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Veröffentlicht am 15.05.2021

Zurück nach Sizilien

Der Tintenfischer
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„Der Tintenfischer“ von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo ist der zweite Fall für Commissario Antonio Morello, genannt „Der freie Hund“ und hat mir wesentlich besser gefallen als der Vorgänger. Morello ...


„Der Tintenfischer“ von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo ist der zweite Fall für Commissario Antonio Morello, genannt „Der freie Hund“ und hat mir wesentlich besser gefallen als der Vorgänger. Morello steht auf der Todesliste der Mafia und wurde deshalb von Sizilien nach Venedig versetzt. Worum geht es?
War es dem freien Hund im Vorgänger noch zu voll (die Kreuzfahrtschiffe, die Touristen), ist Venedig nun menschenleer - wegen Corona. Zusammen mit seiner Kollegin Anna Klotze ist er in der Stadt unterwegs, als sie einen jungen Mann, einen Flüchtling aus Nigeria, in den Canal Grande springen sehen.
David wird gerettet und Morello und Anna wollen nun auch seine Freundin Oni aus den Fängen der nigerianischen Mafia befreien. Dazu reisen sie nach Sizilien...
„Der Tintenfischer“ ist spannend und unterhaltsam. Eigentlich sind es zwei Geschichten in einer. Denn zunächst wird ganz aktuell gegen Covid-Betrüger ermittelt. Aber „Der Tintenfischer“ ist auch ein Buch mit einer politischen Botschaft. Es geht um Flüchtlinge, besonders aus Schwarzafrika und ein Dickicht aus Korruption und Verstrickungen von Politik, Polizei und Mafia.
Immer wieder finden sich Bezüge zum Vorgänger. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Last but not least gibt es im Anhang noch ein paar leckere Rezepte und ein Glossar, das italienische Eigennamen und Begriffe erklärt.

Fazit: Fall Nr. 2 für Morello und Anna. Viel besser als der Vorgänger!

Veröffentlicht am 13.05.2021

Lange Sandstrände und menschliche Abgründe

Nordwestzorn
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„Nordwestzorn“ von Svea Jensen ist der zweite Fall für Anna Wagner und Hendrik Norberg von der Soko St. Peter-Ording. So gut „Nordwesttod“ auch war, der neue Krimi ist noch besser, spannender. Worum geht ...


„Nordwestzorn“ von Svea Jensen ist der zweite Fall für Anna Wagner und Hendrik Norberg von der Soko St. Peter-Ording. So gut „Nordwesttod“ auch war, der neue Krimi ist noch besser, spannender. Worum geht es?
Die Autorin geht gleich in medias res: Der 9-jährige Florian wird seit August 2004 in SPO vermisst. Seine Leiche wurde nie gefunden, den einzigen Verdächtigen musste man laufen lassen. Anna leitet nun die neu gegründete Vermisstenstelle und rollt den Cold Case neu auf. Auch die Polizei scheint in den Fall von damals verstrickt zu sein. Vor allem ist da eine alte Rechnung offen…
Svea Jensen hat ihren Küstenkrimi anschaulich mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. „Nordwestzorn“ ist ein Buch, das sexuelle Belästigung thematisiert. Spannend, keine Frage. Über das Wiedersehen mit Anna und Hendrik habe ich mich sehr gefreut. Denn sie sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Und so bin ich schon gespannt auf den nächsten Einsatz der Soko St. Peter-Ording.

Fazit: Fall Nr. 2 für die Soko St. Peter-Ording. Noch besser als der Vorgänger!

Veröffentlicht am 05.05.2021

So retten wir die Welt

Was, wenn wir einfach die Welt retten?
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Frank Schätzing tut einfach das, was er am besten kann: er schreibt einen spannenden Thriller. Denn „Was, wenn wir einfach die Welt retten?“ kommt nicht trocken wie ein Sachbuch daher, sondern ist sprachlich ...


Frank Schätzing tut einfach das, was er am besten kann: er schreibt einen spannenden Thriller. Denn „Was, wenn wir einfach die Welt retten?“ kommt nicht trocken wie ein Sachbuch daher, sondern ist sprachlich locker erzählt.
Auf nur 336 (!) Seiten entwirft der Autor munter Szenarien, liefert viele Denkanstöße wie wir die Welt retten könnten, wenn wir wollten. Wissenschaftlich fundiert und sorgfältig recherchiert stellt er Technologien vor, die Hoffnung machen und ruft zum Handeln in der Klimakrise auf. Viel Neues ist nicht dabei, aber Frank Schätzing ist sowieso am besten, wenn es um Sci-Fi und künstliche Intelligenz (KI) geht. Die Zukunft ist jetzt!

