Lesevergnügen
Das Flüstern der Bienen"Das Flüstern der Bienen" hat all meine Erwartungen aufs Vortrefflichste erfüllt.
Wer Bücher südamerikanischer Autoren schätzt - und ich meine nicht nur Isabell Allende sondern auch Marquez und Llosa ...
"Das Flüstern der Bienen" hat all meine Erwartungen aufs Vortrefflichste erfüllt.
Wer Bücher südamerikanischer Autoren schätzt - und ich meine nicht nur Isabell Allende sondern auch Marquez und Llosa - der ist hier genau richtig. Die Autorin Sofia Segovia schöpft aus dem Vollen der mexicanischen Kultur, lässt die herrliche Natur vor dem Auge des Lesers aus den Seiten wachsen, den Duft nach Orangen, das Zirpen der Zykaden, die Sehnsucht der Menschen nach Liebe und einem besseren Leben. Das noch jüngferliche Zwanzigste Jahrhundert hält viele Versprechungen bereit und ist doch immer noch verhaftet im alten Aberglauben und der Kolonialherrschaft weniger Mächtiger über kleine Dorfgemeinschaften.
Das Buch hat etwas märchenhaft-magisches und spielt mit der Phantasie des Lesers. Die Autorin lässt sich viel Zeit das Leben und die Menschen der mexikanischen Kleinstadt Linares widerauferstehen zu lassen. Der Plot ist nicht unbedingt stringent erzählt. Aber dieses mäandern und schwelgen in Kleinigkeiten und Randfiguren führt durchaus in eine Richtung. Andeutungen und Ahnungen fesseln und faszinieren gleichermaßen.
Ein Lesevergnügen wie ein großer Fluß. Kraftvoll, exotisch, schillernd und tief.