Profilbild von wiechmann8052

wiechmann8052

Lesejury Star
offline

wiechmann8052 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wiechmann8052 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2021

Der Jacobsweg

Zum Glück gibt es Umwege
0

Der Untertitel lautet, "ein Roman über den Jacobsweg". Wenn man dann die Danksagungen liest erfährt man als Leser, dass der Autor und seine Frau den beschriebenen Weg gegangen sind, das sind ca.2000 Kilometer. ...

Der Untertitel lautet, "ein Roman über den Jacobsweg". Wenn man dann die Danksagungen liest erfährt man als Leser, dass der Autor und seine Frau den beschriebenen Weg gegangen sind, das sind ca.2000 Kilometer. Dass es mehr als ein Roman ist, die Beschreibungen und Erfahrungen des Weges sind authentisch, die Menschen und das Zwischenmenschliche ist teilweise erfunden oder bearbeitet.
Ich kenne den Autor von seinen Rosie Büchern, daher hatte ich große Erwartungen, die nicht enttäuscht wurden.
Er schreibt mit einem sehr feinen Humor und sehr feinfühlig gegenüber Eigenheiten oder Gefühle anderer Personen. Er macht sich allerhöchstens über sich selbst lustig, für seine Mitmenschen hat er nur Respekt. Seine Frau und Co-Autorin hat eine ähnliche Art und Weise zu schreiben.
Wechselseitig wird die Geschichte aus Sicht von Martin und Zoe erzählt, die beide aus unterschiedlichen Gründen den Weg gehen. Pragmatisch, um ein Hilfsmittel zu testen, spirituell, um nach einen schweren Schicksalsschlag wieder zu sich selbst zu finden. Sie treffen die unterschiedlichsten Menschen auf dem Weg. Manche werden Freunde, über die man sich freut wenn man sie wieder trifft, denn jeder geht nach seinem eigenem Tempo. Oder man lernt Menschen kennen die man nie wieder treffen möchte.
Das Buch vermittelt einen Heidenrespekt vor den Wanderern. Egal aus welchen Gründen sie gehen, es ist körperlich eine Riesenherausforderung. Auch die Frage wo schlafe ich, was bekomme ich wo zu essen, gibt es eine Dusche, Fragen die in einem normalen Urlaub ohne Schwierigkeiten im Voraus zu planen sind.
Über allem stehen die Menschen, die in diesem Buch beschrieben sind. Egal welcher Nationalität, egal welches Geschlecht sie sind mutig, hilfsbereit und sympathisch.
Ich möchte jetzt nicht den Weg gehen, mir reichen meine 10km täglich und im Urlaub auch gern das Doppelte und etwas mehr. Vielleicht deshalb hat mich das Buch fasziniert und ein kleines bisschen beneide ich die Menschen die diesen Weg gehen

Veröffentlicht am 26.04.2021

sehr englisch, sehr gut

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
0

Ein älteres Quartett aus einer englischen Seniorenresidenz löst Kriminalfälle besser als die Polizei und hat sehr viel Spaß dabei. Joyce eine ehemalige Krankenschwester, Elizabeth eine pensionierte ...

Ein älteres Quartett aus einer englischen Seniorenresidenz löst Kriminalfälle besser als die Polizei und hat sehr viel Spaß dabei. Joyce eine ehemalige Krankenschwester, Elizabeth eine pensionierte Geheimagentin, Ron ein alter Gewerkschaftsboss und Ibrahim ein emeritierter Psychiater. Durch ihren sehr unterschiedlichen Hintergrund haben sie verschiedene Herangehensweisen und Quellen für ihre Ermittlungen. An Geld mangelt es nicht, eher an Besuch von außen. Aber dafür haben sie jetzt die Polizistin Donna de Freitas.
Mit sehr viel Charme und Durchsetzungsvermögen wickeln die älteren Herrschaften Donna, ihren Chef und uns Leser um den kleinen Finger.
Das Buch wird teilweise in der Ich Form von Joyce und dann wieder in einer neutralen Rede erzählt. Auch agieren nicht immer alle gemeinsam. Im ersten Moment ist das irritierend aber dann ist es genau diese Abwechslung, die das Lesen aufregender macht.
Der feine Humor, die liebevollen Details und das es bis zum Schluss immer wieder überraschende Wendungen gibt, macht das Buch ungeheuer lesenswert.
Immer wenn ich gedacht habe, das ist jetzt der Mörder war ich auf dem falschen Dampfer, herrlich wie falsche Fährten gelegt wurden.
Auch Themen wie Altersdemenz haben Einzug in diesem Buch gehalten, aber der Umgang damit ist sehr pragmatisch, gehört zum Leben, ist nicht schön, abgehakt.
Der Krimi kommt ohne große Brutalität aus, es sind die Ermittlungen mit denen die Spannung steigt.
Ich freue mich schon auf den nächsten Band, hoffentlich müssen wir nicht so lange warten.+

Veröffentlicht am 20.04.2021

Drei alte Damen

Wir sind doch Schwestern
0

Klappentext
Adele wird 100. Das Geheimnis ihres langen Lebens: "Starker Kaffee ohne alles und jeden Tag um elf Uhr einen Schnaps." Mit ihren Schwestern Katty und Martha lädt sie zum großen Fest. ...

