Das moderne Rapunzel wohnt im Satellit und ist professionelle Hackerin
Die Luna-Chroniken 3: Wie Sterne so goldenCress ist eine Hülle, dass heißt sie ist eine Lunarierin, die ohne die Fähigkeit geboren ist, andere Lunarier oder Menschen zu manipulieren, aber widerrum auch nicht manipuliert werden kann. Die Hüllen ...
Cress ist eine Hülle, dass heißt sie ist eine Lunarierin, die ohne die Fähigkeit geboren ist, andere Lunarier oder Menschen zu manipulieren, aber widerrum auch nicht manipuliert werden kann. Die Hüllen werden normalerweise umgebracht, so lautet jedenfalls das offizielle Gesetz auf Luna, in Wahrheit werden die Kinder jedoch am Leben gelassen, um an ihnen merkwürdige Experimente durchzuführen. Aber Cress ist Luna auf andere Weise nützlich: sieht hat eine natürliche Begabung dafür, Computerprogramme zu schreiben und sich Systeme zu hacken. Zu diesem Zweck wird sie von Königin Levana's obersten Thaumaturgin Sibyl Mira in einen Satelliten gesperrt und infiltriert von dort das World Wide Web der Erde, um für die böse Königin Luna's die Herrscher der Erde auszuspionieren. In Wahrheit aber sehnt sich Cress danach auf der Erde zu leben und sympathisiert mit dem jungen Prinz Kaito. Von Sibyl Mira wird sie gezwungen einen D-Tele-Chip zu programmieren, den die Thaumaturgin in das System der königlichen Androidin Nainsi einpflanzt, um Kaito auszuspionieren. Da das Programm von Nainsi aber daraufhin abstürzt, bringt Kaito seine Androidin zu Cinder in die Reparatur, welche den Chip findet. Vor dem Ball, auf dem Cinder als Androidin und Lunarierin bloß gestellt wird, tritt Cress mit ihr erstmals in Kontakt und warnt Cinder davor, dass Levana den zukünftigen Imperator Kaito heiraten und danach töten will, um alleinige Herrscherin über die Erde zu werden. Was dann passiert, wissen wir aus den ersten beiden, genialen Bänden der Luna-Chroniken. Als Cinder Cress verspricht, diese aus dem Satelliten zu befreien und Thorne als einziger flugfähiger Teil der Besatzung zu Cress' Rettung eilt, eskaliert die Situation und die fiese Sibyl Mira lässt den Satelliten abstürzen. Cress und Thorne überleben, jedoch sind sie mitten in der Sahara gelandet und das bleibt nicht das einzige Problem.
Cress ist eine liebe, niedliche und, aufgrund ihrer Isolationshaft ein wenig naive Person, die ihre Zeit unter anderen mit Liebesfilmen von der Erde totgeschlagen hat. Thorne, der sie aus ihrem Gefängnis befreien soll und für den Cress heimlich schwärmt, ist ein selbstverliebter Draufgängertyp mit einer ziemlich egoistischen Ader. Es kommt, wie es kommen muss: Cress verliebt sich in ihn und sieht alles durch die rosarote Brille. Thorne warnt sie jedoch vor, dass er nicht der Mensch ist, den sie in ihm zu sehen glaubt und verletzt sie im Laufe immer wieder unbewusst mit seinen Aktionen.
In diesem Teil trifft eine hoffnungslose Romantikerin auf einen absoluten Antihelden, der trotz seines aufgeblasenen Ego's zu einer erstaunlich realistischen Selbsteinschätzung fähig ist. Wie auch schon in den beiden Teilen zuvor, spart Marissa Meyer auch in diesem 3. Band der Luna-Chroniken nicht mit unerwarteten Wendungen und hält die Geschichte damit nicht nur am Laufen, sondern auch unendlich spannend. Auch über diesen dritten Band kann ich sagen, dass man ihn unbedingt gelesen haben muss und nicht verpassen sollte.