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Veröffentlicht am 18.05.2021

Der schiefe Kirchturm von Elwenfels

Weingartengrab
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Elwenfels auf Instagram, sogar mit eigenem Hashtag? Wie konnte das passieren? Das ist wohl die große Frage, die sich die Bewohner des kleinen, pfälzischen Dorfes stellen. Aber nach dem Einsacken des Kirchturms, ...

Elwenfels auf Instagram, sogar mit eigenem Hashtag? Wie konnte das passieren? Das ist wohl die große Frage, die sich die Bewohner des kleinen, pfälzischen Dorfes stellen. Aber nach dem Einsacken des Kirchturms, durch das ein geheimnisvolles Gewölbe unter der Kirche frei wird und das auch noch inklusive Leiche, verstehen auch die sonst so ruhigen Elwenfelsner einschließlich des mittlerweile eingebürgerten Privatermittlers Carlos Herb, der seine Heimat Hamburg mehr oder weniger freiwillig aufgegeben hat, um sich in der schönen Pfalz niederzulassen, die Welt nicht mehr. Carlos wäre nicht Carlos, wenn er nicht sofort mit seinen Nachforschungen anfangen würde, vor allem wenn der Tote ein mysteriöses Tagebuch bei sich trägt. Alles wäre wie in einem Abenteuerroman, wäre da nicht die Presse, Schatzsucher und zum großen Schrecken der Dorfgemeinschaft die Behörden, die das Dorf fluten und ihren „Zinken“ (für alle nicht Pfälzer: Ihr großes Riechorgan) in die Angelegenheiten der Elwenfelsner stecken.

Jeder der Elwenfels kennt und liebt weiß, dass die Dorfgemeinschaft Fremde nicht gerade mit offenen Armen begrüßen, vor allem wenn sie nicht mit guten Absichten kommen, aber diesmal sind ihnen im ersten Moment die Hände gebunden. Aber Elwenfels wäre nicht Elwenfels, wenn sie sich nicht gegen die auswärtige Bedrohung wenden würden und dabei auf nicht nur eine verrückte Idee zurückgreifen.

Schon seit Band 1 bin ich ein riesen Fan der Reihe und auch jetzt nach Lesen von band 4 bin ich doch immer wieder überrascht, was sich die Autorin Britta Habekost zusammen mit ihrem Mann und Co-Autor Christian Habekost immer wieder einfallen lässt. Die beiden haben das Talent meine Erwartungen immer wieder zu übertreffen und neue und noch ausgefallenere Abenteuer in das kleine, auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Dorf zu bringen. Oft frage ich mich beim Lesen, wenn ich durch das viele Lachen wieder einen klaren Gedanken fassen kann, wie die beiden immer wieder auf solche Ideen kommen? Aber gerade dieser Überraschungsmoment, der beim Lesen immer wieder auftritt und dadurch alles unvorhersehbar macht, macht gerade den Reiz aus, der bei der Elwenfels-Reihe einfach einzigartig ist.

In Elwenfels kann man sich sicher sein, dass nichts sicher und eindeutig ist und das ist auch gut so. Obwohl zwei Sachen kann man sich dann doch sicher sein. Zum einen, dass man tagelang unter Bauchmuskelkater leiden wird, da man aus dem Lachen nicht mehr rauskommt und daher vorsichtig sein, wo in der Öffentlichkeit man dieses Buch liest, nicht das man noch für verrückt gehalten wird, wenn man mit einem Buch in der Hand plötzlich schallend laut loslacht und mit Tränen in den Augen erfolglos versucht sich zusammenzureißen. Zum anderen, dass neben dem Humor und der Situationskomik, die durch die pfälzischen kulturellen Besonderheiten überdimensionale Ausmaße annimmt, auch eine Spannung herrscht, die einem Schauer über den Rücken laufen lässt, inklusiver Gänsehaut. Allein schon der Prolog hat meine volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und schwupps war die Welt um mich vergessen, aber wer braucht auch schon die Realität, wenn er in Elwenfels ist? Diese Aufmerksamkeit hat auch im Laufe der Handlung nicht nachgelassen, denn an abtriften war gar nicht zu denken, denn die Autoren haben, wie in den vorherigen Bänden schon bewiesen ein Händchen dafür, immer wieder ein neues spannendes Ereignis oder eine aufregende Situation so in den Plot einzubauen, dass selbst an Schlaf nicht mehr zu denken ist.

