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Veröffentlicht am 25.04.2021

Familiendrama, Verrat und Intrigen

Die Stieftochter
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Es ist Herbst. Es stürmt. In der Notzentrale geht ein Anruf ein. Rebecca Gretzky ist in der Leitung und meldet einen Notfall. Als die Polizei ankommt, finden sie Rebecca total verwirrt auf. Ihr Mann liegt ...

Es ist Herbst. Es stürmt. In der Notzentrale geht ein Anruf ein. Rebecca Gretzky ist in der Leitung und meldet einen Notfall. Als die Polizei ankommt, finden sie Rebecca total verwirrt auf. Ihr Mann liegt tot in der Villa. Rebecca wird trotzdem des Mordes beschuldigt und landet im Gefängnis. Jahre später geschieht wieder ein Verbrechen in der Villa. Diesmal ist Rebecca das Opfer. Warum ist sie in die Villa zurückgekehrt? Und wer hat diese Tat begangen? Die Tochter von Rebecca namens Tess fängt in der Vergangenheit an zu graben. Dabei stößt sie auf ein Netz voller Intrigen und Lügen.

Der Thriller „Die Stieftochter“ war der Thriller im April, auf welchen ich sehnsüchtig gewartet habe.
Besonders das düstere Cover hat mich inspiriert! Der Thriller ist für mich im Allgemeinen eine gute Mischung aus Familiendrama, Psychospielchen sowie Ermittlungsarbeit. Dabei dominiert aber eindeutig der Familienaspekt, wodurch man sagen kann, dass eventuell „Hardcore-Thriller-Fans“ an manchen Stellen enttäuscht werden können. Man merkt, dass je weiter man liest, desto mehr ist die Geschichte auf Verrat und Intrigen aufgebaut. Und das war spannend! Mich hat es total gefesselt, da man nie wusste, was wirklich wahr und was falsch ist. Keiner Person konnte ich so richtig trauen und das fand ich toll! Auch die Protagonistin fand ich in ihrer Gestaltung nicht all zu transparent. Obwohl man ihr ganz nah ist, da man ihre Ängste und Sorgen total mitverfolgen konnte, fand ich sie in einzelnen Situationen recht komisch. Sie handelte einfach dann unlogisch. Die zweite Perspektive, die einer kriminellen Bande, passte zu diesem Buch sehr gut, da man auch erst zum Schluss des Thrillers größtenteils den Zusammenhang erfahren hat. Jedoch muss ich sagen, dass am Ende einzelne Wissenslücken entstanden sind. In diesem Fall bietet aber das Buch viel Platz zur individuellen Interpretation.
Vom Spannungsverlauf her ist auffällig, dass das Buch in der Mitte spannungstechnisch einbricht, sich aber dann zum Ende hin, enorm steigert. Besonders im Finale verspürte ich die Thrillerelemente, die mir in der Mitte des Buches so wahnsinnig gefehlt haben. Vom Schreibstil her ist das Buch ganz gut. Recht kurze Kapitel lassen sich im Buch verorten, aber mir fehlte es total, dass ich bei diesem Buch nicht in so einen Leseflow gekommen bin.

Fazit: Trotz einigen Schwächen garantiert der Thriller „Die Stieftochter“ viele spannende Lesestunden. Leser*in, welche gerne Thriller mit einem Hauch an Familiendrama sowie Spionage bevorzugen, werden bei diesem Buch voll auf ihre Kosten kommen!

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Veröffentlicht am 24.04.2021

Die Beziehung eines Menschen zu einem Objekt

Der Revolver
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In einer gewöhnlichen Nacht findet der Protagonist namens Nishikawa dieses Romans in den Straßen von Tokio eine Leiche. Neben der Leiche befindet sich ein Revolver. Handelt es sich hierbei um einen Selbstmord? ...

