Rasantes Jugendbuch - Stellt die großen Fragen des Erwachsenwerdens
Ann-Kathrin Häfner (Übersetzer)
Gabriel hat sechs Leben. Ein Privileg - mehr als viele andere in seiner Schule. Er fühlt sich wie im Rausch und riskiert in kurzer Zeit Leben um Leben. Doch eine Katastrophe zwingt ihn zum Handeln: Wird er als Held hervorgehen oder scheitern? Und wird er das Herz seiner großen Liebe Mila erobern?
„Sechs Leben“ hat er. Damit ist der 15-jährige Gabriel quasi unsterblich. Heimlich erfüllt er sich seinen Traum vom Fliegen mit dem Fallschirm - und schlägt tödlich auf: nur noch fünf. Gabriel verliert Leben um Leben - fahrlässig, naiv, sinnlos - und steht wie aus dem Nichts vor der Frage, was wirklich zählt: sein Ego oder die anderen.
Auf der Suche nach dem eigenen Glück reiht diese rasante Story Kick an Kick und stellt dabei meisterhaft leicht die großen Fragen, die zum Erwachsenwerden dazugehören.
Ein packendes Spiel mit dem Leben, das den Nerv der Jugendlichen trifft.
Klimafreundlich und regional: Dieses Buch wurde in Deutschland gedruckt.
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Der 15-jährige Gabriel erfährt, das er zu den seltenen Menschen gehört, die sechs Leben haben. Sofort stürzt er sich in risikoreiche Aktionen und verliert schnell mehrere seiner Leben. Erst langsam erkennt ...
Der 15-jährige Gabriel erfährt, das er zu den seltenen Menschen gehört, die sechs Leben haben. Sofort stürzt er sich in risikoreiche Aktionen und verliert schnell mehrere seiner Leben. Erst langsam erkennt er, das es mehr braucht als mehrere Leben , um Anerkennung und Freundschaft zu erhalten.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Der Leser wird sofort mitten in die Geschichte geworfen und erhält sehr schnell einen Eindruck von Gabriels Familiensituation und seiner Gedankenwelt. Anfänglich ist er ein unbedachter Jugendlicher ,der nur den Adrenalinrausch und öffentliche Annerkennung sucht. Mit der Zeit erkennt er worauf es wirklich ankommt und macht eine tiefergreifende Entwicklung durch. Die Handlungen erscheinen mir teilweise sehr überstürzt und auch zu sehr konstruiert. Gabriels Reifung erkennt man gut und die Story regt zum Nachdenken an. Allerdings hätte ich mir an einigen Stellen noch mehr Tiefgang gewünscht.
"Weißt du, was Louison sagt? Sie sagt, dass Leute, die dauernd Computerspiele machen, Angsthasen sind, die sich vor dem echten Leben fürchten."
-S.75
Meine Gedanken:
Stellt euch vor, ihr hättet mehr ...
"Weißt du, was Louison sagt? Sie sagt, dass Leute, die dauernd Computerspiele machen, Angsthasen sind, die sich vor dem echten Leben fürchten."
-S.75
Meine Gedanken:
Stellt euch vor, ihr hättet mehr als nur ein Leben. In der Welt, in der der Protagonist Gabriel lebt, gibt es Menschen, die mehr als nur ein Leben haben. Diese nennt man Multis, während die Menschen mit nur einem Leben als Monos bezeichnet werden. Am 15. Geburtstag erhält man das Testergebnis aus dem Staatslabor, welches einen darüber informiert, wie viele Leben man hat. Es ist bereits sehr selten, mehr als nur ein Leben zu besitzen. Immerhin verfügen statistisch gesehen 91% der Menschen nur ein einziges Leben. Da grenzen sechs fast an ein Wunder. Gabriel ist natürlich vollkommen aus dem Häuschen, denn das heißt schließlich, dass er riskante Dinge tun kann ohne zu sterben, oder? Er stürzt sich ohne zu Überlegen direkt in unnötige Risiken und verliert dabei vielleicht das ein oder andere Leben.
