen muss sie feststellen, dass es sich bei der Leiche um ihre ehemals beste Freundin Sarah Martin, eine Wissenschaftlerin im Bereich der Toxikologie, handelt. Als wenige Tage später die Leiche eines weiteren Wissenschaftlers im Tigergehege des Züricher Zoos entdeckt wird, auf der die gleichen DNA-Spuren, wie auf Sarah Martins Leiche gefunden werden, erhärtet sich der Verdacht, dass die Morde etwas mit der Forschung der beiden Ermordeten zu tun hat.
Um den Fall zu lösen arbeiten Anna Benz und ihr Kollege Markus Hauer mit der schweizerischen Polizei zusammen.

Das Buch „Tödliche Jagd“ der Autorin Silvia Stolzenburg ist in einem angenehmen Stil geschrieben und lässt sich sehr gut lesen.
Der Fall ist spannend geschildert. Bis zum Schluss kann man das Motiv für die Morde kaum erahnen und rätselt mit den Ermittlern mit, wer für die Morde verantwortlich ist und warum sie geschehen sind.
Durch relativ kurze Kapitel sind viele Wechsel der Perspektive möglich und die Ermittlungen werden nicht ausschließlich aus Sicht der beiden Hauptermittler Anna Benz und Markus Hauer geschildert. Die Autorin geht auch auf andere Bereiche der Polizeiarbeit ein, zum Beispiel beschäftigen sich einige Kapitel mit der Arbeit des … Rainer Stemmler oder der Polizei in der Schweiz.
Das Privatleben der Hauptfigur Anna Benz nimmt einen vergleichsweise großen Teil des Buches ein, dies tut der Spannung allerdings keinen Abbruch. Einerseits ist ihr Privatleben durch ihre Freundschaft zu dem ersten Mordopfer Sarah Martin mit dem Fall verbunden, andererseits sind ihre privaten Probleme nachvollziehbar und der Leser fiebert mit ihr mit.
Die Figuren in dem Krimi sind mit all ihren Eigenarten und Problemen durchaus sympathisch und machen es dem Leser einfach sich in sie hineinzuversetzen.
Das Thema des Buches ist interessant und aktuell wie wahrscheinlich nie zuvor. Es geht unter anderem um die Umweltbelastung durch Autoabgase (das Buch wurde allerdings im Jahr 2015 veröffentlicht, also vor dem Abgasskandal 2016).

Insgesamt ist das Buch in sich schlüssig. Am Ende des Krimis bleiben keine Fragen offen, die sich im Verlauf der Handlung aufgetan haben. Dies liegt sicher auch daran, dass die Autorin Silvia Stolzenburg über zeitgenössische Bestseller promoviert hat und für ihr Buch in den verschiedenen Abteilungen der Polizei recherchiert hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Macht Lust darauf selbst Imker zu werden

Imkern in der Stadt
0

„Imkern in der Stadt“? Für die meisten klingt Imkern und Stadt erst einmal wie ein Widerspruch. In dem gleichnamigen Buch „Imkern in der Stadt“ räumt Georg Petrausch, ein Biologie-Lehrer, der selbst in ...

„Imkern in der Stadt“? Für die meisten klingt Imkern und Stadt erst einmal wie ein Widerspruch. In dem gleichnamigen Buch „Imkern in der Stadt“ räumt Georg Petrausch, ein Biologie-Lehrer, der selbst in Hamburg-Altona Bienen hält, mit Vorurteilen auf und informiert über das Imkern in Großstädten.

