Ein emotionales und ergreifendes Finale!
Rezension
One Last Act von Nicole Böhm
Den Schreibstil fand ich wie schon bei den anderen Büchern unheimlich angenehm und flüssig. Die Autorin schreibt wortgewandt, ergreifend und echt. Ich habe das ...
Rezension
One Last Act von Nicole Böhm
Den Schreibstil fand ich wie schon bei den anderen Büchern unheimlich angenehm und flüssig. Die Autorin schreibt wortgewandt, ergreifend und echt. Ich habe das Buch demnach in einem Rutsch beendet.
Ally war einem bereits in Band 1 begegnet und da sie mir dort schon total sympathisch war, fand ich es toll, sie näher kennenlernen zu können. Sie stand unter einem enormen Leistungsdruck und war rund um die Uhr gestresst. Die Kurse an der NYMSA waren herausfordernd und kompakt und durch ihren gefüllten Stundenplan blieb ihr kaum Zeit für etwas anderes als Lernen. Man könnte fast schon sagen, dass ihr der Perfektionismus im Weg stand und sie sich dadurch selber das Leben erschwerte. Dabei lud sie sich all die Last größtenteils selber auf. Demnach drohte sie unter all den Druck und den Erwartungen zu zerbrechen. Ich denke, dass viele sich gut mit ihr identifizieren und ihre Gefühle nachempfinden können, besonders Schüler und Studenten. Hier und da fiel es mir dann doch etwas schwerer mich in sie hineinzuversetzen, da ich Ihre Entscheidung nicht immer verstehen konnte. Zudem entglitt sie nicht nur sich selbst sondern meiner Meinung nach auch dem Leser. Jedoch machte sie eine zum Ende hin eine tolle Entwicklung durch.
An Ethan habe ich mein Herz schon früh verloren, denn er war unfassbar liebevoll, authentisch und achtsam. Wer Band 1 schon gelesen hat, weiß, dass er es in der Vergangenheit nicht leicht hatte. Wie Allyson stand auch er durch sein Dasein als Rockstar unter großem Druck , welcher aber von der Öffentlichkeit, den Medien und seinen Fans ausging. Besonders in der Musikszene kommt es dann oft dazu, dass die Stars auf der Suche nach einem Ausweg oder nach Freiheit zu anderen Mitteln greifen. Auch wenn es ein Klischee sein mag, ist es nicht weniger echt. Ethan verfiel der Sucht und wurde von der Abhängigkeit in den Abgrund gezogen. Er kämpfte sich Tag für Tag zurück ans Licht, was alles andere als einfach für ihn war. Ich fand es wirklich gelungen, wie die Autorin diesen langwierigen und kräftezehrenden Prozess der Heilung beschrieben hat. Denn obwohl ich es noch nie erlebt habe, konnte ich Ethans Gedanken verstehen. Seine Charakterentwicklung war unglaublich stark und bewundernswert.
Von den Protagonisten war er der etwas stärkere, nichtsdestotrotz wuchsen sie beide aus sich hinaus und stellten sich ihren Schatten.
Die Nebenfiguren waren zudem total sympathisch und auch vielschichtig. Besonders gerne mochte ich Ally’s Schauspiellehrer Cheston. Er fand für alles die richtigen Worte und hatte immer eine tiefgründige Weisheit parat. Auch Riley und Julian begegnete man hin und wieder mal.
In diesem Buch wurde die Liebesgeschichte etwas in den Hintergrund gerückt, was für mich kein Problem war, denn auch ohne viel Romantik war die Handlung tiefgründig und emotional. Ich fand es toll, dass die Geschichte sich so auf die zwei Themen Abhängigkeit und Leistungsdruck fokussiert hat. Diese wurden nämlich nicht nur oberflächlich übergangen, sondern wirklich vertieft. Dass die Charaktere alles andere als perfekt waren und jeder mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hatte, verstärkte nochmal die Authentizität der Geschichte. Je weiter man in das Buch eintauchte, desto bedrückender und schwerer wurde die Handlung.
Das Thema Schauspiel wurde außerdem originell und bedacht mit eingewoben, denn eigentlich war Ethan ein Musiker und kein Schauspieler. Er kam dann aber in Berührung mit dem Schauspielen und fand darin eine neue Leidenschaft.
Ally und Ethan kannten sich zuvor nur flüchtig, als sie immer mehr Zeit miteinander verbrachten entwickelten sie immer mehr Gefühle für einander.
Auch wenn sich ihre Liebe nach und nach in einem eher langsamen Tempo entwickelte, war sie wunderschön. Ihre Beziehung hatte von Anfang an etwas Schwereloses an sich, denn die beiden gaben einander das Gefühl von Freiheit.
Ich habe mit Ethan und Ally mitgefiebert und ihren Schmerz nachempfunden. Es war ein ständiges Auf und Ab der Gefühle und das reinste Chaos aus Verzweiflung, Hoffnung und Angst. Besonders das letzte Viertel hat mir schlichtweg den Atem geraubt!
Das Ende war leidenschaftlich und gefühlvoll, jedoch hätte ich mir zwischendrin mehr davon gewünscht. Die Geschichte wurde dadurch aber gelungen abgeschlossen und ich bin mir sicher, dass die NYMSA noch lange in meinem Herzen bleiben wird.
Insgesamt war es ein mehr als gelungenes Finale der Reihe. Die Geschichte von Ally und Ethan konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Es wird hier ein äußerst wichtiges und ernstes Thema behandelt, wodurch die Geschichte etwas bedrückender aber sehr tiefgründig ist. Zudem bekommt man tiefere Einblicke und nähere Eindrücke von der Schauspielerei. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle und eine ergreifende Geschichte über den Prozess der Heilung und dem Eingestehen von Problemen. Dieses Buch ist schlicht und einfach wahrhaftig! 4.5/5 [Werbung|Rezensionsexemplar]
Klappentext:
Allyson ist Schauspielerin mit Herz und Seele. Sie träumt von Hollywood und dem ganz großen Durchbruch. In ihren Kursen an der New York Music & Stage Academy lernt sie Ethan kennen. Er weiß von den dunklen Seiten des Ruhms und warnt Allyson vor dem Druck, der unweigerlich auf sie zukommen wird und dem sie jetzt schon kaum standhalten kann. Wird sie auf seine Warnungen hören?