Die Reise zu dir selbst
Poetisch, lyrisch, philosophisch, dieses Buch bittet den Leser zu verweilen und nachzudenken. Es wäre schön, es an einem perfekten Sommertag an einem Fluss unter einem schattigen Baum zu lesen. Und dann ...
Poetisch, lyrisch, philosophisch, dieses Buch bittet den Leser zu verweilen und nachzudenken. Es wäre schön, es an einem perfekten Sommertag an einem Fluss unter einem schattigen Baum zu lesen. Und dann ist da noch die Bibliographie, die man durchlesen und auskosten kann, um weitere Bücher zu lesen – wie ein Fluss, der zu einem großen Ozean fließt, den es zu erkunden gilt.
Die Erzählung kommt voll zur Geltung, ihre stillen Tiefen wirbeln mit Laings Sicherheit als Schriftsteller. Sie trägt den Leser mit unvermeidlicher Zielstrebigkeit durch die Landschaft von Sussex, mäandert aber manchmal auf eine Weise, die das Lesen verlangsamt und Geduld erfordert. Wir kommen ans Ziel, aber wir werden in Details, Anekdoten, Geschichte, Geologie, Naturgeschichte eingetaucht; wir werden hin und wieder daran erinnert, dass Virginia Woolf 1941 in diesem Fluss ertrank und dass sie und Leonard auf der anderen Seite einer Koppel lebten. Ich werde nicht müde, an Virginia Woolf zu erinnern, die heute mehr denn je eine Heldin der Literatur ist, und auch des schönen Schreibens.
Laings Stil ist von einer solchen Zuneigung zum Thema durchdrungen, dass die Lektüre größtenteils eine vergnügliche und glückliche Angelegenheit war. Manchmal wollte ich nicht noch eine weitere Liste von Landpflanzen lesen, aber ich kapitulierte. Wer wusste schon, was für einen saftigen Informationshappen Laing hinter der nächsten Kurve auf Lager hatte. Mehr bitte.
Im Laufe des Buches wird der Leser mit dem Heiltrank der Proportionen überschüttet, wobei die Natur und die Epochen so gewaltig sind, dass man das Gefühl hat, wie magisch klein man ist. Und alles, was Ihnen bleibt, alles, was jetzt zählt, ist, zu Hause zu sein, in jedem einzelnen Moment, wo immer mann ist. Auf Ihrer Reise unter die Oberfläche.