In den ersten Kapiteln klärt der Autor die grundsätzlichen Voraussetzungen des Imkerns. Wie wird man Imker? Wo ist der ideale Standort für die Bienenvölker? Wie groß ist der Zeitaufwand? Wie viel kostet das Material?
Anschließend geht der Autor konkret auf die Aufgaben eines Imkers im Jahresverlauf ein.
Ein weiteres Kapitel handelt von der Honigernte, für die meisten sicherlich der Hauptgrund Bienen zu halten. Was mir daran besonders gefallen hat ist, dass Georg Petrausch erklärt, wie man auch ohne eine (teure) Honigschleuder den Honig von den Waben trennen kann.
Im letzten Kapitel „Service“ gibt der Autor den Lesern noch Informationen zur rechtlichen Lage des Imkern in der Stadt mit auf den Weg. Abschließend ist im Buch noch eine Liste mit Büchern, die weiterführende Informationen zum Imkern enthalten.

Man merkt dem Autor Georg Petrausch an, dass er Lehrer ist und daran gewöhnt ist Themen verständlich zu erklären. Das Buch ist so geschrieben, dass es auch von absoluten Imker-Neulingen verstanden wird. Fachbegriffe werden umgehend erklärt. Der Text ist durch viele unterstützende Fotos und Skizzen aufgelockert. Georg Petrausch schreibt mit einer solchen Begeisterung vom Imkern, dass der Leser davon angesteckt wird und selbst Lust darauf bekommt mit dem Imkern zu beginnen. Dabei spielt bestimmt auch die Erfahrung des Autors eine wichtige Rolle, er hält seit mehr als 20 Jahren Bienen und imkert auch in einem Schulgarten mit Kindern.

Das Buch ersetzt sicherlich keinen Kurs oder eine Betreuung durch einen geübten Imker, nimmt angehenden Imkern aber Berührungsängste. Es gibt am Imkern Interessierten einen ersten Überblick über die Voraussetzungen und vermittelt einen Überblick über die Abläufe der Honiggewinnung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Die Tagesschau erklärt die Wirtschaft" sogar ziemlich gut

Die Tagesschau erklärt die Wirtschaft
0

Was versteht man unter „Shareholder-Value“? Was ist „Venture Capital“? Und wer sitzt noch einmal im „Sachverständigenrat“?
Für all jene, die Antworten auf diese Fragen suchen ist das Buch „“Die Tagesschau ...

Was versteht man unter „Shareholder-Value“? Was ist „Venture Capital“? Und wer sitzt noch einmal im „Sachverständigenrat“?
Für all jene, die Antworten auf diese Fragen suchen ist das Buch „“Die Tagesschau erklärt die Wirtschaft: Das Wissensbuch“ von Detlef Gürtler genau das Richtige.

Das Buch ist in die sechs Kapitel Markt, Geld, Unternehmen, Konjunktur, Arbeit und Weltwirtschaft gegliedert und so aufgebaut, dass man entweder im Stichwortteil (von A wie Abfindung bis Z wie Zoll) einen bestimmten Begriff sucht, ein Kapitel aufschlägt, das einen besonders interessiert, oder das Buch ganz normal vom Anfang bis zum Schluss liest.
Am Anfang stehen die allgemeinen Kapitel Markt und Geld. Danach geht es vom kleinen Unternehmen über Konjunktur und Arbeit zur großen Weltwirtschaft.
Die wirtschaftlichen Konzepte werden mit Erfahrungen aus dem täglichen Leben so verknüpft, dass einem bewusst wird, wie wichtig diese, oft abstrakt wirkenden Themen, im Alltag sind.

Die Sprache ist in dem Buch auffallend einfach gehalten, wirtschaftliche Begriffe werden ausführlich und leicht verständlich erklärt. Die Sprache ist vermutlich so einfach, damit auch Kinder und Jugendliche den Inhalt verstehen, hat aber den angenehmen Nebeneffekt, dass auch Erwachsene ohne wirtschaftliche Vorkenntnisse sich mit dem Buch einen Überblick über die wichtigsten Begrifflichkeiten verschaffen können.

Das Buch ist mit ansprechenden Bildern von Aljoscha Blau illustriert, die vor allem für jüngere Leser den Text auflockern.