In einer gewöhnlichen Nacht findet der Protagonist namens Nishikawa dieses Romans in den Straßen von Tokio eine Leiche. Neben der Leiche befindet sich ein Revolver. Handelt es sich hierbei um einen Selbstmord? Nishikawa entscheidet sich dazu die Waffe mitzunehmen. Innerhalb kurzer Zeit entwickelt er eine Obsession. Sein ganzes Leben, seine Entscheidungen und seine Gedanken kreisen um diese Waffe. Er ist nervös, und weiß nicht was er mit der Waffe anstellen soll. Die vier Kugeln, die sich in der Trommel befinden, findet er kurios. Irgendwann ist es nicht mehr genug, die Waffe zu besitzen. Er muss sie abfeuern.
Nach dem Lesen des Buches habe ich erst gemerkt, dass es sich bei diesem Roman, um mein erstes Buch eines asiatischen Autors handelt! Spannend! Das knapp 200-seitige Buch konnte ich sehr schnell durchlesen. Besonders durch den fleißigen Schreibstil des Autors konnte ich durch die Seiten fliegen.
Auch wenn der Roman auf den ersten Blick total unspektakulär anfängt, entfacht der Autor innerhalb kurzer Zeit ein Feuerwerk. Wir verfolgen die Story um Nishikawa und merken immer mehr, wie stark sich der Protagonist dieses Buches in die Waffe verguckt. Dabei gelingt es dem Autor besonders den inneren Zustand, also die Psyche von Nishikawa, hervorragend zu beleuchten. Hier wird besonders die Macht in Bezug auf eine Waffe gut aufgegriffen. Für mich persönlich ist dies ein hochaktuelles Thema, das zurzeit auch in den Medien präsent erscheint. Aus diesem Grund fragt man sich als Leser, inwiefern Nishikawa schon diese böse Seite lang aufgewiesen hat. So wird der mentale Kampf des Protagonisten durchgängig zum Thema. Man merkt einfach, wie der Protagonist sich zu unlogischen bzw. nicht sozialen Handlungen verleitet, welche ein normaler Mensch eigentlich nicht tätigen würde. Nichtsdestotrotz fehlte mir in diesem Roman so ein Highlight, welches dem Buch einen positiven Schub verleiten würde.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass der Autor mit diesem Werk ein hochinteressantes Buch entwirft, indem die Beziehung zwischen einem Studenten und seiner Waffe intensiv thematisiert wird. Für mich war es mal eine Abwechslung, da es wirklich ein Noir-Roman ist, welchen man eigentlich nicht täglich liest.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Auf einer harmlosen Feier lauert der Tod

Die Nacht der Acht
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Aus einem normalen Treffen wird ein schlimmer Albtraum. Eines Abends treffen sich acht Jugendliche zur einer Feier in einer schicken, aber abgeschiedenen Villa. Dabei weist die Feier ein spezielles Motto ...

Aus einem normalen Treffen wird ein schlimmer Albtraum. Eines Abends treffen sich acht Jugendliche zur einer Feier in einer schicken, aber abgeschiedenen Villa. Dabei weist die Feier ein spezielles Motto auf: Wer sich erschreckt, der muss trinken! So wird schnell aus Spaß harter Ernst. Aus vermeintlich harmlosen Zufällen, werden die Vorfälle immer mysteriöser. Dann merken die 8 Freunde, dass sie auf sich allein gestellt sind. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Als dann noch einzelne Jugendliche verschwinden, droht die Situation zu eskalieren. Wird jemand lebend rauskommen?

Auf dieses Buch habe ich mich schon seit Anfang des Jahres gefreut, da ich mir vom Plot viel erhofft habe und das Cover einfach grandios ist. Da es sich um einen Jugend-Thriller handelt, werde ich das Buch auch unter diesen Aspekten sowie der Berücksichtigung der Zielgruppe rezensieren.

