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Veröffentlicht am 05.07.2021

Manchmal kommt alles auf einmal

Manchmal kommt alles auf einmal
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Manchmal kommt alles auf einmal, von Petra Winklbauer

Cover:
Ein schönes Cover, aber für mich austauschbar, hat nichts direkt mit der Geschichte zu tun.

Inhalt:
Andrea hat eine Bilderbuchfamilie.
Der ...

Manchmal kommt alles auf einmal, von Petra Winklbauer

Cover:
Ein schönes Cover, aber für mich austauschbar, hat nichts direkt mit der Geschichte zu tun.

Inhalt:
Andrea hat eine Bilderbuchfamilie.
Der erfolgreiche Ehemann hat sich gerade selbständig gemacht, die beiden Kinder sind wohlgeraten, ihr selber geht es beruflich sehr gut.
Doch dann kommt alles auf einmal:
Die Teenager-Kinder laufen aus dem Ruder.
In der neuen Firma ihres Mannes steht die Steuerfahndung.
Und sie selber beginnt einen Urlaubsflirt mit unklarem Ausgang.

Meine Meinung:
Eine interessante Geschichte, die gut erzählt ist und so jederzeit passieren könnte.
Hier werden viele Themen aufgezeichnet: Familie in seiner vielfältigen Weise.
Die flügge werdenden Kinder die aus „guter Absicht“ Dummheiten machen , oder aus „Faulheit“ den einfachen Weg gehen und nicht weiter überlegen.
Wie eine EHE zu kriseln beginnen kann, wenn man sich vor lauter Stress nicht achtsam verhält.
Und wie man durch Fehler und/oder Straftaten anderer in arge Bedrängnis kommen kann.

Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Das ganze wird aus verschiedenen Perspektiven ausgeleuchtet und erzählt, so dass wir als Leser einen Blick aus verschiedenen Seiten auf die Geschehnisse haben.

Doch nun kommt, wie ich finde, ein großes Manko für das Buch.
Das Lektorat ist sehr schlecht (ich hatte ein krasseres Wort im Kopf, wollte aber nicht so rigide sein). Es sind so viele Fehler bei denen ein Wort zu viel oder falsch ist, dass ich Sätze zweimal lesen musste und immer wieder in meinem Lesefluss gestoppt wurde.
Normalerweise fallen mir kleine Fehler meist gar nicht auf, aber hier hat es mich in seiner Häufigkeit regelrecht gestört. Dafür ziehe ich einen Stern ab (gefühlt müsste ich 2 abziehen)

Autorin:
Petra Winklbauer lebt in einem Vorort von München. Sie arbeitet seit vielen Jahren in der Öffentlichkeitsarbeit, ist nebenberuflich Sprecherin und Moderatorin in einem Münchner Lokalradio.

Mein Fazit:
Eine interessante vielseitige Geschichte.
Nur das Lektorat sollte dringend nochmals überarbeitet werden.
Von mir 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 05.06.2021

Das Phantom von Baden – nach Anlaufschwierigkeiten sehr spannend und überraschend

Das Phantom von Baden
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Das Phantom von Baden, von Werner Satnzel


Inhalt:
In dem ruhigen Biedermeierstädtchen Baden, an den Hängen des Wienerwalds, nimmt eine mysteriöse Mordserie ihren Beginn.
Schnell geistert der Begriff ...

Das Phantom von Baden, von Werner Satnzel


Inhalt:
In dem ruhigen Biedermeierstädtchen Baden, an den Hängen des Wienerwalds, nimmt eine mysteriöse Mordserie ihren Beginn.
Schnell geistert der Begriff „Wienerwaldphantom“ durch die Medien.

Die Spuren führen immer wieder zu Alfred Eder. Doch die Ermittlerin, Kontrollinspektorin Ilse Strasser ist hin und hergerissen zwischen Anklage und ihm glauben.

Meine Meinung:
Ein Krimi in den ich mich erst einlesen musste.
Denn die Schreibweise ist doch eine ganz besondere, mir kommt es vor wie wenn sie dem Städtchen angepasst wäre (also auch Biedermeier).
Vielleicht ist das aber auch der Österreichische Touch, so wie bei Lokal-Krimis der Dialekt.
Z.B. Alfred hat sich erbötig gemacht,…
Für: Alfred hat sich angeboten.
Und solche Stellen gibt es viele im Buch.
Als ich mich erst mal an diese Art gewöhnt hatte wurde es immer besser und vor allem immer spannender. Zu Beginn hatte ich echt Probleme die Personen zu visualisieren und mir ein Bild von ihnen zu manchen.

Ab dem 2. Mord nimmt die Handlung dann auch an Fahrt auf.

Die größte Entwicklung im ganzen Buch macht Alfred durch. Ist er doch am Ende eine ganz andere Person würde ich sagen.

