Gute Idee, doch mit der Umsetzung bin ich nicht ganz happy und mit den Protagonisten wurde ich auch nicht ganz warm.
Inhalt:
»Berühmte letzte Worte. Vielleicht solltest du darüber ein Buch schreiben, Sonni«, zog Ash ihn auf.
Als Hexe hat Ash Katzor alle Hände voll damit zu tun, Dämonen zurück in die Hölle zu schicken. Das stellt eigentlich keine allzu große Herausforderung für sie dar, wäre da nicht ihr kleiner Bruder Simon, der sich in jedes erdenkliche Unglück stürzt und ihr Leben damit gehörig auf den Kopf stellt. Als Simon versucht, den Fürsten der Hölle zu bestehlen, wird er als Strafe für seine Tat in eine schwarze Katze verwandelt. Ash ist außer sich vor Wut, hat sie doch eine extreme Abneigung gegen Katzen! Als dann auch noch ein Dämon ins Spiel kommt, der versucht, ihr Herz im Sturm zu erobern, droht ihre Welt aus den Fugen zu geraten. Ash muss sich entscheiden. Soll sie auf ihr Herz hören oder abermals ihren Bruder retten? (© Amazon)
Meine Meinung:
Ich erwartete ein lockeres, leichtes und vor allem witziges Buch über einen verfluchten Bruder, Dämonen und Hexen. Bekommen habe ich eine Mischung aus Chronologischen-Irrungen, anstrengenden Protagonisten und einer Diadem-Schnitzeljagd.
Ich wollte Lachen und schlussendlich verdrehte ich viel zu oft die Augen. Schade, denn nach all den positiven Bewertungen dachte ich, dass das Buch toll für leichte Lesestunden nach einem anstrengenden Arbeitstag ist, aber stattdessen brauchte ich viel Länger zum Lesen davon, als anfangs gedacht.
Die Handlung
Hexen. Dämonen. Eine verfluchte Katze. Viel Witz und Humor.
Das habe ich erwartet, doch bekommen habe ich es nur teilweise. Ein paar Punkte störten mich und schmälerten so meine Lesefreude – leider.
Ash, die einzige Hexe der Familie Katzor, rettet ihren Bruder Simon ständig vor Diverses, denn er baut einen Mist nach dem anderen.
Doch Dankbarkeit wird hier überbewertet, immerhin ist es doch ihre Aufgabe für ihn da zu sein, immerhin ist sie seine Schwester.
Punkt 1: Simon war absolut ätzend.
Dann taucht Luce auf, der Sohn des Fürsten der Hölle und schon begann die Liebesgeschichte.
Punkt 2: Es ging alles so schnell.
Eine Schnitzeljagd nach dem gestohlenen Diadem beginnt und die Hölle wird da auch noch aufgemischt.
Punkt 3: Der rote Faden war da, dann wieder nicht, dann wieder da. Es war alles ziemlich wirr und verworren.
Ich mag die Idee, aber mit der Umsetzung bin ich nicht sonderlich glücklich.
Es passiert viel, aber gleichermaßen so verworren, dass ich das Gefühl habe, den roten Faden manchmal aus den Augen verloren zu haben.
Ash tut auch oft Dinge, dessen Sinnhaftigkeit ich nicht ganz nachvollziehen konnte bzw. sie sich wiederspricht oder tut Dinge, die sie laut eigener Aussage gar nicht tun kann, da ihr das Wissen dazu fehlt.
Es war verworren und oft nicht Nachvollziehbar.
Die Charaktere
Ash, Luce und Simon sind die Protagonisten in diesem Buch, doch ich weiß kaum etwas von ihnen.
Simon ist nach seinem Diebstahl eine schwarze Katze, gut, dass kann ich mir vorstellen. Ash hat schwarze Haare, sieht wunderschön aus und….naja, das war’s.
Und Luce ist ein „Bonbon“ von einem Mann – ähm Dämon – mit seinen grauen Augen.
Die Charaktere schaffen es oberflächlich gestaltet zu sein, ohne, dass ich sie mir überhaupt so richtig als Person vorstellen kann.
Dazu kommt, dass sie nicht gerade altersendsprechend handeln, was eine große Überraschung ist, denn erst weit nach der Hälfte des Buches erfährt man das Alter von Ash und Simon und mein erster Gedanke dazu war:
Echt jetzt?
Ash ist die ältere Schwester, Hexe und rettet ihren „kleinen“ Bruder immer den Hintern. Simon ist gerade mal um 3 Jahre jünger, verhält sich wie ein kleiner, verzogener, selbstsüchtiger Junge, ist aber schon erwachsen.
Simon selbst war mir mit seiner „Ash-muss-mir-helfen,-denn-sie-ist-die-mächtige-Hexe“-Art zutiefst zuwider. Ash ist eine tolle Schwester, weil sie seine Fehler ständig ausmerzt und was tut er?
Er sieht das als Selbstverständlich und regt sich auf, wenn sie mal nicht ihr Leben wegen seine Fehler in Gefahr bringen will. uff
Luce ist der Sohn des Fürsten der Hölle und er reagiert mir eine Spur zu schnell auf Ash.
Er sieht sie und – Amor spannt den Pfeil, schießt uuuuund trifft - es war um ihn geschehen.
Die Charas konnten mich nicht packen, eher noch nerven. Simon ist unausstehlich, Ash handelt teilweise völlig wirr und bis auf die „Bösen“ im Buch, sind alle so hilfsbereit Ash und „ihrem“ Dämon gegenüber.
Zudem sind die Gefühle nicht greifbar und die Charaktere verhalten sich nicht altersentsprechend.
Die Schreibweise
Locker, leicht, einfach und mit Witz.
Die Dialoge sind leicht und oft voller Humor und Sarkasmus, doch oft passen sie nicht so recht ins Geschehen.
Sie wirken aufgesetzt, gestellt und bemüht lustig. Manchmal wäre weniger einfach mehr gewesen und wenn eine Hexe schon eine Gruppe von sechs Dämonen angreift, dann soll sie auch kämpfen und nicht mit der nächst ankommenden Person zum Plänkeln anfangen.
Fazit:
Logikfehler, unglaubwürdige Handlungen, nervenaufreibende Charaktere…und doch kann ich dem Buch nicht nur eine Feder geben.
Die Idee zu „Tierisch Verflucht“ hat Potenzial, auch wenn sie – meiner Meinung nach – nicht ausgeschöpft worden war, gefällt mir die Grundidee dahinter gut.
Meine Begeisterung hält sich in Grenzen, aber wenn jemand nicht so sehr auf Kleinigkeiten achtet –wie ich es dummerweise immer tue – kann durchaus Gefallen an dem Buch finden.
Für mich war vieles einfach zu wirr bzw. chronologisch verwirrend, sodass ich „Tierisch verflucht“ nur 2 von 5 Federn geben kann.
Aber lustig und leicht war es. Es ist eben eine leichte Kost für zwischendurch, bei dem man wirklich nicht so viel hinterfragen soll!