Die Geschichte beginnt recht direkt und der Autor legt ein hohes Tempo vor. So hat man als Leser nur eine kurze Zeit in die Geschichte einzufinden. Auch wenn es acht Jugendliche sind, finde ich, dass man als Leser die Figuren gut unterscheiden kann. Dies ist damit zu begründen, dass jede Figur eine bestimme Charaktereigenschaft aufweist, welche ermöglicht diese von den anderen zu unterscheiden. Auch wenn den Figuren in ihrer Konstruktion eine gewisse Tiefe fehlt, fand ich diese in ihrer Gestaltung – besonders anhand ihrer Handlungen und Ausdrücken - authentisch entworfen. Man merkt, dass es Teenager sind, welche das Leben und Grenzen ausprobieren wollen.

Durch die Seiten bin ich kurzgesagt geflogen, da der Autor einen sehr flüssigen Schreibstil aufweist. Im Fokus des Buches steht eindeutig der Horroraspekt. Deswegen fand ich wiederum die Oberflächigkeit bei den Charakteren nicht schlimm. Die Horror- sowie Thrilleraspekte kommen in diesem Buch gut zur Geltung. Für mich als leidenschaftlicher Thrillerleser waren einzelne Aspekte recht vorhersehbar. Das liegt aber eindeutig daran, dass ich einfach schon viel zu viele Thriller gelesen habe. Dennoch bin ich der Meinung, dass für die Zielgruppe, also Jugendliche, der Maß an Horror- und Thrilleraspekte sowie die dazu entstandene Atmosphäre genau ideal ist, um in dieses Genre reinzuschnuppern. Außerdem weist dieses Buch einen guten Spannungsbogen auf, welcher trotz einigen Tiefpunkten sich auf einem hohen Niveau befindet.

Fazit: Für Jugendliche sowie Thriller-Neueinsteiger spreche ich in diesem Fall eine klare Leseempfehlung aus. Das Buch weist alle Aspekte auf, um die Zielgruppe für dieses Genre zu begeistern. Es liegt eine gute Atmosphäre vor, die Geschichte ist authentisch und die Handlung verläuft auf knapp 300 Seiten rasant. Für erfahrene Thriller kann das Buch eventuell zu “einfach“ gestaltet sein.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Jagd nach dem Gold

Zara und Zoë - Die Tochter des Paten
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Mit „Die Tochter des Paten“ präsentiert der Autor seinen dritten Teil seiner Thrillerserie zu Zara und Zoe. Und diesmal wird es spannend. Nachdem ihr Vater gestorben ist, hat Zoe endgültig jeglichen Kontakt ...

Mit „Die Tochter des Paten“ präsentiert der Autor seinen dritten Teil seiner Thrillerserie zu Zara und Zoe. Und diesmal wird es spannend. Nachdem ihr Vater gestorben ist, hat Zoe endgültig jeglichen Kontakt zu ihrer Schwester Zara abgebrochen. Denn damals war Zara für den Tod verantwortlich. Dann wird Zoe von ihrem Boss, den Mafiapaten Bolatelli, auf einen sehr gefährlichen Job angesetzt, bei dem sie einen Goldtransporter ausrauben soll – eine Aufgabe, die wahrscheinlich nur für übermenschliche Wesen machbar ist. Ein letztes Mal müssen Zara und Zoe wieder die Rollen tauschen, um einen gefährlichen Job zu absolvieren.