Fazit: Der Mann hat es einfach drauf. Liest sich weg wie warme Semmeln.

Veröffentlicht am 23.04.2021

Umwerfend, besonders, aufregend, aber auch humorvoll und mühelos zu lesen

Caldera
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Mit CALDERA hat V.S. Gerling einen Thriller vorgelegt, der den Leser mit einem perfekten Spannungsbogen bis zur letzten Seite fesselt. Der Autor braucht dabei keinen großen Anlauf, mit dem Mord an zwei ...


Mit CALDERA hat V.S. Gerling einen Thriller vorgelegt, der den Leser mit einem perfekten Spannungsbogen bis zur letzten Seite fesselt. Der Autor braucht dabei keinen großen Anlauf, mit dem Mord an zwei Computerfachleuten geht es gleich spannend los.
Es geht um eine gigantische Verschwörung, die die Weltherrschaft zum Ziel hat. Im Mittelpunkt stehen Iranische Terroristen. Doch wer ist der Drahtzieher? Wird es Nicolas Eichborn und seinem Team gelingen, die Durchführung des Plans zu verhindern?
Wer zu einem Buch von V.S. Gerling greift, der sollte schon wissen, was auf ihn zukommt. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Der flüssige Schreibstil tut sein Übriges dazu, so dass man hier wirklich von Verschlingen statt Lesen sprechen kann.
CALDERA ist der vorerst letzte Band einer spannenden Thriller-Reihe und bietet alles, was sich der Thriller-Fan wünscht: ein Pageturner im wahrsten Sinne des Wortes, dessen Auflösung womöglich ebenso überrascht wie schockiert.
Über das Wiedersehen mit Nicolas, Helen & Co. habe ich mich sehr gefreut. Sie sind mir über die Jahre ans Herz gewachsen. Ich werde sie vermissen. Denn das Gefrotzel, das ist einfach Kult.

Fazit: Ein erschreckend realistischer Thriller, der sich weg liest wie eine süffige Sangria!

Veröffentlicht am 21.04.2021

Cold Case Nr. 2 für Lupe und Otto

Der Lohn des Verrats
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So gut „Der Preis der Rache“ von Mathias Berg auch war, „Der Lohn des Verrats“ ist noch besser, spannender. Die junge forensische Psychologin Lupe Svensson und ihr Partner, der erfahrene Kommissar Otto ...

So gut „Der Preis der Rache“ von Mathias Berg auch war, „Der Lohn des Verrats“ ist noch besser, spannender. Die junge forensische Psychologin Lupe Svensson und ihr Partner, der erfahrene Kommissar Otto Hagedorn vom LKA Düsseldorf, ermitteln in ihrem zweiten Fall. Worum geht es?
Ein geheimnisvoller Prolog, danach gibt es ein Wiedersehen mit Lupe und Otto. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt: 1993 und 2003. Damals verschwand der 20-jährige Fabian. Zehn Jahre später gibt es endlich ein Lebenszeichen. Also rollen Lupe und Otto den Cold Case neu auf.
Bei ihren Recherchen stoßen sie auf den ebenfalls ungeklärten Fall der getöteten Bianca, einer Mitschülerin des verschwundenen Fabian. Wurde sie das Opfer des sogenannten »Anhalter-Killers« aus derselben Zeit?
„Der Lohn des Verrats“ ist spannend und unterhaltsam. Schon früh wird die Tätersicht eingeführt, und so ist der Leser den Ermittlern immer einen Schritt voraus. Ab und zu sind Rückblenden in die Vergangenheit eingestreut. Daher erfährt man nach und nach, was 1993 geschah. Immer mal wieder finden sich Bezüge zum Vorgänger. Das macht Lust auf mehr für die, die den ersten Band (noch) nicht kennen.
Mathias Berg setzt in seiner Geschichte eher auf die leisen Töne. Akribische Polizeiarbeit, ohne viel Action, das ist genau mein Fall. Der Autor präsentiert dem Leser immer neue Fakten und Wendungen. Unerbittlich dreht er somit an der Spannungsschraube. Am Ende ist nicht nur der Cold Case gelöst. Und so bin ich schon gespannt auf den nächsten Fall.

Fazit: Fall Nr. 2 für das ungleiche, aber sehr erfolgreiche Ermittlerpaar Lupe und Otto. Noch besser als der Vorgänger!