Ich finde das Thema mit den Bonusleben wirklich sehr spannend. Das Buch zeigt, wie verschieden Menschen mit ihren Bonusleben umgehen. Während die einen lebensgefährliche Aufgaben übernehmen, um der Menschheit zu helfen, so stürzen sich andere in waghalsige Abenteuer. Gabriel gehört eher zu der letzteren Sorte. Er handelt impulsiv und vor allem naiv. Man muss aber auch anmerken, dass er erst 15 ist. Sähe seine Entscheidung anders aus, wenn die Testergebnisse erst ab dem 18.Lebensjahr bekanntgegeben werden? Zudem entstehen auch soziale Spannungen zwischen Monos und Multis. Es gibt Multis, die sich mit ihren Bonusleben für etwas Besseres halten. Von dieser Einstellung sind die Menschen mit nur einem Leben natürlich sehr genervt.
Mehr als nur ein Leben? Das klingt doch voll gut, würden jetzt die meisten spontan sagen. Ich finde es gelungen, dass das Buch auch die Schattenseiten eines Multis bespricht. Es ist nicht unvorstellbar, dass solche Menschen von Anderen missbraucht werden. Auf den ersten Blick würde es einem ja auch nicht in den Sinn kommen, dass es Nachteile geben könnte, wenn man mehr als ein Leben hat. Daher die zentrale Frage des Buches: Fluch oder Segen?
Was ich auch noch sehr spannend fand, waren die verpflichtenden Gruppengespräche für Multis bei der Schulpsychologin. Da dem Schulleiter immer der aktuelle Status bezüglich der Anzahl der Leben bekannt gegeben werden muss, kann man sich nicht vor diesen Sitzungen drücken. Hier bekommen die SchülerInnen die Möglichkeit über ihre Gefühle als Multi zu reden. Es entstehen immer wieder sehr interessante Diskussionen, die ich gespannt verfolgt habe. Gabriel erhält auch Ansätze, wie er sein Leben führen möchte bzw. was in seinem Leben wirklich zählen sollte.
Beim Abendessen unterhält sich Gabriel oft mit seiner Familie über seine Bonusleben. Bei diesen Gesprächen kommt auch die Meinung seiner 12-jährigen Schwester Louison zum Ausdruck, die oft nicht mit der von Gabriel übereinstimmen. Ihre Bemerkungen waren echt einleuchtend , weshalb ich davon ausgegangen bin, dass sie später noch eine etwas größere Rolle spielen wird. Allgemein hatte ich das Gefühl, dass die Nebencharaktere zu sehr im Hintergrund standen. Sie waren einfach irgendwie da und wirkten nicht so greifbar, was womöglich am schnellen Tempo der Geschichte liegen könnte. Ich hätte gerne mehr von ihnen gelesen, vor allem von Tely.
Fazit:
Véronique Petit hat mit „Sechs Leben“ eine raffinierte Geschichte zu Papier gebracht, welche sich auf eine einzigartige Weise mit der Frage „Was zählt im Leben?“ auseinandersetzt. Es regt definitiv zum Nachdenken an, lässt einen aber auch zugleich mit fiebern. Eine gelungene Mischung für ein Jugendbuch! Von mir gibt es 4 von 5 Cupcakes!
Was würde sich im eigenen Leben ändern, wenn man mehr als eines davon hätte? Wenn man nach einem Unfall oder einer Krankheit noch einmal neu anfangen bzw. weitermachen könnte? Wenn man etwas gefährliches, ...
Was würde sich im eigenen Leben ändern, wenn man mehr als eines davon hätte? Wenn man nach einem Unfall oder einer Krankheit noch einmal neu anfangen bzw. weitermachen könnte? Wenn man etwas gefährliches, vielleicht gar leichtsinniges unternehmen könnte, ohne dass man Angst vor den Konsequenzen haben müsste? Würde man alles auf eine Karte setzen, frei nach dem Motto: ich hab ja noch genug Leben? Oder wäre man vorsichtig, würde etwas Bedeutendes tun, für andere leben, sie schützen, da sie selbst die Chance nicht haben?