Aber nicht nur das schrifstellerische Talent ist schnell zu erkennen, sondern auch die Liebe zum Detail und das Herzblut, dass das Autorenduo in die Geschichten um Elwenfels steckt, sodass dieses regelrecht zum Leben erweckt wird und man bei einer Wanderung in der Nähe von Deidesheim nicht überrascht ist, wenn einem plötzlich ein traktorfahrender Geist zuwinkt. Elwenfels ist zu meinem Sehnsuchtsort geworden und dies liegt an den vielen kleinen und daher umso liebevolleren Details und natürlich an den Dorfbewohnern. Es fängt schon an bevor man das Buch überhaupt aufschlägt, das Cover ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch passend zur Handlung gestaltet, wodurch es noch schöner und malerischer ist als es eh schon ist, weshalb die Bücher auch einen Ehrenplatz in meinem Regal haben, ich kann mich einfach nicht an ihnen sattsehen. Und dann schlägt man das Buch auf und das erste was man noch vor den liebevoll ausgewählten und humorvollen Kapitelüberschriften sieht, ist die bewundernswerte Karte von Elwenfels, durch die das Dorf in Gedanken weiter Form annimmt und die Geschichte sich schon, wie ein Film vorm inneren Auge abspielt. Aber natürlich gibt es auch noch einen phänomenalen Abschluss in Form eines Glossars, in dem die pfälzischen Begriffe auf eine Art und Weise erklärt werden, dass selbst ein eingefleischter Pfälzer schmunzeln muss.

Wer jetzt Angst hat, dass er kein Wort versteht, kann beruhigt sein, denn auch wenn man im Gegensatz zu mir ein „Ausländer“ ist, kann man alles anhand der Situation verstehen und es dauert nicht lange, bis man wie Carlos seine ersten pfälzischen Worte unbewusst spricht. Und im schlimmsten Fall können die Bewohner auch noch halbwegs Hochdeutsch, auch wenn sie sich nicht gerade oft um ihre Artikulation bemühen, aber das ist auch bestens so, denn gerade dieser pfälzische Charme macht sie zu etwas Besonderen. Natürlich liebe ich jeden einzelnen Bewohner wegen seines, von den Autoren so liebevoll kreierten Charakters und so musste ich sie schon seit Band 1 in mein Leserherz schließen und da kommen sie auch nicht mehr raus. Elwenfels ist etwas ganz Besonderes und wird von starken Charakteren, die alle ihren kleinen Eigenarten haben, die man als Leser so schätzt, zum Leben erweckt und trotz ihrer ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten wirken sie nicht wie die Einwohner eines Dorfes, sondern wie die Mitglieder einer großen, herzlichen Familie und das ist der eigentliche Zauber von Elwenfels.

Ich könnte noch viel darüber schreiben, warum man das Buch einfach lieben muss, aber am besten sollte dies jeder selbst herausfinden, denn es gibt nichts schöneres als das Dorf auf eigene Faust zu erkunden oder sollte ich besser sagen zu erlesen. Ich bin dem Autorenduo unendlich dankbar, dass sie uns Leser immer wieder auf eine Reise nach Elwenfels mitnehmen und kann den nächsten Band kaum noch erwarten, muss er mich doch trösten, dass auch dieser Band, dank des fantastischen und einzigartigen Schreibstils, viel zu schnell gelesen war.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Eine fortschrittliche Familie

Eine neue Zeit
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Durch Band 1 bin ich ein großer Fan der Familie Hansen geworden und konnte es kaum erwarten mit Band 2 zu beginnen.

Kaum aus Kamerun zurück flüchtet sich Luise in die Arbeit und wird eine tatkräftige ...

Durch Band 1 bin ich ein großer Fan der Familie Hansen geworden und konnte es kaum erwarten mit Band 2 zu beginnen.

Kaum aus Kamerun zurück flüchtet sich Luise in die Arbeit und wird eine tatkräftige Unterstützung für Robert und das Kontor, sodass diesem ein wirtschaftlicher Aufschwung widerfährt. Das Geschäft floriert durch die eigene Kakao-Plantage nicht nur in Hamburg, sondern auch in Wien. Jedoch spiegelt sich dieser Erfolg nicht gerade im Privatleben der Protagonisten wider, weder in Hamburg noch in Wien scheinen die Hansens das Glück gepachtet zu haben. Vor allem Luise scheint es schwer getroffen zu haben, scheint sie doch ihr Glück bei Hamza in Kamerun gelassen zu haben und jetzt soll sie auch noch heiraten, eine Vorstellung, der der selbständigen Luise aufs Gemüt schlägt. Als wäre das alles nicht genug, taucht auch wieder Elisabeth auf dem Plan auf und will Rache an der Familie Hansen.

