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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2021

Mix aus Phantastische Tierwesen, Nevernight und Pokémon

Die Tiermagierin – Schattentanz
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Ich finde die Idee ziemlich gut: Tiermagier, die Tierwesen zähmen und beherrschen können sowie untote Assassine, die über Schatten befehlen - wenn das nicht mal vielversprechend klingt. Für mich ist es ...

Ich finde die Idee ziemlich gut: Tiermagier, die Tierwesen zähmen und beherrschen können sowie untote Assassine, die über Schatten befehlen - wenn das nicht mal vielversprechend klingt. Für mich ist es ein Mix aus Phantastische Tierwesen, Nevernight und Pokémon, der auf seine eigene Art und Weise einzigartig und neu ist. Mit charmanten, toughen und interessanten Charaktere, die immer für einen humorvollen und sarkastischen Spruch zu haben sind. Es gibt aber ich einige emotionale, heiße oder sogar blutige Szenen. Alles in allem hat mich dieser erste Teil sehr begeistert.

Ich mochte Leena und Noc, deren Perspektiven immer wieder wechseln, ebenso wie auch ihre Begleiter. Besonders faszinierend fand ich sowohl die Fähigkeiten der Assassinen als auch die von Leena und den Tierwesen. Es gibt so viele verschiedene davon: große und kleine, starke und zerstörerische, einige können heilen oder sogar Wünsche erfüllen. Am Ende gibt es ein Bestiarium, in dem man nachlesen kann, welche Tierwesen im Buch vorkommen, wie sie aussehen, welche Besonderheiten sie haben und wie sie gezähmt werden können - toll gemacht!

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Wenn aus Spaß bitterer Ernst wird

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
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Wer die Bücher von Christina Henry (Chroniken von Alice Trilogie) kennt, weiß, dass ihre Märchenadaptionen nichts für schwache Nerven sind. Sie sind blutig, brutal, schaurig, düster, packend. Hier erfahren ...

Wer die Bücher von Christina Henry (Chroniken von Alice Trilogie) kennt, weiß, dass ihre Märchenadaptionen nichts für schwache Nerven sind. Sie sind blutig, brutal, schaurig, düster, packend. Hier erfahren wir die Wahrheit um Captain Hook, es ist sozusagen die Vorgeschichte zum Märchen, das die meisten von uns kennen werden. Aus der Perspektive von Jamie erhalten wir eine ganz andere Sicht auf Peter Pan, dem Jungen, der niemals erwachsen werden möchte. Jamie ist das erste Kind, das ihm auf seine Insel folgt, weil er ihm ein besseres Leben, ewige Kindheit und Spaß ohne Ende verspricht. Doch Peters Verständnis von Spaß und Unterhaltung lässt einem schnell die Haare zu Berge stehen. Überhaupt lernen wir ihn als egoistisch, arrogant, durchtrieben, gefühlskalt und grausam kennen. Im Prinzip ist er ein verzogener Bengel, der immer seinen Willen bekommt, nach Aufmerksamkeit giert und dafür über Leichen geht.

Auf der anderen Seite ist Jamie, der jahrelang sein bester Freund und seine rechte Hand war. Doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Er leidet darunter die anderen Jungs sterben zu sehen ohne das Peter das besonders interessieren würde. Denn er hat es sich zur Aufgabe gemacht sich um diese zu kümmern und zweifelt nun zunehmend an Peter. Einerseits ist Jamie gutherzig und hilfsbereit, aber als wirklich „gut“ kann man ihn dennoch nicht bezeichnen, auch er hat schon einige schlimme Dinge getan (er ist schon sehr lange auf der Insel). Trotzdem ist er definitiv nicht der Bösewicht zu dem Peter ihn später macht.

Ich fand die Idee und Umsetzung genial. Zu erleben wie Jamie zum gefürchteten Captain Hook wird war einfach spannend und nervenaufreibend. Jede Feindschaft hat einen Grund und eine Vorgeschichte, es ist immer auch eine Frage der Perspektive und manchmal ist es nicht möglich gut und böse klar voneinander zu trennen.