In „Sechs Leben“ haben 91% der Bevölkerung nur ein Leben, so wie es jeder von uns auch kennt. Doch die anderen 9 Prozent sind Multileben. Sie haben insgesamt zwei bis sieben Leben und damit Möglichkeiten, die anderen verwehrt bleiben. Auch Protagonist Gabriel gehört zu den Glücklichen und ist ein Sechser. Aber bringt ihm das wirklich nur Freude und Glück oder auch Druck, Zweifel und eine gefährliche Motivation für Risiken?
Die Thematik des Buches fand ich sehr interessant. Schon allein durch die Konstruktion der „Welt“ mit den Multileben wird man selbst zum Nachdenken gebracht, bevor man die erste Seite überhaupt gelesen hat. Abgesehen von den mehreren Leben, die ein Teil der Menschen besitzen, spielt die Geschichte in unserer normalen Welt. Wie genau die Multileben nach einem verlorenen Bonusleben halbwegs unbeschadet „wieder erwachen“ spielt im Verlauf auch nicht so eine große Rolle. Das bleibt insgesamt etwas blass, steht aber auch einfach nicht so im Fokus des Geschehens. Es sind eher die Fragen, die aufgeworfen werden, die im Mittelpunkt der Handlung stehen.
Für Gabriel ändert sich durch die Nachricht, dass er ein Secher ist, alles. Ihm scheinen Türen offen zu stehen, von denen er vorher nicht mal geträumt hat, hindurchgehen zu können. Chancen und Gefahren der Multi- und Monoleben beschäftigen aber nicht nur den Protagonisten, sondern alle…
Was würde sich für einen selbst ändern? Würde sich etwas ändern? Was würde man mit den zusätzlichen Chancen machen? Aufsparen oder in vollen Zügen leben, koste es, was es wollte? Hat man mit mehr Leben auch mehr Verantwortung für andere? Muss man seine Leben für das Gemeinwohl einsetzen? Muss man deswegen mutiger sein? Furchtloser? Oder wird man ganz automatisch leichtsinniger? Weiß man den Wert des Lebens noch zu schätzen, wenn man mehrere davon hat? Und was macht unser Leben denn überhaupt aus? Was macht es wertvoll?
Zahlreiche Fragen, die im Laufe der Geschichte aufgeworfen und aus unterschiedlichen Perspektiven beantwortet werden. Zwar begleitet das Buch Gabriel als Ich-Erzähler, aber die Menschen in seiner Umgebung äußern sich ebenfalls zu den Problematiken und die Ansichten gehen sehr weit auseinander. Wie man das selbst für sich bewertet, muss am Ende natürlich jeder selbst entscheiden. Ich fand es aber interessant zu verfolgen, wie unterschiedlich die Meinungen zu dem Thema sind. Einige gehen sehr verantwortungsvoll mit ihren Bonusleben um, sparen sie auf, falls ihnen wirklich mal etwas passiert, was sie nicht verhindern konnten oder setzen sie dafür ein, um andere Menschen zu retten. Andere sind da leichtsinniger, risikofreudiger, fühlen sich beschwingt und nahezu unsterblich. Erst wenn ihre Bonusleben davonflattern und sie merken, wie rasch sie auf ein Monoleben zusteuern, beginnen sie wieder aufzuwachen und vorsichtiger zu werden. Manche möchten die Extraleben aber auch gar nicht, weil für sie die negativen Auswirkungen überwiegen bzw. sie geprägt haben. Und auch die Monoleben haben natürlich ein Wörtchen mitzureden, denn selbst wenn sie nicht aus eigener Erfahrung sprechen, haben sie natürlich gewisse Erwartungen, an die Multis oder empfinden ihre angeblichen Heldentaten als nicht besonders mutig oder überragend – schließlich konnte ihnen ja nichts passieren. Auch wenn man in kaum eine der Nebenfiguren besonders intensiv eintaucht, so war die Mischung der Gedanken doch gut gewählt und zeigt, wie unterschiedlich die Herangehensweise ist.
Der 15jährige Protagonist liebt das Fallschirmspringen und ist beflügelt von seinen zusätzlichen Leben- etwas zu sehr. Denn schneller als er gucken kann, reduzieren sich die Bonusleben und er traut sich kaum, es seinen Mitschülern oder seiner Familie zu sagen, um nicht mit Vorwürfen oder Vorhaltungen konfrontiert zu werden. Im Laufe des Buches verändert sich seine Einstellung und seine Wahrnehmung, was mir ganz gut gefallen hat. Er lernt aus einem Teil seiner Erfahrungen, auch wenn es dann schon fast zu spät ist.