Das Cover ist wieder wunderschön gestaltet, mir gefällt die Darstellung Hamburgs im Hintergrund mit (ich glaube es ist) Luise im Vordergrund. Auch spiegelt das Cover das Historische im Roman perfekt wider, sodass ich doch etwas traurig bin, dieses Buch nur als E-Book zu besitzen und mich nicht am Cover im Regal sattsehen kann.

Ellin Carsta schafft es mit ihrem lebhaften Schreibstil, dass ich mich voll und ganz in der Geschichte befinde und die Realität ausblende. Man fühlt sich als wäre man Teil der Familie Hansen und durchlebt die Gefühle der einzelnen Protagonisten. Jedoch ist der Schreibstil nicht nur fesselnd, sondern auch sehr spannend, denn man möchte unbedingt wissen, wie es mit der jeweiligen Person weitergeht, wodurch schon mal die ein oder andere schlaflose Nacht entstanden ist.

Schon während des Lesens von Band 1 waren Luise und Robert meine Lieblingsfamilienmitglieder, dies sind sie auch weiterhin, jedoch sind noch ein paar weitere Charaktere hinzugekommen. In diesem Band war ich besonders fasziniert von Karl und Therese in Wien. Karl hat es nicht leicht im Leben, auch wenn keiner seinen inneren Kampf miterlebt. Besonders seine Gedanken und Gefühle haben mich gepackt und fasziniert und er tat mir richtig leid, er war einfach zu falschen Zeit geboren. Die Autorin hat es geschafft, dass mit diesem mitfühlen konnte und seine Gefühle nachvollziehen konnte und dass, obwohl ich mich nie in einer solchen Situation befunden habe. Therese wird mir von Seite noch sympathischer, scheint sie doch aus demselben Holz geschnitzt zu sein wie Luise und scheint auch ihrer Zeit weit voraus zu sein. Ein Charakter, der mich sehr überrascht hat war Frederike, scheint sie noch in Band eins eine flache Nebenfigur zu sein, rückt sie nun immer mehr in den Fokus und ich habe es richtig genossen ihre Entwicklung zu erleben.

Besonders hat mir auch hier wieder gefallen, dass der historische Schauplatz zwar vorhanden war, jedoch das Hauptaugenmerk auf den Charakteren lag. Ich bin mittlerweile ein riesiger Fan der Familie-Hansen und hoffe, dass es noch viele weiter Bände geben wird.

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Wenn nicht mit Rieslingschorle, wie soll man sonst die Erleuchtung finden?

Rieslingmord
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Das ist zumindest der Gedanke der Bewohner des kleinen pfälzischen Ortes Elwenfels, doch diese Denkweise wird ganz schön auf die Probe gestellt, als eine Gruppe spiritueller Aussteiger aus Indien im Ort ...

Das ist zumindest der Gedanke der Bewohner des kleinen pfälzischen Ortes Elwenfels, doch diese Denkweise wird ganz schön auf die Probe gestellt, als eine Gruppe spiritueller Aussteiger aus Indien im Ort auftaucht, um die Erleuchtung zu finden. Auch der Privatermittler Carlos herb traut seinen Augen nicht, als er auf der Flucht vor der Mafia aus Hamburg nach Elwenfels zurückkehrt und plötzlich überall Räucherstäbchen, Yogamatten und Kräutertees zu finden sind. Doch die spirituelle Idylle wird schnell durch einen schrecklichen Unfall getrübt, falls es denn ein Unfall war. Ob die Besucher etwa ihre Finger im Spiel haben? Carlos Herb stürzt sich gleich in die Ermittlungen und wird dabei wieder von seinen pfälzischen Freunden unterstützt.

Eine gefühlte Ewigkeit nach „Winzerfluch“ ist nun endlich der nächste Band der legendären Elwenfels-Reihe erschienen und steht seinen Vorgängern in keinster Weise nach. Allein das Cover ist ein Grund dieses Buch im Regal stehen zu haben. Genau wie beiden anderen Bände der Reihe gibt es auch bei diesem Buch wieder ein wunderschönes, malerisches Cover, das fast schon ein kleines Gemälde darstellt. Besonders gefällt mir bei diesem Cover die Harmonie zwischen den pfälzischen Weinreben und dem, den Inhalt widerspiegelnden, Buddha.

