Wichtiges Thema, aber leider hat mir die Umsetzung nicht zu gesagt
„Und manche Geheimnisse wachsen durch diese Angst, bis sie zu Monstern in unserem Schrank werden. Bis wir uns irgendwann nicht mehr trauen, ihn zu öffnen. Nicht einmal in Anwesenheit einer Person, die ...
„Und manche Geheimnisse wachsen durch diese Angst, bis sie zu Monstern in unserem Schrank werden. Bis wir uns irgendwann nicht mehr trauen, ihn zu öffnen. Nicht einmal in Anwesenheit einer Person, die wir unser Leben anvertrauen würden.“
Someone new ist der Auftakt-Roman der Someone-Reihe von Laura Kneidl.
~ Um was geht es? 💬
Micah hat endlich ihre neue Wohnung bezogen. Als sie ihren Nachbarn kennenlernt, kann sie nicht glauben, dass es Julian ist, der dank ihr vor ein paar Wochen seinen Job verloren hat. Liebend gerne möchte sie sich bei ihm entschuldigen. Aber Julian hält nicht nur Micah von sich fern, sondern auch alle anderen. Umso reizvoller ist es für Micah Julian richtig kennenzulernen.
~ Meine Meinung 💁🏼♀️
Das Cover liebe ich total. Ich mag das Farbenspiel und auch das Dezente.
Der Schreibstil war okay, zwischendurch auch humorvoll. Ich würde ihn jetzt weder kritisieren noch besonders loben.
Die Geschichte wird komplett aus Micahs Sicht erzählt.
Micah wirkt auf mich wie eine relativ naive Protagonistin. Sie wirkt zu Beginn sehr kindlich, im Laufe der Geschichte wird sie etwas reifer. Sie ist ein total Comic-Fan und zeichnet für ihr Leben gern. Ihre Reaktionen waren für mich manchmal sehr übertrieben, aber manchmal war ihre sehr direkte und naive Art auch sehr witzig.
Julian ist ein sehr zurückgezogener Charakter, aber es steckt viel mehr hinter seiner Fassade als man zu Beginn glauben mag.
Beide Hauptprotagonisten waren sehr nett, aber ich konnte mich nicht wirklich mit ihnen identifizieren.
Die anderen jungen Protagonisten wirkten für mich sehr authentisch und realistisch. Dahingegen fand ich die älteren Protagonisten nicht so sympathisch und es war sehr schade, dass sowohl Micahs als auch Julians Eltern die selbe Meinung vertreten haben. Mir hätte es besser gefallen, wenn es verschieden Sichtweisen gegeben hätte.
Someone new habe ich vor einem guten Jahr schonmal als Hörbuch begonnen und leider abgebrochen, weil es mich nicht catchen konnte.
Ende Februar wollte ich der Geschichte nochmal eine Chance geben und habe sie angefangen zu lesen. Leider muss ich auch hier sagen, dass ich mich zu Beginn sehr durch die Seiten gequält habe. Die ersten 300 Seiten konnte mich die Geschichte überhaupt nicht überzeugen. Für mich baute sich keine Spannung auf und die Story verlief eher schleppend. Mir fehlte das gewisse Extra. Das, was mir in den ersten Seiten gefehlt hatte, habe ich dann endlich auf den letzten 200 Seiten gefunden. Endlich wurde das Hauptthema des Buches in den Hauptfokus gerückt und wirklich richtig gut verarbeitet. Davon hätte ich mir mehr in dem Buch gewünscht.
Es wurde sowohl auf die Betroffenen als auch die Mitmenschen der Betroffenen eingegangen. Die Problem und Sorgen waren sehr nachvollziehbar und keineswegs übertrieben.
Selten habe ich auch ein so wundervolles und ehrliches Nachwort gelesen. Es hat die Story perfekt abgerundet.
~ Fazit 🏁
Ich finde es sehr bewundernswert, wie Laura das Hauptthema in diesem Buch verpackt hat. Es ist sehr aufklärend und wichtig. Dennoch hat mir leider die Umsetzung zu Beginn nicht so zugesagt. Mir hat das gewisse Extra und die Spannung gefehlt. Das Ende war das komplette Gegenteil. Es konnte mich auf der kompletten Eben überzeugen. Davon hätte ich mir mehr gewünscht.