Rezension
Wie Eulen in der NachtMittlerweile habe ich schon einige Bücher von Maggie Stiefvater gelesen, doch dieses sticht in meinen Augen klar heraus. Auf welche Art und Weise dieses "Herausstechen" gemeint ist, kann ich schwer in ...
Mittlerweile habe ich schon einige Bücher von Maggie Stiefvater gelesen, doch dieses sticht in meinen Augen klar heraus. Auf welche Art und Weise dieses "Herausstechen" gemeint ist, kann ich schwer in Worte fassen, doch ich versuche es in dieser Rezension zu machen.
In diesem Buch geht es grundsätzlich um Wunder und diese gibt es in der Wüste Colorados in einer kleinen verschlafenen Stadt haufenweise. Ausgeübt werden diese Wunder von den Sorias, einer Familie, zu der auch die Jüngsten - Daniel, Joaquin und Beatritz gehören. Neben ihnen gibt es noch zahlreiche andere Figuren, die in dieser Stadt leben oder sie als Pilgerer besuchen, welche auch eine nicht unbeachtliche Figurenbeschreibung erhalten.
Angefangen bei dem Schriebstil bzw. Erzählweise kann ich sagen, dass dieser äußerst einzigartig ist. Es gibt einfach so viele Details und Kleinigkeiten, die den südländsichen Flair herüberbringen - manche Ausdrücke oder einzelne Sätze sind sogar auf Spanisch, viele Gerichte oder Anderes werden näher beschrieben. So ziemlich jede Figur erhält einen umfangreiche Beschriebung bezüglich dessen Träume und Ängste oder Hintergrundwissen.
Das gesamte Buch ist in einer auktorialen Erzählperspektive, sodass dies möglich ist. Neben den vermutlich erhofften Greifbarkeit der Charaktere hatte es jedoch auch zur Folge, dass mir alles etwas sprunghaft vorkam und ich aufgrund der zu vielen Details und der zu vielen Figuren oftmals nicht wirklich bei der Handlung mitkam. Oft springt die Autorin von einer Nebengeschichte zur nächsten, von einer Figur zur anderen, sodass ich wirklich konzentriert lesen musste, um die Figuren voneinander zu trennen oder der Handlung zu folgen bzw. einen roten Faden zu erkennen. Erst relativ spät konnte ich mich beim Lesen wirklich in die Geschichte begeben. Gerade zum Ende hin habe ich dann aktiv mitgefiebert.
Trotz allem entstand dadurch auch eine düstere, mytseriöse Stimmung, die einen das ganze Buch über begleitet. Bisher habe ich noch kein Buch mit einer solchen Atmosphäre gelesen, jedoch muss ich auch anmerken, dass wenn man sich für dieses Buch interessiert, sich wirklich auf die Geschichte einlassen muss und es werden der relativ wenigen Seiten "mal eben zwischendurch" lesen möchte.
An sich fand ich Wie Eulen in der Nacht äußerst einzigartig hinsichtlich der Erzählweise und der Atmosphäre, es ist definitiv mal etwas anderes im Gegensatz zu der personalen Ich-Perspektive. Dennoch muss ich auch gestehen, dass ich wegen der erschlagenen Detailgenauheit un der Fülle an Hintergrundgeschichten erst sehr spät den Zugang zum Buch gefunden habe und es genießen konnte, da ich zuvor zu bemüht war, Ordnung in meine Gedanken zu bekommen. Wenn man sich jedoch Zeit nimmt und sich auch psychisch auf das Buch einlässt, kann es trotzdem ein potentiales Highlight sein.