Aber nicht nur das Cover überzeugt, sondern auch der Klappentext hat sofort mein Interesse geweckt, ohne dabei zu viel zu verraten. Allein durch die wenigen Infos, war ich voller Vorfreude auf diesen Band und habe die Tage bis zum Erscheinen gezählt. Durch den Klappentext erkennt man schon das schriftstellerische Talent der Autorin Britta Habekost und ihrem Co-Autor Christian Habekost und dieses setzt sich im weiteren Verlauf des Buches fort. Der Schreibstil ist, wie Fans der Reihe schon lange bekannt ist, gekennzeichnet durch eine einzigartige Mischung aus Spannung, Witz und Humor. Die Situationskomik, die an vielen Stellen zu finden ist, sorgt für Muskelkater vor lauter lachen. Generell gibt es beim Lesen sehr viel zu lachen, sodass es mir mehrmals passiert ist, das ich während dem Lesen laut loslachen musste. Aber natürlich kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Das Autorenduo überrascht immer wieder mit ihren originellen Ideen, durch die man lange Zeit nicht weiß, wer der Täter ist und auch sonstige Überraschungen sind nicht selten, aber bei den Lesern immer entkommen. Mit jeder Seite wuchs die Spannung, sodass ich nicht nur ganz in die Welt von Elwenfels eingetaucht bin und die Realität vergessen habe, sondern auch das Buch nur schweren Herzens aus der Hand legen konnte.

Die Autoren erwecken nicht nur das Dorf Elwenfels zum Leben, das man sich auch gerne in der Realität wünschen würde, sondern auch die Charaktere, die einzigartig und authentisch sind. Man muss die Dorfbewohner einfach lieben, mit all ihren Macken und Eigenarten. Jeder Charakter wurde liebevoll gestaltet, sodass das Herzblut des Autoren-Duos schnell erkennbar ist. Aber nicht nur die Dorfbewohner sind liebevoll und witzig zu gleich, sondern auch Carlos Herb überzeugt mit seinem Hamburger Charme und hat mit diesem nicht nur die Elwenfelsner überzeugt. Besonders gefällt mir als Pfälzerin natürlich der Humor, der mit dem pfälzer Dialekt der einzelnen Personen einhergeht. Aber keine Sorge auch für die Nicht-Pfälzer ist das Buch leicht zu lesen und für das bessere Verständnis gibt es am Ende des Buches ein kleines Glossar, das mit seinen Definitionen auch mich zum Lachen gebracht hat. Dieses Glossar und auch die Karte des Dorfes am Anfang, machen dieses Buch zu etwas Besonderem und man erkennt durch die liebevolle Gestaltung, die Liebe zum Detail.

Da ich bereits die vorherigen Bände kenne und liebe, hat sich dieser Band mal wieder wie heimkommen angefühlt, aber auch für „Neulinge“ ist dieser Band gut verständlich, aufgrund der Wiederholung der wesentlichen Informationen, die geschickt in die Geschichte eingefädelt wurde. Zudem ist jeder Band von der Story gesehen her unabhängig lesbar, jedoch lohnt es sich alle Bände zu lesen, weil auch die vorherigen Bände einfach genial sind. Spätestens nach diesem Buch wird jeder Neuling zum großen Elwenfels-Fan und will die anderen Bände lesen.

Es war wieder einmal eine herrliche Reise nach Elwenfels, die mir viele heitere und glückliche Lesestunden beschert hat. Leider war auch dieses Buch wieder viel zu schnell gelesen, aber zum Glück dauert es bis „Weingartengrab“ nicht mehr lange und meine Neugierde wurde schon geweckt.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Moral ist gut, Erbschaft ist besser!

Prost, auf die Erben
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Bereits der erste Teil „Prost auf die Wirtin“ hat mir ja schon sehr gut gefallen, aber bei „Prost auf die Erben“ ist noch einmal eine deutliche Steigerung zu erkennen.
Kaum ist wieder Ruhe in dem kleinen ...

