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Veröffentlicht am 15.09.2016

Das moderne Rapunzel wohnt im Satellit und ist professionelle Hackerin

Die Luna-Chroniken 3: Wie Sterne so golden
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Cress ist eine Hülle, dass heißt sie ist eine Lunarierin, die ohne die Fähigkeit geboren ist, andere Lunarier oder Menschen zu manipulieren, aber widerrum auch nicht manipuliert werden kann. Die Hüllen ...

Cress ist eine Hülle, dass heißt sie ist eine Lunarierin, die ohne die Fähigkeit geboren ist, andere Lunarier oder Menschen zu manipulieren, aber widerrum auch nicht manipuliert werden kann. Die Hüllen werden normalerweise umgebracht, so lautet jedenfalls das offizielle Gesetz auf Luna, in Wahrheit werden die Kinder jedoch am Leben gelassen, um an ihnen merkwürdige Experimente durchzuführen. Aber Cress ist Luna auf andere Weise nützlich: sieht hat eine natürliche Begabung dafür, Computerprogramme zu schreiben und sich Systeme zu hacken. Zu diesem Zweck wird sie von Königin Levana's obersten Thaumaturgin Sibyl Mira in einen Satelliten gesperrt und infiltriert von dort das World Wide Web der Erde, um für die böse Königin Luna's die Herrscher der Erde auszuspionieren. In Wahrheit aber sehnt sich Cress danach auf der Erde zu leben und sympathisiert mit dem jungen Prinz Kaito. Von Sibyl Mira wird sie gezwungen einen D-Tele-Chip zu programmieren, den die Thaumaturgin in das System der königlichen Androidin Nainsi einpflanzt, um Kaito auszuspionieren. Da das Programm von Nainsi aber daraufhin abstürzt, bringt Kaito seine Androidin zu Cinder in die Reparatur, welche den Chip findet. Vor dem Ball, auf dem Cinder als Androidin und Lunarierin bloß gestellt wird, tritt Cress mit ihr erstmals in Kontakt und warnt Cinder davor, dass Levana den zukünftigen Imperator Kaito heiraten und danach töten will, um alleinige Herrscherin über die Erde zu werden. Was dann passiert, wissen wir aus den ersten beiden, genialen Bänden der Luna-Chroniken. Als Cinder Cress verspricht, diese aus dem Satelliten zu befreien und Thorne als einziger flugfähiger Teil der Besatzung zu Cress' Rettung eilt, eskaliert die Situation und die fiese Sibyl Mira lässt den Satelliten abstürzen. Cress und Thorne überleben, jedoch sind sie mitten in der Sahara gelandet und das bleibt nicht das einzige Problem.

Cress ist eine liebe, niedliche und, aufgrund ihrer Isolationshaft ein wenig naive Person, die ihre Zeit unter anderen mit Liebesfilmen von der Erde totgeschlagen hat. Thorne, der sie aus ihrem Gefängnis befreien soll und für den Cress heimlich schwärmt, ist ein selbstverliebter Draufgängertyp mit einer ziemlich egoistischen Ader. Es kommt, wie es kommen muss: Cress verliebt sich in ihn und sieht alles durch die rosarote Brille. Thorne warnt sie jedoch vor, dass er nicht der Mensch ist, den sie in ihm zu sehen glaubt und verletzt sie im Laufe immer wieder unbewusst mit seinen Aktionen.

In diesem Teil trifft eine hoffnungslose Romantikerin auf einen absoluten Antihelden, der trotz seines aufgeblasenen Ego's zu einer erstaunlich realistischen Selbsteinschätzung fähig ist. Wie auch schon in den beiden Teilen zuvor, spart Marissa Meyer auch in diesem 3. Band der Luna-Chroniken nicht mit unerwarteten Wendungen und hält die Geschichte damit nicht nur am Laufen, sondern auch unendlich spannend. Auch über diesen dritten Band kann ich sagen, dass man ihn unbedingt gelesen haben muss und nicht verpassen sollte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schneewittchen mit Dachschaden

Die Luna-Chroniken 4: Wie Schnee so weiß
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Winter ist ein wenig sonderlich. Sie sind im Palast von Luna die Wände bluten, bittet ihre Stiefmutter um totgeweihte Gefangene, um sie im Tiergarten von Luna wie ein Haustier im Käfig zu halten und hegt ...