Christina Henry hat einen ganz besonderen und metaphorischen Schreibstil. Dieser hat mich neben der phantastischen und magischen Welt und den interessanten Charakteren sehr fasziniert. Es herrscht eine düstere, bedrohliche und teilweise beängstigende Atmosphäre, die einem wirklich unter die Haut geht und einen ständig mitfiebern lässt.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Für Gamer ein Muss und für Fans des Genres auch absolut lesenswert!

Cryptos
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Die Welt wurde von den Menschen völlig ausgebeutet, es kam zum Klimawandel und zu unberechenbaren Naturkatastrophen. Weite Teile der Erde sind unbewohnbar. Lebensraum, Ressourcen, Nahrungsmittel und Wasser ...

Die Welt wurde von den Menschen völlig ausgebeutet, es kam zum Klimawandel und zu unberechenbaren Naturkatastrophen. Weite Teile der Erde sind unbewohnbar. Lebensraum, Ressourcen, Nahrungsmittel und Wasser werden knapp. Das Leben in der Wirklichkeit ist trostlos, heiß und gefährlich. Deshalb flüchten die Menschen sich nahezu komplett in virtuelle Realitäten. Um ein sehr weit entwickeltes VR-System zu nutzen kleiden sie sich in Ganzkörperanzüge und steigen in Kapseln, durch die sie in Fantasywelten, bereits zerstörte Städte, vergangene Zeitalter oder sogar Kriegsszenarien reisen können. Was das Herz auch begehrt, es ist für jeden etwas dabei. Man kann sein, wer und wo man will.

Jana ist Weltendesignerin. Sie erschafft an ihrer Designstation alternative Realitäten, die sich täuschend echt anfühlen. Als ausgerechnet in Kerrybrook, der friedlichsten Welt von allen, ein Mord geschieht, will sie unbedingt herausfinden, wer dahinter steckt. Dabei stößt sie auf Wahrheiten, die sie an allem zweifeln lassen, woran sie bisher geglaubt hat.

Weil ich selber sehr gerne PC-Games spiele und Virtual Reality sehr faszinierend und spannend finde, war das genau das richtige Buch für mich. Als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich: das muss her und zwar schnell! Ich wurde definitiv nicht enttäuscht, denn ich habe es geliebt mit Jana die verschiedenen Welten zu besuchen, Hinweise zu sammeln, Gefahren zu trotzen und Kämpfe auszufechten. Es war teilweise vielleicht ein bisschen langatmig, nur um dann wieder rasant das Tempo anzuziehen und dem Leser unerwartete Wendungen um die Ohren zu hauen. Einzig die merkwürdig konstruierte und für mich völlig aus der Luft gegriffene Liebesgeschichte hätte ich nicht gebraucht.

Es handelt sich um eine Dystopie, die ebenso Science-Fiction-Elemente wie auch Gesellschaftskritik enthält. Es ist eine düstere, beängstigende und gar nicht so weit hergeholte Zukunftsvision, die doch ziemlich zum Nachdenken anregt. Für Gamer ein Muss und für Fans des Genres auch absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Dystopie trifft Wilden Westen

Scarlett & Browne - Die Outlaws
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Scarlett ist eine geschickte Bankräuberin, hervorragende Kämpferin und Meisterschützin. Außerdem ist sie auch eine Einzelgängerin. Daher passt es ihr gar nicht, dass Albert ihr auf Schritt und Tritt folgt ...

Scarlett ist eine geschickte Bankräuberin, hervorragende Kämpferin und Meisterschützin. Außerdem ist sie auch eine Einzelgängerin. Daher passt es ihr gar nicht, dass Albert ihr auf Schritt und Tritt folgt nachdem sie ihn aus einer verzwickten Lage befreit hat. Der Junge ist schlaksig und tollpatschig, redet ohne Unterlass und scheint völlig weltfremd und dementsprechend hilflos durchs Leben zu tapsen. Als wäre all das nicht genug, stellt sich schnell heraus, dass ihm Verfolger auf der Spur sind und so beginnt eine rasante und gefährliche Flucht durchs ganze Land.