Bereits der erste Teil „Prost auf die Wirtin“ hat mir ja schon sehr gut gefallen, aber bei „Prost auf die Erben“ ist noch einmal eine deutliche Steigerung zu erkennen.
Kaum ist wieder Ruhe in dem kleinen beschaulichen Örtchen Brunngries in den Chiemgauer Alpen eingekehrt, stolpert Hauptkommissar Tischler zusammen mit seinem Kollegen Felix Fink in den nächsten Mordfall. Brunngries erfolgreicher Bauunternehmer Ludwig Holzinger wurde tot in der Badewanne aufgefunden, was zunächst alle für einen Unfall halten entpuppt sich schnell als Mordfall, der Tischler und Fink auf Trap hält, gibt es doch keinen konkreten Verdächtigen, aber viele die es sein könnten. Zusätzlich bekommen die beiden Druck von oben, schließlich soll Holzingers letzten großen Bauprojekt, ein Chaletdorf schnellstens eröffnet werden.
Das Cover ist mal wieder sehr ansprechend gestaltet und passt perfekt zu Band 1. Ich muss schon sagen Resi ist ein echter Hingucker, aber bei so einem schönen Buch bekommt man gleich mehr Lust ins Innere hineinzuzschnuppern. Auch der Klappentext ist sehr gewählt ausgedrückt, will man doch nach diesem sofort das Buch lesen, jedoch wird nicht zu viel verraten, sodass man seine eigenen Eindrücke sammeln kann und sich so seine Vorstellungen machen kann.
Der humorvolle Schreibstil gepaart mit Spannung bereitet einem nicht nur Lust zum Lesen, sondern fesselt einen regelrecht an das Buch, sodass ich geradezu in diesem versunken bin und nur mit Müh und Not das Buch aus der Hand legen konnte, aber auch nur wenn es sein musste. Ich bin ganz in die Geschichte rund um Brunngries abgetaucht, so sehr, dass ich fast das hier und jetzt vergessen habe. Besonders gelungen fand ich auch die malerisch und vor allem bildlich beschriebenen Landschaftsszenen, durch die ich gleich Lust bekommen habe, an den Chiemsee zu fahren.
Bei diesem Krimi handelt es sich um einen außergewöhnlich spannenden Provinzkrimi, der mir jeder Seite spannender wurde, bis die Spannung zum Greifen nahe ist. Besonders überzeugt hat mich der Autor Friedrich Kalpenstein mit der Unvorhersehbarkeit der Story, denn so konnte ich bis zuletzt nicht sagen, wer der Mörder ist, dabei war es doch sehr logisch im Nachhinein.
Die altbekannten Charaktere haben mir wieder sehr viel Freude bereitet und viele schöne Lesestunden beschwert, bei denen ich nicht gerade wenig lachen musste. Man erkennt mit wie viel Herzblut und Liebe zum Detail der Autor die einzelnen Persönlichkeiten gestaltet hat, wirken sie doch alle sehr authentisch mit all ihren Macken, durch die ich so oft herzhaft lachen musste. Erfreut war ich auch darüber Hauptkommissar Constantin Tischler näher kennenlernen zu dürfen und mehr über seinen Charakter und seine Geschichte lernen zu dürfen. Begeistert war ich auch über die Weiterentwicklung von Felix Fink, denn in diesem steckt doch mehr als ich nach Band 1 erwartet habe, aber gerade dies gefällt mir besonders gut. Die langersehnte Begegnung zwischen Mutter Fink und Tischler hat nun endlich stattgefunden und war einfach zu köstlich 😉.

Ich freue mich jetzt schon, wenn es wieder Zeit für eine Reise nach Brunngries ist. Ein Top- Provinkrimi, der mich voll und ganz überzeugt hat und auch das Alleinstellungmerkmal, das mir nach dem 1. Band noch etwas gefehlt hat, hat sich nun bemerkbar gemacht. Ich kann den nächsten Band kaum erwarten und Friedrich Kalpenstein ist ein Autor, den man definitiv im Blick behalten muss.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Ein Taschentuch reicht da nicht aus

Between Your Words
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Dies ist das erste Buch von Emma Scott, dass ich gelesen habe und das obwohl ich schon ein paar von ihr im Regal stehen habe. Ich bin so froh dieses Buch gelesen zu haben, denn jetzt warte ich nicht mehr ...

Dies ist das erste Buch von Emma Scott, dass ich gelesen habe und das obwohl ich schon ein paar von ihr im Regal stehen habe. Ich bin so froh dieses Buch gelesen zu haben, denn jetzt warte ich nicht mehr so lange bis die restlichen Bücher von ihr folgen werden.

