Cover-Bild Das letzte Polaroid
9,50
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 239
  • Ersterscheinung: 12.10.2015
  • ISBN: 9783746631783
Nina Sahm

Das letzte Polaroid

Roman
Die gefährliche Versuchung, das Leben eines anderen zu leben

Als sich Anna und Kinga im Urlaub am Balaton begegnen, beginnt eine Freundschaft, die beider Leben für immer verändern wird. Vom ersten Moment an teilen sie alles miteinander, ihre Kleidung, ihr Parfüm, ihre Süßigkeiten und ihr erstes Mal. Auch wenn sie sich danach jahrelang nicht sehen, erzählen sie einander alles: Von Kingas sexuellen Vorlieben bis zur Trennung von Annas Eltern.
Als Anna erfahren muss, dass Kinga nach einem Unfall im Koma liegt, reist sie nach Budapest, eine Stadt im Aufruhr gegen die Orban-Regierung. Doch statt an Kingas Krankenbett zu sitzen, beginnt Anna immer tiefer in Kingas altes Leben einzutauchen. Immer wieder muss sie dabei an die Tage am Balaton denken. War es wirklich so eine unbeschwerte Zeit gewesen, oder hatte sie die Ereignisse bis zuletzt nie richtig verstanden? Konnte sie überhaupt für Kinga da sein?
Leichtfüßig, voll untergründiger Sprengkraft und mit einem furiosen Finale: Eine Geschichte über große Freundschaft und die gefährliche Versuchung, das Leben eines anderen zu leben.

„Mitreißend, abgründig und zwischen den Zeilen duftet es nach Budapester Dobostorte.“ Stefanie de Velasco, Autorin von Tigermilch

» [E]in interessanter Beitrag zum Thema, welche Rolle man im Leben spielen möchte. « Sabine Reithmaier, Antje Weber, Süddeutsche Zeitung, 07.05.2014

» Zum Nachdenken « Cosmopolitan, 24.04.2014

» Unaufdringlich, […] und deshalb umso mitreißender lässt die Autorin die Geschichte […] von Anna erzählen […]. « Torsten Kohlschein, Freie Presse, 20.06.2014

» Ein[ ] sehr poetische[r] und bewegende[r] Roman über Sinnsuche und Freundschaft […]. Ein Gewinn für die junge deutsche Literaturszene! « Die Abendzeitung, 25.02.2014

» Ein gelungener Sommerroman! « Fabienne Iff, Dran Next, 01.07.2014

» Ein interessanter Roman […], leichtfüßig geschrieben, mit wunderbaren Streifzügen durch Budapest […]. « Kulturette Magazin, 02.06.2014

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2016

Eine gefährliche Versuchung

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Lesen, lesen, lesen! Muss ich noch mehr sagen? Unbedingt lesen! Das Debüt der Autorin hat mich wirklich umgehauen und reiht sich als zweites Buch zu den Hightlights 2014! Nina Sahm werde ich mir als Autorin ...

Lesen, lesen, lesen! Muss ich noch mehr sagen? Unbedingt lesen! Das Debüt der Autorin hat mich wirklich umgehauen und reiht sich als zweites Buch zu den Hightlights 2014! Nina Sahm werde ich mir als Autorin auf jedenfall merken und ich hoffe, dass es nicht nur bei dem einen Buch bleiben wird!

Das letzte Polaroid ist eine Geschichte die so intensiv erzählt wird, dass sie mich mit einer Leichtigkeit verführt hat. Ein Wechselspiel aus Vergangenheit und Gegenwart macht die Geschichte besonders spannend, wobei ich beides, Vergangenes und Gegenwärtiges, gleich gern gelesen habe. Die Übergänge waren zwar nicht immer gleich ersichtlich, aber nach einigen Zeilen wusste man sofort, wo man sich gerade befindet.

Besonders bemerkenswert ist der Schreibstil der Autorin. Wie sie mit den Wörtern umgeht ist einfach erfrischend zu lesen. Sie platziert sie so gekonnt, dass sich eine Sogwirkung einstellt, die ein Aufhören kaum möglich macht. Aufgefallen ist mir, dass bei Reden keine Anführungszeichen verwendet wurden, man aber trotzdem weiß, wann jemand etwas sagt und wann einfach nur erzählt wird. Das hebt den Roman nochmals von anderen Büchern ab.

Die Charaktere sind ebenfalls sehr gelungen und ich wüsste nichts an ihnen auszusetzen. Jeder hat eine eigenständige, vielschichtige und liebevoll gezeichnete Geschichte und Eigenschaften. Selten hab ich ein so klares Bild über die Figuren in einem Buch gehabt, wie hier. Anna und Kinga. Anna ist der Hauptcharakter und die Geschichte wird aus ihrer Sicht erzählt. Kinga lernt man eigentlich nie wirklich kennen, sondern erfährt nur aus Erzählungen, wie sie war. Aber das war so lebhaft erzählt, als wäre sie genauso voll da, wie die Nebencharaktere. Kinga war neben Anna die zweite Hauptfigur.