Es handelt sich um eine Dystopie, die im England der Zukunft spielt. Was genau passiert ist wird nicht ganz klar. Die Tatsache, dass viele Fragen bezüglich dem wie und warum offen geblieben sind, hat mich nicht allzu sehr gestört. Da es sich hier um den Auftakt handelt, werden wir bestimmt in den nächsten Bänden Antworten bekommen.

Weite Teile des Landes sind unbewohnbar weil sie entweder zerstört, verseucht oder überschwemmt wurden. In der Wildnis gibt es verschiedene Bedrohungen wie beispielsweise mutierte blutrünstige Tiere oder die geheimnisvollen, aber gefürchteten „Gezeichneten“. Die verbliebenen Menschen leben größtenteils in den verbliebenen Städten, die schwer bewacht werden und in denen die Glaubenshäuser strenge Regeln aufstellen. Jeder der anders ist, wird verstoßen und meist dem Tod überlassen. Dazu gehören Menschen, die besondere Fähigkeiten haben, aber auch solche, die nur einen körperlichen oder geistigen Makel haben.

Mir hat das Worldbuilding sehr gut gefallen. Es erinnert irgendwie an den Wilden Westen in einer teils urbanen, teils dystopischen und postapokalyptischen Welt. Banküberfälle, Verfolgungsjagden und Schießereien lassen die Geschichte niemals langweilig werden. Die Atmosphäre und der Schreibstil haben mich direkt in ihren Bann gezogen. Andererseits ist das Szenario aber auch erschreckend und beängstigend. Denn obwohl die Umwelt schon menschenverachtend genug ist, tun sich die Überlebenden gegenseitig immer noch furchtbare Dinge an.

Die beiden Protagonisten fand ich toll. Scarlett ist ein toughes und starkes junges Mädchen, das schon viel zu lange auf sich allein gestellt ist. Anscheinend ist in ihrer Vergangenheit etwas tragisches passiert, worüber sie auf keinen Fall reden möchte. Sie ist sehr klug, redet nicht viel und wirkt oft ziemlich kaltschnäuzig und schroff. Dennoch merkt man, dass sie das Herz am rechten Fleck hat. Albert hingegen ist das komplette Gegenteil von ihr: er ist immer gut drauf, von allem begeistert und sehr höflich. Allerdings wäre er alleine völlig aufgeschmissen, weil er keine Ahnung von der Welt hat, nicht besonders gut kämpfen kann und eben einfach ziemlich ungeschickt ist. Die beiden sind ein sympathisches Duo, das sich gut ergänzt (auch wenn Scarlett das niemals zugeben würde), sich witzige Schlagabtausche liefert und den Leser bestens unterhält. Schön finde ich auch, dass die Perspektive immer wieder wechselt, sodass man Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelten beider Protagonisten erhält.

Der Verlag nennt eine Altersempfehlung ab 13 Jahren. Dem würde ich nicht unbedingt zustimmen wollen, weil das Buch doch teilweise ziemlich blutig und brutal ist. Für ältere Leser hält es aber auf jeden Fall eine halsbrecherische und manchmal nervenaufreibende Geschichte bereit. Action, Tempo und Spannung kommen definitiv nicht zu kurz!

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Endlich geht es zurück an die Woodland-Academy!

Becoming me
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Jules ist DAS It-Girl in Los Angeles. Sie ist beliebt und jeder will mit ihr gesehen werden. Ihre Eltern sind bekannte Modedesigner und sehr wohlhabend. Eines Nachts leistet sie sich einen Faux-pas, von ...


