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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2021

Guter Einstieg

Fly & Forget
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Geschichten über ehemalige beste Freunde habe ich in letzter Zeit gefühlt häufiger gelesen als vorher. Ob das Zufall ist oder die gerade im Kommen sind, ich weiß es nicht, ich weiß allerdings, dass sie ...

Geschichten über ehemalige beste Freunde habe ich in letzter Zeit gefühlt häufiger gelesen als vorher. Ob das Zufall ist oder die gerade im Kommen sind, ich weiß es nicht, ich weiß allerdings, dass sie für mich persönlich einen sehr hohen Unterhaltungswert haben. Mit der Erwartung bin ich auch an das Buch herangegangen, ich habe mir nichts tiefgründiges oder hochemotionales erhofft, sondern einfach ein wenig süße Unterhaltung, etwas zum Abschalten, Schmachten, Ärgern und gleich darauf wieder Freuen, zum Lachen und Fluchen.

All das konnte ich mit diesem Buch, gelacht habe ich, geflucht definitiv auch viel, meistens wenn Noah im Spiel war, zum Abschalten und Entspannen hat die Geschichte ebenfalls eingeladen und unterhalten wurde ich sowieso.
Die Konstellation von der cleveren Studentin Liv und dem Womanizer Noah war gleichermaßen faszinierend wie spannungsgeladen. Die beiden wirkten auf den ersten Blick so grundverschieden, dass ich mich besonders anfangs gefragt habe, wie die je Freunde hatten sein können, selbst wenn sie damals noch andere Versionen ihrer selbst waren.

Die Beziehung der beiden sowie sie als individuelle Figuren zu verstehen, wurde dadurch erleichtert, dass man sowohl Kapitel aus Livs als auch aus Noahs Sicht lesen konnte. Ich mag es sehr, wenn nicht nur wie in vielen Fällen die weibliche Protagonistin zu Wort kommt, sondern man auch dem Mann besser in den Kopf und hinter die Fassade schauen kann. Gerade bei den Kerlen finde ich es häufig viel interessanter, ihre Gedankengänge aufgeschlüsselt zu bekommen, denn wie es in einem weiblichen Kopf aussieht, weiß ich schließlich.

Ich mochte die Beziehung zwischen Liv und Noah im Großen und Ganzen, auch wenn ich sie bisweilen etwas anstrengend fand. Besonders zum Beginn ist eine Menge schief gelaufen, bei einigen Dingen und unnötigem Hin und Her hätte ich meinen Kopf auch gern mit Schwung einer Tischplatte zugeführt, habe aber aus Selbstschutz verzichtet und doch lieber nur innerlich die Augen verdreht.

Wer bei mir ein Stein im Brett hat, sind die Nebenfiguren. Die Freunde der Protagonisten bzw. die Bewohner der WG haben es geschafft, der Geschichte doch noch eine gewisse Leichtigkeit und einen Hauch Freundschaft zu verleihen, besonders Matilda fand ich echt klasse.

Mein Fazit:
Ein lesenswertes Buch, was mich zwar nicht komplett umgehauen, aber doch recht gut unterhalten hat. Ich würde auch dem Folgeband eine Chance geben, wenn ich die Gelegenheit bekäme. 3,5 bzw. gerundet 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.05.2021

Chaotisch und dramatisch

Friends without benefits (Knitting in the City 2)
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Penny Reid hat mich seit ihren Winston Brothers fest im Griff. Wenn ich ein neues Buch von ihr sehe, bin ich Feuer und Flamme, so war es auch bei Knitting in the City. Love Factually war süß, aber kein ...

Penny Reid hat mich seit ihren Winston Brothers fest im Griff. Wenn ich ein neues Buch von ihr sehe, bin ich Feuer und Flamme, so war es auch bei Knitting in the City. Love Factually war süß, aber kein Highlight wie die Winstons, ebenso verhielt es sich leider auch bei Friends without benefits.

Elizabeth war eine sympathische, aber auch emotional sehr chaotische Protagonistin. Sie ist eine fähige Ärztin, geht ihrer Arbeit sorgfältig und routiniert nach, aber in zwischenmenschlichen Belangen hatte sie manchmal einen an der Klatsche. Sie wirkt oft unbeholfen, weiß nicht, was sie will, trifft unlogische Entscheidungen, über die man als Leser nur den Kopf schütteln kann, ist bei all dem aber unfassbar unterhaltsam. Diese unfreiwillige Komik hat das Buch kurzweilig und leicht zu lesen gemacht, ich hatte viel Spaß mit der Geschichte, auch dann, wenn ich dank Elizabeth nur noch mit dem Kopf gegen eine Wand rennen wollte. Und das passierte oft.