Ein wenig schwierig finde ich aber das Thema mit der Aufmerksamkeit, die er sich erhofft, größtenteils nicht bekommt, zumindest nicht so, wie er möchte, wie er versucht sie doch noch zu bekommen und warum er sie dann am Ende bekommt. Für mich wird damit teilweise irgendwie ein falsches Signal gesendet, besonders wenn ich bedenke, für welche Altersgruppe das Buch ausgeschrieben ist. Das fand ich etwas schade und hätte aus meiner Sicht anders gelöst werden können, damit nicht so ein bitterer Beigeschmack bleibt.
Die Kapitel sind alle sehr kurz gehalten. So folgen rasche Szenenwechsel in schneller Folge aufeinander, dabei gibt es immer wieder kleinere Zeitsprünge. Dadurch hat sich das Buch sehr zügig lesen lassen und man fliegt quasi durch die Seiten – ähnlich wie der Protagonist durch sein Leben und ähnlich schnell, wie ihm die Leben abhanden kommen. Sprachlich ist die Geschichte einfach gehalten, was für das empfohlene Lesealter von 12 Jahren gut geeignet ist. Wenn jüngere Leser zu dem Buch greifen, werden sie allein durch die Thematik schon sehr viel zu durchdenken haben.
Um einzuschätzen, wie gefährlich gewisse Dinge sind, gibt es die Risikobibel. Darin wird festgehalten, bei welchen Unternehmungen, aber auch bei welchen Gefühlen man besonders vorsichtig sein sollte, weil die Gefahr, ein bzw. sein Leben zu verlieren, höher ist. Ich mochte dieses Element sehr gern, auch wenn die direkten Auswirkungen der Risiken sicher für jeden sehr individuell sind.
Fazit
Ein Buch, das mich zum Nachdenken angeregt hat durch die zahlreichen Fragen, die im Verlauf der Handlung aufgeworfen werden. Was ist im Leben wichtig, was ist bedeutsam, was tut uns gut, was möchte man in seinem Leben erreichen, was damit anfangen… Durch die unterschiedlichen Positionen, die präsentiert werden, wird vermutlich jeder jemanden finden, in dem er sich selbst ein Stück weit wiedererkennt. Wichtiger finde ich jedoch, dass sicherlich alle Leser auf ihre Weise anfangen werden über das eine oder andere nachzudenken. Braucht man denn wirklich mehrere Leben um glücklich zu sein und die Dinge zu tun, die einem wichtig sind?
Ein sehr kurzlebiges Buch, das man zügig durch hat, das aber nachhallt, zumindest bei mir.
Was wäre, wenn ihr die Möglichkeit hättet, euren eigenen Tod zu überleben? Klingt abgedreht, oder? Und wenn ihr jetzt doch drüber nachdenkt, dann stellt euch die Frage, wie ein paar Zusatzleben euer Verhalten ...
Was wäre, wenn ihr die Möglichkeit hättet, euren eigenen Tod zu überleben? Klingt abgedreht, oder? Und wenn ihr jetzt doch drüber nachdenkt, dann stellt euch die Frage, wie ein paar Zusatzleben euer Verhalten beeinflussen würde. Wärt ihr eher der heroische Typ, der sein Leben riskiert, um anderen zu helfen? Oder eher der Draufgänger, der sich in waghalsigen Hobbys auslebt? Ich kann die Frage für mich selbst überhaupt nicht beantworten, vermute aber, dass sich mein Handeln nicht verändern würde. Denn wer weiß schon, was das Leben für einen bereithält?
Sechs Leben
In dem Jugendbuch von Véronique Petit „Sechs Leben“ zählt die literarische Hauptfigur Gabriel zu den sogenannten Multis und hat insgesamt sechs Leben zur Verfügung. Er weiß, dass es ein Privileg ist, die Bonusleben zu haben, denn die meisten Jugendlichen aus seiner Schule verfügen nicht darüber. Jedoch fühlt er sich nicht priviligiert und riskiert einiges, um seinem Hobby Fallschirmspringen nachzugehen und um von seiner Mitschülerin Mila gesehen zu werden.