Die Ermittlerin, Ilse Strasser, gefällt mir sehr gut. Sie ist eine Teamplayerin, zu sich selber teilweise witzig ironisch, und sie kann Fehler zugeben. Immer wieder zählt sie sich die Fakten auf die schon auf der Hand liegen, und macht dadurch deutlich wie vieles eben dann einfach nicht zusammen passt. Dadurch können wir dann auch gut mit rätseln.
Auf das Phantom wäre ich aber nie gekommen, das ist dann wirklich eine Überraschung.

Der letzte Satz im Buch bringt mich dann nochmals zum Schmunzeln.

PS: Die runden Ecken am Buch gefallen mir sehr gut.

Autor:
Werner Stanzl, geboren 1941 in Mödling, startete 1962 seine Laufbahn bei Reuters in London und arbeitete als erfolgreicher Journalist und und berichtete von den Brennpunkten Europas. Seit 1995 lebt und arbeitet er als freischaffender Journalist, Serienautor und Schriftsteller.

Mein Fazit:
Durch den Schreibstil hatte ich etwas Startschwierigkeiten, dafür ziehe ich einen Stern ab, und vergebe somit wohlverdiente 4 Sterne für einen gut durchdachten und spannenden Krimi.


Veröffentlicht am 22.04.2021

Grenzgängerin aus Liebe

Grenzgängerin aus Liebe
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Grenzgängerin aus Liebe, von Hera Lind

Cover:
Das Cover passt sehr gut zur Geschichte des Buches. Genau so verlassen und von Zweifel geplagt, stelle ich mir Sophie und ihre Tochter auf dem Bahnsteig ...

Grenzgängerin aus Liebe, von Hera Lind

Cover:
Das Cover passt sehr gut zur Geschichte des Buches. Genau so verlassen und von Zweifel geplagt, stelle ich mir Sophie und ihre Tochter auf dem Bahnsteig vor.

Inhalt:
Die 21jährige Sophie aus Weimar, ist recht zufrieden mit ihrem Leben. Sie ist zwar geschieden, aber sie hat einen Geliebten, einen Traummann, der ihr alle möglichen Wünsche erfüllt. Doch seine Familie geht immer vor und so wird sie wohl nie offen an seiner Seite stehen können.
Als sie dann im Urlaub in Bulgarien, den smarten Hermann kennen lernt, gibt sie seinem Werben nach und stellt einen Ausreiseantrag, der dann sogar bewilligt wird.
Doch als sie im Westen ankommt, warten nur seine Eltern auf sie, Hermann selber ist für Monate beruflich im Ausland.
Das hält Sophie wiederum nicht aus und sie sehnt sich nach Karsten. Als dieser erneut sehnsüchtige Liebesbriefe an sie schreibt kehrt sie zurück in die DDR.
Und damit beginnt eine Talfahrt die alle, die Sophie liebt, mit in eine Hölle reißt.

Meine Meinung:
Eine unglaubliche Geschichte.
Wir als Leser ahnen ja sofort, dass Karsten ein falsches Spiel mit Sophie treibt. Aber zu lesen, wie ahnungslos und naiv, sich Sophie in diese Beziehung fallen lässt ist einfach unbeschreiblich.
Am Anfang empfand ich das Ganze einfach nur unglaublich, wie kann man sich so von seinen Gefühlen leiten lassen und das Gehirn ausschalten?!

Spannend wird es dann, als Hermann auftaucht.
Als Sophie dann schon im Westen ist, und wieder in die DDR zurück reist kann man es kaum fassen.
Hermanns unbändige Liebe zu Sophie, lässt ihn dann einen Schritt machen, der einfach unvorstellbar ist.

Und dann erst zeigen sich die unmenschlichen Mühlen der DDR, die einfach nur menschenunwürdige Bürokratie und Stasiaktivitäten.

Ich habe schon viele dieser aufwühlenden Tatsachenromane von Hera Lind gelesen, bei diesem hier muss ich nun sagen habe: ich keinen so rechten „Draht“ zu Sophie bekommen (weiß auch nicht warum).


Autorin:
Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist.

Mein Fazit:
Wieder ein spannender Tatsachenroman von Hera Lind, der die menschenunwürdigen, ja menschenverachtenden Methoden der ehemaligen DDR an den Pranger stellt.
Von mir dieses mal 4 Sterne.

Veröffentlicht am 09.04.2021

Trauma - Kein Entkommen

Trauma – Kein Entkommen
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Trauma,
Kein Entkommen, von Christoph Wortberg

Cover:
Das Cover erzeugt durch seine Kontrast-Farben (Schwarz/Gelb) schon eine gewisse Spannung.

Inhalt:
Der erste Fall für die Münchner Ermittlerin Katja ...

Trauma,
Kein Entkommen, von Christoph Wortberg

Cover:
Das Cover erzeugt durch seine Kontrast-Farben (Schwarz/Gelb) schon eine gewisse Spannung.

Inhalt:
Der erste Fall für die Münchner Ermittlerin Katja Sand. Ihr eigenes Privatleben ist ein einziger ‚Scherbenhaufen und gerade eskaliert es zunehmend.
Genau jetzt gibt es zwei Tote, bei denen alles auf Suizid (ausgelöst durch ihre eigenen großen Traumata) hindeutet.
Doch Katjas Intuition sagt ihr: hier stimmt etwas nicht. Und obwohl sie mehrmals von ihrem Chef zurückgepfiffen wird verbeißt sie sich in die Fälle und es wird lebensgefährlich für sie.