Die lebensfrohe, künstlerich veranlagte Thea leidet seit einem Unfall an einer schlimmen Form der Amnesie. 5 Minuten hat sie um zu leben, denn beginnt ein Neustart und ihr Kurzzeitgedächnis geht wieder auf Anfang. Von den Ärzten und Pfelgern ist sie abgeschrieben und keiner, außer der neue Hilfspfelger Jim Wheelan, erkennt die tiefere Bedeutung hinter ihren Kunstwerken aus Wortketten. Kann Jim, dessen Leben auch nicht immer leicht war, die Kraft finden und Thea helfen. Und dann ist da auch noch Theas ältere Schwester Delia, die die aufkeimende Verbindung zwischen Jim und Thea mit Skepsis betrachtet. Als eine neue Behandlungsmethode im Gespräch ist, könnte dies ein neues Leben für Thea bedeuten, sie könnte aber auch alles verlieren.

Allein das Cover ist ein Kunstwerk, die Farbwahl ist sehr gelungen, denn die Farben harmonisieren perfekt miteinander. Ich finde auch, dass man in den Farben und ihrer Anordnung, die Handlung wiedererkennen kann. Auch der Klappentext ist sehr sorgfältig ausgewählt worden, denn ohne zu viel zu verraten, weckt er die Lust im Leser, dieses Buch in die Hand zu nehmen.

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, passt er doch zum Alter der Protagonisten, aber auch zur Zielgruppe der Leser, nämlich "Young Adult". Durch die gewählte einfachere Sprache konnte ich mich las Leser besser mit dem Inhalt und der Geschichte identifizieren. Die Seiten sind nur so dahingeflogen, ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, Emma Scott hat mich einfach in ihren Bann gezogen. Spannung kam nicht zu kurz, so dass ich alles um mich herum vergessen habe, denn ich musste einfach wissen wie es weitergeht. Neben der Spannung, kam natürlich Emotionen nicht zu kurz und es gab so viele von ihnen, die ich, dank dem fantastischen Schreibstil, alle mitfühlen durfte. Es gab so viele Gänsehautmomente, aber auch glückliche und vorallem solche, bei denen nicht nur eine Träne geflossen ist.

Für die Tränen haben die beiden Protagonisten gesorgt, die mich beide zu tiefst berührt haben, aber auch zum Nachdenken angeregt haben. Man erkennt beim Leben sofort die Liebe und die Mühe, mit der die Autorin die beiden Protagonisten gestaltet hat, denn sie wirken sehr autenthisch. Thea und Jim könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein, aber sie harmonisieren auf einer tieferen Ebene miteinander, wodurch eine tiefere Verbindung zwischen den beiden entsteht, aller Probleme zum Trotz. Beides haben die Protagonisten jedoch gemeinsam: Sie sind beide unglaublich stark und haben ihr Mitgefühl und ihren Mut nicht verloren, obwohl beide guten Grund dafür hatten. Die beiden sind so unglaubliche Menschen und was sie alles geleistet haben, hat mich einfach zu tiefst gerührt. Vorallem Thea und ihre Situation haben mich oft zum Nachdenken angeregt und ich habe nicht nur einmal überlegt, wie ich mich an ihrer Stelle entschieden hätte. Neben den beiden Protagonisten wurden auch die Nebencharaktere von der Autorin sehr sorgfältig gestaltet und haben heftige Reaktionen in unterschiedliche Richtungen bei mir ausgelöst.

Das Buch ist in drei Abschnitte eingeteilt, die meiner Meinung nach perfekt gewählt wurden, denn sie spiegeln nicht nur die Entwicklung der Geschichte wider, sondern auch die der Charaktere. Alle drei Abschnitte haben mich überzeugt und ich kann mich nicht entscheiden, welchen ich am besten fand, denn alle waren so unterschiedlich, haben mich aber doch in ihren Bann gezogen und haben viele Emotionen in mir ausgelöst.

Die Autorin versteht es wirklich wie man mit den Emotionen des Lesers spielt und gerade das hat mir am besten gefallen, denn ich habe so viele unterschiedliche Gefühle beim Lesen gespürt und richtig mit Thea und Jim mitgefühlt, ob Trauer, Verzweiflung oder Freude. Dieses Buch zählt zu meinen Jahreshighlights und hat gute Chancen auf Platz 1 zu landen. Ich habe noch nie so viele Tränen vergossen beim Lesen eines Buches wie bei diesem und normalerweise ist dies nicht meine Art, aber bei diesem Meisterwerk bleibt kein Auge trocken, denn das Gelesene geht direk ins Herz.

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