Fünf Leben
Mit seinen 15 Jahren ist Gabriel nicht anders als seine gleichaltrigen Mitschüler. Doch wiegt das Privileg über mehrere Überlebenschance zu verfügen manchmal sehr schwer auf seinen Schultern. Oft reflektiert er über seine Taten und über den Wert eines Lebens. Manchmal etwas zu spät.
Vier Leben
Was in diesem Jugendbuch sehr deutlich wird, ist, dass Jugendliche eines Alters so divergent handeln und auch in ihrem Verantwortungsbewusstsein sehr unterschiedlich entwickelt sind. Denn wir erleben nicht nur, wie Gabriel mit seinen zusätzlichen Leben umgeht. Die Leser lernen weitere Multis und Monos kennen und bekommen so verschiedenste Wertigkeiten des Lebens präsentiert. Einen guten Kontrast bieten hierzu die Ansichten der Erwachsenen.
Drei Leben
Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt – ein neues Kapitel ist mit dem Beginn eines neuen Lebens verknüpft. Mit jeder gelesenen Passage, welche die Autorin Véronique Petit in einem klar strukturierten und flüssigen Stil geschrieben hat, wuchs in mir die Anspannung und es entwickelte sich ein regelrechter Lesesog. Nicht zuletzt, weil ich Leben für Leben buchstäblich hinter mir ließ.
Zwei Leben
Die Idee zu dem Buch ist ungewöhnlich und überaus faszinierend. Jedoch darf man nicht allzu sehr darüber nachdenken, auf welche wundersame Weise der Körper nach einem Tod wieder geheilt wird. Denn das wird in diesem Buch nicht erklärt. Aus jedem noch so traumatischen Tod erwacht der Verstorbene zu neuem Leben. Zumindest wenn er noch ein Bonusleben hatte.
Ein Leben
Das Leben hält manche Überraschungen bereit. Gut, wenn man wie Gabriel einige zur Verfügung hat. Während des Lesens gab es viele Situationen, in denen ich den 15-Jährigen nicht verstehen konnte. Nicht zuletzt, weil er das eine oder andere Leben völlig unbedacht hergibt. Das hat meinen Lesefluss in keiner Weise beeinflusst, denn mir war durchaus bewusst, dass man mit 15 Jahren einfach viel bedenkenloser agiert.
Leben
Weiß ich den Wert meines Lebens zu schätzen? Wäre mein Leben ein anderes, wenn ich mehrere Tode überleben könnte? Wären sie ein Fluch oder ein Segen? Fragen wie diese blieben auch noch lange, nachdem ich das mitreißende Jugendbuch „Sechs Leben“ von Véronique Petit gelesen habe.
Sechs Leben. Die originelle Idee hatte mich gleich interessiert.
Erzählt wird aus der Ichperspektive des 15jährigen Gabriel, der froh ist über seine sechs Leben, die schneller davongleiten als erwartet. ...
Sechs Leben. Die originelle Idee hatte mich gleich interessiert.
Erzählt wird aus der Ichperspektive des 15jährigen Gabriel, der froh ist über seine sechs Leben, die schneller davongleiten als erwartet. Man ist sehr dicht an Gabriel und seinen Gedanken und Emotionen dran. Er fühlte sich immer als durchschnittlich, aber die sechs Leben machen ihn zu etwas besonderen. Doch immer noch ist er schwankend was Selbstbewusstsein angeht. Einerseits ist er auf der Suche nach dem Kick, andererseits verstrickt er sich immer mehr in Lügen, da er nicht zugeben will, wie leichtfertig er gehandelt hat.
In all seinen Zweifeln mag ich Gabriel mehr als die viele andere Jugendbuch-Helden, da er glaubwürdig wirkt.
Veronique Petit gestaltet den Plot außergewöhnlich gut. Es macht Spaß, auch mal einen intelligenten Jugendbuchroman zu lesen.
Der Originaltitel Vivre ses Vies = Lebe dein Leben gefällt mir übrigens auch gut.