Ihr Gegenstück Nico war ähnlich flatterhaft wie Elizabeth, mal wollte er alles, dann wieder nichts. Die Beziehung der beiden war besonders im letzten Drittel sehr anstrengend, weil sich andauernd wer umentscheidet bezüglich dem, was er will, was gut ist und was er braucht. Das ist mir ziemlich auf den Keks gegangen und dennoch hatte das Ganze eine gewisse Sogwirkung, die mich bei der Stange hielt.

Die Liebesgeschichte zwischen Nico und Elizabeth hat einen recht tragischen Hintergrund, das waren dann sie Szenen, die mich merklich runtergezogen haben. Aber ich fand es auch schön zu sehen, wie die beiden aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit stärker hervorgehen und zusammenwachsen, sich einander gefühlstechnisch immer mehr öffnen.
Was ich sehr clever von Penny Reid fand, war, dass ein Kapitel mit expliziter Bettszene zwei Versionen hat, sowohl die entschärfte als auch die unzensierte Version. Hier kann man je nach Gefallen entscheiden, ob man sich das „antun“ möchte oder nicht.

Mir persönlich haben besonders die Stellen gefallen, an denen Janie und Quinn aus Band eins Auftritte haben. Mir war bis dato gar nicht gewusst, wie cool ich die beiden finde, aber nun freue ich mich umso mehr auf den Band zu ihrer Hochzeit.

Mein Fazit:
Eine ganz süße Geschichte mit traurigem Hintergrund, witziger Erzählweise und verpeilten Protagonisten. Ein wenig schwächer als Band eins aber trotzdem kurzweilig und in meinen Augen lesenswert, 3,5 bzw. gerundet 4 von 5 Sternen gibt es von mir.

Veröffentlicht am 21.04.2021

Guter zweiter Band

The Age of Darkness - Schatten über Behesda
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The Age of Darkness hatte mich bei Band 1 schon in seinem Bann. Ich erinnere mich aber auch noch gut an die Startschwierigkeiten, die ich wegen der vielen unterschiedlichen Erzählstimmen und Figuren hatte, ...

The Age of Darkness hatte mich bei Band 1 schon in seinem Bann. Ich erinnere mich aber auch noch gut an die Startschwierigkeiten, die ich wegen der vielen unterschiedlichen Erzählstimmen und Figuren hatte, und es hatte mich einige Überwindung gekostet, am Ball zu bleiben. Doch am Ende hat es sich gelohnt, auch wenn ich anschließend viele Fragen hatte. Umso mehr freute ich mich auf die Fortsetzung in der Hoffnung, zumindest ein paar Wissenslücken schließen zu können.

Allerdings ging es mir hier ähnlich wie bei Band 1, ich habe erneut einige Zeit gebraucht, um in das Geschehen hineinzufinden. Die Figuren musste ich erstmal wieder zuordnen, mich erinnern, auch wenn Band 1 für mich noch nicht lange her ist. Ich konnte nicht so naht- und mühelos anschließen, wie ich es gern getan hätte. Ich fand es stellenweise sehr anstrengend, zwischen den vielen unterschiedlichen Erzählsträngen zu wechseln, denn jedes Mal, wenn ich mich eingewöhnt hatte, ging es schon wieder woanders hin. Das hatte etwas gehetztes, stressiges und zugleich denke ich, dass auch dieses Buch eine Schlankheitskur vertragen hätte, an manchen Stellen empfand ich so einen Anflug von „Hier hätte man auch kürzen können“.

Die Handlung schreitet zwar merklich voran, jedoch bin ich mit der Beantwortung meiner offenen Fragen nicht ganz zufrieden. Ich finde zwar nicht, dass das Buch dem typischen Phänomen des Lückenfüllers bei zweiten Bänden von Trilogien zum Opfer gefallen ist, aber es war auf einem bedenklichen Weg dorthin. Ein wenig wirkte die Geschichte dieses Buches wie ein langer Flur zwischen zwei Zimmern, jedoch ein schicker Flur mit Bildern, Nischen und Regalen, den man gern durchläuft, selbst wenn man sich nach einiger Zeit wünscht, man käme endlich im anderen Raum an.

Was mir gut gefallen hat, war, dass man die Figuren noch besser, auf einer noch tieferen Ebene kennenlernt. Im ersten Band blieben sie für mich noch relativ blass, hier kamen sie mir am Ende wie alte Freunde vor, die ich wiedergetroffen habe und ich mag dieses Gefühl.

Mein Fazit:
Ich mochte das Buch, selbst wenn es für mich einen Tick schwächer war als noch der erste Band. Dennoch freue ich mich auf die Fortsetzung und bin sehr gespannt, was die Autorin noch in Petto hat!
3,5 beziehungsweise gerundet 4 von 5 Sternen vergebe ich.