Winter ist ein wenig sonderlich. Sie sind im Palast von Luna die Wände bluten, bittet ihre Stiefmutter um totgeweihte Gefangene, um sie im Tiergarten von Luna wie ein Haustier im Käfig zu halten und hegt eine Vorliebe für Apfelbonbons. Soviel zum äußeren Schein. In Wahrheit weigert sich Winter seit vielen Jahren standhaft, mit ihrer lunarischen Gabe andere Lunarier zu manipulieren und leidet daher an der Luna-Krankheit, dass heißt, sie wird allmählich verrückt, weil sie ihre "Fähigkeiten" unterdrückt. Der Einzige, der sie versteht ist Jacin Clay, ein Freund aus Kindertagen, für den sie allerdings mehr als Freundschaft hegt. Und als sie Levana darum bittet, die von den Lunariern in Gefangenschaft genommene, gefolterte und dem Tode geweihte Scarlet als Haustier behalten zu dürfen, rettet sie ihr damit ganz bewusst das Leben. Dazu ist Winter auch ganz ohne Zauber und Blendwerk und trotz der ihr von Levana zugefügten Narben im Gesicht der wohl schönste und zugleich beliebteste Mensch von ganz Luna, was ihr den Neid und Hass ihrer Schwiegermutter einbringt. Winter muss weg, ein für alle Mal und so fordert Levana ausgerechnet von Jacin Clay, welcher unglücksseeliger Weise in Ungnade gefallen und seine Loyalität wieder unter Beweis stellen muss, dass dieser Winter töten soll. Wer das Märchen von Schneewittchen kennt, weiß, was an dieser Stelle zwangsläufig kommen muss.


In diesen letzten Band laufen nun die Handlungsstränge aller in den Luna-Chroniken aufgetretenen Protagonisten zusammen. Sie alle stehen felsenfest hinter Cinder, von der wir bereits erfahren haben, dass sie Prinzessin Selene ist und nun um ihren Anspruch auf den Thron von Luna kämpft, um den Erdtrabanten von ihrer wahnsinnigen, machthungrigen Tante zu befreien und nebenbei noch die Erde zu retten, die dank Levana von einer Pest-Epidemie befallen ist und dank mutierter Soldaten aus Levanas Labor mit Terror überzogen wurde. Keine leichte Aufgabe für ein siebzehnjähriges Mädchen. Und das Finale wäre nicht das Finale, wenn es nicht ordentlich knallen würde. Mehrmals werden die Karten in diesem Band neu gemischt, Cinders Freunde und die selbst müssen ganz schön leiden, bis wir endlich auf ein Happy End hoffen dürfen. Das macht den letzten Band der Luna-Chroniken leider stellenweise etwas langatmig. Das Ende hätte ich mir auch stellenweise ein klein wenig anders gewünscht, trotz diesen beiden kleinen Kritikpunkten, lohnt es sich am Ball zu bleiben. Ach was, die ganz Quadrologie muss man gelesen haben. Definitiv keine schnöde Märchen-Adaption muss vorhersehbaren Handlungen, nein, ein Fantasy-Spektakel, dass man auf keinen Fall verpasst haben darf.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein innovatives Fantasy-Spektakel

Aschamdon - Band 1 der Amizaras-Chronik
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Aschamdon ist schon etwas Besonderes. Es hat mich schon allein vom Äußeren und den Illustrationen im Buch angesprochen, obwohl ich anfangs glaubte, dass ich es bei dem Buch mit einem Regelwerk für ein ...

Aschamdon ist schon etwas Besonderes. Es hat mich schon allein vom Äußeren und den Illustrationen im Buch angesprochen, obwohl ich anfangs glaubte, dass ich es bei dem Buch mit einem Regelwerk für ein Pen-and-Paper-Rollenspiel zu tun hatte und ich erst einmal daran vorbei gelaufen bin, weil sich meine Affinität für PAP und auch LARP in Grenzen hält.

Jedenfalls ist die Geschichte um die engelsgleichen Wesen, die unter anderem als Archonten bezeichnet werden und in der Geschichte von Valerian Çaithoque den Lauf der Menschheitsgeschichte bedeutend beeinflusst haben, mal etwas völlig neues auf dem von Vampiren übersättigten Fantasy-Markt. Man kann die Story mit keiner bereits vorher dagewesen vergleichen.

Auf der einen Seite steht da Raphaela, die im Teenageralter von ihrem Vater grausam gequält wird. Seit ihr der "Engel" Aschamdon einen neuen Lebensweg ermöglichte, ist sie auf der Suche nach dem Geheimnis um das ewige Leben und wie man es erlangen kann. Auf der anderen Seite steht Attila, der sich Probleme mir einem Geldgeber eingehandelt hat, den er als Mafiosi wähnt und nun dringend Geld benötigt. So schlittert er in eine unglaubliche Geschichte hinein, aus der er, Egoist und Lebemann, wie er ist, auch noch versucht, Kapital zu schlagen. Doch dabei legt er sich mit Mächten an, denen er nicht gewachsen ist und mit denen man sich besser nicht anlegen sollte.