Jules ist DAS It-Girl in Los Angeles. Sie ist beliebt und jeder will mit ihr gesehen werden. Ihre Eltern sind bekannte Modedesigner und sehr wohlhabend. Eines Nachts leistet sie sich einen Faux-pas, von dem ihre Eltern wenig begeistert sind und den sie nicht tolerieren wollen. Daher schicken sie Jules in ein Sommercamp für verhaltensauffällige Jugendliche. Eine Katastrophe, findet sie. Um ja nicht erkannt zu werden, ändert sie ihr Aussehen radikal und passt auch ihr Verhalten an ihr neues Nerd-Dasein an. Sie hat nur ein Ziel: die zwei Monate möglichst schnell hinter sich zu bringen. Doch dann trifft sie gleich auf zwei Menschen, die ihr Leben noch zusätzlich auf den Kopf stellen. Nick, der ständig kurz vor einem Wutausbruch zu stehen scheint, in dessen Augen sie aber jede Menge Schmerz erkennt. Und auf der anderen Seite Cam, die sich wider aller Erwartungen als ziemlich gute Freundin entpuppt. Und plötzlich merkt Jules, die sich im Camp jetzt Julie nennt, dass ihr als schillerndes Partygirl vielleicht etwas gefehlt haben könnte...
Endlich geht es zurück an die Woodland-Academy! Dieses Mal allerdings nicht in den regulären Internatsbetrieb, den wir (möglicherweise) bereits aus weiteren Büchern der Autorin kennen, sondern in das therapeutische Sommercamp der Elite-Schule. Es handelt sich hier also um ein Spin-off mit ganz neuen Charakteren. Da ich "Too good to be true", "Never say never" und "Anything for you" schon sehr gemocht habe, war ich besonders von den Easter Eggs begeistert, die man hier finden kann, wenn man die Trilogie bereits gelesen hat. Da kamen direkt Gefühle und Erinnerungen hoch, die ich mit den Geschichten von Allie und Ethan, Leah und Logan sowie Lana, Nate, Luke und Maya verbinde. Hach, schön war's!
Auch in "Becoming me" mochte ich die Charaktere sehr gerne. Sowohl Julie, als auch ihre neuen Freunde waren mir sehr sympathisch und ich habe sie direkt ins Herz geschlossen. Es war spannend und auch emotional mehr über die Probleme von Nick und Cam zu erfahren und hinter die Fassade zu schauen. Denn auch psychische Erkrankungen werden im Buch aufgegriffen. Egal, wie fröhlich jemand auftritt, man kann ihm nur vor den Kopf schauen. Niemand, außer er selber, weiß wie es in seinem Kopf aussieht, wie seine Gefühlswelt ist, was er bereits erlebt hat und was das mit ihm gemacht hat. Psychische Erkrankungen sieht man nicht und dennoch sind sie da. Ich finde es wichtig, dass man sich das bewusst macht. Außerdem geht es auch um Mobbing und Bodyshaming, was beides leider immer noch aktuell ist.
Im Gegensatz zu den Bänden der Trilogie wird hier nicht aus der Sicht von verschiedenen Personen geschrieben. Hier gibt es "nur" Jules und dennoch finden Perspektivenwechsel statt. Denn zunächst haben wir das oberflächliche IT-Girl, das sich für das Sommercamp in die unscheinbare Julie verwandelt, um negativer Presse zu entgehen. Ich fand es gut wie glaubhaft Jules/ Julies Emotionen und Gedanken sowie deren Wandlung rüber gebracht wurden. Die Botschaft ist klar: Verstell dich nicht, sei du selbst und lass dich nicht davon beeinflussen, was andere über dich denken oder sagen. Geld, Materielles und Ansehen sind nicht alles, Freundschaft und Zusammenhalt sind viel wichtiger.
Auch diese Geschichte aus der Feder von Marcella Fracchiolla hat mir wieder sehr gut gefallen. Charaktere, Setting, Themen sowie die Message haben mich überzeugen können. Deshalb freut es mich auch umso mehr, dass es weitere Bände aus dem Woodland-Universum geben wird.








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