Die Geschichte selbst handelte von Freundschaft, Liebe, Familie. Sie war sehr facettenreich und packend. Die Autorin hat einen tollen Blick für Kleinigkeiten und hat mit diesen den Roman wundervoll, aber doch dezent ausgeschmückt. Der Roman spielt in Budapest, Ungarn, und ich hab richtig Lust darauf bekommen, die Stadt/das Land zu besuchen und das Leben zu spüren, das Anna dort lebt.


Fazit
Dieses Buch verführt, macht Lust auf mehr und hat mich eine Sehnsucht spüren lassen, die ich mir nicht erklären konnte. Ein außergewöhnlicher Roman über Freundschaft und was sie bedeutet, was wichtig ist im Leben und warum man sich selbst treu bleiben sollte. Lest es!

Veröffentlicht am 24.03.2017

Regt zum Nachdenken an....

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Zugegeben, der Schreibstil ist sehr eigen, aber die Handlung regt zum Nachdenken an!

Inhalt:
Anna und Kinga! Zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich mit 14 Jahren im Urlauf am ...

Zugegeben, der Schreibstil ist sehr eigen, aber die Handlung regt zum Nachdenken an!

Inhalt:
Anna und Kinga! Zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich mit 14 Jahren im Urlauf am Balaton kennenlerenen. Eine Freundschat, die fast ausschließlich aus Briefen und Skype besteht und das 10 Jahre lang.
Doch als Anna erfährt, dass Kinga in Budapest, nach einen Unfall, im Koma liegt, überlegt sie nicht lange und fährt zu ihrer Freundin.
Doch anstatt der Gegenwarts-Kinga treu an der Seite zu sitzen, taucht Anna immer tiefer in Kingas altem Leben ein. Zu oft denkt sie zurück an Balaton und ihre gemeinsame Zeit. War damals wirklich so unbeschwert, wie es in ihrem Gedächtnis weiterlebt? Und warum fällt Kinga immer alles so leicht, wo Anna doch mit ihren Entscheidungen schwer zu kämpfen hat?
Eine Geschichte über Freundschaft und einer jungen Frau, die sich selbst erst finden muss, um sich selbst treu sein zu können!

meine Meinung:
Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, da Nina Sahn eine deutschsprachige Debütautorin ist und ich mir vorgenommen habe, dieses Jahr viele Erstlingswerke von Autoren zu lesen.

Die Inhaltsangabe hatte mich neugierig gemacht und auch wenn ich mit dem Wort "Polaroid" zu Beginn nicht viel anfangen konnte (zum Glück gibts Google ;P ), da diese Kameras und Fotos noch vor meiner Zeit waren, wollte ich das Buch einfach lesen.

Doch auch wenn die Handlung und die Aufteilung zwischen Vergangenheit und Gegenwart fließend waren, vermisste ich die fehlende Satzzeichen.
Mir ist bewusst, dass sich Nina Sahn damit abheben wollte, mit den fehlenden Indirekten-Reden-Satzzeichen, aber dieses Alleinstellungsmerkmal konnte mich nicht ansprechen und ist der Grund, weshalb ich einen Stern abziehen musste.

Zu den Personen selbst...man erfährt viel über die Vergangenheits-Kinga, daa die Gegenwarts-Kinga ja im Koma liegt, aber durch die Erzählungen von Freunden und Verwandten merkt man als Leser schon, dass Kinga angekommen ist in ihrem Leben.
Und dann ist da noch Anna. Das schüchterne, wohlbehütete Mädchen aus München. Alleine nach ein paar Seiten wusste man, dass ihre Kindheit nicht spaßig war, sondern nur so aus Fakten und Wissen gewimmelt hatte, aber dennoch, je länger sie in Budapest blieb, desto schneller verlor sie sich selbst- jedenfalls erschien es mir so- und desto unsymphatischer wurde sie mir.
Doch der Schluss änderte alles....zum Glück ^^ .

Die Handlung regt zum Nachdenken an und man stellt sich selbst oft selbst in Frage. Bin ich mir selbst treu? Einfach ein Buch, dass zum Nachdenken anregt und das gefiel mir sehr gut!