Zu beachten ist, dass das Buch im Jahr 2008 erschienen ist. Es endet also zeitlich mit der Bankenkrise. Die Folgen wie z.B. die Griechenlandkrise, die Maßnahmen der Europäischen Union und der anschließende wirtschaftliche Aufschwung in manchen Gebieten werden in dem Buch also nicht erklärt.

Fazit:
Das Buch ist ein guter Einstieg in den wirtschaftlichen Bereich und hilft Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die abendlichen Tagesschaumeldungen zum Thema Wirtschaft zu verstehen. Wer das Buch gelesen hat, hat kein Problem mehr Begriffe wie „Hedge-Fonds“, „Stock-Option“ und „Leitwährung“ zu erklären.

Veröffentlicht am 15.09.2016

ideal auch mit geringen mathematischen Vorkenntnissen

Stochastik für Einsteiger
0

Das Buch „Stochastik für Einsteiger“ von Prof. Dr. Norbert Henze ist ein Teil der „Einsteiger“-Reihe des Vieweg & Teubner-Verlags (u.a. auch „Zahlentheorie für Einsteiger“ und „Knotentheorie für Einsteiger“) ...

Das Buch „Stochastik für Einsteiger“ von Prof. Dr. Norbert Henze ist ein Teil der „Einsteiger“-Reihe des Vieweg & Teubner-Verlags (u.a. auch „Zahlentheorie für Einsteiger“ und „Knotentheorie für Einsteiger“) und besonders für Schüler der gymnasialen Oberstufe und Studenten eines Bachelor-Studienganges geeignet.

Stochastik ist die Mathematik des Zufalls, aber auch in anderen, nicht mathematischen Bereichen (z.B in der Wirtschaftswissenschaft oder Kulturwissenschaft) von großer Bedeutung

In dem Buch werden die Grundlagen der Wahrscheinlichkeit und Statistik in überschaubaren Kapiteln leicht verständlich erklärt.
Da mathematische Begriffe immer erst einmal definiert werden reicht für die ersten Kapitel (bis Kapitel 22) das Abiturwissen Mathematik aus. Für spätere Kapitel muss man sich tiefergehend mit mathematischen Begrifflichkeiten auseinandersetzen. Dazu eignen sich die im Literaturverzeichnis aufgeführten Bücher.

Das Buch ist so aufgebaut, dass zu Beginn eines Kapitels die Grundlagen theoretisch erklärt werden. Anschließend folgt meistens ein anschauliches Beispiel um das theoretisch gelernte zu vertiefen. Am Ende jedes Kapitels sind außerdem noch Übungsaufgaben und eine Lernzielkontrolle, damit man überprüfen kann, ob man den Inhalt des Kapitels verstanden hat.
Aufgrund dieses Kontrollmechanismus ist das Buch „Stochastik für Einsteiger“ ideal für das Selbststudium geeignet, da man keinen Lehrer oder Professor braucht, sondern sich selbst prüfen kann.

Dadurch, dass der Autor zu den theoretischen Berechnungen immer wieder einen Alltagsbezug herstellt (z.B. erklärt Prof. Dr. Norbert Henze in Kapitel 19 „Die Binomialverteilung und die Multinomialverteilung“ anhand eines Käfers in einem Zweifach-Wahlapperat) wird das Lernen auch nicht langweilig, sondern man bekommt Lust das Gelernte in selbst ausgedachten Beispielen auszuprobieren.
Nach dem Lesen des Buches kann man unter anderem die Wahrscheinlichkeit eines Lottogewinns berechnen (mithilfe des Binomialkoeffizienten) oder wie viele doppelte Sticker man beim Sammeln von Panini-Stickern durchschnittlich erhält (siehe Kapitel 24 „Wartezeitprobleme“).

Insgesamt kann ich „Stochastik für Einsteiger“ allen mathematisch Interessierten nur wärmstens Empfehlen. Es gibt kaum andere Bücher, die die Grundlagen der Wahrscheinlichkeitstheorie, Lesern mit geringen mathematischen Vorkenntnissen so anschaulich näher bringen.