Veröffentlicht am 20.04.2021

War okay

Geheimnisse der Hexen
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Dieses Hexenbuch profitiert in jeder Hinsicht von seinen Illustrationen. Sie beleben das Buch, unterstützen den Text, machen ihn verständlicher. Mein großes Problem allerdings war, dass mein Reader eben ...

Dieses Hexenbuch profitiert in jeder Hinsicht von seinen Illustrationen. Sie beleben das Buch, unterstützen den Text, machen ihn verständlicher. Mein großes Problem allerdings war, dass mein Reader eben jene schönen Illustrationen nicht ansprechend wiedergeben konnte. Das ganze Buch war winzig formatiert und schlecht lesbar, weshalb ich mir zunächst einmal ein anderes Gerät suchen musste.

Was ich dann bekam, war eine oft interessante, aber für mich manchmal auch etwas ermüdende Übersicht über diversen Hexenkram, von der Begriffsklärung über die Geschichte bis hin zu konkretem Hexenwissen über Steine oder sonstiges Zauberzeug. Insgesamt eigentlich recht aufschlussreich und wenn man drauf steht, sicherlich ein Highlight. Aber für mich als jemanden, der sich dachte „Hm, kann man ja mal reingucken“, war es zu viel. So sehr brenne ich dann doch nicht für das Thema Hexen, dass ich dieses Werk mit geballter Magierinnenpower hätte entsprechend würdigen und genießen können.
Ich habe mir gern die Bilder angeguckt, kurze Übersichten angeschaut und die knappen Fakten genossen, bei den ausführlicheren Texten dagegen schliff meine Motivation stellenweise etwas am Boden.

Mein Fazit:
Ich bin wahrscheinlich nicht ganz die Zielgruppe, auch wenn es an sich kein so übles Buch war. Ein paar unterhaltsame Stunden hatten wir, das Buch und ich, das lässt sich nicht leugnen. Daher werden es 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.03.2021

Hatte mir mehr erhofft

Bücherliebe – Was Bücherregale über uns verraten
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Die Vorstellung, anhand der Regale noch was über sich selbst zu lernen, klingt schon verlockend. Dieses Buch garantiert einem quasi einen Rundumschlag durch das Themengebiet Bücherregal, unterhaltsam und ...

Die Vorstellung, anhand der Regale noch was über sich selbst zu lernen, klingt schon verlockend. Dieses Buch garantiert einem quasi einen Rundumschlag durch das Themengebiet Bücherregal, unterhaltsam und lehrreich zugleich. Ich muss gestehen, dass einige Kapitel des Buches mich nicht so sehr gepackt haben, andere waren allerdings ganz witzig.

Als Bücherliebhaber fühlt man viele der Aussagen, die im Buch getroffen werden. Der teils aufbrausende und fast schon leidenschaftliche Schreibstil, wenn es um viel diskutierte Bücherthemen geht, war anfangs noch sehr amüsant mit anzusehen, aber die mühsam gewählte und dadurch manchmal ein wenig gestelzt wirkende Wortwahl machte es mir schwierig, das Buch in langen Zügen zu genießen. Das ist auch der Grund, weshalb ich für dieses eigentlich recht kleine Büchlein unerwartet lange gebraucht habe.

Besonders der Anfang des Buches hat mir noch viel Spaß gemacht. Man fühlt sich irgendwie verstanden, so als Bücherwurm und Regalliebhaber, dafür sorgte die witzige Einleitung. Auch den Abschnitt zu den Regalsortierungen empfand ich als sehr spannend, die vielen verschiedenen Möglichkeiten dessen hat wahrscheinlich jeder von uns schon mal gegeneinander abgewägt.
Zwischendurch ist das Geschriebene durch buchige Zitate aufgelockert und auch kleine Illustrationen finden sich hier und da. Diese gefielen mir im bereits erwähnten Teil zu den Sortier-Möglichkeiten extrem gut. Auch Listen zu verschiedenen Buch- und Regalbezogenen Themen bringen Abwechslung in die Berichte.

Allerdings muss ich auch sagen, dass man hier als Buchliebhaber manchmal in ziemliche Klischees gepresst wird, obwohl man eigentlich genau das Gegenteil in diesem Sachbuch erwartet hätte. Jeder Bücherwurm ist anders, aber hier hat man oft das Gefühl, man müsste ein zurückhaltender, ausgeglichener, konfliktscheuer und introvertierter Mensch sein, um Bücher zu mögen.

Zudem muss ich zugeben, dass gerade die historischen Fakten mich eher weniger interessiert haben. Als es darum ging, wer wann mal was für ein Regal mit wie vielen Büchern hatte, da habe ich dann etwas schneller geblättert.

Mein Fazit:
Insgesamt ein nettes Werk, was für mich stark und unterhaltsam begann, mich im Endeffekt aber nicht ganz überzeugen konnte.
3,5 von 5 Sternen.