Ein interessanter und ziemlich spannender Auftakt einer innovativen Fantasy-Trilogie, die man gelesen haben muss.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der beste historische Roman aller Zeiten

Die Säulen der Erde
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"Die Säulen der Erde" war das erste Werk,was ich von Ken Follett las. Ich bekam es von meiner Mom zum Geburtstag geschenkt und war ab der ersten Seite gefesselt von dem Buch. Damals wusste ich noch nichts ...

"Die Säulen der Erde" war das erste Werk,was ich von Ken Follett las. Ich bekam es von meiner Mom zum Geburtstag geschenkt und war ab der ersten Seite gefesselt von dem Buch. Damals wusste ich noch nichts von Ken Follett´s Werken, aber mir gefiel sofort die Art wie er schrieb. Er besitzt ganz einfach das Talent, Dinge zu beschrieben, ohne sie totzukauen, wie ich es leider bei vielen Autoren erlebt habe. Ich konnte die Geschichte von "Säulen der Erde" regelrecht vor mir sehen, konnte mir die Figuren bildlich vorstellen und war quasi mittendrin, statt nur dabei. Genau so muss eine gute Geschichte meiner Meinung nach sein. Als ich das Buch durchgelesen hatte, suchte ich bei historischen Romanen lange nach etwas Vergleichbaren und fand es dann -wie sollte es auch anders sein- erst in einem anderen Follett-Roman wieder, nämlich in "Die Pfeiler der Macht".
Auch die Verfilmung/Serie zum Buch fande ich gut. Sie war sehr an den Roman angelehnt, obwohl auch hier, wie bei so vielen Buchverfilmungen, Etliches verändert wurde und auch Einiges einfach weggelassen, was mir ein wenig gefehlt hat.
Ich würde nicht empfehlen, erst die Serie zu schauen und dann erst das Buch zu lesen, weil man dann einfach nicht mehr Geschichte reinkommt, sie einem vielleicht sogar sehr langatmig anmutet. Das habe ich jedenfalls bei meiner Großmutter beobachtet und fand es sehr schade. Denn "Säulen der Erde" ist der beste, historische Roman vom Mittelalter, den ich je gelesen habe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Jeder sollte einen persönlichen Bob haben

Bob, der Streuner
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Die Geschichte von James Bowen, der mit Bob, dem Rotpelzchen sein Glück fand und den Weg raus aus der Drogensucht schaffte, fand ich sehr beeindruckend.

Als James Bob findet, ist der Kater in einem schechten ...

Die Geschichte von James Bowen, der mit Bob, dem Rotpelzchen sein Glück fand und den Weg raus aus der Drogensucht schaffte, fand ich sehr beeindruckend.

Als James Bob findet, ist der Kater in einem schechten Zustand. James hat Mitleid, will aber nicht die volle Verantwortung für Bob übernehmen. Doch da hat er die Rechnung ohne Bob gemacht, denn der Kater weicht ihm nicht mehr von der Seite. Stück für Stück lernt James, auf Bob einzugehen und zu guter Letzt kann er sich ein Leben ohne das Katerchen nicht mehr vorstellen. Bob ist schließlich auch der Grund, weshalb sein "Dosenöffner" völlig drogenfrei leben möchte und so geht James den letzten Schritt und macht auch noch den Entzug von der Ersatzdroge Methadon.

Ich es sehr schön, wie die Liebe zu und die Verantwortung gegenüber einem Lebewesen das Leben eines Menschen, der ganz weit unten war, so derart verändert hat. Ein Bekannter, mit dem ich gebrochen habe, behauptete einmal, dass Tiere seelenlose Reflexmaschinen seien, was völliger Unsinn ist. Jeder, der schon einmal von seinem Haustier getröstet wurde, als es ihm schlecht ging, weiß, dass Tiere sehr wohl eine Seele haben. Auch, wenn unsere Haustiere typisch menschliches Verhalten an den Tag legen, sieht man, dass sie nicht seelenlos sind. Und Bob ist dafür das beste Beispiel.

Wie gesagt, eine sehr schöne Geschichte, die ans Herz geht. Und James hat Recht: Egal ob man von Bob hört oder ob man von ihm liest, er zaubert einem ein Lächeln ins Gesicht.