Meine Meinung:
Ein Psychothriller, der es in sich hat.
Hier geht es um mehr als um zwei Tote. Es geht darum, dass die Wahrheit oft nicht an die Öffentlichkeit dringen darf und dass dadurch manche Weste von oberster Stelle „weiß gewaschen“ wird.
Die Story ist hammermäßig und gefällt mir sehr gut.
Teilweise finde ich sind Katjas Probleme zu sehr im Vordergrund, das stört mich ab und zu.
Im Mittelteil gibt es dann auch einige sehr zähe Passagen.
Auch einige Stellen, die um der Spannung willen, auf mich etwas zu konstruiert wirken.
Nichts desto trotz, konnte ich das Buch am Ende nicht mehr aus der Hand legen, auch wenn ich selber schon vor Katja den Täter erkannt habe.

Autor:
Christoph Wortberg studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte und ist ausgebildeter Schauspieler. Verschiedene Rollen am Theater und im Fernsehen, daneben Hörbuchsprecher. Seit vielen Jahren Drehbuchautor. Christoph Wortberg lebt in Köln.

Mein Fazit:
Eine tolle Story bei der mir allerdings lange vor der Ermittlerin klar war, wer der Täter sein wird.
Von mir 4 Sterne

Veröffentlicht am 24.03.2021

Fritz und Emma – beeindruckend

Fritz und Emma
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Fritz und Emma , von Barbara Leciejewski

Cover
So wünscht man sich die Beiden.

Inhalt:
Fritz und Emma!
Sie sind am gleichen Tag geboren, als Kinder sind sie unzertrennlich, dann werden sie ein Liebespaar, ...

Fritz und Emma , von Barbara Leciejewski

Cover
So wünscht man sich die Beiden.

Inhalt:
Fritz und Emma!
Sie sind am gleichen Tag geboren, als Kinder sind sie unzertrennlich, dann werden sie ein Liebespaar, der Krieg trennt sie, aber beide geben nicht auf und der andere ist in Gedanken jeweils seine Hoffnung.
Dann kommt Fritz aus dem Krieg zurück und die beiden planen ihre Hochzeit.
Doch dann trennen sie sich von einem auf den Anderen Tag und sprechen 60 Jahre kein Wort mehr miteinander, obwohl sie im selben Dorf wohnen.

Als ein neuer Pfarrer ins Dorf kommt, will seine Frau diesen Zustand nicht so hinnehmen und sie versucht die beiden auszusöhnen.

Meine Meinung:
Eine unglaublich tiefe Liebe, die ein ganzes Menschenleben überdauert, und doch nicht gereicht hat um beizeiten über seinen Schatten zu springen.

Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen aufgegliedert.
In der Gegenwart kämpft Marie, die Frau des neuen Pfarrers, mit der Langeweile und den Gegebenheiten eines kleinen Dorfes. Sie will weg, ihr Mann liebt seine Arbeit im Dorf und will bleiben.
Durch die Vorbereitung der 750 Jahr-Feier, kommt Marie den Menschen im Dorf näher und unbemerkt ändert sich ihre Einstellung.
Diese Sichtweise ist in vielem zutreffend. Ich wohne selbst in einem kleinen Dorf und kann dies also nur bestätigen.
Deshalb finde ich dann auch viele Punkte (in der Lösung der Probleme) zu rosarot gezeichnet und zu viel „heile Welt“. Dafür ziehe ich einen Stern ab.

Die Vergangenheit hat mir sehr gut gefallen. Schrittweise (in verschieden Jahren von 1947 bis ins Heute) sehen wir aus verschiedenen Perspektiven, mal Emma , mal Fritz, was sich ereignet hat, wie es zum Bruch gekommen ist und wieso es keine Versöhnung gab .

Das Zusammentreffen der beiden Erzählebenen im Hier und Heute ist gut gemacht.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen. Es ist sehr einfühlsam und mit vielen sehr emotionalen Stellen geschrieben, aber es gibt auch witzige und sehr Humorvolle Gelegenheiten und Dialoge. Das macht die ganze ‚Ausstrahlung sehr positiv.

Autorin:
Barbara Leciejewski wollte schon als Kind Schriftstellerin werden, strebte jedoch zunächst einen „richtigen“ Beruf an und zog nach dem Abitur fürs Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft nach München. Nach verschiedenen Jobs am Theater und einer Magisterarbeit über Kriminalromane arbeitete Barbara Leciejewski als Synchroncutterin. Die alte Liebe zum Schreiben hat sie allerdings nie losgelassen

Mein Fazit:
Eine spannende Geschichte, von einer unglaublichen Liebe die die Zeit überdauert, aber nicht gereicht hat um über ihren Schatten zu springen.
4 Sterne.

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