Als ich den ersten Band der Reihe „Rache in Marseille“ gelesen habe, bin ich zwei Monate davor in Marseille gewesen, wodurch mich das Buch irgendwie auch durch den Urlaub gecatcht hat. Nachdem Lesen war ich positiv überrascht und habe mich immer auf den kommenden Band gefreut. Nun geht die Reihe wahrscheinlich zu Ende und ich habe somit ein großes Finale erwartet.
Der Einstieg in den dritten Band gelang mir recht schwierig. Obwohl ich den zweiten Band kurz nach der Veröffentlichung im letzten Jahr gelesen habe, merkte ich, dass ich schon viele relevante Informationen vergessen habe. Deswegen dauerte es ein bisschen, bis ich jedes einzelne Puzzlestück auf ihren planmäßigen Platz legen konnte. Folglich empfehle ich Ihnen auch mit der Reihe von Anfang an, anzufangen, da man beim Lesen dieses Bandes einfach viele Hintergrundinformationen nicht weiß. Außerdem wird die Geschichte aus zahlreichen Perspektiven erzählt, wodurch neue Leser vielleicht Probleme mit der Zuordnung haben werden. So finde ich, dass diese auch von relevanter Bedeutung für den dritten Band sind.
Obwohl eine der Schwestern recht kriminell ist, fand ich, dass beide Schwestern mal wieder auf ihre eigene Art und Weise sympathisch sind. Zudem ergänzen sie sich hervorragend. Der Plot ist an sich gut durchdacht, jedoch kommt die Spannung erst ab der Hälfte des Buches so richtig auf. Bis dahin zieht sich die Handlung sehr und es wird des Öfteren langweilig. Aber es lohnt sich dran zu bleiben. Der Autor präsentiert ein grandioses Finale mit viel Spannung und Action. Dies hat mir gut gefallen.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass der dritte Band recht zäh anfängt, aber mit einem actionreichen und spannenden Finale beendet wird. Zara und Zoe sind einfach tolle Protagonisten, welche den Leser gut unterhalten werden.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Hochaktuelles Buch mit einem wichtigen Thema

In Aufruhr
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Es ist der Sommer 1959 in Sunnylakes, Kalifornien. Perfekt getrimmter Rasen, glitzernde Swimming-Pools und der Wohlstand sind vorzufinden. Doch dann verschwindet eine Frau namens Joyce Haney. An dem Tag ...

Es ist der Sommer 1959 in Sunnylakes, Kalifornien. Perfekt getrimmter Rasen, glitzernde Swimming-Pools und der Wohlstand sind vorzufinden. Doch dann verschwindet eine Frau namens Joyce Haney. An dem Tag ihres Verschwindens kommt Ruby Wright zum Putzen und findet Joyce Kinder nur an. Dabei merkt sie, dass die Kinder voller Schock neben einer Blutlache stehen. Zu diesem Fall wird der Detective Mick Blanke hingezogen. Um den Fall aufzuklären, soll Ruby Wright bei den Ermittlungen weiterhelfen, da sie die Familie Haney von jeder Seite kennt. Doch Ruby hat es schwer, denn sie sieht die Polizei eher als ein Problem als eine Lösung an, da sie dunkelhäutig ist. Wird sie der Polizei helfen können?

Nachdem in letzter Zeit

blacklivesmatter in unserer Gesellschaft zum Thema wurde, knüpft dieser Kriminalroman gut an diese Thematik an. Jedoch spielt die Handlung im Jahr 1959, in der Zeit, in welcher der Konflikt und allgemein Rassismus in Amerika sehr „on time“ waren. Im Fokus dieses Buches steht eine dunkelhäutige Putzfrau und ein weißer Cop, welche den Fall gemeinsam meistern sollen. Und diese Zusammenarbeit zwischen den beiden Figuren hat die Autorin hervorragend dargestellt. Dabei wird nebenbei das Rassismusthema sehr intensiv thematisiert. Ruby hat mir als eine der Protagonistin sehr gut gefallen und sie tat mir an vielen Stellen einfach leid, da ihr schlimme Dinge widerfahren.

Der Plot an sich ist sehr spannend konzipiert. Es herrscht eine gute Spannung, welche aber an manchen Stellen doch zum Erliegen kommt. Ich fand es schön, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben wird, sodass man sich viele Meinungen über den Fall bilden konnte. Zudem wurde noch ein weiteres Mal der Rassismusgedanke anhand einzelner Charaktere verstärkt. Teilweise war ich geschockt, wie rassistische Menschen auf eine derartige Art und Weise handeln können. Traurig… Zum Schluss kann ich noch sagen, dass ich gut durch die Seiten gekommen bin, da ein flüssiger Schreibstil vorliegt.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass der Kriminalroman „In Aufruhr“ in den Zeiten der

blacklivesmatter-Bewegung ein sehr hochaktuelles Buch mit einem ganz spannenden und gut durchdachten Plot ist.

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