Klappentext
Adele wird 100. Das Geheimnis ihres langen Lebens: "Starker Kaffee ohne alles und jeden Tag um elf Uhr einen Schnaps." Mit ihren Schwestern Katty und Martha lädt sie zum großen Fest. So unterschiedlich die drei sind, haben sie doch vieles gemeinsam: Eigensinn, Humor und Temperament, das in diesen Tagen auch mal mit den alten Damen durchgeht; schließlich lauert hier auf dem Tackenhof in jedem Winkel die Erinnerung ...
Meinung
Die Erinnerungen sind auch die Geschichte von uns Deutschen. Zwei Weltkriege
die Zeit dazwischen aber auch privat, Ehemänner, Freunde und Familie.
In dem Buch geht es mehr um die Erinnerungen als um die Gegenwart. Mit viel Humor lässt die Autorin die alten Damen erzählen was in ihrem Leben wichtig war. Gerade jetzt kommen auch einige Geheimnisse zur Sprache, die natürlich teilweise nicht für alle angenehm sind.
Es macht Spaß dem Geschehen zu folgen und gleichzeitig lernen wir, das die Gegenwart ohne die Vergangenheit nichts wert ist.
Die Autorin hat auf eine authentische Art sehr liebenswerte, sympathische Figuren geschaffen. Die Schreibweise ist locker aber auch etwas anspruchsvoll, kein Buch für zwischendurch. Es macht Spaß sich damit zu beschäftigen.

Veröffentlicht am 20.04.2021

Der Beste

Im Wald
0

Klappentext:
Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ...

Klappentext:
Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln zunächst wegen Brandstiftung, doch bald auch wegen Mordes. Kurz darauf wird eine todkranke alte Frau in einem Hospiz ermordet. Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit. Die Ermittlungen führen Pia und ihn vierzig Jahre in die Vergangenheit, in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwand. Ein Kindheitstrauma, das er nie überwand - und für viele Ruppertshainer eine alte Geschichte, an die man besser nicht rührt. Es bleibt nicht bei zwei Toten. Liegt ein Fluch über dem Dorf?
Meiner Meinung nach das beste Buch der Serie.
Alle Toten gehören irgendwie zusammen ehemalige Dorfbewohner, Bodenstein gibt die Ermittlungen in Pias Hände denn er kann seine Freunde nicht des Mordes verdächtigen, es braucht eine unbefangene Ermittlung.
Viele an sich kleine Vergehen die nicht mal strafbar waren aber moralisch verwerflich führen zu einer unterlassenen Hilfeleistung und dann zu den Morden.
Pia fühlt sich fast überfordert durch das Schweigen im Dorf und die dadurch schwierigen Ermittlungen, schafft es aber und ist dadurch reif für Bodensteins Posten der ein Sabbathjahr nehmen will. Ist damit die Serie zu Ende oder dürfen wir auf neue Krimis hoffen



Veröffentlicht am 20.04.2021

eins der schönsten Bücher die es gibt

Ein Mann namens Ove
0

Ove lebt allein, aber er passt gut auf seine Nachbarschaft auf. Er zeigt Falschparker an und achtet auf die Einhaltung der Hausordnung, er ist sparsam
und sehr ordentlich. Bei seinem bis ins ...

Ove lebt allein, aber er passt gut auf seine Nachbarschaft auf. Er zeigt Falschparker an und achtet auf die Einhaltung der Hausordnung, er ist sparsam
und sehr ordentlich. Bei seinem bis ins kleinste Detail geplanten Selbstmord wird er ständig gestört.
Die neuen Nachbarn machen einen sehr chaotischen Eindruck und sind auf seine Hilfe angewiesen.
Auf einmal ist er nicht mehr einsam.
In Rückblenden wird Oves Leben erzählt, seine Kindheit, sein Leben als junger Mann, wie er seine über alles geliebte Frau kennen lernt und wie er sie verliert.
Die schrullige Art von Ove oder die Lebensumstände seiner Nachbarn wird so liebevoll und im Detail erzählt das man in das Buch eintauchen kann und die Umwelt verschwindet solange man liest.
Warmherzig und mit etwas ironischen Blick auf unsere moderne Technik verwöhnte Welt werden wir wieder angehalten auf das zwischenmenschliche zu achten.
Man lernt Ove lieben und als er am Ende des Buchs friedlich stirbt ist man traurig als ob man einen guten Freund verloren hat.
Der Schreibstil ist locker aber nicht zu leicht man liest flüssig aber nicht schnell.