Fazit:
Zusammengefasst kann ich "nur" sagen, dass mir das Buch sehr gut gefiel, es hatte eben ein paar "Schönheitsfehler", aber kein Buch ist perfekt.
Die Art und Weise, wie Frau Sahn schrieb, gefiel mir gut, nur die fehlenden Satzzeichen und der träge Anfang, dämpfen meine Freude über das Buch.
Doch durch Inhalt und Handlung gebe ich dem Buch verdiente 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine wunderbare Freundschaft über Grenzen und Jahre hinweg

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„Das letzte Polaroid“ ist der Debütroman von Nina Sahm. Die Autorin erzählt darin von einer Freundschaft die im Urlaub zwischen zwei Mädchen im Teenageralter begann und nun nach zehn Jahren zu einer unvorhersehbaren ...

„Das letzte Polaroid“ ist der Debütroman von Nina Sahm. Die Autorin erzählt darin von einer Freundschaft die im Urlaub zwischen zwei Mädchen im Teenageralter begann und nun nach zehn Jahren zu einer unvorhersehbaren Entwicklung in ihrer Bekanntschaft geführt hat. Über diese lange Zeit der Freundschaft haben Fotos, die mit einer Polaroid-Kamera aufgenommen wurden, die beiden über die räumliche Distanz hinweg begleitet. Die Fotos verblassen langsam wie auf dem Titelbild, doch die Erinnerungen bleiben.

Zu Beginn des 21.Jahrhunderts macht Anna aus Deutschland mit ihren Eltern Urlaub am Plattensee in Ungarn. Im Nachbarhaus wohnt die gleichaltrige Ungarin Kinga, die ebenfalls mit ihren Eltern von Budapest aus in die Ferien an den Balaton gekommen ist. Ein Tag genügt und es beginnt eine Freundschaft, die für beide einen ganz besonderen Anreiz hat. Kinga findet in Anna jemanden mit dem sie ihre kleinen Geheimnisse teilen kann und Anna lauscht staunend den Ausführungen von Kinga über deren erwachende Liebe. Von Annas Eltern wird die Freundschaft nicht gutgeheißen, doch gegen deren Verbot finden die beiden einen Weg auch weiterhin in Kontakt zu bleiben. Zehn Jahre nach dem Urlaub erhält Anna, in deren Leben sich inzwischen einiges geändert hat, einen Brief von Kingas Mutter, die ihr schreibt, dass Kinga nach einem Unfall im Koma liegt. Kurz entschlossen macht sie sich auf den Weg nach Budapest. Doch aus ihrer Reise wird mehr als ihr Besuch am Krankenbett der Freundin. Immer mehr nimmt sie Plätze ein, die bisher von Kinga ausgefüllt wurden.

Anna ist in einem gut situierten Haushalt aufgewachsen. Ihre Eltern legen sehr viel Wert auf Sauberkeit und Wissenserwerb, doch Liebesbekundungen sind selten. Kingas Eltern sind viel unbesorgter, ihr Umgang miteinander ist herzlicher. Doch Anna hat keine andere Wahl als ihre Eltern nach dem Urlaub nach Hause zu begleiten. Der weitere Kontakt zu Anna ist ihre erste Auflehnung gegen ihre Eltern auf dem Weg zum Erwachsensein und zu ihrer Selbstfindung, ihre Berufswahl ist eine weitere. Lediglich einmal haben Anna und Kinga sich in den ganzen Jahren bis zum Unfall getroffen. Anna, die inzwischen deutlich gereift sein sollte, bewundert Kinga und kommt sogar deren Wunsch nach als sie Anna zu einem ersten Mal verhilft. Die Schilderung fand ich unrealistisch und zu Anna unpassend.

Als Anna spontan nach Budapest reist trifft sie hier auf den Alltag von Kinga, den sie nur aus den Briefen kennt und auf eine Stadt, die sich aktiv in Auflehnung zur gegenwärtigen Regierung befindet, darunter auch der Vater ihrer Freundin. Obwohl Anna in der Ich-Form erzählt, erfährt man als Leser wenig über die Gründe für ihr gegenwärtiges Handeln. Das lässt Platz für eigene Interpretationen. Immer mehr nimmt sie den Platz von Kinga ein. Doch wie in allen menschlichen Beziehungen gibt es immer zwei Personen die für die Fortführung des Miteinanders verantwortlich sind. Es war für mich zwar verständlich, dass Anna Freude daran findet, die Rolle der von ihr bewunderten Kinga einzunehmen, doch dass Kingas Eltern und Kingas Freund sie so eng in ihr Leben holen, kann ich nicht so ohne weiteres nachvollziehen.

Glaubte ich Anna durch ihre Erinnerungen näher zu kommen, so rückte sie durch ihr Handeln in der Gegenwart wieder von mir ab und konnte mir nicht sympathisch werden. Die Randfiguren waren interessant beschrieben. Der Reiz der Geschichte war für mich die wunderbare Freundschaft und der Zusammenhalt der Freundinnen über Grenzen und Jahre hinweg. Insgesamt eine nette Geschichte, aber für mich kein Highlight, darum 3,5 Sterne